Nostalgie Früher im Rollenspiel war alles...

Und was tun deine Spieler, während du von Setting zu Setting hoppst und ihnen eine tolle Szene nach der anderen beschreibst? Bier und Popcorn?
 
Meine heutige Spielgruppe ist immer so....inaktiv.
Meine alte Gruppe hat sich leider in alle Winde verstreut, meine Ersatz-Gruppe spielt nur alle vier Wochen oder so, ich mache meistens den SL.
Wenn ich frage "was wollt ihr machen?" kommt immer wenig inovatives zurück. Ich muß fragen "Ihr könnt A machen oder B, C wäre auch denkbar."

Bei Evernight/Savage worlds ist es mir besonders aufgefallen. Die Welt wurde von einer Katastrophe erschüttert/zerstört. Alles liegt in Trümmer. Die SC`s haben keine Ahnung was passiert ist. Irgendwann trifft man die ersten Überlebenden. Keiner der Spieler kommt auf die Idee zu fragen "Was zum Teufel ist eigentlich passiert?" Oder einfach mal darüber diskutieren was passiert sein könnte.

Andrerseits haben wir früher immer Pläne totdiskutiert. Sollen wir A machen, oder B, oder ist doch A mit einer Prise B möglich.
 
Wie war es früher, wie ist es heute?`
Transport/Beförderung
Früher bin ich mit dem Rad gefahren, da zuhause zu wenig Platz war. Irgendwann hatte man den Führerschein und fuhr mit dem Familienauto und jetzt wo ich umgezogen bin und ein Auto sich einfach schlichtweg nicht lohnt benutze ich die öffentlichen Verkehrsmittel. Da fand ich die Autozeit am besten, weil mir das rumgeschleppe meiner Bücher am wenigsten ausmachte aber ich quartiere teilweise Bücher schon unter. Warum wir nicht bei mir spielen, wo früher der Platz fehlte, ist es jetzt die Entfernung und der Kostenfaktor zu mir zu kommen, blöd gelaufen aber naja.

Systeme
Früher waren es wenig Systeme: D&D und Vampire die Maskerade waren es anfangs bei mir und es hat ausgereicht. Jedes Quellenbuch was man sich gekauft hat (und das damals immer in deutsch, weil englische nicht in unserem Spieleladen verfügbar waren) war eine Neuentdeckung, wo einem viele neue Ideen und Optionen gegeben wurden. Wir freuten uns und bauten diese Ideen gleich ein und es war chaotisch und toll.
Man musste sich mit wenig Regeln befassen und neben der Schule hatte man auch genug Zeit weitere Ideen zu entwickeln.
Heute habe ich soviele Systeme, dass viele leider nur Regalfüller sind, da ich einfach nicht zukomme, die ganzen Regeln zu lesen (geschweige denn sie alle zu behalten). Auch fehlen einem zu manchen Systemen die Spieler und die Zeit. Ich ärgere mich teilweise schon sehr, dass ich soviele ungenutzte Bücher habe, aber andererseits haben sie alle einen gewissen Sentimentalen Wert und die Hoffnung, sie doch eines tages spielen zu können.
Früher habe ich jedes Quellenbuch verschlungen, heute muss ich die Zeit finden diese zu lesen, es ist da nicht anders als wie mit den ganzen Systemen, naja selbst schuld würde ich da nur sagen. Manchmal bewundere ich die Leute, die sich nur auf ein System "versteifen" können.

Zeit
Schule, da hatte man am WE immer zeit und in der Woche eigentlich auch. Heute habe ich Schichtdienst, bin nach der Arbeit meistens zu Platt und freue mich meistens, wenn die Gruppen nicht länger als 6h gehen und dank Improvisation brauche ich immerhin keine Zeit für Vorbereitungen.

Gruppen
Die früheren Gruppen existieren nicht, weil die Freunde alle woanders leben und es zweimal im Jahr vorkommt, dass man sich sieht. Die heutigen Gruppen sind wieder fester aber auch da muss man immer hoffen, dass die Konstellation bleibt. Doktorarbeiten, Jobsuche und andere Dinge bringen leider immer wieder die Gruppen durcheinander aber eigentlich sind sie schon recht strukturiert.

Spielart
Als ich anfing, waren auch meine ganzen Freunde/Mitspieler Anfänger und es machte nie einen Unterschied und es war chaotisch. Als wir tiefer drin waren, wurden wir elitärer und versuchten den Spielstil immer mehr Perfektion anzustreben, dann zerfiel das ganze und heute ist es mir egal. Spiele mit fünf Damen eine Pathfinderrunde, die alle ein halbes Jahr Rollenspielerfahrung haben und es macht Spaß, auch wenn man das RP in der Gruppe sicher noch stärken will.


Am Anfang
+ Mehr Bewegung durch Radfahren *hust*
+ Naive Unerfahrenheit und einfache Begeisterungsfähigkeit
+ Spielbares Chaos
+mehr Zeit
+Keine Handys und SMS

In der Mitte
+ Auto
+ Elitäre Gruppen (da man sich sowohl als Spieler als auch als SL gefordert sah und niemand in der Nachbesprechung seine Kritik zurückgehalten hat)
+ Weniger Systeme mit denen ich mich befassen musste/müsste
+ mehr Zeit

Heute
+ Anfänger, denen man das Hobby als "Veteran" näher bringen kann
+ Größere Systemauswahl
+Geld um sich die Bücher zu leisten, wovon man früher geträumt hat
+Notebooks, Tablets, PDFs und AA! die einen bei den Abenden helfen können
 
Ein großes Plus zu früher: VoIP.

Unsere alte Rolemastergruppe hat sich damals auch (studienbedingt) in alle Winde zerstreut, heute würden wir möglicherweise einfach alle unsere Rechner anschmeißen, Maptool, Fantasy Grounds, Roll20 oder Pen&Paper starten, unser TS/Skype/Ventrilo/etc anschmeißen und einfach per VoIP spielen. Das war damals (also vor fast 25 Jahren) reine Utopie... :)

Und jetzt fühl ich mich wieder alt... ;)
 
Das ist wohl wahr. Meine Warhammer-Runde wäre wohl auch nicht weitergeführt worden mit einem Mitspieler in Boston und dem Rest über Deutschland verteilt. Dank Internettechnik lassen sich doch immer mal wieder Sessions organisieren
 
Mein Rekord liegt bei einmal Sommerferien. Mit gelegentlichen Schlaf- sowie Essenspausen.

Genau so war das bei mir auch. Das war als Earthdawn rausgekommen ist und wir von DSA darauf umgestiegen sind. Ein Sommer indem wir Hitze und Freibad vollkommen vergessen hatten. Es wurde beinahe ununterbrochen gespielt. Einen Schlafrythmus gabs nicht mehr, auch keine festen Essenzeiten. Es gab Rollenspiel, Eistee und Schokolade. XD
 
Hm... früher war ich viel eher bereit in meinen Gruppe dinge zu tolerieren, obwohl bereits von vornherein klar war, dass es dadurch zu Konflikten kommen wird.
Heute greife ich da eher ein bzw. achte auch als Nicht-SL darauf, dass zum Beispiel bestimmte Charakter-Wahlen gruppenkompatibel sind und keine großen Konflikte verursachen (außer das ist vom Setting bzw. der Gruppe gezielt so gewollt).

Außerdem bin ich immer weniger bereit, nur noch ein einziges Rollenspielsystem zu spielen. Ich bin in unserer Gruppe ein wenig derjenige, der die anderen dazu bringen möchte, immer wieder mal was neues auszuprobieren.

Insgesamt glaube ich schon, dass unser Rollenspiel etwas "reifer" geworden ist.... :rolleyes:
 
*lol*
Ich geb's jetzt entgültig auf, das Thema ...
Welche Aspekte, aus heutiger Sicht, die euch gefallen haben, vermisst ihr von früher?
also mit anderen Worten:
"Welche Aspekte von FRÜHER, die ihr HEUTE gerne wieder hättet, mit eurer HEUTIGEN Erfahrung, vermisst ihr?"

...zu erklären. Das ist einfach zu kompliziert für ein Forum :LOL:
 
Das es damals noch keine Aspekte gab? XD

Ansonsten, meine Jugend, die krieg ich nie wieder :p
(Es sei den ich kriege eine Zeitmaschine)

(not seriously, mir war nur grad nach dummschwatzen)
 
Sadric schrieb:
Wenn ich frage "was wollt ihr machen?" kommt immer wenig inovatives zurück. Ich muß fragen "Ihr könnt A machen oder B, C wäre auch denkbar."

?

Wenn mir ein SL die Möglichkeiten präsentiert wäre ich auch wenig motiviert etwas zu tun. Lass die Leute mal schön selbst spielen und wenn sie da keinen Bock drauf haben und stumm und starr auf den Tisch schauen, dann stellt sich doch eigentlich eher die Frage warum sie sich überhaupt zum RPG getroffen haben bzw. wo diese Teilnahmslosigkeit herkommt und vor allem was sie ihrerseits meinen was zu tun sei, um das Spiel wieder in Fahrt zu bringen.

@Topic

Unter der genannten Fragestellung habe ich den Eindruck meinen Zenit bereits überschritten zu haben. Früher hab ich mir mehr Mühe gegeben. Ich hatte die Musik unter Kontrolle, ich hab mir die Mühe gemacht Lagepläne zu zeichnen (nächtelang) und und und ... mach ich heute alles nicht mehr. Will ich auch gar nicht mehr.
 
Welche Aspekte von FRÜHER, die ihr HEUTE gerne wieder hättet, mit eurer HEUTIGEN Erfahrung, vermisst ihr?
Ich weiß nicht ob das generell an "früher" oder an meinen Mitspielern liegt, aber was ich etwas vermisse ist das Ambientespielen bei Fantasiespielen.
Selbst bei den harten Railroadinggeschichten von DSA haben wir früher so viel Kram nebenher reingebracht bis hin zu Charakteren die untereinander geheiratet haben und auch sehr viel "persönliche" Interaktion mit NSC.
Heute ist das bei meinen Gruppen sehr viel stärker auf Plotjagd ausgerichtet, obwohl (oder vielleicht weil?) die Abenteuer viel freier sind. Selbst beim Sandboxing entscheiden sich die Spieler für eine Sache und ziehen die dann durch, ohne wirklich viel links und rechts zu schauen ...
Mir ist schon klar, dass zu viel Ambiente auch nervt und es gab da auch einen Changelingspieler dem ich gerne deswegen den Hals umgedreht hätte weil er selbst real schon fast in Bedlam war, aber insgesamt vermisse ich das schon, weil es eigentlich mein Lieblingsteil war, der immer wieder mit zünftigen Kämpfen und so gewürzt werden musste.
 
@Arashi: Da sind einige Vorposter, die das genauso sehen.
Atmosphärisches Spielen ist m.E. das Kitt, das alles zusammenhält. Ohne wirkt es einfach nur wie irgendein Gesellschaftsspiel mit schwammigen Regeln.
Also ich vermisse das auch (wir spielen nämlich auch nur noch "effizient").
 
Ich bin ziemlich froh, dass wir uns das atmosphärische Spiel bewahrt haben, das würde ich wirklich vermissen. Sieht so aus, als müsste man sich mal treffen und gegenseitig inspirieren, ich könnt nämlich ab und an gerne 'ne Portion Effektivität und Plotjagd gebrauchen :D
 
?

Wenn mir ein SL die Möglichkeiten präsentiert wäre ich auch wenig motiviert etwas zu tun. Lass die Leute mal schön selbst spielen und wenn sie da keinen Bock drauf haben und stumm und starr auf den Tisch schauen, dann stellt sich doch eigentlich eher die Frage warum sie sich überhaupt zum RPG getroffen haben bzw. wo diese Teilnahmslosigkeit herkommt und vor allem was sie ihrerseits meinen was zu tun sei, um das Spiel wieder in Fahrt zu bringen.

?

Das Problem das ich hab ist das sie nur auf Plan "minimal A" kommen. Selber würden sie nie auf B oder C kommen. Zwei Spieler sind über Computer-RPG's zum spielen gekommen, und eine spielt mit weil ihr Mann mitspielt (sie findet es ganz toll aber ist sehr zurückhaltend). Nur eine spielt Charakterspiel. Deswegen bleibt es meistens bei Plan A.
eigene Nebenquests entdecken und verfolgen gibt es eher selten.
Früher war es halt besser. :)
 
Richtig cool wäre es all die Leute die jetzt hier geschrieben haben, das sie etwas vermissen, zusammen zu bringen und miteinander spielen zu lassen.

Die Idee ist so klasse, da sollte man doch glatt einen Con draus machen. Da die Dunkelziffer der "Unzufriedenen" wahrscheinlich ohnehin hoch ist, wäre der Zuspruch für so etwas wahrscheinlich das kleinste Problem und es wäre sicherlich für allerlei lustige Runden gesorgt...
 
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