Grenzen zwischen Spielleiter und Spielern

D

Drudenfusz

Guest
Was darf ein Spielleiter mit denn Charakteren machen?

Meiner meinung gehört dem Spielleiter die Welt in der gespielt wird.
Und dem Spieler sein Charakter.
Aber was ist wenn der Spielleiter in den Charakter eingreift, wie z.B. das er den Char verstümmelt oder Wahnsinnig macht?

See Ya!
 
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Kommt auf das Rollenspiel drauf an. Im klassischen Sinne darf der SL eigentlich alles. Was die Spieler dazu sagen ist was anderes. ;)
 
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Im traditionellen RPG ist der SL Gott.
Er darf alles, weiß alles, kann alles.
Wenn er es mißbraucht, laufen ihm aber die Anhänger (Spieler) weg.

Ich bevorzuge aber das nicht mehr ganz so traditionelle RPG.
Es gibt einen SL, der aber den Spielern erlaubt, in die Welt einzugreifen (das gute alte Player Empowerement). In der Serenity-Runde lasse ich sie sogar NSCs spielen, damit sie sich nicht langweilen, wenn mal wieder ein Teil der Runde etwas anderes macht als der andere Teil.
Sie dürfen ansonsten immer beschreiben, was sie machen, wie sie es machen und auch die Konsequenzen auf die Umwelt. Sie müssen sich nicht darum bemühen, nachzufragen, ob ein Gegenstand in greifbarer Reichweite ist, wenn er in die Umgebung paßt.
Das erspart mir als SL echt Arbeit und das find ich gut.
 
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Er darf alles

Er könnte sogar sagen "Du hast einen herzstillstand und kippst sofort um"

Ob es allerdings sinnvoll ist steht auf einem anderen Blatt
 
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Aber was ist wenn man bei einem Spielleiter spielt der eigentlich ganz gut ist, aber durch, aus seiner sicht, einen kleinen eingriff das Konzept des Charakters zerstört?

See Ya!
 
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Wo liegt da jetzt der praktische Unterschied zum erwähnten Herzstillstand?

mfG
rmn
 
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@Drudenfusz
Dann sagt man das dem SL.
Ist bei mir auch schon vorgekommen, daß ein SL mir mein Charakterkonzept versaut hat. Also hab ich den SC gewechselt.
Wenn er mir nicht erlaubt hätte, den Charakter zu wechseln, hätte ich ihn ziemlich lustlos gespielt, was dem SL wohl auch nicht gefallen hätte.
 
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blut_und_glas schrieb:
Wo liegt da jetzt der praktische Unterschied zum erwähnten Herzstillstand?

Das der unpassende Eingriff, meines erachtens nach schlimmer ist, denn wenn mein Charakter tot ist kann, ist sein zweck abgeschloßen.

See Ya!
 
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Warum? Ist er nach einer solchen (gravierenden) Änderung nicht in ganz ähnlicher Art und Weise "abgeschlossen"?

mfG
rmn
 
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Nein, denn mein Spielleiter erwartet dann nicht das man ihn weiterspielt.

See Ya!
 
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Ich hab auf die harte Tour gelernt, dass die Charaktere meiner Spieler tabu sind: weil ich früher den einen oder anderen meiner Spieler vergrault habe, indem ich seine Vorstellung seines Charakters im Spiel verändert und so seinen Spielspaß zerstört habe.

Das ist dann auch der Punkt, an dem ich mich vom auktorialen Spielleiter in Richtung Diensterleister-SL entwickelt habe: Bei mir bilden die Charaktere die Basis für das Spiel, ich stelle die Welt, die die Charaktere vor Entscheidungen stellt. Die Spieler geben dabei die Ziele ihrer Charaktere vor.

Welchen Weg die Charaktere dabei einschlagen, steht den Spielern weigehend frei: Aber sobald sie sich für ein Ziel ihres Charakters entscheiden (Charakter will endlich gegen seinen Nemesis vorgehen), können die Entscheidungen, die der Spieler für seinen Charakter treffen muss, diesen auch gefährden oder verändern: In meiner UA Kampagne hat eine Epideromantin entschlossen, sich eine mächtige Ladung zu holen, indem sie sich ein Auge herausschneidet, um so ihr Geschlecht wechseln zu können. Eine sehr riskante Angelegenheit und sie hat's vermurkst. Danach hat der magische Rückschlag ihre eigene schwangere Schwester aus der Realität getilgt und sie an deren Stelle eingesetzt (inklusive Ehemann, der glaubt schon immer mit ihr verheiratet zu sein, und Schwangerschaft).

Der Charakter hat also genau das Gegenteil von dem bekommen, was der Spieler eigentlich haben wollte... Aber der Charakter ist auch daran gewachsen, weil er langsam gesehen hat, dass seine Handlungen Konsequenzen nicht nur für ihn, sondern auch für andere hat...

Und der Spieler wusste auch, dass dies seinen Charakter zwar zurückgeworfen, aber nicht zerstört hat: Es war immer klar, dass es Mittel und Wege gibt, um das wieder auszubügeln...
 
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Als SL baut man wie gesagt eine Welt für die Protargonisten(Spieler) auf. Und die Charaktere der Spieler sind ebenso "menschlich" wie ihre Umgebung, dh. sie verändern sich, entwickeln sich weiter. Wenn ein Spieler sich so anstellt dass er mein ganzes Konzept durcheinander werfen würde, muss ich ihn ja irgendwie wider auf den richtigen Weg bringen. Vielleicht nicht indem ich sage das dieser tot umfällt, aber ich würde irgendeine Handlung die den Spielablauf stören würde verhinder. Ob das jetzt dem eigendlichen Charakter des Spielers nicht in den Kram passt oder nicht, kann mir so ziemlich egal sein. Denn ich ertwarte von meinen Spieler genauso viel Flexibilität wie von mir als Spielleiter auch.
Und ich finde das alte Prinzip am besten:
Spielleiter =Gott, denn der kann ja wenn er will im Spiel alles machen (8) )
 
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Ich versuche mich immer Neutral gegenüber den Spielern zu verhalten, schließlich ist es Ihr Schicksal um das es hier geht. Jedoch kann eine Gefangenschaft oder durch Folterung die Werte sich Drastisch verändern. Dann gebe ich den Spieler immer noch die möglichkeit, durch z.b: Zeitreise *gg*, oder Hilfsmittel sich von den Schaden zu Erholen.

Jedoch lebe ich nach den Motto:
Mein Wort ist Gesetzt, und wems nicht Passt sollte sich beim nächstenmal Überlegen wo er Zockt. Gibt man den Spielern immer Recht, haben sie ein schnell unter Kontrolle und verändern alles zu Ihren gunsten. 8)

Versucht haben sie es schon hoft, aber da bin ich halt Stur wie ein Bergepanzer
:tank1:
 
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Oder man setzt sich mit dem mit Abstand besten Schmieder der Welt zur Ruhe, ne du gemeiner Folterer ;)

Ich versuche meinen Spielern das Spielen ihres Charakters so lange möglich zu halten bis die Reaktion der Umwelt etwas anderes Verlangt. Grob nach Ursache und Wirkung.
Das letzte Wort ist allerdings dann doch meist der Gruppenkonsens - was ich persönlich auch gut finde
 
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Wenn so ein Malheur dem SL 'mal unterläuft, sollte man auf jeden Fall mit ihm darüber reden, um eine andere Lösung als das Nichtweiterspielen des Charakters zu finden.
 
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Grundsätzlich hat der SL (fast) alle Freiheiten. Aber was nützt es mir als Spielleiter, wenn ich mache, was ich will und mir daurch meine Spieler vergrauel.

Sicherlich kann ein SC sterben oder verkrüppelt werden, aber es sollte für den Spieler nachvollziehbar sein. Ein Unfall kann immer passieren, gehört irgendwie auch zum spiel, aber ein U-Boot sollte den Spielern nicht auf den Kopf fallen, wenn sie auf einem Berg stehen.
 
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Archan dra Krull schrieb:
Mein Wort ist Gesetzt, und wems nicht Passt sollte sich beim nächstenmal Überlegen wo er Zockt.
So einen SL hatten wir auch mal, wir haben ihm diese dämlich Attitüde ganz schnell abgewöhnt; indem wir die störenen Sachen einfach ignoriert haben - unter anderem den Tod eines SC und das überleben seines Endgegners über den Zeitpunkt hinaus, an dem der "tot" SC in erledigt hatte. Wir haben uns dann noch selber ein paar XP zugeteilt, und gut war. So ein eSeL kann ziemlich blöde gucken, wenn die Runde seinen Blödsinn nicht mehr mitmacht und er der einzige ist, der außerhalb der Spielwelt steht. Dauerhaft ist das natürlich keine Lösung, aber: Er hat seine Lektion gelernt.
 
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Als SL gebe ich den SCs die Freiheit über alle ihre Entscheidungen und fasse die auch nicht direkt an. So etwas wie "Du brichst unter der Folter zusammen und gibst alles preis." gibt es bei mir nicht. Ich gebe ihnen Proben und sage ihnen Erschwernisse wenn sie es schaffen machen sie was sie wollen. Auch aussichtslos Kämpfe werden ausgewürfelt ein „du bist tot“ ist nicht drin.

Ich gebe meiner Gruppe Wahrscheinlichkeiten aber keine Tatsachen vor. (Zumindest was Charakterspezifisch ist)

Der Grund dafür ist das ich als Spieler so etwas nicht leiden kann.
 
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