AW: Haus und Clan...
Tendenziell bin ich der gleichen Meinung wie Wulf, was die Magie in WoD angeht. Daher bin ich auch kein besonderer Freund der Tremere, zumal es einfach auch zuviele Pfade und Rituale gibt. Wenn man einen Tremere vernünftig und überzeugend spielen will, dann muss man sich den ganzen Regelwälzer aufziehen, auch wenn man diese Kräfte nicht beherrscht. Wenn der Spieler nämlich Null Ahnung davon hat, dann sind spielstörende Regelfragen vorprogrammiert, und auch rollenspielerisch kommt der Charakter nicht gut rüber, wenn man vom Spieler weiß, dass er sich damit nicht auskennt und auch nicht imstande ist, gewisse thaumaturgische Fachtermini zu benutzen.
Was das Regelsystem "Magus die Erleuchtung" angeht, so muss ich sagen, dass es die WoD auch nicht zwingend produktiv bereichert. Das gilt meiner Meinung nach aber für so einige Systeme in der WoD. "Werwolf die Apocalypse" und "Jäger die Vergeltung" sind auf jeden Fall unverzichtbar. Den Rest: "Wechselbalg", "Kinder des Lotos", "Mumien die Wiedergeburt" etc. hätte man sich auch sparen bzw. dafür eine seperate WoD erschaffen können. Bei soviel Übernatürlichem müsste die Welt aus allen Nähten platzen, und das Bewahren der Maskerade (bzw. das Pendant dazu in den anderen Systemen) halte ich schlicht für utopisch. Das Übernatürliche sollte auch etwas Besonderes sein und es auch bleiben und nicht hinter jeder Ecke lauern, weil es dann nämlich nicht mehr übernatürlich sondern selbstverständlich ist.
Die Tremere als solche sind Halunken, die sich die Unsterblichkeit ergaunert haben. Andererseits sind die Giovanni das auch, und die gehören zu meinen Lieblingsclans.
Trotzdem wäre eine Chronik ohne die Tremere keine richtige Chronik. Man braucht immer jemanden, der verhasst und mächtig ist, um die Welt der Dunkelheit stimmungsvoll darzustellen. Solche Gegebenheiten laden einen förmlich ein, um Bündnisse zu schließen und Kriege zu führen. (In unserer Chronik steht der Sabbat vor der Tür, und wir haben einen von seiner eigenen Erzeugerin zu einem Fleischklumpen deformierten und in einen Käfig gesperrten Tzimisce aufgegriffen. Die Tremere haben sich sehr gefreut - der Tzimisce ganz sicher nicht.
)
Den Gedanken über den rasanten Aufstieg der Tremere von Cifer finde ich recht interessant. Mit dem Vampirwerden haben die Magier ihre Fähigkeiten verloren und Thaumaturgie war da der passende Ersatz. Dieser steckte aber - wie bereits erwähnt - noch in den Kinderschuhen.
Bei den Giovanni war es etwas anders. Sie standen noch über 400 Jahren unter den Fittichen der Kappadozianer und haben wirtschaftlich die Macht erlangt - der Feldzug der Camarilla gegen die Assamiten war z.B. sehr sehr teuer.
mfG MacNeil