Geschäftsführer von Ulisses zum Stand der Dinge

Nun gibt es eine Stellungnahme von Geschäftsführer Markus Plötz zu Ulisses und ihren finstren Machenschaften, wie von einigen Spielern wohl schon länger vermisst.

Der Text selbst liest sich gefällig und ich kann da erst einmal keine negative Kritik anbringen. Klar, Ulisses ist ein Unternehmen (und sie haben nicht nur mit DSA zu tun, nebenbei) und muss wirtschaftlich arbeiten. Sonst geht es in die Hose und das wollen wir ja auf keinen Fall. Und wenn man den Service verbessert, habe ich auch kein Problem damit. Und wer immer die Forderung gestellt hat, die Jungs müssten überall im Netz präsent sein und auf jeder DSA-Seite ihre Frau stehen, der hat einen an der Klatsche.

Jetzt kommt das Aber: die bisherigen Maßnahmen von Ulisses (natürlich nur so, wie sie bei mir, dem Kunden ohne Einblick in die Interna, bisher angekommen sind) zielen zwar auf Wirtschaftlichkeit ab, sägen aber dennoch an dem Ast auf dem sie sitzen, wie es so schön formuliert wurde. Das Lektorat scheint komplett eingespart zu sein (neuste Beispiel Schattenlande), Abenteuerwettbewerbe statt Abenteuer aus der Redaktion (für alle entrüsteten Einsprüche: so stellt es sich für mich dar) und jetzt auch noch Fanillustrationen. Damit werden sicherlich Kosten gespart, aber die Qualität sinkt. Und entgegen der Annahme, DSA-Verehrerjungs hätten keine Schmerzgrenze, existiert diese sehr wohl.

Fazit: ich hoffe in der Erklärung von Herrn Plötz steckt mehr Wahrheit und Zukunft drin, als ich zur Zeit glauben mag. Ich will später einmal der Dumme Nörgler sein, nicht der Ich-habe-es-doch-gesagt Typ.
 
AW: Diskussion zur neuen Meldung von Ulisses

Ulisses hat nur wenig was mich interessiert (einfach weil ich kein DSAler bin und die anderen Lizenzen mich nicht überzeugt haben), aber ich finde den Tenor sehr gut.
Ich persönlich rede immer gerne mit Verlagen. Man kann sehr gut mit den Verantwortlichen reden wenn sie einen auf Kumpel und normaler Rollo machen.
Kein Problem. Mache ich gerne und man erfährt so auch mehr,

ABER
die Kumpel sagen wie man das mal eben auch schnell was, was besser nicht gesagt worden wäre. Sei es persönlich werden (das wird jeder von uns mal), Sachen ankündigen (die es dann nicht gibt) oder einfach Firmen interna, die wirklich den Kunden nicht zu interessieren haben. DAS wirkt unprofessionell und macht alle Kumpel Bonuspunkte mehr als nichtig. So was stößt bei mir immer auf.

Wenn ein Verlag stattdessen seriös auftritt, mich siezt und als Kunden sieht den er einbeziehen kann, dann ist es unpersönlich und man ist schneller abgeschreckt. Immerhin gibt es Regeln und Abläufe an die man sich auch als Kunde zu halten oder die man zumindest zu erdulden hat. Das ist sicher nicht schön, aber es ist professionell. Das heißt ich kann mich (hoffentlich) auf das bekanntgegebene verlassen. Ich werde unabhängig von meiner Person als Kunde ernst genommen und mir wird ein Firmenbild präsentiert, dass ich deuten kann (statt vielen einzelpersonen, die alle anders sind). Das wiegt für mich das unpersönliche mehr als auf. Daher finde ich den Tenor der Meldung sehr gut. Ich hoffe das auch andere Verlage sich daran ein Beispiel nehmen.
Manchmal würde es der Szene nämlich wirklich gut tun wenn sie keine Szene ist sondern einfach nur ein Hobby unter vielen, dass durch einen Wirtschaftszweig unter vielen unterfüttert wird.
 
AW: Geschäftsführer von Ulisses zum Stand der Dinge

Ich habe irgendwie die Befürchtung das DSA bei Ulisses nicht mehr das Spiel mit der größten Priorität ist. Und weitere Einsparungen in der Produktion werden dem sicherlich nicht entgegenwirken. Traurig, wenn sich Übersetzungen besser zu rentieren scheinen als eigene Produkte.
 
AW: Geschäftsführer von Ulisses zum Stand der Dinge

Jetzt kommt das Aber: die bisherigen Maßnahmen von Ulisses (natürlich nur so, wie sie bei mir, dem Kunden ohne Einblick in die Interna, bisher angekommen sind) zielen zwar auf Wirtschaftlichkeit ab, sägen aber dennoch an dem Ast auf dem sie sitzen, wie es so schön formuliert wurde. Das Lektorat scheint komplett eingespart zu sein (neuste Beispiel Schattenlande), Abenteuerwettbewerbe statt Abenteuer aus der Redaktion (für alle entrüsteten Einsprüche: so stellt es sich für mich dar) und jetzt auch noch Fanillustrationen. Damit werden sicherlich Kosten gespart, aber die Qualität sinkt. Und entgegen der Annahme, DSA-Verehrerjungs hätten keine Schmerzgrenze, existiert diese sehr wohl.


Das hat doch auch seine gute Seite. Das bedeutet vielleicht ein bisschen weniger Perfektionismus, dafür aber mehr Offenheit und Chancen für andere Autoren auf den Zug aufzuspringen. Weniger Perfektionis kann auch mehr Bewegungsfreiheit bedeuten, weil man nur so sich in andere Gefilde der Verlagsarbeit aufmachen kann - erst muss immer ein Standart zumindest gelockert werden, wenn auch nicht aufgegeben. Und gerade im Trivialliteraturbereich kann man nicht sagen, dass ein großer Teil der Leserschaft mit handwerklich soliden Schreibfähigkeiten nicht ein ebenso tolles Abenteuer auf die Beine stellen kann wie ein Autor vom Verlag. Das kommt mit der Rollenspielerrfahrung, dem Eindenken in Spieler- und Meisterverhältnis und einem Schuss Kreativität. Kein goldenes Kalb. Regionalbände sind da schon anspruchsvoller, aber auch hier findest du immer kreative Einzelpersonen die sowas - mit der Hilfe von der Redaktion - stemmen können.

Insofern ist es ja auch positiv zu sehen, dass jetzt auch Autoren hinein kommen welche aus der kritischen Leserschaft stammen, denn DSA braucht in allen Bereichen eine Veränderung. Gut, im System brennt es am meisten, und an das goldene Kalb kommt auch kein Jungautor so schnell dran, aber auch bei den Abenteuer wird neues Blut gebraucht...will DSA sich im Großen und Ganzen verändern.
 
AW: Geschäftsführer von Ulisses zum Stand der Dinge

@Schlangengott:
Wäre es dann nicht sinnvoller die Qualität der Abenteuer auf ein Niveau zu bringen welches die Leser nicht erreichen könnten? Warum sollte ich mir ein Abenteuer kaufen das nicht mehr bietet als ich selbst auch schreiben könnte? Ich habe nichts dagegen Fans die Möglichkeit zu geben sich zu profilieren, aber es sollte nicht als Ersatz für professionelle Arbeit genutzt werden.
 
AW: Geschäftsführer von Ulisses zum Stand der Dinge

Siehst du völlig richtig. Zumal das halt einfach nach einem 'oh... man.. die Fans arbeiten auch ohne Geld...*Hände reib* Wir können das dann VERKAUFEN!* aussieht. Jetzt mit dem Illustratorengedöns noch mehr als vorher.
 
AW: Geschäftsführer von Ulisses zum Stand der Dinge

Hallo erst mal,

also ich bin auch kein Fan von DSA, "ok ich mag es überhaupt nicht", aber das ist hier nicht die Frage,

ich weis nur dass ich ebenfalls kein Freund von "anfänger" Künstlern bin (ich bin mir im Klaren dass ich es auch nicht besser kann).
Ich will ein Buch durchblättern und professionelles Material sehen. Ob Text oder Bild.
Schließlich bezahle ich ne Menge Geld im Monat um mir das Zeug zu kaufen.
Wenn es dann so aussieht als ob ich es mir am Computer zusammen gabaut hätte
und hätte dann noch ein paar Bilder dazu gemalt, kann ich mir das auch schenken.
Das sind zwar jetzt harte Worte, ich bin auch keinesfalls geizig, aber gewisse
Standarts sollten schon gesetzte werden.

Auf der anderen Seite bin ich nicht gegen das einbeziehen von Neulingen und angehenden
Neuautoren, aber deren Werke kann man auch als Einlage in einem Buch verarbeiten oder
diese zum Probieren mal als Heft für lau beilegen, bis sich der Künstler etwas etabliert hat und
seine Fähigkeiten angepasst hat. Ich bin ja selbst schon etwas im Printdschungel unterwegs
gewesen.

Zudem bin ich auch etwas der Meinung, dass es eine Art von Einsparung ist und nur dazu dient
Geld zu sparen zu Kosten der Quali. Will man jungen Künstlern eine Platform bieten, auf der sie sich verwirklichen
können, wäre eine Internetpräsenz von Vorteil oder eine Zeitschrift die man dann bei Bedarf
kaufen kann. Das Einbinden in Regelwerke und Abenteuer die man sich kaufen "muss" weil man
seine Sammlung komplettieren will ist meiner Meinung nach nicht der richtige Weg.

Wo war ich stehen geblieben, ach ja, über die Übersetzungen von z.B. Pathfinder "das mag ich gern:)"
hat er hier gar nix verlauten lassen. Würde mich auch sehr interessieren, inwiefern in der Zukunft darauf
Wert gelegt wird und welche Prioritäten diesen Werken eingeräumt wird.

So, ich denke das war es erst mal.

Gruß
Valli
 
AW: Geschäftsführer von Ulisses zum Stand der Dinge

...ebenfalls kein Freund von "anfänger" Künstlern bin...

Jeder war mal Anfänger. Larry Elmore? Ist zu beginn vier mal von Dragon abgelehnt worden bevor TSR aus ihm einen Star gemacht hat. Brom? Hat früher lächelnde Kinder für die Werbung gezeichnet. Jeder ist mal ein Anfänger. Jeder Anfänger hat eine chance verdient - aber wenn er gut genug ist abgedruckt zu werden, dann ist er auch gut genug bezahlt zu werden.

(Ich würde als Künstler dann einfach sagen "Ihr zahlt, oder ich behalte die rechte am bild ein, und suche nebenbei jemand der geld zahlen würde. Ihr könnte es aber gerne so lange verwerten.")
 
AW: Geschäftsführer von Ulisses zum Stand der Dinge

@Schlangengott:
Wäre es dann nicht sinnvoller die Qualität der Abenteuer auf ein Niveau zu bringen welches die Leser nicht erreichen könnten? Warum sollte ich mir ein Abenteuer kaufen das nicht mehr bietet als ich selbst auch schreiben könnte? Ich habe nichts dagegen Fans die Möglichkeit zu geben sich zu profilieren, aber es sollte nicht als Ersatz für professionelle Arbeit genutzt werden.

Die Person muss natürlich schon über cineastische Fähigkeiten im Geschichtenerfinden verfügen, das ist klar, und es muss sich von der breiten Masse abheben - das ist keine Frage. Da achtet die Redaktion schon selber drauf, das kann ich zumindest aus meiner Zusammenarbeit mit Zeitschriften und Verlagen sagen. Aber diesen Pool von Leuten hat es immer gegeben und er scheint mir zudem sich zu vergrößern - immer mehr Leute werden kreativ, fangen an zu schreiben, zu malen und was weiß ich. Der Eintritt eines neuen Autors senkt den hohen Level dann zunächst ein bisschen, aber nicht auf ein Niveau wo man sagen würde es wäre einfacher Durchschnitt - es sind nur neue Autoren, welche in den Bereich einsteigen, die allerdings auch wieder Neuerungen für den Verlag mitbringen die dieser dringend benötigt. Ein Verlag der sich vergrößern will, wird in dieser Zeit unweigerlich sich auf eine noch unerfahrene - aber fähige - Autorenschaft zubewegen müssen um diese quasi "auszubilden", wobei das Risiko besteht das die Produktqualität sinken könnte, aber bis jetzt ist diese Situtation nur sehr vereinzelt eingetreten...es ist halt eben das gleiche Schema wie bei den Auszubildenden, die neu in den Arbeitsmarkt kommen...

Die Gefahr der Kostenlosigkeit dabei sehe ich auch - vor allem weil man damit noch nie seinen Lebensunterhalt bestreiten konnte, für eine Kampagne und einen Quellenband bekomm man bei dem Verlag den ich kenen einen Betrag im dreistelligen Bereich - was für mich bis jetzt in Ordnung wäre...
 
AW: Geschäftsführer von Ulisses zum Stand der Dinge

Sagt mal, geht nur Teddy und mir das s, oder lassen sich außer unseren Posts hier im Netz kaum kritisierende Stimmen zu dieser Veröffentlichung finden? Das fände ich nämlich irgendwie auf der einen Seite recht interessant, weil es somit heißen würde, dass man nur auf B! seine Meinung wirklich zu sowas sagen darf, andererseits erschreckend, dass die Internetszene das bisher einfach so hingenommen hat.
 
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@Caninchen: Ich habe dazu bisher nur im Ulisses Forum gelesen und die Leute dort sind eher wegen "ihrer" Fanseiten beunruhigt und befürchten sie einstampfen zu müssen. Ansonsten scheint man großer Hoffnung zu sein.

@Fanzeichner im Boten: nach Aussagen im Ulisses Forum wird das Budget für den Boten trotz Fanzeichner nicht gekürzt. Wie ich schon im Thema dazu schrieb. Ulisses dort Raubtierkapitalismus vorzuwerfen ist also reine Vermutung.
 
AW: Geschäftsführer von Ulisses zum Stand der Dinge

Naja, aber selbst wenn sie das Budget nicht kürzen werden halt die Leute noch immer für erbrachte Leistungen nicht bezahlt und das macht den Illustratorenmarkt einfach kaputt. Weil sich eben viele Leute nicht wirklich ihres Wertes bewusst sind.
 
AW: Geschäftsführer von Ulisses zum Stand der Dinge

Also ich finde die Ankündigungen des Statements aus Verlagssicht völlig verständlich.
DSA hat nunmal eine sehr große und vor allem sehr schwierige Fangemeinde, gerade die im Netz aktiven Teile.
Ohne jegliche Umgangsformen werden auf diversen Fan-Seiten und vor allem im Verlagsforum sämliche Dinge, die der Verlag tut oder läßt verschrien und kritisiert. Völlig realitätsferne Sachen werden mit einer unverschämten Impertinenz gefordert und auf keinsten Kleinigkeiten wird in seitenlangen Diskussionen herumgeritten.
An Ulisses stelle hätte ich das Forum längst dichtgemacht oder würde es absolut restriktiv moderieren oder jeden Beitrag erst nach Gegenlesen freischalten.
Dort den mittlerweile völlig unkontrollierbaren Wildwuchs einzudämmen finde ich absolut in Ordnung, eigentlich sogar längst überfällig.
Das mittlerweile nurnoch nach aufwändiger Recherche oder mit tiefem Insiderwissen von offiziellen Publikationen zu unterscheidende Fanarbeiten vermutlich eingeschränkt werden, ist auch kein Verlust, das Zeug taugt meistens nicht mal den Speicherplatz, den es belegt.

Was die Zeichnergeschichte angeht: Es ist nur der verdammte Bote. Der hat ne Auflage von vielleicht 1000 Stck, wenns hochkommt. Wen interessiert, wer dafür zeichnet, umsonst oder nicht. Wenn es Leute glücklich macht, dort für nuttig ihr Amateurzeug veröffentlicht zu bekommen, wieso nicht?
Das allermeiste, was man im Netz im Allgemeinen so an Fanart finset taugt sowieso nicht für mehr als ner Veröffentlichung in so einem Käseblatt, wies der Bote in Relation zu anderem ist. Auf Abenteuer oder Quellenbücher werden sie das Prinzip wohl kaum ausweiten, wenn sie bei ihren Qualitätsstandart bleiben wollen.
 
AW: Geschäftsführer von Ulisses zum Stand der Dinge

Das ist genau die Gleichgültigkeit, Rückgewandtheit und Verlagshörigkeit die wir mitterweile von DSA-Fans gewohnt sind und die dem Spiel so schadet...
 
AW: Geschäftsführer von Ulisses zum Stand der Dinge

@Odin:
Forum dichtmachen? Feder und Schwert hat es gemacht, aber ich denke nicht das sich die Meinung der Leute über den Verlag dadurch gebessert hat.
Und wenn das Fanmaterial so schlecht ist, sollte es dann nicht leicht sein es vom offiziellen Material zu unterscheiden?
Was die Verwendung von Fanmaterial angeht, man wird sehen in welcher Form das aktuell entfernte Riesland Projekt wieder erscheinen wird. Generell ist aber gegen die Verwendung solchen Materials auch nichts einzuwenden solange die Urheber dafür angemessen entlohnt werden und das Material hochwertig ist.
 
AW: Geschäftsführer von Ulisses zum Stand der Dinge

Mal schauen ob sie es schaffen heute noch die "Fanprojektrichtlinien" bzw. das "Fanpaket" online zu stellen.
 
AW: Geschäftsführer von Ulisses zum Stand der Dinge

Ja, ja.. wir alle erwarten ja schon, dass sie nicht mal schaffen von gestern bis heute Dinge einzuhalten. Sie haben aber immerhin noch knapp ne Stunde Zeit dafür. (Ja, ja. die grässlichen Informatiker. Nehmen alles wörtlich was gesagt wird ^^)
 
AW: Geschäftsführer von Ulisses zum Stand der Dinge

Na, wenn es 23:59 Uhr wird, bin ich auch nicht böse. Aber wer erst einen gewissen Standard ankündigt, nur um ihn dann schon am nächsten Tag zu reissen, der hat sofort ein Glaubwürdigkeitsproblem.

edit: Ah! Sie haben es geschafft. *lesen geht*
 
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