Rollenspieltheorie [Geschichten aus der Gruft] Ich war ein ARS-Verbrecher!

Wilson Freeman

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So, damit das ein für allemal aus der Welt geschafft wird...

Ich gestehe, ich habe damals mitgemacht.
Ich war ein ARSianer. Gebrandschatzt, geplündert und gemordet habe ich in den ARS-Kriegen. Und obwohl meine Ziele ehrenwerter Natur waren, so lag ich mit der Verblendeten ARS-Brille falsch.

So, nachdem ich nun meine Sünden gebeichtet habe, können wir diese dunkle Zeit dann endlich begraben, ja?

Blödbommel I. möge das ewige Reich der spielenden Glückseeligkeit ausrufen! :D
 
AW: [Geschichten aus der Gruft] Ich war ein ARS-Verbrecher!

Ich fühle mich gerade an die Propheten aus "Das Leben des Brian" erinnert. Wacholderbeere?
 
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Ein Wunder!!!!!!

@ -Jadewolf - Kannst Du mir mal erklären worum es hier eigentlich geht?
 
AW: [Geschichten aus der Gruft] Ich war ein ARS-Verbrecher!

@ -Jadewolf - Kannst Du mir mal erklären worum es hier eigentlich geht?

Dieser ARS-Kram? Nein, nur soweit, dass es sich um Rollenspieltheorie handelt. In meinem Fall ist eigentlich weniger der Inhalt von Interesse als vielmehr die Diskussion an sich.
 
AW: [Geschichten aus der Gruft] Ich war ein ARS-Verbrecher!

So, damit das ein für allemal aus der Welt geschafft wird...

Ich gestehe, ich habe damals mitgemacht.
Ich war ein ARSianer. Gebrandschatzt, geplündert und gemordet habe ich in den ARS-Kriegen. Und obwohl meine Ziele ehrenwerter Natur waren, so lag ich mit der Verblendeten ARS-Brille falsch.

So, nachdem ich nun meine Sünden gebeichtet habe, können wir diese dunkle Zeit dann endlich begraben, ja?

Blödbommel I. möge das ewige Reich der spielenden Glückseeligkeit ausrufen! :D

Keine Vergebung für ARSler!
Für alle Zeiten mögest du hier im B! in der ARS-Cyber-Hölle (kurz: ARSCH) für deine Sünden schmoren!
;)

@Totz66
Sehr viel mehr als "Rollenspieltheorie" kann ich dazu auch nicht sagen, da ich auf Fragen wie "Was ist ARS?" meist Antworten wie "ARS ist der Doppelwhopper mit extra Käse." erhielt...
zumindest das mit dem Käse kann ich so unterschreiben, bei dem was ich verstanden hab.

So weit ich es verstanden habe liegt der starke Fokus auf Abenteuern (daher das "A" in ARS), womit das Erfüllen klar definierter Aufgaben gemeint ist. Im Grunde genommen also mMn vergleichbar mit dem Spielgefühl eines PC-Rollenspiels.
Also ein Fokus weg von den Charakteren und mehr auf die Leistung der selben.

Meins wäre es nicht - aber das größere Problem mit ARS fand ich das endlose Geschwafel von Skyrock, dass nie auf einen Punkt kam, nie wirklich Umsetzungstips gab und nur aus leeren Phrasen bestand.
Hatte ARS aber auch erst wirklich bei einem der vielen Nachrufe kennengelernt.
 
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@ -Jadewolf - Kannst Du mir mal erklären worum es hier eigentlich geht?

Also bei ARS gehts um sowas hier:

Skyrocks ARS-Manifest v2.0 [Adventure now!] (Und auch wenn ich Skyrock eigentlich mag, ist dieses ganze Rumtheoretisieren und Paradigmen schaffen, die dann mit Fantatischem Eifer verteidigt werden müssen und jeden Spielspass im Keim ersticken einfach nur bescheuert.)

Lustig ist wohl auch das sich nichtmal die Ars Jünger darüber einig sind was nun Ars genau sein soll und fragt man 10 der Ars Propheten bekommt man Zwölfzigtausend verschiedene Antworten.


Um was es sich bei diesem Thema dreht? Keine Ahnung. Selbstdarstellung vermutlich, Aufmerksamkeitsdefizit höchstwahrscheinlich.

@Eingangspost:

So What?
 
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ARS war jetzt nicht der Weisheit letzter Schluss.

Aber A wir haben viel diskutiert und daraus entstand auch viel Gutes.
Und B glaube ich, dass neue Thesen einer Szene gut tun. (Insbesondere, wenn sie von einer Person hervorgebracht wird, die es versteht das Ganze gut zu inszenieren.)
 
AW: [Geschichten aus der Gruft] Ich war ein ARS-Verbrecher!

Und B glaube ich, dass neue Thesen einer Szene gut tun.

Neue Thesen sind was anderes als Manifeste, Dogmen und Paradigmen, mit Sektenführern an der Spitze und Anhängern die glauben ihre Heiligen hätten den Stein der Weisen gefressen und deshalb sei die Sche... die sie so Produzieren gleichermaßen "ehrfurcht" gebietend.

Meiner Erfahrung nach sind es diese Gurus mit ihren Blogs die dann irgendwie zu Sektenführern erhoben werden, wie Smettdingsda, wo du früher z.b. im Fanpro Forum, nichtmal ins DSA Forum sehen durftest ohne das er dir persönlich oder einer seiner Anhänger mit dem Arsch ins Gesicht gesprungen ist weil du die Radikale These aufstelltest Spass haben zu wollen und sich dieser Spass von seiner Definition, die Buchstaben getreu befolgt werden musste um Spass zu haben, so mit Lineal und so um den Spass auszumessen, unterschied.

Vielleicht mögen diese Typen RL ganz nette Typen sein, würde ich Skyrock nur von seinen Ansichten her kennen hätte ich sicherlich auch eine ganz andere Meinung von ihm, aber der Fantatismus der hinter diesen Ideologien gewöhnlich steht halte ich nicht für "gut" für die Szene.

Es ist eigentlich (unter anderem) genau dieses Gebärden was diese Szene zu den Kellerkindern und Spinnern verbannt, statt Gesellschaftsfähig zu sein.
 
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Wir hat die Diskussion um ARS geholfen, mein eigenes Spieler- und SL-Verhalten zu reflektieren. Gegenüber vielen anderen Theorien, die ich kannte (z.B. der ganze Indie-Kram mit Kickers, Bangs, Player Empowerment usw.) wurde hier eine Gegenposition bezogen. Mir hat es geholfen, zu erkennen, was mir im Spiel wichtig ist, woran mir etwas liegt und was mir weniger liegt. Dabei muss ich allerdings sagen, dass ich mit Settembrinis Ausführungen zum ARS mehr anfangen konnte als mit denen von Skyrock. Natürlich sind das nur Idealtypen bzw. Paradigmen. Was ich schade finde, ist, dass viele das sehr eng verstanden haben, sich angegriffen fühlten oder stark emotional reagierten. Da sieht man aber mal, wie nötig solche Bekenntnisse zum ARS waren, galt vieles, was dort hervorgehoben wird, doch in anderen Kreisen als "schlechtes Rollenspiel". Boah, ich bin so froh, dass ich manche Spielweisen, die ich noch aus meiner frühen DSA-Phase hatte (als SL Würfeldrehen usw.), im Zuge der ARS-Diskussion endlich mal aus einem anderen Blickwinkel betrachtet und abgelegt habe.
 
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ARS war jetzt nicht der Weisheit letzter Schluss.
Stimmt.

Aber A wir haben viel diskutiert und daraus entstand auch viel Gutes.
Nein, es entstand daraus gar nichts gutes, lediglich viel schlechte Luft. Vermutlich hat die ARS-Debatte diesem Forum den Todesstoß versetzt, weil ich viele ehemalige User benennen könnte, die diesen Todesstuss nicht mehr mitmachen wollten, und so wurde aus einem Rollenspielforum eine Spambude.
Naja, wenn man sich Dein Postverhalten so anschaut, ist "gut" natürlich schon wieder relativ und Du begrüßt vielleicht genau das?

Und B glaube ich, dass neue Thesen einer Szene gut tun.
So allgemein formuliert ist das Blödsinn.

Drei Thesen:
1. Es tut dem Rollenspiel gut, wenn wir uns vorher alle in Mandelöl und Mehl wälzen.
2. Man sollte nur noch folgende Würfelmethode zulassen: Man schiebt sich den Würfel in die Nase und befördert ihn schwungvoll durch Niesen auf den Tisch.
3. Man schreibe drei blöde Thesen zum Rollenspiel, deren Ziel es ist, keinen erkennbaren Wert zu haben.
 
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Boah, ich bin so froh, dass ich manche Spielweisen, die ich noch aus meiner frühen DSA-Phase hatte (als SL Würfeldrehen usw.), im Zuge der ARS-Diskussion endlich mal aus einem anderen Blickwinkel betrachtet und abgelegt habe.

Gerade das gehört zu meinen Problemen mit ARS:
Da wird dann würfeldrehen verteufelt, weil es angeblich "unfair und Schummelei" ist - was nur vor dem auch sonst mehrfach angedeutetem Hintergrund Sinn ergibt, dass SL und Spieler beim Rollenspiel gegeneinander spielen.

Um zu erkennen, dass es ziemlich dämlich ist, als Entscheidungshilfe und/oder Spannungsinstrument einen Würfel in die Hand zu nehmen - mit Hintergedanken, das Würfelergebnis zu ignorieren, wenn es etwas unerwünschtes zeigt...
ähm... naja, muss ich das wirklich erklären?

Die Aussage "seid konsequent" finde ich persönlich auch sehr gut, genau wie die Aussage "seid nett zueinander" - aber für ersteres brauche ich kein ARS und für letzteres keine Religion.

Wie ich schon in dem anderen Thread (Settimbri ist tot) sagte:
Was die Entwicklung des Rollenspiels wesentlich sinnvoll weiterbringen würde als neue Spiele und mehr Prediger, wäre eine Verbesserung der Kommunikation, so dass man auf die Frage "warum leitest du die Runde genau so? was für ergebnisse erzielst du damit?" eine Antwort erhält, die
1. sich nicht direkt selbst widerspricht
und
2. nicht aus "mimimi, lass mich doch spielen, wie ich will" besteht

Ich hab das Gefühl, dass die wenigsten SLs wirklich ein echtes Konzept haben, um gezielt bestimmte Spielerlebnisse zu erzeugen. Dafür aber einen Haufen ungeordneter Vorlieben, Angewohnheiten und Eigenarten, die einzeln wie unumstößliche Wahrheiten unter Formulierungen wie ("alles andere wäre lächerlich" oder "das muss man so machen" oder "das ist sonst unfair" oder "das ist normal"...) unter die Leute gebracht werden und niemanden wirklich weiterbringen.

Statt also den neuen "Ioelets Super-Rollenspiel mit ganz viel extra Bacon"-Spielstil zu erfinden oder "Totz66s* 66 goldene Regeln zum einzig wahren Rollenspiel" zu lesen, fände ich es toll, wenn die SLs im Forum statt Dinge wie "das mach ich so, weil alles andere doof wäre" Sachen schreiben würden wie z.B. "ich mache das so weil mir in meiner Kampagne der taktische Aspekt sehr wichtig ist und dieser durch diese Maßnahme unterstützt wird".

Dann antwortet noch der Ioelet wie er das Ausgangsproblem lösen würde, wenn Immersion und Sandbox die Hauptmotive sein sollen; Vega, wie er heroische Spielgruppen behandeln würde; Skar, wie man das machen müsste um durch einen verrückten Regelmechanismus (Telefonjoker als Gummipunkte oder sowas) zusätzlich neue Spieler anfixen kann...

Und am Ende haben tatsächlich alle was gelernt.

Ach, wäre das schön...



*@Totz66: Ich hab dich jetzt genomen, weil du mir bisher durch einen recht angenehmen Kommunikationsstil aufgefallen bist - und mir so am sichersten sein kann, dass gerade du nicht denkst, ich würde dir mit der Formulierung irgendwas vorwerfen wollen.
 
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Ich hab das Gefühl, dass die wenigsten SLs wirklich ein echtes Konzept haben, um gezielt bestimmte Spielerlebnisse zu erzeugen. Dafür aber einen Haufen ungeordneter Vorlieben, Angewohnheiten und Eigenarten, die einzeln wie unumstößliche Wahrheiten unter Formulierungen wie ("alles andere wäre lächerlich" oder "das muss man so machen" oder "das ist sonst unfair" oder "das ist normal"...) unter die Leute gebracht werden und niemanden wirklich weiterbringen.
Mag ja sein, daß ich nur die Ausnahme kenne, aber die SLs, die ich persönlich kenne, haben eine ziemlich klare Vorstellung davon, wie sie das von der Gruppe gewünschte Spielerlebnis erzeugen können - diejenigen, die in das von dir beschriebene Muster fallen, kenne ich (fast) nur durch ihre Kommentare auf diversen Internetplattformen.
 
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Mag ja sein, daß ich nur die Ausnahme kenne, aber die SLs, die ich persönlich kenne, haben eine ziemlich klare Vorstellung davon, wie sie das von der Gruppe gewünschte Spielerlebnis erzeugen können - diejenigen, die in das von dir beschriebene Muster fallen, kenne ich (fast) nur durch ihre Kommentare auf diversen Internetplattformen.

Ich kenne privat tatsächlich wenige andere SLs - aber mein Text war auf dieses Forum bezogen.
 
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diejenigen, die in das von dir beschriebene Muster fallen, kenne ich (fast) nur durch ihre Kommentare auf diversen Internetplattformen.

Was aber unteranderem auch daran liegen mag das man im vergleich zu konkreten Gruppen nicht sagen kann:

Ich drehe würfel, weil Nikolaus es nicht abkann das sein Charakter stirbt und ich mir dann die nächsten 2 Monate sein Gejammer anhören muss, und weil ich nicht will das Dietmar mir wieder vorwirft übermächtige Gegner einzubauen um ihn persönlich zu schickanieren wenn ich mich mal verkalkuliert habe und die Würfelergebnisse besser waren als ich sie brauchte.. und weil ich mir von Traudel sexuelle Gefälligkeiten erhoffe wenn ich es schaffe sie nicht bis zum ende der Runde total zu langweilen.

Ein "Ich dreh halt würfel, weils meiner Gruppe so gefällt" wird gewöhnlich nicht akzeptiert und wer hat schon bock zu jedem Statment genau aufzuschlüsseln wie die Mentalitäten in der Stammgruppe aussehen die dazu führen das man tut was man tut, damit alle ihren Spass haben.


Wenn ich weiß das meine Spieler drauf stehen das ein Patzer sie in zu einem kunstvollen Freitod auf ihrem eigenen Schwert in der Unmöglichsten aller Positionen verdammt, dann brauch ich auch keine Würfel drehen, weil den Spielern dann einer Abgeht.

Wenn ich weiß sie wollen Epische Geschichten und unterm Strich kümmert es sie nicht ob ich als SL "vergessen" habe die letzten 10 Runden lang den Drachenodem, der sie alle auf einmal töten würde, einzusetzen, solange ich ihnen nicht auf die Nase binde das ich es garnicht vergessen habe, sondern einfach nur weiß das die Gruppe es so will... dann lässt sich damit halt trotzdem sehr schwer diskutieren.

Und dabei finde ich es noch nichtmal nützlich von anderen zu hören das Taktikrollenspiele einen anderen Namen brauchen weil es ja keine Rollenspiele sind und man dann auf Brechen und Biegen mit dem Duden beweisen muss das Taktikrollenspiele ja garkeine Rollenspiele sein können weil man ja keine Emo Allüren und Tragischen Helden im Spiel hat... oder wie sehr man Spielstil XY verdammt und er auch garnicht gewertet werden dürfte weil man selbst nur schlechte oder garkeine Erfahrungen damit gemacht hat...

Bei sowas ist mir ein Spamforum doch schon lieber als den Aufguss der Diskussionen von vor 10 Jahren zu lesen. Mit allen Theorien, Dogmen, Paradigmen und all dem Scheiß... sind die Diskussionen doch immer noch die gleichen und es gibt immer den "Wargamer" der gegen die "Emoschnuller" wettert oder die möchtegern Künstler die ihren Spielstil zur Kunstform erheben, die von schönden Minaturschupsern nicht einmal erkannt würden wenn sie direkt drauf sitzen würden. Wirklich weiter haben uns diese ganzen Diskussionen nicht wirklich gebracht. Den einzigen Zweck den diese Diskussionen anführen können, ist doch ein paar Neulingen aufzuzeigen das es noch andere Methoden gibt. Aber die Leute die solche Diskussionen führen haben entweder schon lange ihr Lager gefunden oder rennen nur irgendeinem Guru nach bis ein anderer Guru sie vom Gegenteil überzeugt.
 
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Statt also den neuen "Ioelets Super-Rollenspiel mit ganz viel extra Bacon"-Spielstil zu erfinden oder "Totz66s* 66 goldene Regeln zum einzig wahren Rollenspiel" zu lesen, fände ich es toll, wenn die SLs im Forum statt Dinge wie "das mach ich so, weil alles andere doof wäre" Sachen schreiben würden wie z.B. "ich mache das so weil mir in meiner Kampagne der taktische Aspekt sehr wichtig ist und dieser durch diese Maßnahme unterstützt wird".
Genau das ist der nächste Schritt. Dazu müssen aber auch erstmal genügend Grundlagen vorhanden sein – die waren m.E. vor der ARS-Diskussion noch nicht geschaffen.
Ich wähle jetzt z.B. eher klassische Systeme für ergebnisoffenes, hartes Regelspiel. Wollte ich storybetont spielen, würde ich eher zu Light- oder Forge-nahen Systemen greifen, die mich eben in dieser Spielweise auch unterstützen. Und von der Systemwahl abgesehen kann man nun auch ähnlich über Techniken oder Methoden sprechen und sich gegenseitig helfen. Hoffentlich ohne, dass der eigene Spielstil erstmal diskriminiert wird, weil er gerade nicht en vogue ist. Früher (vor 10-12 Jahren) war ich viel in DSA-Foren unterwegs, in denen es z.B. praktisch Konsens war, dass es um die Geschichte, die Stimmung, das Erlebnis ging. Regeln waren zweitrangig, Würfelergebnisse konnten nach Belieben gedreht werden, hauptsache Stimmung/Atmosphäre, hauptsache weiter in der Geschichte. Das ist ja an sich vollkommen ok – aber andere Spielweisen waren da dann auch eher verpönt. Und wenn ich hier dann wieder von den Vorbehalten gegenüber ARS lese, frage ich mich, ob wir wirklich schon so weit sind, wie du es dir wünscht.
(Übrigens ist der Wettbewerb zwischen Spieler und Spielleiter für mich nur zweitrangig bei der Entscheidung, keine Würfel mehr zu drehen – in erster Linie spielen da Fairness-Aspekte, aber auch gewachsene Ansprüche ans Regelsystem eine Rolle. So finde ich es z.B. vollkommen in Ordnung, wenn ein Rollenspiel Meta-Regeln enthält, die z.B. Würfelergebnisse im Nachhinein manipulieren können. Tatsächlich freue ich mich aber, wenn meine Spieler meine Gegner besiegen und ich weiß, dass ich alles gegeben habe. Auch, wenn die Spieler nur gewinnen konnten, weil sie einen Haufen Drama Points ausgeben mussten.)

Ich bewundere natürlich alle, die alles schon vorher wussten und daher aus den Diskussionen auch nichts für sich gewinnen konnten. Meine Einschätzung ist aber, auch aus Kontakt zu Spielern, die kaum in Rollenspiel-Foren oder -Blogs lesen und von dem ganzen Theoriekram (zum Theoriekram zähle ich auch die Anti-Theorie Settembrinis oder die Best Practices nebellands) nichts mitbekommen, dass diese Spieler eine kleine Elite sind. Daher freue ich mich auch über Büchlein wie "Spielleiten" von Dominic Wäsch. Ich hoffe, dass es so etwas auch mal für Abenteuerrollenspiel geben wird, um eine andere Perspektive einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
 
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Ein "Ich dreh halt würfel, weils meiner Gruppe so gefällt" wird gewöhnlich nicht akzeptiert und wer hat schon bock zu jedem Statment genau aufzuschlüsseln wie die Mentalitäten in der Stammgruppe aussehen die dazu führen das man tut was man tut, damit alle ihren Spass haben.
"Meine Spieler genießen zum einen zwar die Spannung des Ungewissen, können mit den negativen Folgen im Extremfall aber nicht umgehen - deshalb drehe ich an den Würfeln" Das ist kurz und knapp und ich hab eine Methode gelernt, wie ich leiten könnte, wenn ich mit kleinen Kindern spiele (mein das nichtmal böse - kann mir durchaus vorstellen, dass das bei Kindern ganz gut klappen würde). Aus einem "weil wir es mögen" hingegen lenrt niemand was. Und zumindest ich interessiere mich nicht für deine Gruppe - ich kenne die ja garnicht - aber sehr für Erfahrungen, die du da gewonnen hast.


dann lässt sich damit halt trotzdem sehr schwer diskutieren.
Und gerade hier haben gerade wir beide uns glaub ich schon ein paar mal missverstanden. Ich will nicht, dass du deine Spielweise rechtfertigst oder wir darüber dikutieren ob du ein guter SL bist oder ob man xy (z.B. "Würfel drehen") machen darf. Ich würde gerne über Vor- und Nachteile von Würfeldrehen reden. In deiner Gruppe ist das wie ich jetzt kenne vermutlich sogar eine recht gute Methode. In meiner aktuellen wäre es scheiße, weil es komplett dem Konzept widerspricht. Wann erzielt was welchen Effekt? Das ist die Frage, weshalb ich hier im Forum überhaupt über SL-Dinge rede.

Und dabei finde ich es noch nichtmal nützlich von anderen zu hören das Taktikrollenspiele einen anderen Namen brauchen weil es ja keine Rollenspiele sind und man dann auf Brechen und Biegen mit dem Duden beweisen muss das Taktikrollenspiele ja garkeine Rollenspiele sein können weil man ja keine Emo Allüren und Tragischen Helden im Spiel hat... oder wie sehr man Spielstil XY verdammt und er auch garnicht gewertet werden dürfte weil man selbst nur schlechte oder garkeine Erfahrungen damit gemacht hat...

Bei sowas ist mir ein Spamforum doch schon lieber als den Aufguss der Diskussionen von vor 10 Jahren zu lesen. Mit allen Theorien, Dogmen, Paradigmen und all dem Scheiß... sind die Diskussionen doch immer noch die gleichen und es gibt immer den "Wargamer" der gegen die "Emoschnuller" wettert oder die möchtegern Künstler die ihren Spielstil zur Kunstform erheben, die von schönden Minaturschupsern nicht einmal erkannt würden wenn sie direkt drauf sitzen würden. Wirklich weiter haben uns diese ganzen Diskussionen nicht wirklich gebracht. Den einzigen Zweck den diese Diskussionen anführen können, ist doch ein paar Neulingen aufzuzeigen das es noch andere Methoden gibt. Aber die Leute die solche Diskussionen führen haben entweder schon lange ihr Lager gefunden oder rennen nur irgendeinem Guru nach bis ein anderer Guru sie vom Gegenteil überzeugt.

Hierbei sollte man aber auch immer die Zusammenhänge berücksichtigen. Es ist ein Unterschied ob ich im Fußballstadion ein Spottlied über den Gegner singe oder ob ich jemandem in einem 4-Augen-Gespräch Vorwürfe wegen dessen Lieblingsverein mache. Und somit denke ich auch, dass es ein kleiner Unterschied ist ob ich auf "ARS ist ein Doppelwhopper" mit "aber ein verschimmelter" antworte oder in einem sachlichen Gespräch über "Pro und Contra des Railroadings" jeden als Idioten bezeichne, der es wagt etwas positives darüber zu sagen.
Edit: Und falls das nicht klar wurde: 1. mach ich, 2. nicht

Und gerade eben die Tatsache, dass Rollenspiel (mMn) etwas ist, dass jede Gruppe sich selbst aus Kunst-, Taktik-, Schauspieltopf und was weiß ich nicht alles zusammenbaut, das ist doch das interessante. Die Diskussionen, die du hier erwähnst sind für mich nicht Widerspruch zu sondern gerade Mitgrund für meinen Wunsch zu verstehen, was hinter den einzelnen Spielweisen steckt.
 
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Extra Post, da etwas anderes Thema:
Ich bewundere natürlich alle, die alles schon vorher wussten und daher aus den Diskussionen auch nichts für sich gewinnen konnten. Meine Einschätzung ist aber, auch aus Kontakt zu Spielern, die kaum in Rollenspiel-Foren oder -Blogs lesen und von dem ganzen Theoriekram (zum Theoriekram zähle ich auch die Anti-Theorie Settembrinis oder die Best Practices nebellands) nichts mitbekommen, dass diese Spieler eine kleine Elite sind. Daher freue ich mich auch über Büchlein wie "Spielleiten" von Dominic Wäsch. Ich hoffe, dass es so etwas auch mal für Abenteuerrollenspiel geben wird, um eine andere Perspektive einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Falls du das auf mich beziehst: So meinte ich das nicht. Wie ich in dem anderen Thread schon schrieb, hat es durchaus Sinn und Berechtigung gute Gedanken zum Thema Rollenspiel zusammenzuschreiben. Es ging mir icht darum zu sagen, dass wir nie wieder einen Text schreiben sollen, weil ja alles schonmal geschrieben wurde.

Nein, es ging mir darum zu sagen:
Wichtig ist nicht, dass noch mehr Leute noch mehr schreiben - sondern, dass diese Leute gut lesbar und verständlich mindestens in sich selbst logische Sachen schreiben.

Der Aufruf im Settimbri-Thread, wie auch der ARS-Nachruf hier klingt für mich nach "jeder Text ist gut, so lange er aus Buchstaben besteht".
Bin über einen V:tm-Thread auf diese Seite gestoßen, die für Storytelling in der WOD einige sehr gute Ideen und Anregungen hat. Ich übernehme zwar auch das meiste nicht, weil mir manches nicht für meine Runde gefällt, aber ich habe durchgehend das Gefühl, dass der Verfasser sich etwas dabei gedacht hat - und bekomme sogar eklärt was.
 
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Naja, wenn man sich Dein Postverhalten so anschaut, ist "gut" natürlich schon wieder relativ und Du begrüßt vielleicht genau das?
Wir schalten zurück aus dem Glashaus ins B!este Rollenspielforum.

Als der Hofrat vor langer Zeit den einzig wahren Spielstil propagierte, setzte erstmal die Schutzfunktion bei vielen Leuten ein. Man lehnte die Diskussion ab. Als die These weiter dauerhaft vertreten und untermauert wurde, blickten tatsächlich ein Haufen Jungs kritisch auf sich selbst herab. Das Ergebnis war schlussendlich aber nicht, dass sie dem Flötenspieler folgten. Ironischer Weise hätte das auch keinen Erfolg fürs Hobby bedeutet. Das kritische Hinterfragen seiner eigenen SL-Fähigkeit aber war ein Erfolg, den man zwar nur mittelbar aber dennoch Settembrini zuordnen darf.
 
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Ioelet schrieb:
Wie ich schon in dem anderen Thread (Settimbri ist tot) sagte:
Was die Entwicklung des Rollenspiels wesentlich sinnvoll weiterbringen würde als neue Spiele und mehr Prediger, wäre eine Verbesserung der Kommunikation, so dass man auf die Frage "warum leitest du die Runde genau so? was für ergebnisse erzielst du damit?" eine Antwort erhält, die
1. sich nicht direkt selbst widerspricht
und
2. nicht aus "mimimi, lass mich doch spielen, wie ich will" besteht
Das hätte es ohne die ganzen Theoriediskussionen vorher in dem Ausmaß vermutlich nicht so gegeben. Heute ist das viel eher der Fall.
Vielleicht hast du ja auch was davon mitgenommen?

vielleicht solltest du aber auch einfach nicht soviel vorraussetzen. Denn "ein Konzept haben und wissen, was man tut" würde ich ohne Vorkenntnisse erstmal nur den Wenigsten zutrauen.
Ich prinzip ist alles, was du sagt, das Ziel der RPG Theorie.
Das die Geschichte der Forendiskussionen darüber nicht immer optimal verlief. Da kann man nichts machen. Ist ja nicht jeder Naturwissenschaflter.
"Gebracht" hat es aber schon eine ganze Menge.

Wichtig ist jetzt, daß daraus auch gute ROllenspiele entstehen. Leider beschränkt sich das zur Zeit noch beinahe aussschliesslich auf die Story rollenspiele.

Solche Theoriekenntnisse setzen natürlich vorraus, daß alle in der Runde ähnlich selbstbewusst sind. Deswegen kann eine Gefälligkeitsfloskel wie "Ich drehe für Dietmar Würfel, weil er sozial inkompetent ist und ansonsten aggressiv reagiert - ich brauche keine Theorie" auch kein Argument gegen RPG Theorie. Denn das Ziel ist es ja, daß JEDER weiss, was er tut.

Ich habe aber auch das andere Extreme erlebt. Das Spieler WIRKLICH nicht wissen warum wie was tun und auf einmal VIEL VIEL mehr Spass haben nach dem sie es aufschlüsseln konnten. War bei mir auch so.
Ich habe in einer Runde noch einen Spieler, der will unbedingt, daß ich ihn als SL bespasse und pflaumt mich an,wenn ihml langweilig ist, während ich mit den anderen munter im Gespräch bin. Tja, er kennt es bislang aber auch nicht anders. Mein Ziel ist es ihm jetzt erstmal klar zu machen, daß man auch anders spielen kann, damit er eine ENTSCHEIDUNGSGRUNDLAGE hat.

Es geht nicht darum Dinge im RPG zu verdammen,es geht darum zu wissen, was man warum tut. Wenn man das weiss, habe ich auch kein Problem, wenn jemand meint unbedingt würfel drehen zu müssen (ich muss in der Runde dann ja nicht mitspielen).
 
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Mein Ziel ist es ihm jetzt erstmal klar zu machen, daß man auch anders spielen kann, damit er eine ENTSCHEIDUNGSGRUNDLAGE hat.

Es geht nicht darum Dinge im RPG zu verdammen,es geht darum zu wissen, was man warum tut. Wenn man das weiss, habe ich auch kein Problem, wenn jemand meint unbedingt würfel drehen zu müssen (ich muss in der Runde dann ja nicht mitspielen).

Du sprichst mir absolut aus der Seele.
 
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