Rezension Junta

tobrise

Facility Manager
#StandWithUkraine
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15. Januar 2003
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Junta von Eric Goldberg, Vincent Tsao, Ben Grossman, Verlag ASS, 2-7 Spieler ab 18 Jahren, Spieldauer ca. 2 – 3 Stunden

In diesem Spiel repräsentieren die Mitspieler jeweils eine Politikerfamilie der „Republica de las Bananas“, die die Staatsmacht unter sich aufteilen. Folgende Ämter sind zu vergeben:
Präsident, Innenminister, 3 Generäle , Luftwaffenkommandant, Admiral. Ziel des Spieles ist es, soviel Geld wie möglich auf das Schweizer Bankkonto zu transferieren. Die Mittel hierzu sind Verhandlungen, Bestechungen, Attentate und natürlich der Putsch.

Zu Beginn des Spiels wird einer der Mitspieler zum Präsidenten gewählt, der nun wiederum die verbleibenden Ämter an die übrigen Spieler verteilt. Hierbei ist zu beachten, dass die Ämter, vor allem beim Putsch, sehr unterschiedliche Machtpotentiale besitzen. El Präsidente sollte sich also gut überlegen wem er welche Position anvertraut, wobei sich im Verlaufe des Spieles immer mal wieder die Gelegenheit gibt die Ämter neu zu verteilen.

Der Innenminister kontrolliert die 4 Einheiten der Polizei und hat die Möglichkeit durch seine Leute ein kostenloses Attentat pro Runde ausführen zu lassen. Die Generäle kommandieren jeweils die 6 Einheiten einer Armeebrigade. Der Luftwaffenkommandant hat die Möglichkeit Luftangriffe zu befehlen und kommandiert die Fallschirmjäger. Der Admiral kontrolliert das Kanonenboot und die Marineinfantrie.

Weiterhin erhalten die Spieler eine bestimmte Anzahl an Politikkarten, die im Verlaufe der Spielrunden immer wieder nachgezogen werden. Folgende Karten sind vorhanden:
Einflusskarten , die offen ausgespielt werden, geben dem Spieler die Kontrolle über eine bestimmte gesellschaftliche Gruppe (Konservative, Royalisten). Die unterschiedlichen Einflusswerte dieser Gruppen werden zum Einfluss des Spieler hinzuaddiert, solange dieser die Gruppe kontrolliert. Stimmkarten können nur einmalig ausgespielt werden um das Ergebnis einer Abstimmung zu verändern. Einheitenkarten ermöglichen im Putschfall das Ausheben von zusätzlichen Einheiten, meist in Kombination mit bestimmten Einflusskarten.
Dann gibt es noch Ereigniskarten, die beispielsweise einen Putschvorwand liefern oder zusätzliche Gelder bringen. Zuguterletzt gibt es dann noch die verschiedenen Attentäterkarten, die es dem Spieler erlauben einen Anschlag auf einen der Mitspieler zu verüben, wobei Bezahlung und Erfolgschance recht unterschiedlich sein können.

Nach der Ämtervergabe zieht der Präsident verdeckt 8 Scheine vom Stapel der Entwicklungshilfegelder. Die Scheine können einen Wert von 1, 2, oder 3 Millionen Pesos haben, im günstigsten Fall erhält der Präsident also 24 Millionen. Diese Gelder kann der Präsident nun beliebig unter den Amtsinhabern verteilen, wobei diese den Gesamtwert der erhaltenen Gelder natürlich nicht kennen. Nach der Verteilung erfolgt die Abstimmung über den Haushalt, der je nach Zufriedenheit und Einfluss der Spieler abgelehnt oder angenommen werden kann. Eine Ablehnung des Haushalts liefert automatisch einen Putschvorwand. An dieser Stelle hat der Innenminister die Möglichkeit den Haushalt mit Polizeigewalt durch Besetzung des Parlaments durchzubringen. Passiert dies nicht geht das gesamte Geld zurück an den Präsidenten.
Im nächsten Schritt wählen die Spieler verdeckt den Aufenthaltsort ihrer Figur, wobei der Aufenthalt im „Hauptquartier“ gleich wieder als Putschvorwand dienen kann. Der Aufenthalt in der „Bank“ erlaubt dem Spieler erhaltene Gelder im Falle seines Nicht-Ablebens auf das Schweizer Konto zu transferieren. Nach Wahl des Ortes können dann alle Spieler Attentate ankündigen, sofern sie die Möglichkeit dazu haben Benannt werden muss dabei Zielperson und vermuteter Aufenthaltsort. Wurde der korrekte Ort erraten war der Anschlag erfolgreich und die Zielperson segnet das Zeitliche. Vorhandenes Bargeld geht an den Auftraggeber des Attentäters, ausliegende Einflusskarten des Opfers müssen abgelegt werden. In der nächsten Spielrunde ist der Spieler mit dem Erben des Verblichenen wieder im Spiel. Solange ruhen seine Ämter, sofern nicht der Präsident die zeitweilige Kontrolle über eines davon übernimmt.
Eine besondere Stellung hat in dieser Phase der Innenminister. Ihm steht ein kostenloses Attentat zur Verfügung, welches jedoch nur jede zweite Runde in der Bank stattfinden darf.

Als nächstes folgt im Spiel die Putschphase, die als eigenständiges Strategiespiel auf dem Spielplan durchgeführt wird. Um einen Putsch zu starten muss ein entsprechender Vorwand vorliegen, wobei die Möglichkeiten einen solche zu liefern sehr vielfältig sind. Der erste Spieler, der seine Truppen in Marsch setzt, wird zum Rebellenführer ernannt. Die übrigen Mitspieler haben jetzt die Möglichkeit sich für eine Seite zu entscheiden, abgesehen von El Präsidente natürlich. In den folgende 7 Kampfrunden geht es darum, von den 5 besonderen Gebäuden (z.B. Parlament, Bank) auf dem Spielplan mindestens 3 zu besetzen. Hier kommen nun auch die bereits angesprochenen Einheitenkarten zum Tragen, die es dem Spieler ermöglichen zusätzliche Truppen einzusetzen. Sind die Kampfhandlungen beendet gibt es noch immer die Möglichkeit für die Spieler sich für eine der beiden Seiten zu entscheiden, wodurch ein vermeintlicher Sieg doch noch gekippt werden kann. Abschließend können noch Bankgeschäfte erledigt werden.

Hat die Rebellenseite gewonnen muss nun natürlich unter den Putschisten ein neuer Präsident gewählt werden. Der neue Präsident hat nun die Möglichkeit einen Mitspieler seiner Wahl liquidieren zu lassen und beginnt dann erneut mit der Ämtervergabe.

Das Spiel endet nach der Runde in der der Stapel mit den Entwicklungshilfegeldern aufgebraucht ist, gewonnen hat dann der Spieler mit dem meisten Geld auf dem Schweizer Konto.

Während des gesamten Spiels besteht immer die Möglichkeit die Mitspieler durch geschicktes Verhandeln, großzügige Bestechungsgelder oder offene Drohungen zu beeinflussen, wobei Lügen und Betrügen natürlich vollkommen erlaubt ist. Aus diesem Grund sollte auch keiner der Spieler dieses Spiel zu ernst nehmen oder sich gar persönlich angegriffen fühlen. Wer diese Voraussetzungen jedoch erfüllt, wird an Junta viel Spass haben. Es ist doch immer wieder ein Hochgenuss einen Mitspieler mit den Taschen voller Bargeld in der Bank zu erwischen oder beim Putsch überraschend die Seite zu wechseln.
 
Oh ja, Junta...

Hast du 'ne aktuelle Bezugsquelle? Ich will das haben, aber es scheint nur noch für Liebhaberpreise den Besitzer zu wechseln...

-Silver
 
Ich hab meins vor nem Jahr (1 1/2 Jahre) gekauft. Da hatte mein Spieleladen das schon nur noch auf English. Alles andere scheint vergriffen. ABer es ist sogar einen Liebhaberpreis wert.
 
Junta... *seufz* das habe ich immer mit meinen alten Freunden gespielt... hmm, da fällt mir ein, zu keinen von denen habe ich noch Kontakt... wodran das wohl liegt? *eg*
 
Ich würde sagen ihr habt die Regeln nicht beachtet:
"Before the Game sit down and write a hundred times It's only a game!"
 
... haben wir wohl in der eile wohl vergessen... aber woher hätte man denn ahnen können, dass die leute, die ich für meine freunde gehalten habe solch intrigante dreckschweine sind!?!? ;D
 
Ist echt so. EIn kUmpel von mir hat auch ne RUnde gehabt, wo 2 davon am Ende keine freunde mehr waren. Irre. Ich fand das Spiel immer -oh oh - LANGWEILIG *duck, weglauf*
 
Hm, gute Frage. Ich hatte es vor einiger Zeit bei eBay ersteigert, und irgendwie hatte ich es geschafft bei zwei eingeschweißten das Höchstgebot zu bekommen. Daher habe ich zwei davon. ;)

Ohne Gewinn und mit Versand wären das dann wohl um die 55€. War nicht ganz billig. ;)
 
AW: Junta

für alle junta-fans gibts ne tolle neuigkeit, die ich auf http://www.delayedreactions.de/ gefunden hab:

Nur solange der Vorrat reicht. In Vorbereitung für September 2005 -

Ein Klassiker seit 20 Jahren wird wieder aufgelegt.

Es ist wieder da!!! Junta das Spiel um Macht, Intrigen, Geld und Revolution in seiner dritten Edition. Das Spiel wird in begrenzter Auflage erscheinen. Wir bekommen eine einmalige Lieferung, wenn weg dann weg.

viel spaß beim bestellen :D
 
AW: Junta

Oh ja Junta. Das waren noch Zeiten *schwärm* Ich erinner mich gern dran, weils einfach ein sau geiles Spiel ist. Mit den richtigen Leuten einfach nur klasse. Und die obligatorische Zigarre für "El Präsidente" durfte natürlich nicht fehlen.
Was gabs für Streiterreien in dem Spiel und wer einem nicht alles in den Rücken gefallen ist. Oh man. *träumt noch immer von der Bananenrepublik* *g*
 
AW: Junta

Habs glaub ich nur ein mal gespielt, war aber der absolute Hammer.
Gaudi ohne Ende. Schade dass mans scheinbar nur so schwer, bzw. teuer bekommen kann.
 
AW: Junta

Hmm, um das nochmal aufzuwärmen:
Hätte jemand Lust bei der 'Mitspielen' ein paar Runden zu spielen?
 
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