[Irgendwann, einmal...]Immer noch unter der Ruine?

Mitra

Titan
#StandWithUkraine
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Immer rein wer rein will, ich überlasse das euch…Aber einigt euch! ;)


Kaum habt ihr den Kellerraum betreten, da schlägt hinter euch die Tür zu.
Plötzlich ist es dunkel in dem kleinen Kellerraum, nur eine einsame Fackel taucht die Szene in das fahle Licht tanzender Flammen. Ein deutlicher zu vernehmender Luftzug streicht über eure Haut. Ohne das es ihn geben dürfen. Immerhin blies er von innen nach außen und das ohne die geringste Öffnung am anderen Ende. Trotzdem war er für alle spürbar. Kühl und erstaunlich frisch. Die Härchen auf eurer Haut stellen sich auf. Ihr fröstelt und bemerkt erstaunt eine Gänsehaut die an den Armen beginnend über die Schultern hinweg den Rücken hinunter gleitet. Auch nachdem der Luftzug vergangen ist, bleibt es recht frisch. Der Atem der aus euren wärmenden Lungen durch Mund uns Nase nach außen strömt kondensiert direkt und bildet kleine Wölkchen die für Sekunden frech vor eurem Gesicht tanzen. Die Luft ist erfüllt von dem Geruch nach alten Äpfeln. Gemischt mit einem Hauch von Käse oder Schinken. Tief zieht ihr den leicht modrigen Duft durch eure Nasenflügel…

Moment!?

Atemluft?
Wieso Atemluft?
Jedem von euch dürfte in den nächsten Sekunden klar werden, dass etwas mit euch ganz und gar nicht stimmt. Oder besser gesagt, endlich wieder vollkommen in Ordnung ist. In eurer ehemals toten Brust schlägt ein kräftiges Herz, warmes Blut pulsiert durch eure Adern und eure Lungen füllen sich in regelmäßigen Abständen mit der typisch kalten Luft eines steinernen Kellergewölbes.

Ihr lebt, auch wenn das eigentlich vollkommen unmöglich ist.
Was einmal tot ist, bleibt auch tot. So war es schon immer! Ihr mögt euch in den letzten Jahren bewegt haben. Wie Geister seid ihr durch die Nacht geschlichen und habt euch vom Blut, vom Leben der Menschen und Tiere ernährt. Ihr wart da, aber eben nicht mehr als Teil der lebenden Welt. Jede Sekunde eurer widernatürlichen Existenz wurdet ihr an diese Tatsache erinnert. Kein Sonnenlicht für euch, die dauerhafte Gier nach Blut, die Unfähigkeit sich auf biologischem Wege zu vermehren. Verrotendes Fleisch auf bleichen Knochen, wenn man so will!

Ihr befandet euch die gesamte Zeit am Rande einer Gesellschaft die nichts mehr für euch übrig hatte. Nicht weil man euch nicht kennen wollte, sondern allein aus dem Grund weil die Toten (selbst wenn sie hartnäckig und starrsinnig noch immer durch das Dunkel der Nacht schleichen) keinen Platz mehr unter den Lebenden haben.

Nun aber seid ihr wieder ganz normale Menschen.
Atmen, Fühlen, Frieren, Leben! Ihr fühlt eine weitere Regung in der Gegend eures Bauches. Eine heftige. Etwas das ihr beinahe vergessen hattet. Ihr erinnert euch dunkel daran, dass es... Hunger ist. Natürlich, ihr habt seit Jahren nichts gegessen. Man könnte lachen, wenn der Grund dafür nicht so verwirrend wäre.

Ein Blick in eure Umgebung zeigt, dass sich auch der Kellerraum verändert hat.
Anstelle der düsteren Hinterlassenschaften des üblen Zacharii befinden sich Lebensmittel der unterschiedlichsten Art um euch herum. Regale mit Äpfeln und Birnen. Körbe mit zweifach oder schwarz gebackenem Brot. Käseräder, Dauerwürste und große Rauchschinken die von der Decke baumeln. Ihr seid ganz offensichtlich in einem Kühlkeller. Einem Vorratsraum. Viel mehr ist nicht zu erkennen. Die brennende Fackel vergeht langsam und vermag nur noch wenig Licht zu spenden. Welch Ironie, während eure toten Körper in neuem Leben erstrahlen, stirbt nur eine Handbreit von euch entfernt eine kleine Flamme den endgültigen Tod.

Was auch immer geschehen sein mag, oder warum.
Die Lösung für dieses Rätsel werdet ihr nicht hier im Dunkel finden....
 
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Zwar geht Meyye bestimmt nicht als erste durch die Tür, aber sie geht hindurch... natürlich. Hier liegt vielleicht der Schlüssel begraben, Zacharii endlich mal den Garaus zu machen, und diesmal hoffentlich permanent. Sie will dabei sein wie sie schon beim erstenmal dabei war, an vorderster Front. Nunja, nicht mehr so ganz an vorderster, es gibt keinen Viktor mehr den sie gegen 'physical hazards' schützen muss, nur noch Leute bei denen sie mit keiner Wimper mehr zucken würde, wenn sie den physical hazards zum Opfer fielen. Keiner von denen ist unentbehrlich, soweit sie das sieht.

Dann schlägt die Tür zu und es wird fast dunkel. Meyye hält inne und denkt auch nicht gleich daran, durch die Augen des Tiers zu sehen.. zu seltsam ist das was sie spürt. In Kellern ist es oft kühler als oben, aber das.. eine Gänsehaut? Sowas hat sie ja seit.. sie müsste doch mindestens Blut aufwenden um ihren Kreislauf, ihre Atmung... aber sie atmet, wieso, sie hat das doch gar nicht... wonach riecht es hier? Warum atmet sie? Sie hat nichts gemacht und es fühlt sich auch anders an. Unwillkürlich tastet sie nach ihrem Herzen, das schlägt, saugt tief die Luft ein und lässt sie wieder herausfließen. Ihr ist kalt.. ihr war schon seit einer Ewigkeit nicht mehr kalt, und sie genießt dieses Gefühl beinahe so wie das der wärmenden Sonnenstrahlen auf ihrer Haut, im Indianermuseum dieser Traumwelt.

Die Verwirrung ist zu dem Zeitpunkt längst da. Sie denkt nicht mehr daran, warum sie hier sind.. sie atmet und lebt, ihr Herz schlägt und sogar ihr Magen knurrt... die Gerüche nach Essen lassen das Wasser in ihrem Mund zusammenlaufen. Kein Blut, nicht einfach nur der metallische Geschmack des roten Saftes, keine unnatürliche Gier.. schlichter und einfacher, ehrlicher Hunger. Ob es ein Keuchen ist oder ein unterdrücktes Lachen, sie weiß es selbst nicht. Lebendig! Wie sehr hat sie sich danach gesehnt. Lebendig zu sein. Eine echte Zukunft zu haben, mit Julian.

Aber Zacharii? Ausgerechnet der soll ihr dieses Geschenk machen? Und wieso kann er das überhaupt? Wieso kann er die Sonne auf sie scheinen lassen ohne sie zu verbrennen, wieso kann er sie lebendig machen? Das mit der Sonne war in einer Traumwelt, es war nicht echt. "Wo sind wir?" flüstert sie, als ob jeder Atemzug die Fackel schneller erlöschen lassen könnte. "Das.. das kann doch nicht echt sein, oder?"

Während sie das fragt, fasst sie an ihr Ohr.. jetzt will sie wissen, ob das Tiermerkmal noch da ist. Die nächste Idee die sie hat ist, die Luft anzuhalten.. fast fürchtet sie sich davor, wie lange ihr das gelingen könnte.
 
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Irgendwie passte es zur Dramatik als die Tür zuschlug und sie mit einem „SLAMM“ in einem fast komplett dunklen Raum begrüßte. Wären sie nicht selbst die Ungeheuer gewesen, hätten sich die Kainskinder womöglich noch vor solchen fürchten müssen. Selbst wenn immer noch die unumstößliche Weisheit galt: „There`s always a bigger fish!“ so hatte man sich doch im Lauf der vielen Jahrzehnte daran gewöhnt, daß andere vor einem erschracken und man selbst der leise lachende Fremde im dunklen Zimmer war und bei Gelegenheit seinen Opfern eine Art Schau bieten konnte. Ja... das hätte man sich eigentlich einbilden können aber es war wieder einmal anders.

Enio zuckte zusammen und fuhr automatisch herum als die Tür zufiel. Er ging nicht davon aus, daß jemand die Tür zugezogen hatte, nachdem er als Letzter durch sie hindurch gegangen war. Aber alle Überlegungen in dieser Richtung wurden jäh durch andere Eindrücke abgewürgt und Enios gesamte Aufmerksamkeit wurde auf etwas völlig anderes gerichtet. Etwas hatte sich verändert. Und zwar gewaltig. Der Brujah - falls man ihn noch so nennen sollte – hatte in den vergangenen Nächten viel Neues dazu gelernt aber auch viel Altes wieder aufgefrischt und das Alte war eigentlich das entscheidende gewesen. Etwas das ihn geprägt hatte und sein gesamtes Handeln der letzten 100 Jahre hinterfragen hatte lassen. Enio hatte seine Moralvorstellungen umgestülpt und wieder erfahren wie es war Mensch zu sein oder vielmehr wie es sein konnte ein Gewissen wie ein Mensch zu haben und zu handeln wie einer. Nicht wie ein gewissenloser Mörder oder ein Monster. Wie ein Mensch... das was er schließlich einmal war.

Aber das hier! Das war doch noch einmal eine völlig andere Erfahrung. Merkwürdigerweise erkannte Enio das schlagende Herz recht schnell aber das Gefühl des Hungers, das aus dem Magen und nicht aus der Seele kam, war wesentlich schwieriger zu identifizieren. Ein leises Keuchen verlies seinen Mund. Hätte man jetzt seine Gesichtszüge gesehen, hätte man vielleicht den Mann erkannt, den der Turiner einmal war. Ein lebenlustiger Mensch, der keine Party, kein Fest verpassen wollte und dessen Mund auser einem zufriedenen Lächeln kaum einen anderen Ausdruck kannte, auch wenn das momentan einem schockierten und ungläubigen weichen mußte. Was war hier passiert? Warum heute und hier und warum konnte das unmöglich echt sein? Sollte der Koldune versucht haben Enio abzulenken und ihn zu verwirren, ihn vom eigentlichen Ziel abzubringen... das war ihm auf breitester Front gelungen. Der sogenannte Kriegsherr stand verdutzt im Raum und hatte beim Erlöschen der Fackel noch nicht einmal daran gedacht, daß er sowohl eine kleine Taschenlampe in der Tasche als auch eine große im Rucksack hatte. Es war irgendwie nebensächlich. Er sah nur ratlos ins Dunkel.

Meyyes Frage holte ihn wieder ein Stück zurück... aber wirklich nur ein Stück. Sein Gehirn setzte wieder ein und er begann den rationalen Teil zumindest ein klein wenig miteinzubeziehen. Was eine enorme Schwierigkeit darstellte. „Das... das kann unmöglich sein. Nein nein! Das ist nicht real. Schon wieder eine... eine Illusion. Wie gestern Nacht. Eine Illusion!!“ Die Worte kamen aus Enios Mund als ob er sich selbst davon überzeugen mußte und sie nicht dafür geeignet waren andere von irgendetwas zu überzeugen. Aber waren sie denn wieder ohne Bewußtsein und ihre Körper lagen irgendwo herum? Möglich wäre es zumindest. Enio mochte sich fast keine andere Erklärung überlegen.
 
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Wie immer handelte Jenny kurzentschlossen, spontan und ohne lange über irgendwelche Konsequenzen nachzudenken. Sollte niemand der Anwesenden vorangehen -also einfach schneller handeln-, würde sie diesen Part eben übernehmen. Die Hexe hatte den Weg in den Keller hinunter abgeklopft, die hinabgeworfenen Steine ihr übriges dazu getan. Für die Caitiff war der Weg nun mindestens so sicher wie der Stieed an einem Montagmorgen.

Unten angekommen, sah sie sich aufmerksam in dem kleinen Kellerraum um. Irgendwie alles total unspektakulär. Jenny hätte eigentlich etwas mehr erwartet. Immerhin ging es hier um die Vernichtung Zachariis, da konnte man doch etwas mehr Gegenwehr erwarten? Und wo war diese dämliche Schriftrolle um die es in erster Linie ging. Hatte sie Enio einmal mehr geirrt und der Keller unter der Ruine war nichts mehr als ein leerstehender Raum ohne jeden bedeutenden Inhalt? Was für ein Käse.

SLAMM!

Der Knall der zuschlagenden Tür riss die Anarche aus ihren Gedanken. Sie hatte sich erschrocken. Zum ersten Mal seit Jahren war ihr der schrecken in die Glieder gefahren. Sie atmete schwer und versuchte angestrengt ihr klopfendes Herz zu beruhigen.

Die Erkenntnis traf sie wie ein Vorschlaghammer. Das Leben war wieder in ihren Körper zurückgekehrt. Ungläubig holte Jenny Luft, atmete tief ein und genoss das Gefühl ihrer gefüllten Lungen. Beinahe selig schloss sie die Augen und konzentrierte sich auf all die Gefühle die für ein lebendes Wesen eigentlich so normal sein müssten. Sie spürte das strömende Blut in sich, ihr schlagendes Herz, die kühle Luft auf ihrer Haut, den Hunger und vor allem anderen, den fehlenden Durst! Für die Caitiff war letzteres wohl die wichtigste Erkenntnis und das schönste Gefühl von allen. Die Gier nach Blut war verschwunden.

Tränen des Glücks sammelten sich in ihren Augen. Sie war schon immer, auch vor ihrem Tod, eine sehr impulsiver und gefühlsbestimmter Mensch gewesen. Nun, aber hatte sich ihr größter, ihr geheimster Wunsch erfüllt. Es war kein Geheimnis, dass sie es hasste eine lebende Tote zu sein. Ihr offener Hang zu suizidalen Aktionen hing ja genau damit zusammen. Seit dem Mord an ihrem Ehemann verfluchte sie ihre Existenz in jeder Minute ihres Seins. Nun erkannte sie, warum sie den Selbstmord nie wirklich durchgeführt und zum Ende geführt hatte. Es war nicht der Tod den sie sich wünschte, es war das Leben.

Fassungslos vor Glück und noch immer hemmungslos weinend vernahm sie Enios Worte. Sofort weigerte sie sich es zu glauben. Das konnte nicht nur eine Illusion sein! Nein, das durfte nicht sein. Sie lebte wieder und hatte damit eine zweite Chance bekommen ein normales Leben zu führen. Vielleicht konnte sie wieder als Tätowierer arbeiten? Sich irgendwo einen kleinen Laden suchen und etwas Geld verdienen. Sie war verdammt gut in ihrem Job. Als nächstes würde sie sich dann einen neuen Freund suchen. Irgendjemanden der nett war, mit dem man aber auch mal schwer über die Stränge schlagen konnte. Endlich wieder so leben wie es auch alle anderen. Wen kümmerten Scheiß Dämonen wie Zacharii. Wer lebte hatte mit so was nix am Hut und Jenny war nur allzu bereit dem allen sofort den Rücken zuzukehren.

„Red keinen Mist, Enio! Für mich fühlt sich das verdammt echt an. Ich war nicht so lange tot wie du Pilger. Keine Ahnung was passiert ist Darling, aber wir leben und das ist so echt wie es nur sein kann!“

Sie lachte fröhlich, doch man hörte deutlich, dass es nicht ganz echt klang. Tief in ihrem Inneren sprach eine ungehörte Stimme und bestätigte Enios Worte…
 
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Caitlin folgte Enio die Treppe hinunter. Plötzlich spürte sie, wie etwas an ihrem Verstand zerrte. Sie förmlich dazu brachte hinter Enio weiter zu gehen, ja sogar den Wunsch zu verspüren, dringend in diese Kammer zu wollen. Es war frustrierend. Als ausgebildete Geisteswissenschaftlerin merkte sie sofort, dass sich dort jemand an ihrem Geist verging, aber alle Schutzmaßnahmen blieben wirkungslos. Ihre Füße setzen unbeirrt ihren Weg fort und ihr Mund, der die laute Warnung herausbrüllen wollte, blieb geschlossen. Verzweifelt fühlte sich Caitlin für einige Momente als Gefangene in ihrem eigenen Körper, bis…..

… Wumms….

Die Tür mit einem gewaltigen Krachen zu fiel und die anwesenden Kainiten in der Dunkelheit einschloss. Und dann setzte „ES“ ein. Etwas pochte in ihrer Brust. Herzschlag. Nicht herbeigeführt von dem Einsatz von Blut…. BLUT!?! Sie spürte ihr Blut nicht mehr. Ihre magische Verbindung zu dem was sie ausmachte war… zerrissen.

Die plötzlich wieder lebende Caitlin brach verzweifelt zusammen. Ihr war das schlimmste angetan worden, was man einer Blutmagierin antun konnte. Im Gegensatz zu Meyye Enio und Jenny war das Dasein als Kainitin etwas, was sie liebte. Sie war eine Vampirin aus Leidenschaft und hasste diese Veränderung aus tiefster Seele. Stück für Stück gewann sie den Kampf gegen die Verweiflung und ihr Verstand setzte wieder ein. Das war NICHT die Realität. Ein hinterhältiger Plan Zacharias und nicht wahr. Er manipulierte ihren Geist. Er manipulierte sie alle. Wie in seiner Traumwelt. Manipulation!

Sie stand wieder auf und antwortete auf Meyyes Wispern:“ Nein, es ist nicht real. Nur wieder eine von Zacharias Illusionen. Es scheint so echt zu sein. Aber das ist es nicht.“ Mit voller Überzeugung und altem Selbstbewusstsein. Hatte überhaupt wer den kleinen, lautlosen Zusammenbruch der Regentin in der Dunkelheit bemerkt? Würde jemand es wagen, sie darauf anzusprechen?

„Und wir müssen hier raus. Nicht nur aus dem Traum, wir befinden uns auch hier anscheinend in Gefahr. Die Flamme. Seht, Sie verlöscht. Wir verbrauchen in dieser Realität anscheinend Sauerstoff und der geht zur Neige. Enio, kannst du mit dem Schlüssel die Tür wieder öffnen?“ fragte sie den Kriegsherren und brachte die Gedanken der Anwesenden wieder auf die gefährliche Lage. Sollten sie ihren Traum doch später genießen. Caitlin wollte nur, dass es endlich vorbei ging.
 
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Meyyes tierischen Merkmale waren verschwunden, wie auch alles andere was sie als Kainit ausgemacht hatte. Jeder hier unten war wieder ein ganz normaler Mensch ohne besondere Fähigkeiten, zumindest ohne den übernatürlichen Teil. Ihnen war ein ganz besonderes Geschenk gemacht worden. Das Leben! Ob ihnen dies nun gefiel oder nicht und ob sie es überhaupt für Real ansahen spielte eigentlich keine Rolle, denn in dieser Sekunde war es nichts weniger als eine unumstößliche Tatsache.

Die Tür die die ehemaligen Kainiten aus dem Keller hinausführte war nicht verschlossen.
Anscheinend verging die Fackel aufgrund eines Mangels an Pech.
Oder warum auch sonst immer...
 
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Kiera erst einmal eine ganze Weile nur stehengeblieben und hatte alles auf sich wirken lassen, sie hatte auch die anderen gehört und mitbekommen, was da geschah.

Sie hatte immerhin die Verbindung zum Menschsein nicht so ganz verloren, bzw. sie langsam und beharrlich Stück für Stück zurück erkämpft und war auch nicht bereit diese wieder freiwillig abzugeben, doch das war ein Stück zuviel. Hatte sie nicht gehört, dass es möglich sein sollte, aber nicht einfach so. Das Schlagen des Herzens ohne Zutun, das Rauschen des Blutes, wie laut der menschliche Körper doch war, würde sie das wirklich wollen? Nicht so jedenfalls. War das auch wieder nur Zach-Disney, wie es einige andere schon erlebt hatten.

"Das habe ich so nicht bestellt", bemerkte sie schließlich trockener als es gedacht war. "Ja, wir müssen hier raus und das schnellstens."

Das wa der Punkt, da war sie sich mit den Anderen einig. Es war nicht richtig, das wußte sie, da hatte der Koldune in den Gehirnen herum gepfuscht.
 
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Anna atmete nicht. Sie sah sich um, während die Fackel erlosch. Was war hier falsch? Also, was war hier neben dem offensichtlichen falsch? Der Raum glich nicht dem, was sie erwartet hatte, das war klar. Die Tür hätte nicht so zu schlagen sollen. Sie war einfach direkt der Regentin gefolgt. Es wirkte hier aber auch nicht wie eine gefährliche Feuerfalle. Mit einem schlag fühlte Anna sich blind. In dem schwindenden Licht der Fackel waren die Farben der Umgebung nur grau. So sollten sie nicht sein. Die Gerüche waren so … fad. Gleichzeitig waren sie so erregend wie der Duft von Blut. Wieso war ihr kalt? Hatte sie wirklich eine Gänsehaut? Wieso hatte sie eine Gänsehaut? Weshalb begann ihre Brust zu schmerzen? Dort baute sich ein Druck auf, der langsam immer stärker wurde. Ihr Hals begann zu klopfen. Instinktiv und das Verbot mißachtend, versuchte Anna sich auf ihre Sinne zu konzentrieren, sie zu verfeinern. Sie brauchte jetzt ihre hervorragende Funktion um die Situation erfassen zu können. Der Schmerz in ihrem Bauch war geringfügig zu dem Schmerz in der Brust, der sich von Sekunde zu Sekunde steigerte.


Das Leben kämpfte um sein Recht. Irgend wann war es ihr nicht mehr möglich die Luft anzuhalten. Tief und erlösend atmete sie ein und der Schmerz in der Brust ließ nach. Das durfte doch nicht wahr sein. Sie hörte die anderen, aber war es noch so wie zuvor? So, wie es jetzt sein sollte?! Schnell beruhigte sich Annas Atem und ging ruhig und gleichmäßig, obwohl sich in ihrem Inneren immer mehr Angst aufstaute. Das durfte nicht sein. Das konnte nicht sein. Sie würden sie töten und sie konnte dem nichts entgegensetzen. Sie war viel zu schwach. Wie sollte sie die Ausbildung als Mensch aushalten? Sie würde nicht einen Tag überleben! Fraglos würden sie ihren neuen Zustand nicht akzeptieren.


Tür auf. Angst einsperren. Lass sie ruhig gegen die Tür anrennen und die Tür zum Zittern bringen. Sie musste weg. Sie hörte die anderen. Und sie teilte die Einschätzung des Sheriffs, nein, des Kriegsherren. Egal, was die anderen sagten, egal, wie real es schien. Oh, sicher, sie würden hier Schmerzen haben können und verbluten können. Das glaubte Anna sehr wohl. Mit Pech wurde durch o was ihr Gehirn zu Grütze verarbeitet, mit Glück wachten sie alle unbeschadet auf, wenn sie hier raus gefunden hatten. So, wie auch Pareto unbeschadet gewesen war.


Sie verfiel nicht ins plappern wie die anderen. Sie setzte ihren Rucksack ab und suchte in ihm. Da waren sie, die Kerze und das Feuerzeug. Druck auf den Auslöser brachte eine kleine Flamme zum Vorschein. Dieses Mal wollte kein Tier zurück zucken. Es war seltsam. Das Feuer hatte automatisch wieder etwas tröstliches. Es versprach Wärme. Das war zwar noch irrwitzig, aber dennoch. Sie konnte schlecht die ganze Zeit mit dem brennenden Feuerzeug da stehen. Es wäre zu schnell verbraucht. Also entzündete sie die Kerze, die bald darauf spärliches Licht spenden sollte und ihren widerlichen Gestank verströmen.
 
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Es war der Kampf auf den sich der Brujah im Geiste vorbereitet hatte, aber was tatsächlich kam traf ihn fast so stark wie eine Faust die am nächsten Abend den Weg zu ihm finden sollte. Für den Moment schien es nur als wäre eine Tür zugefallen, aber nur einen Gedanken später öffnete sich eine längst verborgene Welt.

Alter Schwede

Ging es ihm durch den Kopf, noch völlig unbewusst dessen was gerade geschah. Frisches Obst in der Luft, leckerer Schinken der vor seinen Augen hing, ein Aroma das ihm den Hunger bewusst machte den er verspurte, schliesslich hatte er schon lange nicht mehr...Moment, wie war das?

WTF?!

Er spürte die kalte Luft, die Gänsehaut und bemerkte nach und nach noch mehr. Diese Wölkchen vor seinem Gesicht, er atmete! Er sah auf seine Hände, sie fühlten wie zur Zeit als Mensch, waren warm, er griff mit einer unter seine Kleidung auf seine Brust, da schlug ein Herz! Für einen Moment lachte er leise zu sich, neben Jenny schien auch er diesen Moment zu geniessen. Zu schnell kam dann allerdings die Ernüchterung, doch sie wurde noch verdrängt. Noch bevor es dunkel wurde öffneten sich seine Hände und liessen alles fallen während er auf seine Knie sank, seine Hände betasteten den Boden. Hätte er geglaubt das dieser Zustand wirklich von Dauer sein könnte, er hätte ihn gegen nichts mehr eintauschen wollen. Aber es war nur noch etwas das er sich wünschte und verlangte ohne es je haben zu können.
 
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"Denk nach, Jenny." sagt Meyye tonlos. "Wir sind in Zachariis Keller.. glaubste wirklich, der kann uns wieder zu Menschen machen? Nicht der. Nicht der!" Nachdem sie ihre wieder rundum runden Ohren ertastet hat, lässt sie die Hand sinken und sieht aus, als müsste sie jeden Moment zu schwanken anfangen, um dem Konflikt in ihrem Inneren Ausdruck zu verleihen.. dass sie sich nichts sehnlicher wünscht als dass sie tatsächlich wieder ins Leben zurückgekehrt ist... und dass sie das nicht von Zacharii will, dass sie es nicht glauben will, dass ausgerechnet der ihnen dieses Geschenk macht. Und am allerschlimmsten ist der Gedanke, dass es nur vorübergehend ist.

Es gäbe noch viele Einwände, wenn sie zum Nachdenken käme.. aber zusammen mit dem Nebel um ihr Gehirn ist das Wiederfinden in diesem Zustand, das Lebendigsein, Ablenkung genug dass sie kaum noch an irgendwas anderes denken kann. Sogar der bohrende Hunger, ein so viel willkommeneres Gefühl als der Blutdurst, lässt sie sich lebendig fühlen. Sie blickt zu der Kerze, die Anna da entzündet und die ihr nicht im Geringsten Angst macht.. spontan streckt sie den Arm aus und tippt die Flamme an, zischt leise.. es tut weh, aber kein Tier will sie in ein rotes Chaos stürzen. Wieder dieses Aufkeuchen, das vielleicht ein Lachen hätte werden können.

Dann sieht sie zu dem Essen und geht darauf zu. Der Hunger ist verdammt stark, aber sie hat die letzten Jahre schon Schlimmeres ausgehalten. Birnen.. ich hab Birnen gemocht. erinnert sie sich und nimmt sich eine, aber sie zögert, hineinzubeissen. In manchen Märchen konnten die Helden aus der Anderswelt wieder fliehen solange sie nichts von dort gegessen hatten. Wenn sie diese wunderbare, süsse Frucht jetzt isst... würde sie dann ein Mensch bleiben - oder einfach Gefangene dieser Illusion?
 
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Auf die Anfrage der Regentin und ihre Schwester – und mehr als eine Anfrage konnte es nun wirklich nicht sein – gab es für Enio Pareto nur eine passende Antwort, und die kam so impulsiv und von ganzem Herzen wie schon lange keine Antwort mehr zuvor. „Einen Scheiß werden wir machen. Atmen hin oder her... ein Raum von der Größe ist nicht so schnell weggeatmet als das wir hier die Flucht ergreifen müßten.“ Enio hatte mehrerlei Motivation sich so zu verhalten, wenn man mal davon absah, daß er immer noch ständig seine Fassung erkämpfen mußte und es ihm bisher nur gelang, weil sein verdammter Dickschädel selbst nach knapp zwei Jahrhunderten der Feuerprobe, mit dem plötzlichen Rückfall ins Menschsein nur noch eine zusätzliche Portion Sturheit dazubekommen hatte. Erstens wollte er auf keinen Fall so einfach hier raus. Es war eine Frage der Gefühlswelt und die scherte sich momentan nicht so sehr um Rationalität. Aber zweitens... sah der Italiener überhaupt nicht ein warum sie bei den ersten Anzeichen eines Problems gleich das Weite suchen und sich verkrümeln sollten. Zugegeben... die Anzeichen von Probleme waren alles andere als subtil und mit den Ausmasen hätte niemand rechnen können, aber es blieb nunmal die erste Hürde. Wie auch immer die Lösung dafür aussehen mochte.

Enio besann sich auf die Taschenlampe in seinem Rucksack nachdem Anna Reeben eine Kerze angezunden hatte. Das war ja irgendwie süß aber Enios Handflutlicht, das er für viel Geld diesem Bauarbeiter neulich vor dem Dom abgekauft hatte, würde den Raum mehr als ausreichen ausleuchten. „Glaubt was ihr wollt. Echt oder nicht echt... ich werde es verdammt nochmal herausfinden. Scheiße verfluchte!“ Der Exbrujah war im Taumel der Gefühle. Er glaubte nicht ans Paradies. Er glaubte nicht an ein Ende des Fluches. Aber vor allem glaubte er nicht daran, das dieses Ende durch die Hand eines Monsters wie Zacharii oder irgendeines verdammten Dämons kommen würde. Aber dennoch war es so real... so schön. Niemand konnte es ihm anmerken und er unterlies tunlichst Bemerkungen in der Richtung aber er würde die ganze verdammte Stadt mit all seinen Bewohnern – lebende wie untote – dafür opfern und so zu bleiben und noch einmal von vorne anfangen zu können.

Nachdem sich Enio vergewissert hatte, daß nirgends rote Augen aufleuchteten... na wie denn auch... gab er kurz ein „Achtung“ von sich bevor er die Taschenlampe einschaltete. Er hatte sie gewohnheitsgemäß nach oben richtung Decke gerichtet, um niemand ins Gesicht zu leuchten. Sofort ging der Lichtstrahl auf Suche. Aber es waren nicht Gefahren, die er suchte, sondern es handelte sich dabei eindeutig um... Lebensmittel. Verdammt! Was für ein schönes und reines Gefühl konnte doch Hunger sein. Aber viel schöner würde es sich anfühlen den zu stillen. Enio zog hörbar die Luft durch die Nase ein. Er wollte die Speisen riechen. „Kacke... ich glaub wir sollten das tatsächlich nicht essen aber hey... sag das mal jemand meinem Magen. Liegt hier auch irgendwo eine Lasagne rum?“ Wie um eine Fata Morgana zu testen stubste Enio gegen eine Dauerwurst, die direkt vor ihm lag. Es nur zu berühren würde ihn nicht satt machen. Wegen was waren sie nochmal nach hier unten gekommen? Ach ja... da gab es doch ein Ritual zu finden. War das wohl in einem Glückskeks versteckt?
 
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Roxana war die letzte gewesen, die den Raum betreten hatte und drehte sich abrupt um als die Tür zuflog. Was zum Teufel ...

Sie konnte gerade noch verhindern, erschreckt einen kleinen Schrei auszustossen, doch das plötzliche Luftholen, das wissen, es zu müssen, war dann mehr erschreckend. Das konnte nicht sein, das war nicht möglich, die Stimmen der anderen drangen nur durch eine Schleier zu ihr vor, Geschichten fielen ihr wieder ein, welche, die von Wundern sprachen und auch von den Gefahren, was zu verlieren, von Irrungen und Wirrungen, von verschiedenen Kulturen.

Es drang erst dann zu ihr vor als ihr Blick auf den Tisch fiel und sich die ersten von ihnen dran machen wollten, sich zu bedienen.

"Nein, tut das nicht, wir suchen doch hier was ganz anderes. Wollt ihr euch denn auf ewig an einen anderen binden?" fragte sie laut und kräftig und ihr Herz schien bis zum Hals zu klopfen. Vom Tier war zwar nichts zu spüren, aber das andere Verlangen und Drängen war auch nicht besser und eher unnatürlich. Sicher hatte sie Hunger, doch wie war es in ihrer Kindheit gewesen. Hunger war eine Lebensversicherung, denn man wurde dann nicht unaufmerksam.

"Das kann nicht echt sein, Zacharii will uns ablenken, hat er es nicht mit einigen von euch schon mal versucht? Es ist harte Arbeit den Fluch loszuwerden, wenn es überhaupt geht."

Natürlich sprach ihr Zustand dagegen, aber es konnte nicht sein, es war wie .... wie eine ganz starke Schimäre.
 
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"Aber es fühlt sich echt an! Zum ersten Mal seit Jahren fühlt sich endlich mal was echt an!"

Die Verzweifelung in Jennys Stimme war kaum zu überhören. Sie sehnte sich nach nichts mehr, als nach einem normalen Leben. Sie sah überhaupt nicht ein, dieses Geschenk einfach so, so mir nichts dir nichts, wieder aufzugeben. Jetzt in diesem Augenblick lebte sie, war keine Untote. Sie hatte nicht vor, undankbar zu sein.

"Sicher, klar Zacharii ist ein Arschloch! Das will ich ja auch gar nicht bestreiten. Aber ihr wisst auch, dass wir den alten Sack einige Male recht fies eine rein gewürgt haben. Was spricht denn dagegen, dass er versucht uns mit diesem Geschenk aus dem Weg zu räumen? Ich meine hey, ist Bestechung nicht auch unter euch ein Mittel um das zu bekommen was ihr haben wollt? Zacharii schenkt uns das Leben und will sicher das wir ihn dafür sein Ding machen lassen. Keine Ahnung ob das richtig ist, aber wir sollten wenigsten weiterhin den Kopf nutzen und nicht alles von uns stoßen, nur weil wir es nicht verstehen."

Wie zum Beweis atmete sie einmal tief ein und wieder aus. Was für ein wundervolles Gefühl. Wie würde es erst sein, wenn wieder warme Sonnenstrahlen auf ihrer nackten Haut tanzten? Gäbe es etwas schöneres als mit nem Bikini bekleidet an nem warmen Sonnenstrand zu liegen? Jenny sehnte sich plötzlich nach ner Woche Mallorca Urlaub. Sonne, Suff und Sex ohne Ende....

"Ihr sagt das es nicht sein kann das wir leben! Ich sage, scheiße guckt doch mal in euch rein. Noch lebendiger kann man kaum sein. Ich schwöre es bei meinem geilen Arsch, ich fühl mich, als könnt ich Bäume raus reißen!"

Sie grinste, noch immer schimmerten die Reste ihrer Freudentränen auf ihrer Wange.

"Oder einen ganzen Ochsen vertilgen! Was immer ihr entscheidet, lasst uns raus gehen. Ich will essen, mich betrinken und die Sonne spüren. Wenn das alles nur ne fucking Illusion ist dann lasst sie uns doch wenigsten so herbe auskosten wie es nur geht. Wenn das hier nur ne Lüge ist, dann will ich mitnehmen was geht....!!!!"
 
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Der Koloss konnte nicht anders als Jenny zuzustimmen, jeder musste sehen wo er blieb. Im Licht der Lampe stand er wieder auf und ging auf den nächstbesten Schinken zu.

"Ja, kannst deinen geilen Arsch sowas von drauf verwetten, besser gehts nicht!"

Und als er diese Worte aussprach bemerkte er noch etwas anderes das ihm Jahrzehntelang fremd war, Lust und Begierde. Nach seinem Tod hatte er es nie wieder gespürt gehabt, aber es war als ob ihn ein weiterer menschlicher Hunger überkam, sein Magen war nicht mehr der einzige Teil von ihm der eine Befriedigung suchte. Wie lange hatte er nun schon nichts mehr am laufen gehabt, wie viele Jahrzehnte? Wie lange musste das Stück Fleisch das früher gesättigt wurde schon ignoriert gewesen sein? LAnge genug das selbst ein Blinder mit Krückstock nun problemlos die Lust in den Augen von Max erkennen konnte. Die Frauen hier unten hatten ordentlich was zu bieten und er war der Zuchtbulle in der Mitte.
 
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"Hey, dann laßt uns rausgehen und sehen, ob wir dann auch noch Menschen sind, wenn ich morgen Abend noch immer als Mensch bei meinem Mann im Bett liege, dann werde ich es vielleicht glauben, aber ich glaube nicht, dass uns Zacharii was schenkt", schlug Kiera vor.

Irgendwie war sie sich ziemlich sicher, dass es dann weg sein würde, warum hatte ihre Schwester Papiere gesehen und jetzt war hier Essen, das paßte nicht, das war falsch, auch wenn es sich nicht falsch anfühlte. Sie sah über den Tisch, ja vermutlich standen hier für jeden die Lieblingsspeise, sie entdeckte ihre sofort und es war schwer zu widerstehen.

Sie fragte sich, ob denn die Kräfte noch funktionierten und sie überlegte sich, was man wohl unauffällig ausprobieren könnte. Er war ein Schachzug und selbst wenn es echt war, hatte Zacharii sich dann nicht die Leute aus dem Weg geschafft, die ihm hätten gefährlich werden können. Würden sie auch vergessen, was sie gewesen waren und wieder in der Masse verschwinden. Ihr war immer klar gewesen, es gab kein Zurück und wenn sie ehrlich zu sich selber war, wollte sie auch nicht zurück, dann fiel es ihr wieder ein. Wenn sie wieder ein Mensch war, dann müßte sie auch das wieder können, was ihren Sire damals so fasziniert hatte.

Sie begann sich zu konzentrieren und suchte sich eine Frucht auf dem Tisch aus. 'Komm beweg dich ohne dass ich oder ein anderer dich anfassen muß', dachte sie.
 
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Tolle Idee, diese Taschenlampe von Enio.. da sieht sie das ganze leckere Essen gleich noch viel besser. Sie hat hingegen nur diese dummen Tränengasbomben dabei in ihrer Tasche. Aber hey.. eine davon zu zünden hätte jetzt einen grandiosen Effekt! So sehr geht ihre Bereitschaft, alle menschlichen Freuden und Leiden wieder spüren zu wollen, jetzt aber doch nicht, dass sie das tun würde. Es gibt doch viel besseres.. verführerisches... wie diese Frucht in ihrer Hand. Sie fühlt sich echt an. Vor allem aber fühlt sie selbst sich wieder echt an... sie kann die Frucht nicht mit der Beiläufigkeit, mit der sie eine Fliege verscheucht, zerquetschen, auch wenn sie relativ weich ist.. sie ist nicht mehr übermenschlich stark, nur noch menschlich. Sie kann auch keine Krallen aus ihren Fingern wachsen lassen, nicht mehr in der Erde versinken, nicht mehr mit Tieren sprechen. Ist das Leben nicht herrlich?

Schön, es könnte passieren dass sie ihre vielen interessanten Fähigkeiten irgendwann mal vermissen könnte, aber wenn sie der Preis sind, dann zahlt sie ihn gern. Wenn sie jetzt hineinbeisst.. ist das schon der Schritt mit keinem Zurück mehr? Gareniofield sucht Lasagne, Roxana warnt sie und verleiht den Zweifeln eine Stimme, die Meyye schon die ganze Zeit zögern lassen... und Jenny versucht, sich selbst verzweifelt davon zu überzeugen, dass es alles echt ist. Das vielleicht noch mehr als die Vernunft ist es, was sie innehalten lässt. Sie dazu bringt, die Birne wieder zurückzulegen, auch wenn das schwerfällt.

"Wir müssen.. rausfinden ob es echt ist." sagt sie dann, und ihre Miene verrät, welche Hoffnung sie dabei hegt, als sie sich zu den anderen umwendet. Ein wenig irritiert mit einem Seitenblick gen Max. Schaut sich der grad lüstern um oder was war das? Und warum auch nicht.. wenn er es (wieder) kann. "Wir gehn raus. Vielleicht kann Zach das wirklich. Es wär schon nich dumm.. was wir jetz als Menschen alles nich mehr können! Ne Plage oder ein Garou.. wir wären Matsch. Wenn das echt is, sollten wir hier verschwinden."
 
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"Ja, raus hier! Unbedingt!"

Jenny schnappte sich eine der hängenden Dauerwürste, brach sie in der Mitte durch und stopfte sich das lose Stück dann in die Tasche ihrer Lederjacke. Sie erkannte dabei die eindeutigen Blicke von Max und grinste auffordernd zu ihm zurück. Eigenartig, so sehr ihr Herz auch in den toten Tagen an Enio gehangen hatte, sexuell fühlte sie sich in dieser Sekunde eher von dem bulligen Brujah angezogen. Anscheinend war alles anders wenn man lebte...?

"Soll ich als erste?"

Eine rein retorische Frage, denn die Anarche hielt bereits die Klinke in der Hand. Langsam drückte sie sie herunter und zog dann an der Tür. Sonnenlicht strahlte in den Raum und ließ sie instinktiv zurückweichen. Sie fauchte ohne lange darüber nachzudenken. Ohne ihre vampirischen Fähigkeiten klang es allerings eher lächerlich.

Nichts geschah.

Sie brannte nicht, die Haut warf keine Blasen und auch sonst war nichts zu spüren. Die Sonne war angenehm warm. Nein, das war falsch! Das Gefühl das die Sonne in ihr auslöste war das geilste und erregendste was sie je in ihrem Leben erlebt hatte. Ihr gesamter Körper schien mit jeder Zelle dem Licht entgegenzustreben. Mit einem seligen Ausdruck im Gesicht hielt sie ihre kleine Nase in die Sonnenstrahlen und lies sich von ihr kitzeln.
 
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"Es ist echt genug." Kam in dem gewohnt ruhigen und emotionslosen Art von Anna. Ihre Ausbildung wurde leider nicht durch die neuen Gefühle hinfort gewischt. Anna war gar nicht wohl dabei, sich jetzt zu Wort zu melden. Eigentlich sollte sie höchstens zur Regentin reden, was ihre Schlußfolgerungen betraf. Auf der anderen Seite war sie von ihr auch schon das eine oder andere Mal ermuntert worden, ihre Gedankengänge zu äußern. Und wenn sie jetzt mit dem Knoten in ihrem Magen nach draussen sollte, würde es bestimmt nicht dazu beitragen besser denken zu können.

"Wenn sie Interesse daran haben hier einfach das Leben auszukosten, wird es wahrscheinlich ohne größere Konsequenzen funktionieren. Ist das hier wieder eine 'Matrix' des Koldunen, liegen unsere Körper dieses Mal in der Dunkelheit und die Sonne wird ihnen nichts an haben. Eventuell werden sie von unseren Begleitern geborgen und in Sicherheit gebracht, ansonsten müssen wir wohl hauptsächlich nur Werwölfe fürchten oder Menschen, die unnsere Körper bergen. Irgend wann dürfte die Starre einsetzen, aber das ist alles.

Wahrscheinlich wird der Koldune uns ähnlich gegen die anderen benutzen, wie er es beim letzten mal mit Noir und dir, Jenny, gemacht hat, aber wenn einen das nicht stört, könnte es ganz gemütlich werden.

Wenn ich von den Erfahrungen des letzten Males ausgehe, gibt es unter Umständen viel, was uns aufhalten und Zeit kosten soll. Schädliche und gute Einflüsse werden unsere Handlungsfähigkeit in dieser Matrix bestimmen aber wahrscheinlich darüber hinaus keinen Einfluß haben. Jedenfalls konnten wir einen aus der Matrix mit hinüber nehmen, der in Starre lag und dem es nach dem Aufwachen wieder gut ging. Ohne mit rüber zu kommen hätte es für die wahrscheinlich nur kein Aufwachen gegeben."

Warum bemühte sich Anna nur so sorgsam die schöne Illusion zu zerstören? Letztendlich mussten sie zusammen arbeiten, wenn sie hier wieder raus wollten. Da war sich Anna recht sicher. Und sie hatte persönlich wenig Bock zum Munitionsarsenal des Koldunen zu gehören. Ob das einer der anderen für dieses 'Geschenk' wollte? Anna bezweifelte es, obwohl es sicher für den einen oder anderen verlockend war. Genau deshalb hatte der Koldune es ja auch gewählt. Was war das eigentlich für ein Blick von Max? Sie konnte ihn noch nicht so direkt einordnen, weil er für sie immer noch der Kainit war. Sex war da einfach nichts, was ihr nahe lag.

"Wahrscheinlich können wir die Lebensmittel essen ohne dass von ihnen eine größere Gefahr als die des Zeitverlustes und die eines überanstrengten Magens und daraus resultierender Übelkeit hervor geht, es sei denn, er hat sie mit virtuellem Gift verunreinigt. Auf der anderen Seite wird uns in dieser Realitätsebene auf Dauer sicher auch Hunger schädigen und zu Leistungsabfall führen. Ich neige dazu, Geruchsproben vor dem verspeisen anzuraten, erst nur einen von uns essen zu lassen, zunächst nur leichte Mahlzeiten einzunehmen und eventuell einiges davon mit zu nehmen. Zusätzlich sollten sie kontrollieren, was sie von ihren Sachen noch bei sich haben. Beim letzten Mal wurden wir sehr reduziert."

Wer wusste schon, wie wichtig hier so etwas schnödes wie Geld werden konnte?
 
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Out of Character
Habe ich es überlesen? Ich finde nirgendwo einen Hinweis von Mitra, dass es draußen hell ist. Daher beziehe ich mich nicht auf diese Aussage.


Caitlin akzeptierte die Erklärung mit dem Pech recht wiederwillig. Wer nahm eigentlich eine Fakel auf so eine Expedition mit, wenn man sie nicht auf Brenndauer untersucht hatte? Mangelhafte Vorbereitung? Da sich die Tür durch Jenny aber einfach öffnen lies, kämpfte sie ihre Panik, einen Erstickungstod erleiden zu müssen herunter und fing an, trotz ihres ebenfalls borenden Hungers die Lebensmittel beiseite zu räumen und statt dessen nach der Schriftrolle zu suchen. Auch als Mensch hatte sie genug Selbstbeherrschung, körperliche Verlangen wie Hunger oder gar den Drang nach Sonnenlicht oder körperlicher Liebe beiseite schieben zu können. Seltsam überhaupt, dass sie letztes musste. Sie konzentrierte sich auf ihre Aufgabe, während sie den anderen bei ihren Erkenntnissen lauschte.

Auf Anna sinnvollen Hinweis sah auch Caitlin in ihre Tasche, was noch übrig war, mit welchen Utensilien Zacharias sie ausgestattet hatte. Ob er aus seinen Fehlern vom letzten Mal gelernt hatte und ihnen nun viel weniger Chancen einräumte? Die Zwischenwelt als Matrix zu betrachten war Geschmacksache, sie selbst konnte damit wenig anfangen.

Die Wünsche der anderen, auf immer ein Mensch zu bleiben, war in ighren Augen irrsinnig. Wie lange glaubten sie denn zu überleben, wenn die Oberen der Camarilla davon Wind bekämen? Mal abgesehen davon, als Versuchskaninchen zu enden, niemand der Kainiten würde sie verschonen. Sie besaßen das Wissen über die Welt der Dunkelheit. Es wäre ein Maskeradebruch ohne Beispiel, wenn man sie weiter leben lies.

Doch auch hier äußerte sich Caitlin nicht. Sie wusste, dass das etwas war, was keiner hören wollte und was keiner so akzeptieren würde. Sie würde nur wieder die "böse" sein und langsam hatte sie auf das Spielchen keine Lust mehr. Sie suchte weiter diese Schriftrolle, auch wenn sie daran zweifelte, dass sie sie in dieser Realität finden würden. Sie vermutete nach einigen Minuten sogar, dass sie gar nicht mehr in der realen Zeitlinie waren. Das ganze sieht eher nach Speisekammer aus, als nach etwas, was unter einer verfallen Ruine war. Konnten sie in die Zeit zurückversetzt sein, als die Ruine noch stand? Als hier noch Fürst Zacharias und seine Familie wohnten? Doch nachdem ihr bei ihrer letzten Meinungsäußerung von Enio derart grob über den Mund gefahren worden war, schwieg sie auch nun und suchte allein nach Hinweisen darauf, ob sie Recht hatte. War sie wirklich verletzt? Unglaublich aber wahr. Menschliche Gefühlsregungen. Beängstigend für die sonst so abgeklärte Regentin.
 
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Nachdem Jenny die Kellertür geöffnet hatte, viel tatsächlich angenehm warmes Sonnenlicht in den kleinen Raum. Draußen schien ein schönes Wetter vorzuherrschen. Viel konnte man durch den schmalen Aufgang zwar nicht erkennen, aber das wenige was man sah, versprach blauen Himmel und angenehme Wärme.
Eine laute, befehlsgewohnte Stimme rief irgendetwas unverständliches. Nicht etwa in einer fremden Sprache (wobei das natürlich möglich war...) sondern deshalb nicht zu verstehen, weil die Worte gegen den Wind gerufen wurden und von ihm weggetragen wurden bevor sie den Raum hier unter der Erde erreichte. Zumindest lies sich aber erahnen, dass es sich um Befehle handelte. Möglicherweise militärisch, vielleicht aber auch nur von jemandem der sich auf diese Art auszudrücken pflegte.

Die Luft roch nach Wiese und einem Hauch von Rauch. Dazu gesellten sich leicht Nuancen die man mit etwas Mühe und Erinnerungskraft als Sommergrüche identifizieren konnte. (sofern man nicht schon so lange tot war, das diese Dinge aus Lebzeiten vollkommen vergessen waren...)

Matrix hin oder her, von einem Traum oder anderen Unwirklichkeiten hatte diese Szenerie hier bisher nicht das geringste...
 
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