Also nach dem ersten Filmgenuss und ohne die Bücher zu kennen lautet mein Fazit: Flash Gordon meets Avatar - doch leider haben sie sich nicht getraut, voll auf die "Weirdness" bzw. "Pulp"-Karte zu setzen.
Der Film ist gutes Popcornkino. Solide Action, schöne Designideen, tolle Szenerie, einige gute Lacher/Schmunzler, kaum Längen.
Optisch gut, aber manchmal verwaschen - ich weiß net, wie es in 3D aussieht, aber wenn dort manche Szenen so sind wie in 2D kommem, wär ich mit Kopfschmerzen raus gekommen.
John Carter als Person ist mMn etwas zu modern eingestellt für jemanden, der aus dem 19ten Jahrhundert kommt - davon abgesehen, dass der Schauspieler wirklich net meine erste Wahl gewesen wäre. Dass sie die Nacktheit nicht bringen konnten war irgendwie klar - PG 13 war ja angestrebt oder so.
Die Prinzessin hingegen war echt mal ein richtig fast authentisch toughes und vor allem intelligentes Mädchen, auch wenn sie gnadenlos überschminkt war (und damit meine ich nicht die hennaroten Tattoos/Zeichnungen/whatever). Vor allem hat mir optisch an ihr gefallen, dass sie kein Hungerhaken war.
Dass der Film kaum gefühlte Längen hat bedingt leider, dass manche Entscheidungen sehr ad hoc getroffen werden und ein "aber warum?"-Gefühl hinterlassen. Und die durchaus interessant angerissenen Nebenfiguren sind leider nicht mehr als Andeutungen, obwohl sie echt gut besetzt sind (Mark Strong, James Purefoy, Ciarán Hinds, selbst Willem Dafoe als der Kopf der Tarks) - manchmal wünsche ich mir da tatsächlich ein paar Minuten mehr Spielzeit.
Buchliebhaber werden von dem Film vermutlich enttäuscht werden, da sie mitunter auch Details versuchen zu erklären, die im Buch anscheinend einfach als gegeben hingenommen werden. Ich bin mit der Vorstellung "Conan im Weltall" in den Film gegangen - hatte zuerst das Plakat gesehen und keinen Trailer - und bin dadurch echt positiv überrascht worden. Wer relativ leichte Helden-Kost bevorzugt und auf mehr oder minder offensichtliche Lacher gerne eingeht, der kann hier eigentlich wenig falsch machen.