Rollenspieltheorie Geschlechtsumwandlung!?!

Vollste Zustimmung!

Ich fänds schon schade, wenn auf die Frage nach dem "Was macht ihr?" der Elf nur klassengerecht Heilkräuter suchen geht, der Waldläufer jagen geht, der Krieger Schattenkampf macht, der Zwerg saufen geht und der Magier Bücher liest.

Das ist mir früher bei Shadowrun so oft untergekommen.
Der Decker übte Matrixskills, der Magier hat Magietheorie gelernt, der Streetsam war auf dem Schießstand.
Und sonst nix.

Kann man machen.
Ich fands aber schade.
Da bin ich froh, dass meine jetzige Gruppe immer auch noch anderes privat verfolgt oder in der Freizeit macht.
 
Also hier stand kurz zur Debatte was denn meine "miese Erfahrung" war. Ich will sie kurz erläutern.

Wir hatten (vor Jahren) mal D&D gespielt und ein Bekannter (der "leider" .. ähem .. nicht mehr mit spielt) hatte eine Schurkin gespielt. Sie war natürlich total "hot" und er meinte das er so von allen "männlichen" NPC´s(/und SC´s ...) alles bekommt "weil das ja in der Realität" auch so wäre.
Da dachte ich mir in was für einer Welt er lebt das ne Frau alles bekommt nur weil sie einem ein paar Brüste ins Gesicht hält ... . Das fand ich ziemlich dürftig wie ich finde, zumal sich eine intelligente Frau niemals so verhalten würde ... . Mag solche Mädels geben und sicherlich auch Kerle die darauf anspringen, aber ich halte das eher für die Ausnahme als die Norm. Auf jeden Fall hat der Spieler das von vorn bis hinten durchgezogen und alles total oversext. Das fand ich halt irgendwie ziemlich panne/peinlich.

Wenn ich so drüber nachdenke hatte wir im letzten Cthulhu Oneshot auch die Situation das ein Spieler einen vorgefertigten weiblichen Charakter gespielt hat. Da hat´s ganz gut funktioniert. Ich vergesse da nur meistens wer weiblich spielt obwohl er männlich ist. Vor allem in nem Oneshot ....


Ich wollte hier übrigens niemanden dafür kritisieren das er andersgeschlechtliche Charaktere spielt. Ich wollte hier nur Erfahrungen austauschen und tatsächlich freut es mich, das vornehmlich gute Erfahrungen gemacht wurden und nicht alle so sind wie der oben genannte "Bekannte". :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich fänds schon schade, wenn auf die Frage nach dem "Was macht ihr?" der Elf nur klassengerecht Heilkräuter suchen geht, der Waldläufer jagen geht, der Krieger Schattenkampf macht, der Zwerg saufen geht und der Magier Bücher liest.
Persönlich sehe ich das auch so - ich habe bei Shadowrun vor vielen Jahren 20 Minuten intensive Befragung über mich ergehen lassen müssen bis der SL mir geglaubt hat, dass die Aussage "Mein Charakter geht mit Freunden Schlittschuhlaufen." ohne finstere Hintergedanken und ohne Doppeldeutigkeiten zu verstehen ist |:)
Um mit recht eindimensionalen Charakteren von Plotpoint zu Plotpoint zu jagen und zwischendrin ein paar Gobos zu knüppeln spiele ich lieber HeroQuest aber es gibt ja auch Leute die das im Rpg mögen. Als SL finde ich sowas schrecklich nervtötend und würde demjenigen eventuell auch sagen es passt nicht. Auf der anderen Seite würde ich auch nicht in einer Gruppe aus reinen Plotpointjägern spielen und denen erzählen, dass sie es falsch machen ;)
Während die meisten Plotpointjäger in meiner Erfahrung am Rollenspielteil einfach nicht aktiv teilnehmen wundert es mich immer wieder mit welcher Effizienz manche Plotpointjäger es schaffen den Rollenspielteil für die gesamte Gruppe zu killen. Das kann ich auch als Spieler gar nicht ausstehen.
Sie war natürlich total "hot" und er meinte das er so von allen "männlichen" NPC´s(/und SC´s ...) alles bekommt "weil das ja in der Realität" auch so wäre.
Um das darzustellen hat er bei der Charaktererschaffung ja die Möglichkeit einen Haufen Punkte auf die für entsprechende Proben gebrauchten Attribute oder was auch immer zu setzen.
Das fand ich ziemlich dürftig wie ich finde, zumal sich eine intelligente Frau niemals so verhalten würde ... .
Die Aussage deutet darauf hin, dass dein Frauenbild genauso so eindimensional ist wie das der Person die du kritisierst.
Es gibt einige erfolgreiche Frauen die Sex sells intensiv nutzen - und offensichtlich auch intelligent sind, sonst würde ihr Manager die Millionen verdienen, nicht sie selbst.
 
Die Aussage deutet darauf hin, dass dein Frauenbild genauso so eindimensional ist wie das der Person die du kritisierst.
Es gibt einige erfolgreiche Frauen die Sex sells intensiv nutzen - und offensichtlich auch intelligent sind, sonst würde ihr Manager die Millionen verdienen, nicht sie selbst.

Alles klar, ich hab´s befürchtet. Falls du gelesen hast was ich geschrieben habe, redete ich von der "Norm" und nicht von der "Ausnahme".
Mir ist klar das eine Frau Klum mit so einem Kram Millionen verdient und das die auch nicht ganz so auf den Kopf gefallen ist ...
 
So platt und doof und klischeebehaftet ich diese Darstellung des Bekannten finde (da waren Wunsch/Vorurteil wohl Vater des Gedanken) - insgesamt finde ich es auch nicht so toll, wenn man nun ableitet "Frauen sind soundso" bzw "Frauen sind nicht soundso".
Frauen sind zunächst mal Menschen, die sich auch an dem Punkt sehr dolle unterscheiden können.

Ich habe von SCs ohne jeglichen Sexualtrieb bis hin zu einer absoluten Lebefrau, die klugen Frauen einfach nicht widerstehen kann und ständig flirtet oder entgleist alles dabei.
Und all das kann eben Weiblichkeit sein.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Mit Ausspielen meinte ich in dem Fall nur das "Schauspielerische", da baue ich keinen Druck auf. Jeder kann (sollte) natürlich für seinen SC sprechen können und den auch eigenständig handeln lassen, das wäre in dem Fall aber nicht das Ausspielen, das ich meinte.

KoppelTrageSystem schrieb:
Mag solche Mädels geben und sicherlich auch Kerle die darauf anspringen, aber ich halte das eher für die Ausnahme als die Norm.
Das heißt, das Ganze hat doch gar nichts mit dem Geschlechterwechsel zu tun, sondern nur, dass jemand Personen darstellt, die nicht deinem Geschmack oder Erfahrungen entsprechen.
Kann man machen, man sollte das dann aber einfach mit der Runde absprechen. Ich mag z.b. grundsätzlich keine irgendwas-sext Aspekte im Spiel haben, da wäre mir Geschlecht und Spezies des SC vollkommen egal.
 
Kann man machen, man sollte das dann aber einfach mit der Runde absprechen. Ich mag z.b. grundsätzlich keine irgendwas-sext Aspekte im Spiel haben, da wäre mir Geschlecht und Spezies des SC vollkommen egal.

Ich spiele selbst Charaktere die ich im realen Leben nicht mögen würde .... .
Es ging mir zu diesem Zeitpunkt einfach auf den Nerv das er das Geschlecht "gewechselt" hatte. Das ist an sich ein Thema was in meinen aktuellen Runden nicht zum tragen kommt, da jeder normalerweise sein eigenes Geschlecht spielt. Mich hatte hier nur interessiert wie andere das erlebt haben.
Und wie gesagt, ich freue mich das ich hier offenbar der einzige bin der so etwas "negativ" erlebt hat.
 
Alles klar, ich hab´s befürchtet. Falls du gelesen hast was ich geschrieben habe, redete ich von der "Norm" und nicht von der "Ausnahme".
Hatte ich gelesen, bedacht und in die Formulierung meines Posts einfließen lassen. Der Denkfehler setzt früher an als diese einzelne Formulierung.
Aber mal so aus Interesse: wenn du vor dem Posten schon erwartest missverstanden zu werden, warum formulierst du deinen Post nicht klarer?
 
In meiner aktuellen Runde hatten wir zeitweise den Beststand von 4 weiblichen SCs, die von 4 Personen mit Y-Chromosom gespielt wurden. Der nächste Spieler hat dann einen männlichen SC gewählt, weil ja schon so viel weibliche da waren.
 
Charaktere des anderen Geschlechtes finde ich im P&P-Rollenspiel okay und habe auch einige.
Im LARP finde ich es eher störend, denn es ist selten überzeugend.
 
Weibliche (N)SCs sind für mich (N)SCs wie jeder andere auch.
Man nehme einen Steoreotypen, hinterfrage den geschickt, interpretiere ihn mit Verstand, Kreativität und viel Empathie, würze diese mit etwas gezielter Stereotypen-Durchbrechung und fertig ist ein guter Charakter,

...weibliche Charaktere haben da halt einen anderen Pool an Stereotypen, denen sie entsprechen oder von denen sie abweichen und entsprechend dann ggf. eine andere Wirkung auf die Umgebung. Der rülpsende Fußballproll wirkt beispielsweise einfach anders, wenn ich "weiblich" als Attribut ergänze, ich muss die dafür garnicht großartig anders spielen. Ganz im Gegenteil - spiele ich sie anders, zerstöre ich den Fußballproll-Aspekt.


Insofern ist dieses "Spieler X kann keine Frauen spielen" auch recht absurd. Denn entweder kann Spieler X halt einfach nur keine Diven mit High-Heels spielen ohne dass sie nerven (dann gilt das für ne männliche Diva aber vermutlich ebenso) oder Spieler X versucht zwanghaft irgendwas darzustellen, was er für weiblich hält, tatsächlich aber nur ne lästige unfreiwillige Parodie ist. Vermutlich meist ne Mischung aus beidem.
Wer als Kerl zum Beispiel zu wenig Empathie und/oder Verständnis besitzt um nachzuvollziehen, warum sich ne Frau freut, wenn sie endlich nen Lippenstift findet, der farblich gut zu Hautton und Lieblings-Liedschatten passt, der sollte halt besser keinen weiblichen SC spielen, der begeistert zum Kosmetik-Shopping stürmt.
Na, dann spielt der halt ne Frau, die sich nicht für Lippenstifte begeistert.

Umgekehrt kann Rollenspiel hier tatsächlich auch mal ein guter Anstoß sein, diesen ganzen "Männer Mars / Frauen Venus"-Quatsch mal zu hinterfragen. So absurd ist das andere Geschlecht eigentlich nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Insofern ist dieses "Spieler X kann keine Frauen spielen" auch recht absurd. Denn entweder kann Spieler X halt einfach nur keine Diven mit High-Heels spielen ohne dass sie nerven (dann gilt das für ne männliche Diva aber vermutlich ebenso) oder Spieler X versucht zwanghaft irgendwas darzustellen, was er für weiblich hält, tatsächlich aber nur ne lästige unfreiwillige Parodie ist. Vermutlich meist ne Mischung aus beidem.

Heißt das dann nicht im Grunde das gleiche, nämlich dass er dann einfach keine Frauen spielen kann? Und es besser bleiben lassen sollte? Weil sein (Fehl-)Verständnis für das, was eine Frau ausmacht, nur zu weiteren schlechten Parodien führen würde?
 
Aber ist das nicht ein Problem, dass bei allen Rollen vorkommt.
Immer wenn jemand eine bestimmte Personengruppe missversteht oder überzeichnet darstellt, oder an Klischees hängenbleibt:
Jugendliche, amerikanische Ureinwohner, Homosexuelle, Biker, Männer allgemein, Asiaten, Franzosen....

Im LARP, wo die optischer Darstellung einen größeren Teil der Rolle ausmacht ist es sicher fair zu sagen, "Macht das nicht, du bringst das nicht rüber". Im P&P denke ich aber eher nicht, dass man das pauschal sagen sollte, denn da ist es immer ein "Du bringst diesen Vertreter einer solchen Gruppe nicht gut rüber, weil du dich in Klischees verrennst, die für die Gruppe archtypisch sind, aber nicht zwingen den Charakter dominieren sollten..."
 
Ich sehe noch nicht, was das an der Aussage ändert. Wer sich in Klischees verrennt und (ungewollt) schlechte Parodien verkörpert "kann" eine gewisse Rolle offensichtlich einfach nicht (oder nur schlecht) spielen.

Und wenn dass das Spiel für den/die anderen stört, sollte er das auch nicht.
 
Klar, ich meinte nur, dass es nicht speziell an der Geschlechterrolle hängt, dass jemand etwas nicht spielen kann oder sollte.

Aber die Frage ist halt auch, wie tolerant man damit umgeht. "So wir du das machst stört mich dass, mach das nicht!" ist halt destruktive Kritik, "Ich finde es besser, wenn du dies oder dass anders im Spiel einbringst, damit wir alle mehr Spaß haben" ist halt eher konstruktiv.
 
Aber ist das nicht ein Problem, dass bei allen Rollen vorkommt.
Immer wenn jemand eine bestimmte Personengruppe missversteht oder überzeichnet darstellt, oder an Klischees hängenbleibt:
Jugendliche, amerikanische Ureinwohner, Homosexuelle, Biker, Männer allgemein, Asiaten, Franzosen....

Im LARP, wo die optischer Darstellung einen größeren Teil der Rolle ausmacht ist es sicher fair zu sagen, "Macht das nicht, du bringst das nicht rüber". Im P&P denke ich aber eher nicht, dass man das pauschal sagen sollte, denn da ist es immer ein "Du bringst diesen Vertreter einer solchen Gruppe nicht gut rüber, weil du dich in Klischees verrennst, die für die Gruppe archtypisch sind, aber nicht zwingen den Charakter dominieren sollten..."
Gegen Klischees hab ich nix.
Natürlich kann man eine Klischee-Frau spielen. Es gibt ja auch real Klischee-Frauen, ebenso wie Klischee-Ureinwohner, Klischee-Homosexuelle und Klischee-Biker.

Das Problem ist, wenn der Spieler einfach nur stumpfsinnig ein Klischee spielt und überhaupt nicht begreift, warum das wandelnde Klischee ist wie es ist.
Ich kann natürlich eine schuhbegeisterte Zalando-Kreisch-Tussi spielen - aber es wäre halt hilfreich, wenn ich irgendwo ein empathisches Verständnis dafür aufbringen könnte, dass für einen Schuhfan schicke Schuhe ebenso irrationale Begeisterungsstürme auslösen können wie bei einem Fußballfan das Tor von Toni Kroos im letzten Länderspiel.

Solang ich nur äußerlich oberflächlich irgendwas nachahme wofür ich null Verständnis habe, spiele ich eine Karikatur. Und was als NSC zwischendurch mal ganz unterhaltsam sein kann oder meinetwegen auch mal in einem One-Shot, ist in einer Kampagne, wo die Mitspieler keine Karikaturen spielen, auf Dauer ziemlich nervig.
 
Aber die Frage ist halt auch, wie tolerant man damit umgeht. "So wir du das machst stört mich dass, mach das nicht!" ist halt destruktive Kritik, "Ich finde es besser, wenn du dies oder dass anders im Spiel einbringst, damit wir alle mehr Spaß haben" ist halt eher konstruktiv.

Das ist ja ein ganz anderes Fass jetzt. "Jemand sollte nicht spielen, was er nicht spielen kann, wenn es den Spielspaß der anderen am Tisch mindert" ist ne recht neutrale, generelle Aufforderung. Da, find ich, muss man auch nicht großartig rumdiskutieren ob das im Einzelfall zu destruktiv formuliert ist. Und dahingehend Toleranz einzufordern halte ich persönlich für kritisch. Keine Gruppe sollte einen durch einen solchen Spieler hervorgerufenen Zustand einfach tolerieren, um der Harmonie willen. Sowas sollte immer angesprochen und gelöst werden, sofern man verhindern will, dass der Spielspaß aller langfristig vermindert wird.
 
Klischee her oder hin, für mich als SL wie auch als (Mit-)Spieler ist erst einmal wichtig ob sich jemand Mühe gibt und sich was bei seinem Charakter gedacht hat, ebenso ob er bedacht ist seinen SC weiterzuentwickeln. Niemand ist perfekt, und an machen Dinge muss mach sich erst rantasten. Gerade bei P&P finde ich kann man duchaus mit "learning-by-doing" verfahren, egal ob als Anfänger bei seinen ersten Schritte oder auch als Erfahrener der etwas Neues probiert. Darüber hinaus steht doch das Spielen im Vordergrund, und durch das spielen lernt man und verbessert sich idealerweise. Bei uns kann im Prinzip jeder das spielen was er möchte und wie er es möchte, muss allerdings den Platz seines SC in der Gruppe selbst finden und auch bei extremen Verhalten und Handlungen mit entsprechenden Konsequenzen (im Spiele seitens seiner Mit-SC) rechnen.
Denn wer will entscheiden wer was spielen kann und darf und was nicht? Ansonsten würde ich erstmal ein paar Sitzungen spielen und gucken was passiert, und falls es hakt oder worst case gar nicht klappt einfach miteinander reden. Falls es nur am Geschlecht des SC liegt könnte man ja einfach eine "Geschlechtsumwandlung" machen und er spielt den ungewandelten Charakter ab der nächsten Sitzung (so muss er sich keinen komplett neuen SC bauen, und ist mit ein paar kleinen Anpassungen wieder spielbereit.)
 
Zurück
Oben Unten