Grundausbildung.de Feuerwaffen im Weltraum nutzen

Drehimpuls durch Rückstoß wäre wohl eher ein Problem. Einem Schützen in der Schwerelosigkeit muss beigebracht werden dass er die Knarre richtig hält wenn er schießt. ;)
 
So ein Satellit hat aber auch etwas mehr Fläche über die er die Wärme abgeben kann als ein MG.

Ist der Weltraum nicht eher eher ... kühl? (Frage an die (Astro-)Physiker!

Beim MG-3 ist nach - theoretisch - 150 Schuß weil der Lauf zu heiß wird, was nach - ebenfalls theoretisch - knapp 8 Sekunden Dauerfeuer der Fall wäre. Da braucht man gar nicht in das Weltall zu gehen. Kommt immer auf die spezielle Waffe an, deren praktische wie theoretische Kadenz an, Verarbeitung, Funktionsweise, verwendete Munition usw. an. Sind/waren ja nicht alle MG's luftgekült wie z.B. das MG08 bzw. oder verwenden andere Techniken wie z.B. die Gatling Gun mit mehreren Läufen. Maschinenpistole, Schnellfeuerpistole und vollautomatische Gewehre, auch Sturmgewehre genannt, wenn man da ein Magazin nach dem andere durchjagt geht der Lauf und andere Komponenten der Waffe mit großer Wahrscheinlichkeit kaputt, auch auf der Erde. Da müsste man schon genauere Parameter definieren um eine wissenschaftlich fundierte Lösung zu erhalten, und am besten das ganze experimentell beweisen. Also Rakete voller Waffen packen auf auf gehts ins All ... ;)

Wobei, friert beim MG08 nicht die Wasserkühlung ein was zu anderen Nebenwirkungen führen könnte?

Zitat vom Captain.

Falsch!!! Korrekterweise müsste es heißen: Zitat Corporal D. Hicks der Space-Marines aus dem Film "Aliens" in dem Post des Captains! :p
 
...was nur mal ganz offtopic btw in den meisten Filmen zu wahnsinnig dämlichen Zeitpunkten passiert. Da hält der Held dem Bösewicht ne Waffe an den Kopf und bewegt nochmal drohend den Verschluss. WTF? Entweder hat der gerade völlig sinnlos eine Patrone verschwendet oder seine Waffe war die ganze Zeit über überhaupt nicht schussbereit.

Zumindest bei Pumpguns ist das Blödsinn wie Du in den Feng Shui Regeln nachlesen kannst (s. 88)
Frei Übersetzt: Nachladen sieht eindrucksvoll aus und bringt einen +1 Schadensbonus beim nächsten Angriff ! (allerdings nur wenn man auch am Spieltisch wirklich das Nachladen pantomimisch darstellt und dabei das Ka-Chink Geräusch nachahmt)

Zum Thema Rückstoß: Was Wulfhelm sagt ! Wobei man allerdings bedenken sollte das ein beachtlicher Teil der 1,08m/s in eine Kreiselbewegung umgewandelt wird was vermutlich schon recht nachteilig ist und mit Sicherheit bedeuted, das nur der 1. Schuß einer Salve in irgendeiner Form in die richtige Richtung geht. Aber solange man sich fixieren kann (z.B. mit klassischen SF-Magnetstiefeln etc.) ist es nicht schlimmer/anders als auf der Erde.
 
ein Problem könnte die Temperatur tatsächlich bei den Materialien werden. denke dabei auch an die Härte und in wiefern sich Komponentn verziehen
 
Ist zwar nicht ganz so kalt, aber im II. Weltkrieg flogen die allierten Bomber teilweise auch sehr hoch, und dort ist es bekanntlich relativ kühl - wenn auch nicht wie im All. Dennoch funktionierten die Bordwaffen der Bomber und Jäger.Wobei die Temperaturunterschiede nicht so hoch sind wie in outer space.
Werden heutzutage Waffen ich auch unter extremen Bedingungen getestet? Meine mal irgendwo gelesen zu haben das Waffen eingefroren wurden und danach noch funktioniert hätten ohne größere Schäden - wobei ich bezweifeln würde, daß es auf Dauer gut geht?
Metallurgisch ist da was dran mit der Einwirkung von Hitze und Kälte auf Metalle, kenne das selbst aus dem Bereich der Blankwaffen.
 
Mein Gedanke ging in die Richtung Außentemperatur (vermutlich -270 °C) und die plötzliche Explosionstemperatur der Treibladung. Ich hätte gedacht, dass da Probleme auftreten könnten.

Da ist ja kein medium wie Flüssiger Stickstoff, der die Temperatur aus dem Metall aufnehmen und abtransportieren könnte.
Der Weltraum ist nicht Kalt er ist leer. das mit den minus 270 grad ist ein rechnerischer wert, der bei der geringen Partikeldichte im all keine rolle spielt.
 
Selbst wenn es so kalt wäre, spielt eine solche Temperatur primär für die mechanischen Eigenschaften des Metalls eine Rolle.
Metalle werden bei starker Unterkühlung spröde und verlieren an Elastizität, sie brechen also tendentiell leichter - aber noch lange nicht so "glashaft" wie im Hollywoodkino.

Die Wärmeübertragung der verpuffenden Treibladung sollte im All eher eine geringe Rolle spielen - schließlich wird ja die Wärme in Metallen recht schnell geleitet. Im Gegenteil, ein Waffe sollte dort wesentlich schwerer überhitzen, weil die Explosionswärme so schnell abgeleitet wird.

Was mir mehr Gedanken bereiten würde wäre die Langzeitfestigkeit eines Schlagbolzens (dauerhafte Stossbelastung eines spröden, unterkühlten Metalls: Sprödrisse ahoi!).
Was man mal ausrechnen müsste wäre weiterhin, wie die Toleranzauslegung einer "Erdenwaffe" (Stichwort: Spiel der Patrone im Lauf) zu solchen Aussentemperaturen passen würden.
Theoretisch müsste die Chance von Rohrkrepierern höher sein. Allerdings werden Patronen bei gerieftem Lauf ja auch deformiert und treten am Laufende aus...
Wie gesagt, das müsste man sich mal an Hand eines realen Beispiels (Toleranzpassungen, Geschossmasse, Treibladungsstärke, etc.) durchrechnen.


Was Nightwind oben schreibt kann ich übrigens nur unterstreichen: Die Schwierigkeit eine Waffe im All abzufeuern sollte bei der Handhabung in Schwerelosigkeit liegen. Feuert mann die Waffe aus der Schulter oder dem gestreckten Arm ab, so wie man es von der Planetenoberfläche gewohnt ist, so versetzt einem der Rückstoss einen Drall, der einen abdriften bzw. rotieren lässt. Je nach Treibladungsstärke / Kaliber könnte das recht beträchtlich sein. Ein Schütze der sich aber an einer Raumschiffwand abstützt oder der sich in künstlicher Schwerkraft befindet, sollte damit keinerlei Probleme haben...
 
Die Wärmeübertragung der verpuffenden Treibladung sollte im All eher eine geringe Rolle spielen - schließlich wird ja die Wärme in Metallen recht schnell geleitet. Im Gegenteil, ein Waffe sollte dort wesentlich schwerer überhitzen, weil die Explosionswärme so schnell abgeleitet wird.
Und das bringt genau was? Es bedeutet ja lediglich dass die ganze Waffe heiß wird, die Wärme kann ja nicht wirklich abgegeben werden, da keine Luft vorhanden ist.
 
Und das bringt genau was? Es bedeutet ja lediglich dass die ganze Waffe heiß wird, die Wärme kann ja nicht wirklich abgegeben werden, da keine Luft vorhanden ist.
Das ist, wie schon in früheren Posts erwähnt, nicht richtig. Wärmeübertragung funktioniert über Stoffe (Konvektion, Leitung), aber auch über Strahlung durch Vakuum. Sonst wäre es hier auf unserem Planeten ja reichlich kalt.

Ich hab vor zwei Jahren mal im Rahmen meiner Diplomarbeit einen kleinen Rechner generiert, der konvektions- und Strahlungswärmeabgabe von Körpern abhängig von Transfer(Ober-)fläche, Ausrichtung und Temperaturdifferenz simuliert. Wenn ich alle Übertragungsformen außer Strahlung nulle, eine Umgebungstemperatur von Absolut Null einstelle und eine Oberflächentemperatur von 2.000 °C (kurz nach Abschuss), dann bekomme ich eine Auskühlung von 1360 kW pro Quadratmeter Oberfläche. Zum Vergleich: Ein Haushaltskühlschrank kühlt mit etwa 0,2-0,4 kW.

Ausgehend von dieser Kalkulation halte ich die Hollywood-Darstellung, nach der Menschen ungeschützt im Weltraum zügig zu Eis erstarren, für nicht besonders übertrieben.
 
Wenn ich alle Übertragungsformen außer Strahlung nulle, eine Umgebungstemperatur von Absolut Null einstelle und eine Oberflächentemperatur von 2.000 °C (kurz nach Abschuss), dann bekomme ich eine Auskühlung von 1360 kW pro Quadratmeter Oberfläche. Zum Vergleich: Ein Haushaltskühlschrank kühlt mit etwa 0,2-0,4 kW.

Ausgehend von dieser Kalkulation halte ich die Hollywood-Darstellung, nach der Menschen ungeschützt im Weltraum zügig zu Eis erstarren, für nicht besonders übertrieben.


Ja nee. ;)
Da die Wärmeabstrahlung von der vierten Potenz der Temperatur abhängt ist die Auskühlung bei einem Dingen mit T=2000K ETWAS größer sein als bei einem Dingen mit T=300K (=Mensch). Da bleibt dann vom Haushaltskühlschrank nicht mehr viel übrig. ;)
 
Auf jeden Fall ist ein Abstrahlen der Temperatur kein Problem und Technisch mit einfachen Mitteln machbar. Eine Mindesttemperatur kann mit einem kleinen Peltier-Element gehalten werden, schließlich leitet Metall ja Wärme. Ich habe mich mal damit beschäftigt, weil ich für ein angedachtes (und noch in Entwicklung befindliches) Szenario, Atomenergie für nen O'Neil Zylinder brauchte und Foren-User mich auf ein Mögliches Problem mit der Kühlung hin wiesen, schließlich ist ein O'Neil Zylinder durch das Vakuum isoliert. Es ist nichts besonderes Kühltürme, im All durch Flächen zum Abstrahlen der überschüssigen Hitze zu ersetzen, mal ganz davon abgesehen das man sowieso einen kontinuierlichen Verlust an Temperatur durch ab Strahlung hat.

Deshalb besitzen die Raumanzüge von Astronauten auch Kühlsysteme, weil sie ja so gut kühlen.
Oder vielleicht weil, die Materialien der Anzüge schlechte Wärmeleit und Abstrahl Eigenschaften haben?
 
Ausgehend von dieser Kalkulation halte ich die Hollywood-Darstellung, nach der Menschen ungeschützt im Weltraum zügig zu Eis erstarren, für nicht besonders übertrieben.
Ich sitze hier in einem Raum mit einer Umgebungstemperatur von ~20°C. Aufgrund der Tatsache, dass ich (*test*) über einen Puls verfüge, also kein Untoter bin, nehme ich an, dass meine Körpertemperatur erheblich darüber liegt. Da hier nicht nur Abstrahlung sondern auch ein kühler Luftzug am Werke ist, müsste ich mich in dieser Logik aber in Sekundenschnelle auf ~20°C abkühlen - oder den Metabolismus eines Atomreaktors haben, um dagegen anarbeiten zu können.
Ich denke, Du hast da irgendwo einen Denk-, Rechen-, Programmier- oder Eingabefehler drin.
 
Klugscheiss:

Die H&K G3 ist ein Rückstosslader mit halbstarr verriegeltem Rollverschluss. Sie verfeuert ein 7.62x51mm Vollmantelgeschoss das aus einem vor dem Griffstück eingeführten 20 Schuss Magazin zugeführt wird. Die... (Um mal den Steiner er Hicks zu machen)

Zum Rest:

+ Schusswaffen im Weltraum funktionieren. Die UdSSR hat mal eine 23mm Kanonen getestet (Salyut-3) und das hat wohl funktioniert

+ Ein Teil der Wärme wird bei Waffen über die ausgeworfene Hülse abgeführt. MG3 "Platzpatronen" werden heiss genug für Brandblasen wenn sie in den Kragen fallen :( Hülsenlos hat da ein größeres Problem

+ Als Schmiermittel nimmt man am besten Graphit (macht man schon bei grosser Kälte) da Öl/Fett verklumpt (Fragt Opa)

+ Die Mündungsgeschwindigkeit der Waffe wird nicht so besonders ansteigen, die ist primär abhängig von den Treibgasen und weniger vom Luftwiederstand. Ihre Reichweite ist "unendlich" ohne Luftwiederstand da sie nicht langsamer wird

+ Der Impuls den der Astronaut bekommt ist ggf. nicht gerade den die Kugel rotiert ja im Lauf (Drallstabilisierung). Die "Riefen" nennt man überigens Züge, die dazwischen stehenden Flächen Felder. Einige Läufe haben statt dessen ein spezielles Profil (Polygonlauf) machen aber das selbe
 
Ja nee. Da die Wärmeabstrahlung von der vierten Potenz der Temperatur abhängt ist die Auskühlung bei einem Dingen mit T=2000K ETWAS größer sein als bei einem Dingen mit T=300K (=Mensch).
Das ist mir völlig klar. Die Auskühlung bei einem nackten Menschen im Weltraum liegt bei ca. 400 W, also durchaus vergleichbar mit einer Gefriertruhe. Das ist nicht sekundenschnell, aber innerhalb von Stunden dürfte sich so ein 35ºC Fleischberg schon gut tiefkühlen lassen.
Ich sitze hier in einem Raum mit einer Umgebungstemperatur von ~20°C. […] meine Körpertemperatur [liegt] erheblich darüber […]. Da hier nicht nur Abstrahlung sondern auch ein kühler Luftzug am Werke ist, müsste ich mich in dieser Logik aber in Sekundenschnelle auf ~20°C abkühlen - oder den Metabolismus eines Atomreaktors haben, um dagegen anarbeiten zu können.Ich denke, Du hast da irgendwo einen Denk-, Rechen-, Programmier- oder Eingabefehler drin.
Wie kommst Du darauf und was hat das mit meiner Kalkulation zu tun?

Zum Vergleich: Gebäudeplaner rechnen in klimatisierten Gebäuden pro Person mit einer Kühllast zwischen 40 W (Wachkoma) und 250 W (Schwerstarbeit), um die körperliche Wärmeabgabe auszugleichen.

Meine Simulation spuckt bei 36 Grad Körpertemperatur, 20 °C Umgebungstemperatur und einer Hautoberfläche von 1,5 Quadratmeter eine Wärmeleistung von 199 W aus.

Natürlich vernachlässigt das Programm die Minderung durch Wärmedämmung von Haut und Kleidung, die verwinkelte Struktur der „Transferfläche Haut“ und den zusätzliche Wärmeabtrag durch Transpiration, aber in der Größenordnung passt das doch schon wunderbar.
 
Deshalb besitzen die Raumanzüge von Astronauten auch Kühlsysteme, weil sie ja so gut kühlen.


Die Raumanzüge von Astronauten besitzen Kühlsysteme, weil es im All sowohl sehr kalte als auch sehr heiße Regionen gibt.
Natürlich sind die Anzüge Wärmeisoliert, aber es wäre nicht gerade ein guter Tragekomfort, wenn der Träger darin gekocht wird.
Eine Kältepumpe (ein Kühlsystem) kann ja nach Einstellung auch als Wärmepumpe, also Heizung betrieben werden. Die Bandbreite der Umgebungstemperaturen ist nun mal im All recht groß.
 
Zumal die gleichen Anzüge auch beim Wiedereintritt in die Athmosphäre getragen werden. In dem Fall hab ich gern ein "überflüssiges" Kühlsystem als Backup eingebaut.
 
Wie kommst Du darauf und was hat das mit meiner Kalkulation zu tun?
Naja, Du postulierst, dass man im Weltraum nur[!] aufgrund der Wärmeabstrahlung "zügig" zu Eis erstarre.
Strahle ich hier auf der Erde aus irgend welchen Gründen nicht ab? Und wenn doch, warum sinkt meine Temperatur dann nicht genau so "zügig" auf die der Umgebung?
 
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