Giovanni

Vampire aus der alten Welt Seite 130 schrieb:

Der Weg des Himmels
Die Verdammten wissen, daß sie von Gott verflucht sind, und viele von ihnen verfluchen von daher ihrerseits Gott.Andere jedoch nehmen die Last an, die ihnen der Herr auferlegt hat, und versuchen, in ihr einen Sinn zu finden. Diese Gläubigen wissen, daß alles und jedes Teil von Gottes Plan ist, selbst die Kinder Kains. Die Anhänger des Wegs des Himmels haben sich ganz und gar der Aufgabe verschrieben, den Sinn ihrer Existenz zu begreifen. Die Suche nach einer Antwort auf die Frage: "Warum hat Gott mir das angetan?" führte gerade bei diesem Weg zu vielen abweichenden Pfaden. Wie die Kirche der Sterblichen neigt der Weg des Himmels zu Spaltungen, Sekten und Ketzerei.
Der Weg an sich ist um die Überzeugung herum aufgebaut, Gott stelle die sogenannten Gläubigen auf die Probe, wie er auch Abraham und Hiob auf die Probe stellte: um ihren Glauben zu stärken. Die Last, die sie zu tragen haben, ist schwer, aber sie sind glücklich, sie tragen zu dürfen: Sie dient als Feuerprobe, läutert ihren Glauben und macht sie in den Augen Gottes zu etwas Heiligem. Viele Gläubige fühlen sich von den verschiedenen Glaubensrichtungen der gnostischen Häresie angezogen, in denen es darum geht, die materielle Welt als Hölle zu betrachten, eine Überzeugung, die gut zum Dasein der Kainiten als Verdammte unter den Lebenden paßt. Andere binden sich an eher orthodoxe westliche oder östliche christliche Lehren und suchen Rettung in der Ablehnung wahrhaft endloser Versuchungen. Sie alle sind sich einig darüber, daß himmlischer Lohn nicht unerreichbar ist, wenn er auch für die Verdammten schwerer zu erlangen ist als für die Lebenden. Gott entzieht den Sündern nicht seine Gnade.
Bei vielen Sekten des Weges des Himmels gilt die Stimme des Tiers als die Satans, des großen Verführers, der berühmt ist, sie vom rechten Weg abzubringen und zur Sünde zu verführen. Sie scheuen alle Diener des Bösen, wie zum Beispiel Teufelsanbeter, Dämonen und die Anhänger des Wegs der Sünde. [Und Baali sicherlich auch ] Die Gläubigen ehren auch im Unleben weiterhin die Sakramente der Kirche, und der Weg des Himmels hat die meisten Priester der Asche. Anhänger des Himmels versammeln sich in kleinen Gemeinden, um den Gottesdienst zu feiern; diese werden von Priestern geleitet. Einige fördern die Kirche der Sterblichen, während andere sie ablehnen und sich eigenen, häretischen Glaubensgrundsätzen zugewandt haben.
In allen Ländern des Christentums und auch darüber hinaus kann man auf die Gläubigen treffen. Kainiten aus dem Osten folgen auf dem Weg des Islam, und es gibt auf dem Weg des Himmels auch Juden und sogar Heiden. Klöster eignen sich als sichere Zufluchten für die Gläubigen besonders gut, denn sie sind von der Außenwelt abgeschnitten und bieten den Kainiten ein gewisses Maß an Einsamkeit (und eine menschliche Herde, von der sie sich nähren können). Nach außen hin unterscheiden sich die meisten Gläubigen auf den ersten Blick nicht von den Sterblichen, unter die sie sich manchmal mischen - bis auf den fanatischen Glanz in ihren Augen und die Aura von Frömmigkeit, die sie umgibt.
Beim Weg des Himmels spielen die Pfade eine weitaus größere Rolle als bei den meisten anderen kainitischen Glaubensrichtungen. Bei den Gläubigen bilden diese Pfade große, manchmal öffentlich auftretende Bewegungen. Die Angehörigen des Pfades der Buße und dessen der Vergeltung feiern zusammen mit den anderen Gläubigen Gottesdienste; legen aber ihren Schwerpunkt auf unterscheidliche Punkte der Theologie. Erstere glauben, ihr Unleben sei die Strafe für ihre Sünden, eine Buße, die sie ertragen müssen, um sich zu läutern und Gott ihren Wert unter Beweis zu stellen. Sie müssen der Versuchung widerstehen und die Sünde meiden - beide werden durch das Tier verkörpert - und Gott in allen Dingen dienen. Viele Büßer leisten einen Schwur, der sie zu Mildtätigkeit und Armut verpflichtet; sie suchen die Vergebung Gottes und trinken nur die dünne, bittere Vitae von Tieren, nicht die von Menschen. Die Anänger des Pfades der Vergeltung hingegen sehen sich als Gottes Werkzeug der Rache an den Sündern und den Bösen - seien es Lebende oder Untote. Sie hoffen, Gottes Gunst wiedererlangen zu können, wenn sie in Seinem Namen handeln und das Böse ausmerzen.
Weitaus strittiger jedoch ist der schismatische Glaube, Kainiten seien gar nicht verflucht, sondern Gott bevorzuge sie und habe sie über die sterblichen Menschen gestellt und mit großen Kräften versehen wie die Heiligen oder die Himmlischen Herrscharen selbst. Die Sekte der Kainiten (s. S. 51) entstammt diesem Glauben, genau wie auch andere herätische Kultgruppen und Sekten, die Vampire als Heilige, Engel oder sogar als Götter verehren. Die Bischöfe dieser Sekten stehen oft in Widerspruch zu den anderen Priestern der Asche auf diesem Weg.
Spitzname: Gläubige
Die Ethik des Wegs des Himmels:
Gott hat Kain und seine Kinder als Teil Seines großen Plans gezeichnet.
Das Wort Gottes ist Gesetz; Gott zu mißachten ist eine Sünde und führt indie Verdammnis.
Niemand steht über den Gesetzen Gottes.
Liebe und diene Gott in allen Dingen.
Leugne den Teufel, indem du das Tier und alle Kreaturen der Hölle leugnest.
Initiation:
Viele, die den Weg des Himmels gehen, waren auch zu Lebzeiten gläubig. Das gilt besonders für Angehörige der Kirche und Ritter, die sich dem Kreuz verschrieben hatten. Andere finden erst nach ihrem Kuß zu Gott, weil sie nach dem Sinn ihrer untoten Existenz suchen; diese Bekehrten sind oftmals die größten Eiferer.
Die Initiation auf dem Weg des Himmels ähnelt sehr der Firmung oder Taufe der Kirche. Vor einem Priester und vor dem Altar Gottes schwört der Initiand, Satan und seinen Taten auf Erden abzuschwören und den Willen Gottes zu ehren. Die einzelnen Schritte und Riten variieren je nach Sekte. Kreuzfahrer schwören zudem, die Mächte der Hölle zu bekämpfen, während die Häretiker die Bedeutung der Sakramente so verdrehen, daß sie sich selbst als die von Gott auserwählten lobpreisen können.
Organisation:
Die Organisation, die die Gläubigen aufgebaut haben, gleicht sehr der der Kirche der Sterblichen, nur sind die Gläubigen noch zerstrittener und in noch mehr Sekten zersplittert. Priester der Asche kümmern sich um die Belange der Gemeinden und spenden die Sakramente. Übder diesen stehen die verschiedenen Äbte und Bischöfe des Wegs. Der Weg hat sich keinen Papst erwählt; verschiedene Ahnen beanspruchen diesen Titel für die eigene Sekte, können aber nicht auf die Loyalität aller Gläubigen zählen. Die Gläubigen verschreiben sich oft einem klösterlichen Leben, entweder in den Klästern der Sterblichen oder in eigenen, isolierten kleinen Gemeinden, in denen sie auf spezielle Weise Gott verehren und ihm dienen können.
Aura: Heiligkeit. Die Rechtschaffenheit der wahren Diener des Himmels kann niemand übersehen. Der Aura-Modifikator bezieht sich auf gesellschaftliche Würfe, die auf dem Bild des Vampirs als heiliges und göttliches Wesen basieren.
Tugenden des Wegs: Gewissen, Selbstbeherrschung
Pfade: Pfad der Göttlichkeit: Du gehörst zu den von Gott Auserwählten, und darum soll man dich verehren;
Pfad der Buße: Deine Existenz in der Verdammung ist Strafe für deine Sünden;
Pfad der Vergeltung: Du bist Gottes Racheengel und strafst die Bösen und die Sündigen.
Rollenspielhinweise: Gott hat Ihnen eine schwere Last auferlegt, aber Sie werden nicht scheitern. Sie gehören zu den wahrhaft Frommen, deren Glaube auf die Probe gestellt und bestärkt wird. Wenn Sie dem Tier und dem Teufel und all seinen Taten widerstehen und wenn Sie im Glauben fest bleiben, werden Sie belohnt werden. Auch wenn Sie die Gründe für Ihr Leiden nicht immer verstehen mögen: Gott wirkt auf wundersamen Wegen, und Sie müssen nicht verstehen, da es reicht, wenn Sie glauben.


Die Hierachie der Sünden des Wegs des Himmels
Wert Mindestvergehen Begründung

10 Verstoß gegen eines der Zehn Gebote, ganz Gottes Wort ist
gleich, aus welchem Grund Gesetz.
9 Tolerierung ist Korruption und Sünde Wer nichts tut,
dient dem Teufel.
8 Handeln aus Stolz, Habsucht, Gefräßigkeit Jede Sünde führt
oder einem anderen sündigen Gefühl zum Tier.
7 Diebstahl, Raub, mutwillige Vernichtung Du sollst nicht
stehlen
6 Schädigung einer frommen und ehrbaren Gott sieht alles und
Person straft solche
Sünden
5 Unerlabtes Trinken von einem Unschuldigen Gott schützt die
Unschuldigen
4 Blasphemie, Ketzerei Du sollst keine´
anderen Götter
haben neben mir.
Gott zu leugnen
führt nur in die
Verdammung.
3 Tolerierung eines Verbrechens oder einer "Mein ist die Rache"
großen Sünde , spricht der Herr
2 Mord an Unschuldigen Du sollst nicht
töten. Wiederhole
nicht die Sünde, die
Kain beging.
1 Unterstützung eines Dämons oder eines Diene dem Bösen,
anderen übernatürlichen Handlangers des und du dienst dem
Bösen Tier.

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