Kampf & Action in Cthulhu?

Prisma

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Ich habe den Eindruck (öfters im Gespräch gehört oder im Netz gelesen), dass nicht wenige Cthulhu Spieler/SLs, Kämpfe und dergleichen in Cthulhu für ein absolutes „no no” halten.
„Wie? Es gab 'ne Schießerei? ... Es wurde gar auf ein Mythoswesen geschossen? ... Da hat die Gruppe ja völlig falsch Cthulhu gespielt. ... Offenbar haben die das Spiel nicht verstanden. ... Cthulhu ist ein Spiel in dem nicht gekämpft werden soll.”

Sowas halte ich persönlich für völligen Unsinn.
Sicherlich ist das Default-Cthulhu kein Spiel,wo muskelbepackte Doom-Typen, reihenweise Mythoswesen zerblasen. Aber „Kampf & Action” sind fester Bestandteil von regulären Lovecraft Erzählungen.

Hier einige Beispiele:
„Der Schatten über Innsmouth”
Die gewalttätige Vergangenheit von Innsmouth. ... Die Flucht des Protagonisten ist als actionreich zu beschreiben.... Später gibt es noch den „Raid on Innsmouth”.

„Der Flüsterer im Dunkeln”
Es werden Schießereien mit den menschlichen Dienern der MiGo und den MiGo selbst beschrieben. Die teilweise regelmäßig geschehen (jede mondlose Nacht).

„Cthulhus Ruf”
Inspektor Legrasse und Beamte nehmen den Kult in den Sümpfen hoch.... Der Schiffskampf mit den „Degenerierten”.


Kampf & Action, im lovecraftischen Stil (also kein heroisches Gemetzel wie z.B. in D&D oder einem Egoshooter, sondern brutale und gefährliche Auseinandersetzungen), sind also sehr wohl Teil von Cthulhu.

Wie ist Eure Meinung dazu?
 
AW: Kampf & Action in Cthulhu?

Wie ist Eure Meinung dazu?
Wenn die SCs ein Problem haben, versuchen sie es zu lösen oder ihm aus dem Weg zu gehen. Das Lösungsmöglichkeitenrepertoire ist nunmal vielfältig: Diskutieren, Flüchten, Angreifen...

Zudem werden Waffen und Kampfregeln im GRW behandelt, es gibt einen Block dafür auf dem Charakterbogen...

Und selbst wenn die SCs Kultisten dazu zwingen Mythoswesen zu beschwören, um dieses zu vernichten, ist das Cthulhu. Wie lange die SCs das überleben, steht auf einem anderen Blatt. :rolleyes:
 
AW: Kampf & Action in Cthulhu?

Natürlich wird bei mir gekämpft!
Kommt aber auch auf die Charaktere. Nicht jeder hat eine Waffe oder ist gewillt sich Gegnern in den Weg zu stellen. Ob ein Detekitv mit seinem Revolver oder ein Hausmeister mit nem Schraubstock, wenn die von Gegenspielern angegangen werden, haben sie das gute Recht sich zu verteidigen. Gegen Mythoskreaturen ist es dann die Verzweiflung die einen Char noch ein paar mal abdrücken lässt, bevor es dunkel wird.

Außerdem ermuntern viele ofizielle Abenteuer Schusswechsel oder Angriffe auszuspielen.
 
AW: Kampf & Action in Cthulhu?

Es wurde gar auf ein Mythoswesen geschossen? ...

??
Wieso denn auch nicht?
Die meisten Runden sind in America angesiedelt, und was Bluten kann, daß kann auch Sterben.... ... und erst schießen und dann fragen....


Also in den Runden in denen ich gespielt habe wurde immer irgendwann geschossen. (Vor allem auf Kultisten.... :p :D )

Außerdem haben alle Spielleiter die ich kenne, die Meinung, gibt einem (!, als Zahl: 1) Spieler/in eine Waffe und das Desaster ist vorprogrammiert....


Allerdings habe ich auch schon Runden mit Neulingen erlebt, die die Runde mit der Meinung verlassen haben, Cthulhu sei cool, weil man seine Kumpels im Wahn erschießen kann.... (Dann lieber ShadowRun??)
 
AW: Kampf & Action in Cthulhu?

Ich habe den Eindruck (öfters im Gespräch gehört oder im Netz gelesen), dass nicht wenige Cthulhu Spieler/SLs, Kämpfe und dergleichen in Cthulhu für ein absolutes „no no” halten.
„Wie? Es gab 'ne Schießerei? ... Es wurde gar auf ein Mythoswesen geschossen? ... Da hat die Gruppe ja völlig falsch Cthulhu gespielt. ... Offenbar haben die das Spiel nicht verstanden. ... Cthulhu ist ein Spiel in dem nicht gekämpft werden soll.”
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Wie ist Eure Meinung dazu?

Bei uns wird bei Cthulhu ziemlich oft gekämpft. Ich kann mich spontan an kein Abenteuer erinnern, in dem nicht gekämpft wurde.
Es nützt zwar nichts, weil die Charaktere dabei regelmäßig draufgehen, aber spätestens wenn der erste oder zweite SC zerfetzt oder gefressen wurde, denkt der Rest auch an Flucht. Trotzdem werden regelmäßig Charaktere mit Waffenwerten in den 70ern oder 80ern erstellt, nur für den Fall der Fälle. ;)

Und überhaupt: Kampf ist oft das letzte, verzweifelte Mittel, den Weltuntergang aufzuhalten.
 
AW: Kampf & Action in Cthulhu?

In unseren Runden wurde selten gekämpft. Ich kann mich daran erinnern, dass wir im ersten Abenteuer gegen einen Zombie gekämpft haben und nachdem 2 von 3 Charakteren schwer verletzt waren, sind wir alle geflüchtet - Gott sei dank, war der Zombie langsam :D. Und seit dem hatten wir keine großartigen Kämpfe mehr. Hier mal ein Handgemenge und da mal ein kurzer Schußwechsel...aber so richtig gekämpft haben wir nicht mehr. Ich persönlich finds auch besser so bei Cthulhu, da Kämpfe doch immer irgendwie auf Würfelorgien hinauslaufen. Egal wie taktisch man vorgeht. Und bei Würfelorgien vergeht immer ein bischen Atmosphäre...und das ist bei Cthulhu absolut nervig...Cthulhu besteht für mich nämlich aus 90% Atmosphäre.....

Ich würde allerdings niemals behaupten, dass Kampf nicht in ein Cthulhuszenario passen würde. Warum? Wenn ein Mensch plötzlich einem Monster gegenübersteht, schreckliche Angst hat und die Möglichkeit sieht, sich zu verteidigen, würde er es immer zumindest versuchen...
 
AW: Kampf & Action in Cthulhu?

Bei uns wird recht oft und viel gekämpft. Überhaupt spielen wir sehr actionlastig. Das liegt vor allem an zwei Dingen:

- Die Charaktere haben Verbindungen zum britischen Geheimdienst und daher deutlich besser Zugang zu Waffen und eventuell auch militärischer Unterstützung als das in anderen Runden der Fall ist.

- Mythoswesen sind bei uns eher selten, die Gegner sind meistens Kultisten.

Ich habe mich in unserer Kampagne von Indiana Jones und James Bond inspirieren lassen, ich mag Pulp und deshalb habe ich nichts gegen eine zünftige Schlägerei, Verfolgungsjagden und Feuergefechte. Zudem sind die Charaktere recht technophil, sie nutzen die neusten technischen Entwicklungen, brausen auf einem schnellen Motorrad daher und können Flugzeuge fliegen. (Neuste technische Entwicklungen in den 20ern ... Das ist natürlich aus heutiger Sicht durchaus ab und zu sehr niedlich und gibt der Kampagne einfach das gewisse Etwas.)

Außerdem wollte ich dieses "Monster of the Week"-Dingen vermeiden, an dem viele Serien kranken. Bei uns gibt es nicht ständig irgendwelche Monster. Es haben noch nicht einmal alle Abenteuer wirklich etwas mit dem Mythos zu tun. Wir hatten auch schon Trickbetrüger, Erbschleicher und klassische Geheimdienstarbeit. Das macht genausoviel Spaß.
 
AW: Kampf & Action in Cthulhu?

Ich kann verstehen, dass mancher in seiner Cthulhu-Runde wenig oder gar keine Kämpfe haben will. Genauso wie andere in ihrer Fantasy-Runde keine radioaktive Mutanten auftauchen lassen will. Oder patholgische Mörder als Brückencrew in seiner Star Trek Runde.

Das ist denke ich keine Frage der Treue zum Original ("Schießereien gehören sehr wohl zum Mythos!"), sondern der Spielervorliebe. In den Lovecraft Geschichten empfand ich die Actionmomente auch weit weniger prägend und bedeutsam für meinen Spaß am Lesen, als die etwas seltsame Stimmung, die der restliche Text aufbaut.

Wer in seiner Cthulhu-Runde keinen Spaß an Schießereien hat, der hat halt keinen Spaß daran. Aber das Einbinden oder Auslassen von Feuergefechten als "näher am Mythos" zu deklarieren, halte ich für Unsinn.
 
AW: Kampf & Action in Cthulhu?

da Kämpfe doch immer irgendwie auf Würfelorgien hinauslaufen. Egal wie taktisch man vorgeht. Und bei Würfelorgien vergeht immer ein bischen Atmosphäre...und das ist bei Cthulhu absolut nervig...Cthulhu besteht für mich nämlich aus 90% Atmosphäre.....

In diesen Punkten bin ich eindeutig anderer Meinung.
Unsere Kämpfe gehen sehr rasch von der Hand, und meistens wird debei noch nichtmal ein Spieler verletzt. (Da die wenigsten Gegner eine Chance haben, und mit den irren Rednicks wollen sich meine Spieler erst gar nicht anlegen....)
... und auch ein bißchen würfeln und kämpfen kann die Atmosphäre sehr bereichern.... (Beispielsweise in scheinbar aussichtslosen Kämpfen....)
Out of Character
Übrigens habe ich in Punkto Würfelorgie ein Gegenbeispiel. >Ich habe gestern erst wieder bei einem mir unbekannten Cthulhu-Spielleiter gespielt, der wohl hauptsächlich Rolemaster leitet. Zum öffnen eines Koffers mußt ich etwa 6-7 Tabellen abwürfeln, mußte alle Nase-lang Verborgenes Erkennen und Handwerk würfel, um mich durch einen Wald zu"arbeiten", und die Clue-Hints habe ich dann bei Nacht und ohne Licht entdeckt?! Wirklich kurios fand ich es allerdings, als der Spielleiter dann einen der Spieler jedoch in eine d6+2d8-Speergruben stützen ließ, weil der das Verborgene nicht erkannt hat, dann den Schaden mit 21 auswürfelte, und den Spieler fragte ob er noch am Leben sein.... Womit die Runde dann zu Ende war. ... Gelöst hätten wir die Story übrigens, indem wir mehrfach hintereinander(!) ein Verborgenes Erkennen geschafft hätten. ... Dumm nur, daß die Fertigcharaktere das kaum konnten....< *schauder*


Ansonsten gilt, Georgios hat Recht. ;)
 
AW: Kampf & Action in Cthulhu?

Gabs nicht mal irgendwo Actiontips für das erfolgreiche Minions bekämpfen(mit Ausrüstungstips wie Schnur mit Knoten ,Beutel mit Mehl,etc ?).hat jemand den Link ?

mit Actiontanz
Medizinmann
 
AW: Kampf & Action in Cthulhu?

Cryne schrieb:
Ansonsten gilt, Georgios hat Recht.

Georgios schrieb:
Ich kann verstehen, dass mancher in seiner Cthulhu-Runde wenig oder gar keine Kämpfe haben will. Genauso wie andere in ihrer Fantasy-Runde keine radioaktive Mutanten auftauchen lassen will. Oder patholgische Mörder als Brückencrew in seiner Star Trek Runde.

Sorry Cryne, aber alleine durch diesen Satz und die damit verbundene negative Auslegung bei Kämpfen kann ich dem nicht zustimmen.

Für sich allein betrachtet ist ein
Aber das Einbinden oder Auslassen von Feuergefechten als "näher am Mythos" zu deklarieren, halte ich für Unsinn.
aber imho völlig korrekt!


H
 
AW: Kampf & Action in Cthulhu?

Sorry Cryne, aber alleine durch diesen Satz und die damit verbundene negative Auslegung bei Kämpfen kann ich dem nicht zustimmen.

Du verstehst da was falsch. Die Vergleiche sind keine negative Auslegung von Kämpfen, sondern Beispiele für etwas dass einem in bestimmten Settings nicht zusagt.

Also eine rein ästhetische Entscheidung ("Das mag ich nicht."), an Stelle einer an Tatsachen orientierten ("Das ist da falsch."). Letztere ist bei der Frage nach "Action-sequenzen" in Cthulhu ganz einfach nicht haltbar.
 
AW: Kampf & Action in Cthulhu?

Du verstehst da was falsch. Die Vergleiche sind keine negative Auslegung von Kämpfen, sondern Beispiele für etwas dass einem in bestimmten Settings nicht zusagt.

Radioaktive Mutanten sind eher ein Science Fiction Thema und damit in den seltensten Fällen bei Fantasy vorgesehen und auch pathologische Mörder sind bei dem 'Gutmenschen'-Setting von Star Trek, das ja nun für den Fortschritt der menschlichen Entwicklung steht, auch am Konzept vorbei und wirken wie Fremdkörper in diesen klassischen Settings!

Somit IST es eine negative, da ziemlich in die Settings unpassende Bemerkung, und keineswegs eine 'ästhetische Entscheidung'!

Das wäre es gewesen, wenn man bei Fantasy keine Orks oder Elfen beziehungsweise bei Star Trek keine Andorianer mit ihren Fühlern und ihrer blauen Haut haben wollen würde.
Man muss sie nicht mögen, aber sie tauchen durchaus in diesen Settings auf.
Sie wirken nicht wie 'falsch' oder eben völlig unpassend!

Deine Aussage implizierte aber nun mal eben dieses.

Solltest du es nicht so gemeint haben, ist das Thema für mich erledigt. ;)


H
 
AW: Kampf & Action in Cthulhu?

Basis-Cthulhu spielt in den 20ern und 30ern in den Vereinigten Staaten. Wenn ich ein Setting habe, dass mir gestattet, eine Thompson zu haben, werde ich sie benutzen. Warum? Weil DePalma sie in Untouchables so schön in Szene gesetzt hat, darum.
 
AW: Kampf & Action in Cthulhu?

Wenn ich denn mal zum spielen komme, dann gibt es keinen Charakter ohne wenigstens einen .32er Revolver. (Muss nicht mal sonderlich gelernt sein, dank Chancenverdopplung auf Kernschußreichweite und Mehrfachangriffen durch RoF ist auch die kampfscheueste Tippse gefährlich wenn sie eine Feuerwaffe in die Griffel bekommt.) Wenn es als sinnvolle Option erscheint oder der einzige Weg ist um seine Haut eventuell zu retten dann wird auch ohne Zögern geballert.

Als SL ermutige ich meine Spieler dazu sich zu bewaffnen, da es zumindest gegen Kultisten und Kleinvieh wie Byakhees die Überlebenschancen kräftig erhöht. Kämpfe ergeben sich dann einfach aus der Situation, oder auch nicht. Wenn meine Spieler es als guten Plan empfinden das Spukhaus mit Tommyguns und angeheuerten Mafiosi zu stürmen dann spiele ich mit; wenn es doch kein so guter Plan war dann werden es die erbarmungslosen BRP-Regeln schon sagen, wenn es hinhaut dann dürfen sie sich freuen.
 
AW: Kampf & Action in Cthulhu?

Basis-Cthulhu spielt in den 20ern und 30ern in den Vereinigten Staaten. Wenn ich ein Setting habe, dass mir gestattet, eine Thompson zu haben, werde ich sie benutzen. Warum? Weil DePalma sie in Untouchables so schön in Szene gesetzt hat, darum.

Es spricht auch nichts dagegen mit einer Tommy Gun durch das Spiel zu rennen, wenn dein Charakter an eine kommt. :D
 
AW: Kampf & Action in Cthulhu?

Somit IST es eine negative, da ziemlich in die Settings unpassende Bemerkung, und keineswegs eine 'ästhetische Entscheidung'!

Du weißt schon wie du wirkst, wenn du jemandem erzählst was er mit seinem Beitrag wirklich gesagt hat?

Falls es Mißverständnisse gibt, was ich gemeint habe, dann kläre ich die gerne auf. Aber sag mir bitte nicht, was ich da "eigentlich" geschrieben habe.
 
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