AW: Jericho die zweite Stadt?
Nkay...jetzt wirds lang
Ort ist n Gebiet unter Bonn (damit man noch etwas "Metropole" in der Gegend hat). Dort herrscht quasi ein Anarchenfreistaat unter der Oberfuchtel eines untypischerweise seit mehreren Jahrhundert ansässigen Ravnos.Dessen Erzeuger ist von ca. 2000 v. Chr. bis ins 11./12. Jhd. mit ihm zusammen durch die Welt gezogen und hat den Moralapostel gespielt, den dekadenten Kainskindern gepredigt, dass es nicht gut ist, sich einen gottähnlichen Status zu verleihen, weil das irgendwann mal bös nach hinten losgeht. Entsprechend wurde er dann auch im 11./12. Jhd. von Mikael in Konstantinopel eingeäschert, als er ihn vor seinem Wahn warnen wollte.
Nun wollte ich ihn auch in Jericho gewesen lassen sein (wegen dem schönen Untergang der Stadt ca. 1200 v Chr. oder so, wo die Israeliten (mein ich) die Mauer so schick zerstört haben (mithilfe des Koldun, der dann auf Dauer großer böser Antagonist im Hintergrund wird, weil er im Siebengebirge rumspringt)).
Die Gruppe wird eben diesen Untergang als Traumsequenz erleben...naja, und da war die Frage, ob sie nicht nur den Untergang von Jericho erleben, sondern auch den der zweiten Stadt (womit der Erzeuger des Ravnos eben auch dort schon für Moral und Menschlichkeit plädiert hätte)
Nur deshalb eigentlich die Frage...spiele mit richtig alten Hasen zusammen, die sämtliche Bücher kennen; wenn da irgendwo Jericho drinsteht, dann wissen die das...und wenn meine Spieler ganz begeistert werden, weil sie sich den Untergang der zweiten Stadt ansehen dürfen, dann sollte ich als SL das auch wissen
Daher fast besser, dass der Zusammenhang sehr fern liegt, wie Jamin sagt.
Für alle Chronik-Interssierten:
Sein Kind (der sesshafte Ravnos) ist nach der Hinrichtung seines Erzeugers aus Konstantinopel geflüchtet und wollte sich eigentlich seinen letzten Sonnenaufgang anschauen, als schwuppdiwupp mit den ersten Sonnenstrahlen sich der Erde auftat und ihn ala Gestaltwandel 3 über den Tag brachte.
Er hat dann kapiert (oder glaubt zumindest), dass er eine Bestimmung auf Erden hat (er wird jedesmal, wenn er bei Sonnenaufgang draußen ist, quasi von der Erde geschützt) und versucht, diese zu erfüllen.
Er wirkt, als würde er schon nahe Golconda wandeln, sein Land ist eine Art Auffangbecken für gescheiterte Kainskinder. Er hat u.a. extra Rinderfarmen zur leichteren Versorgung angelegt und passt schlimmer als jeder Camarilla-Prinz darauf auf, dass kein Mensch in seinen Landen unnötig zu Schaden kommt.
Was die Gruppe im Laufe der Zeit merken wird (wenn sie sich für interessiert
) ist, dass dieser Ravnos, der scheinbar so nahe an Golconda wandelt, eigentlich ein komplett gebrochenes Wesen ist, weil er durch den scheinbaren "Schutz", dem ihn die Erde bietet (O-Ton WerwolfNsc, der mit ihm verbündet ist: "Ich hasse Untote, aber Gaia scheint diesen Kerl irgendwie zu schätzen; also tu ichs auch")
nicht in der Lage ist, diese Welt auch nur auf irgendeine Art zu verlassen..also Umbtra-, Geisterreiche whatever.
Er ist aber u.a. deshalb überhaupt sesshaft geworden, weil er sich unsterblich (haha) in eine Sidhe verguckt hat, die an einem Hof im Siebengebirge residierte.
Als der Ravnos scheinbar gesegnet aus dem Nahen Osten zurückkehrte, war sie auch endlich in der Lage, Gefühle für den stinkenden Dreck zu empfinden und die beiden konnten rumturteln.
Nun ist aber Arkadien immer schwieriger zu erreichen geworden, weswegen die gute Fae-Dame in ihrer Heimat sitzt
(in meiner WoD ist es so, dass für die Faen mit Anstieg der Banalität auf der Erde diese immermehr zu einer Eiswelt wurde, so dass sie nicht einfach altern, sondern wortwörtlich erfrierten. (k.A. was die WeißenWölfe dazu sagen, habe leider keine Changeling-Werke, nur so die Idee, die hinter dem System stand angelsen)
Und der Ravnos sitzt traurig allein in seinem Land und ganz egal, ob es einem Vampir grundsätzlich möglich ist, nach Arkadien zu kommen oder nicht, er kanns auf gar keinen Fall.
Er wünscht sich nichts mehr, als wieder Mensch zu werden, weil er es für möglich hält, als ein solcher nach Arkadien zu reisen; insgeheim würde ihm auch Gehenna entgegenkommen, weil er darin den jüngsten Tag der Kainskinder erhofft, an dem sich zeigen wird, wer es verdient hat, als Mensch weiterleben (und letzlich auch sterben) zu können. Und wenn die ganze Welt dabei drauf gehen würde, auch egal.
Er kann Golconda nicht erreichen, weil hinter allem, was er tut, ein selbstsüchtiger Grund steht, nämlich der Wunsch, seine Geliebte wiederzusehen.
Und inzwischen springt auch ein Kue-Jin in der Gegend rum, der ihm einiges über das sechste Zeitalter erzählt hat, was ihn auf noch ganz andere Gedanken bringt (so dass er theoretisch eine Art westlicher Anhänger der heulenden Teufelstiger werden könnte, die das Eintreten des sechsten Zeitalters beschleunigen wollen :eeek
--- falls die Gruppe ihn nicht überzeugt, dass Dämon ganz, ganz böse sind
Der Ravnos scheint zwar schlicht alle Vampire, die er kennenlernt, auf den Weg der Menschlichkeit schicken zu wollen;
er selbst jedoch folgt einem ganz, ganz eigenen ethischen Kodex. Daher haben die Charaktere die Möglichkeit, ihren eigenen moralischen Status zu (er)finden. (das war auch so n bisl Wunsch der Spieler vor Chronik-Beginn)
Zuerst sind die SCs ganz "artig"
dem Weg der Menschlichkeit gefolgt, inzwischen hat ein SC die ersten Zweifel an dem ganzen "Gut-Kainitentum", weil er den Ravnos als einen Apostel des selbigen für heuchlerisch hält...
entwickelt sich ganz schön, das Ganze.
epischen Gruß
das Schnabeltier