AW: Ich habe nur meine Befehle ausgeführt
Für langweilig halte ich diese Idee keinesfalls. Der Film
Nichts als die Wahrheit mit Götz George als Josef Mengele behandelt im Prinzip ja genau diese Thematik und den Film fand ich alles andere als langweilig.
Man darf es halt nicht nur auf eine Gerichtsverhandlung beschränken. Die angesprochene Familie, die den vermeintlichen Täter mit Fragen drangsaliert oder das Jüngste Gericht, das blut_und_glas angesprochen hat (wobei dies, zugegebenermaßen einer weltlichen Gerichtsverhandlung doch ähneln könnte).
Ein Interview durch einen Zeitungsreporter wäre auch noch eine Idee. Es muß ja nicht immer um die Schuld als solche gehen, sondern die andere Partei könnte ja vielmehr daran interessiert sein, wie Menschen zu solchen Taten fähig sein können. Da "Ob" steht schon fest, es geht nur um das "Warum" der Tat.
Oder ein Jugendlicher, der sich einfach für den entsprechenden Zeitabschnitt interessiert.
Der Musterschüler behandelt dieses Thema, wobei hier der zentrale Punkt nicht so sehr die Fragen sind, die blut_und_glas gerne behandeln möchte.
Vielmehr soll es ja um die (alltägliche) Konfrontation mit Taten gehen, die teilweise menschenverachtend sind und wie der Täter damit umgeht.
Die Verdrängung gibt es, keine Frage, aber wie verhält sich ein Mensch, wenn er Jahre/Jahrzehnte später wieder mit seinen Handlungen konfrontiert wird.
Angehörige eines Opfers, dessen Deportation der Charakter abgestempelt hat, steht auf einmal vor der Tür - um nur ein weiteres Beispiel zu nennen.
Ich sehe da durchaus Potential.