- Registriert
- 16. Januar 2003
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Warum erzählen wir (die Menschen) eigentlich Geschichten? Lasst uns das mal hier erörtern.
Geschichten erzählt man ja nicht von irgendwelchen alltäglichen Geschehnissen. Aus der Frage "Wie wars denn heute auf der Arbeit?" wird daher nur selten eine spannende Erzählung werden.
Geschichten berichten also von etwas Besonderem. Etwas Interessantes, Wichtiges oder Wissenswertes.
Ein Geschichtenerzähler ist dabei relativ gesehen in der bessern/höheren Position als der Geschichtenempfänger. Schließlich weiß er etwas - oder kann zumindest davon berichten - was der andere nicht weiß.
Er kann Informationen weitergeben, die für den anderen einen Stellenwert haben.
Und zwar Letzteres ob vom Empfänger zugegeben oder nicht. Gibt er dies aktiv nicht zu, will es nicht zugeben oder weiß es wirklich noch besser, dann entsteht wohl Konversation.
(Wobei der Ping gegenüber dem Pong wohl im gefühlten Vorteil im Sinne von Mehr-Wert ist.)
Geschriebene oder anderweitig aufgeschriebene Geschichten (oder auch nur Informationen) befreien den Empfänger von dem sozialen Druck, der vom (überlegenen) Sender ausgeht. Vermutlich sind daher Informationsmedien beliebter als die Informationsweitergabe aus einem sozialen Gefüge Gleichberechtigter heraus. Denn dies würde immer eine Hierarchie schaffen.
Dass wir Geschichten oder Informationen gegenüber offen sind, also unser Wissen und Können erweitern wollen, wird in der Evolution begründet liegen.
Ich habe jetzt "Geschichten" um "Informationen" erweitert. Der Unterschied wird vor allem deutlich, wenn wir Informationen in Geschichten hüllen. Sie bleiben dann - wie "Eselsbrücken" - besser im Kopf.
Das Gewand der Information passt so einfach besser zu eigenen Erfahrungen, die man ja auch eher in Form bildlicher Geschichten im Kopf hat.
Zudem lassen Geschichten einen Schluss (Logik) zu. Beweisen sich also sozusagen:
Information: Ahmet hat Angst im Dunkeln.
Geschichte: Ahmet hat Angst im Dunkeln, weil damals im Krieg immer die Feinde im Schutze der Dunkelheit ins Lager schlichen.
Geschichten können aber auch einfach nur spannend sein. Haben also einen "nur" unterhaltenden Wert.
Spannend ist natürlich nur etwas, was wir noch nicht kennen. Anscheinend reicht das dafür aus, dass unser Bewusssein diese Informationen als wissenswert einstuft.
Wir lauschen also begierig einem Erzähler, auch wenn die Inhalte fälschlischerweise als wissenswert eingestuft wird. Und das eben weil sie spannend sind. Also weil sie nicht vorhersehbar sind und daher noch nicht in unserem Erfahrungsschatz existieren.
Offenbar gelingt dieses Austricksen des Bewusstsein auch recht leicht immer wieder aufs Neue. Ein wenig Coleur einer Grundstruktur (siehe Heldenreise) verändert und schon lauschen sie wieder.
Man sieht also gleich wie wichtig unserem Hirn neue Informationen sind.
Für uns sollte daher aber auch die Frage Berechtigung haben, wie wir Geschichten für uns nutzen können.
In welchen Mythos sollen wir uns oder von uns gesendete Informationen hüllen, damit sie eine größere Wirkung erzielen, als wenn man sie einfach als nackte Information sendet?
Das klingt bei einigen bestimmt schal nach Beeinflussung. Aber sobald wir uns über diese Zusammenhänge im Klaren sind, können wir es doch auch als Handwerkszeug begreifen.
Hm, ich will diesen Text eigentlich nicht so enden lassen, weil diese letzgenannte Message ja gar nicht meine Intention war. Kam jetzt nur so, entwertet aber irgendwie den vorangegangen Text als Mittel zur Aussage.
Also eigentlich wollte ich von euch wissen, ob ihr mit meinen Überlegungen so d'accord geht?
Und was mir noch fehlt ist: Man kann als Empfänger von Geschichten ja auch immer ein wenig auf die Persönlichkeit des Senders schließen. Bei einem mehr bei einem weniger.
Mir ist noch nicht ganz klar, wie ich das in Worte fassen soll und zu welchen Schlüssen das führen kann.
Geschichten erzählt man ja nicht von irgendwelchen alltäglichen Geschehnissen. Aus der Frage "Wie wars denn heute auf der Arbeit?" wird daher nur selten eine spannende Erzählung werden.
Geschichten berichten also von etwas Besonderem. Etwas Interessantes, Wichtiges oder Wissenswertes.
Ein Geschichtenerzähler ist dabei relativ gesehen in der bessern/höheren Position als der Geschichtenempfänger. Schließlich weiß er etwas - oder kann zumindest davon berichten - was der andere nicht weiß.
Er kann Informationen weitergeben, die für den anderen einen Stellenwert haben.
Und zwar Letzteres ob vom Empfänger zugegeben oder nicht. Gibt er dies aktiv nicht zu, will es nicht zugeben oder weiß es wirklich noch besser, dann entsteht wohl Konversation.
(Wobei der Ping gegenüber dem Pong wohl im gefühlten Vorteil im Sinne von Mehr-Wert ist.)
Geschriebene oder anderweitig aufgeschriebene Geschichten (oder auch nur Informationen) befreien den Empfänger von dem sozialen Druck, der vom (überlegenen) Sender ausgeht. Vermutlich sind daher Informationsmedien beliebter als die Informationsweitergabe aus einem sozialen Gefüge Gleichberechtigter heraus. Denn dies würde immer eine Hierarchie schaffen.
Dass wir Geschichten oder Informationen gegenüber offen sind, also unser Wissen und Können erweitern wollen, wird in der Evolution begründet liegen.
Ich habe jetzt "Geschichten" um "Informationen" erweitert. Der Unterschied wird vor allem deutlich, wenn wir Informationen in Geschichten hüllen. Sie bleiben dann - wie "Eselsbrücken" - besser im Kopf.
Das Gewand der Information passt so einfach besser zu eigenen Erfahrungen, die man ja auch eher in Form bildlicher Geschichten im Kopf hat.
Zudem lassen Geschichten einen Schluss (Logik) zu. Beweisen sich also sozusagen:
Information: Ahmet hat Angst im Dunkeln.
Geschichte: Ahmet hat Angst im Dunkeln, weil damals im Krieg immer die Feinde im Schutze der Dunkelheit ins Lager schlichen.
Geschichten können aber auch einfach nur spannend sein. Haben also einen "nur" unterhaltenden Wert.
Spannend ist natürlich nur etwas, was wir noch nicht kennen. Anscheinend reicht das dafür aus, dass unser Bewusssein diese Informationen als wissenswert einstuft.
Wir lauschen also begierig einem Erzähler, auch wenn die Inhalte fälschlischerweise als wissenswert eingestuft wird. Und das eben weil sie spannend sind. Also weil sie nicht vorhersehbar sind und daher noch nicht in unserem Erfahrungsschatz existieren.
Offenbar gelingt dieses Austricksen des Bewusstsein auch recht leicht immer wieder aufs Neue. Ein wenig Coleur einer Grundstruktur (siehe Heldenreise) verändert und schon lauschen sie wieder.
Man sieht also gleich wie wichtig unserem Hirn neue Informationen sind.
Für uns sollte daher aber auch die Frage Berechtigung haben, wie wir Geschichten für uns nutzen können.
In welchen Mythos sollen wir uns oder von uns gesendete Informationen hüllen, damit sie eine größere Wirkung erzielen, als wenn man sie einfach als nackte Information sendet?
Das klingt bei einigen bestimmt schal nach Beeinflussung. Aber sobald wir uns über diese Zusammenhänge im Klaren sind, können wir es doch auch als Handwerkszeug begreifen.
Hm, ich will diesen Text eigentlich nicht so enden lassen, weil diese letzgenannte Message ja gar nicht meine Intention war. Kam jetzt nur so, entwertet aber irgendwie den vorangegangen Text als Mittel zur Aussage.
Also eigentlich wollte ich von euch wissen, ob ihr mit meinen Überlegungen so d'accord geht?
Und was mir noch fehlt ist: Man kann als Empfänger von Geschichten ja auch immer ein wenig auf die Persönlichkeit des Senders schließen. Bei einem mehr bei einem weniger.
Mir ist noch nicht ganz klar, wie ich das in Worte fassen soll und zu welchen Schlüssen das führen kann.