AW: Homosexualiät im Rollenspiel
Hmm...
ich fühle mich genötig noch etwas dazu zu sagen. Für mich gehört "Sex" in ein Rollenspiel etwa so sehr wie in einen Action Film.
Beispiel:
Watchmen:
Fand ich die "Sexszene" in Archi absolut unangebracht und unnötig. Sie trägt nicht zur Handlung bei. Für mich war es einfach nur nervtötend.
James Bond:
Hat auch viel Nackte haut, schöne Frauen, einen Aufreißer als Hauptfigur.. und trotzdem wird dann abgeblendet wenn jeder genau weiß was passieren wird im Schlafzimmer zwischen Bond und seiner "Flamme". Bond rennt auch nicht durch die Gegend und macht einen auf "guten Tag mein Name is Larry und das ist mein Ausweis".
Ähnlich ist es für mich in einem Rollenspiel. Wenn ein Charakter ein Frauenheld marke Bond spielt, muss er nicht ständ jedem auf die Nasebinden was für ein toller Hecht er ist und in wievielen stellungen er es nun der Chica besorgt hat. Faceman und Bond sind beides "Frauenhelden" von denen man weiß das sie an jedem Abend eine andere haben, und trotzdem ist es nicht penetrant aufdringlich.
Hingegen wenn ich dann gegenüber eines Typen sitze der mal wieder seine "Traumschiff Surprise" Tucke spielt. Dann empfinde ich das als unangebracht und unpassend. Sowas kann als NPCs vielleicht mal lustig sein, solch einen "Paradisvogel" drin zu haben, aber da beginnt und endet es dann auch.
Was ich aber garantiert nicht will... ist das es "Thematisiert" wird. Schon garnicht vom Rollenspiel selbst. Ich will von Heteros genauso wenig was über ihre Sexpraktiken hören wie ich es von Homos will, nicht weil ich Prüde bin sondern weil mich die Provillierungssucht von irgendwelchen Neandertalern nicht interessiert. Und ich reagiere auf Heteros die mir sagen müssen was für tolle Hechte sind genauso negativ und abfallend wie auf Homos die dies tun.
Wenn ich den Eindruck erweckt habe das ich 100%ig gegen die Erwähnung von Sex bin, dann tut es mir leid (eigentlich dachte ich, ich hätte sogar mehrfach darauf reagiert um genau diesen Eindruck zu vermeiden), aber ich halte es beim Thema Sex einfach mit dem Ausspruch: "Ein Gentleman genießt und schweigt". Und genau so hätte ich gern meine Rollenspiele. Im Gentleman Style. Das Rollenspiel endet für mich da wo der (Soft)Porno beginnt.
Und noch dazu will ich eben nicht von Mitspielern alle 5 Minuten an die Sexuelle Ausrichtung ihres Chars erinnert werden. Sowas ist nervtötend, ätzend.. und in meisten Fällen "wunschvorstellungen". Egal ob es nun Willy Trucker ist der die vollbusige Lola Wolllust spielt. Oder ob es Lieschen Müller ist die Kampflesbe Helena spielt. Oder ob es Tony Cool ist, der den rosafarbenen Sir Parcival Von Hintenrein spielen muss. Das ist für mich unangebracht und wird von mir als störend empfunden. Besonders Schlimm dabei ist für mich jedoch das Thema Schwule. Nicht weil ich homophob bin, irgendwas an schwulen auszusätzen hätte, sondern einfach weil es in letzter Zeit irgendwie immer mehr "Slash" ist cool überall gibt. Torchwood z.b., nicht das die Serie übermäßig gut wäre oder die Darsteller herausragend wärn (auch wenns durchaus eine Menge Fans gibt), wo dann auf einmal der Hauptdarsteller irgendwie grundlos plötzlich seine Gefühle für seinen Mitstreiter gesteht und ihn zum Abschied küsst. Das die Figur Schwul war, war spätestens klar als der Darsteller von Spike (Buffy) aufgetaucht ist, aber das sie auf einmal ihre Liebe zu einem "Mitstreiter" gestehen muss, den sie vorher bestenfalls als kleiner Hifi betrachtet hat... alles nur damit man "Slash" in der Geschichte hat. Ähnlich siehts bei der neuen Merlin Serie aus. Merlin als Kammerdiener von Arthus und ständig wird angedeutet das die beiden mehr sind als nur freunde. Die unter euch die Schwul sind und sich nun davon gestört fühlen, möchte ich sagen es tut mir leid, aber Arthurs liebe für Gweniver ist eine der Zentralen Punkte der Arthus sage, auch das er am ende so am Boden zerstört ist als er rausfindet das sie ihn mit Lanzelot betrügt, ist wichtiger Bestandteil (denn durch diesen zieht erst die neue Generation aus um noch verbissener den Grahl zu suchen), da bekomme ich einfach zustände wenn nur um dem Trend des "Slash" zu folgen (zumindest ist es für mich subjektiv ein Trend dazu Homosexuell zu sein) auf einmal Arthus und Merlin ein liebespaar sind. Genauso wenn mal wieder irgendein promi daher kommt, und einen auf "Ich bin schwul" macht. Vielleicht liegt es daran das ich kein Problem mit Schwulen habe (auch wenn sich das vielleicht gerade anders ließt) aber meine Reaktion mittlerweile ist: "Ja toll, willste nen Keks?" Ist mir schon bewusst das es für viele ein Problem ist sich vor seinen Freunden zu Outen, aber ich habe mehrere Jahre für einen Schwulen Chef gearbeitet. Die Regenbogenpyramide war direkt an der Einganstür zum Büro und er war stolz drauf schwul zu sein. Aber bis auf die 2x2cm Pyramide an der Eingangstür (damals noch ein Zeichen das man als Schwuler willkommen war) ist er nicht jedem ins Gesicht gesprungen mit "Hallo, ich bin schwul". Für mich ists einfach so das rein subjektiv in letzter Zeit ein "Homo ist cool" Trend läuft, was ich einer Seits begrüße, andererseits geht es mir tierisch auf den Keks wenn mal wieder irgendwer um die Ecke kommt und eine "Tucke" spielen muss, weil gerade Homo cool ist. Meiner Erfahrung nach sind Homosexuelle, egal ob Frauen oder Männer, eben nicht von anderen zu unterscheiden. Die Klischees vom "Mannsweib" kenne ich zwar auch ein zwei Lesben und einen Schwulen die so aussehen, aber auch hier sehe ich es nicht so das man dem Großteil es ansieht oder anmerkt. Wenn jetzt nach den Filmen auch noch Rollenspiele auf den "Homo ist cool" Zug aufspringen würde, wäre das für mich ein graus.
Für mich ist es nun mal so das jede Spielrunde für sich selbst entscheiden sollte wo sie die Grenze zieht und ich nicht von einem Rollenspiel in eine Richtung genötigt werden will.
Vermutlich habe ich jetzt schon zuviel geschrieben und es wird so oder so wieder falsch aufgenommen und mir ein Strick daraus gedreht, besonders weil das Thema Homosexualität irgendwie immer noch ein Thema ist wo man gleich in Schubladen gesteckt wird.