AW: Faschismus in der 6. und 7. Welt
Die Frage ob Rollenspieler alles dürfen ist ähnlich bescheuert wie die ob Satire alles darf. Die Antwort ist natürlich: Ja, alle beide dürfen ALLES.
Dabei sollte bedacht werden das sich beide auch im Rahmen ihrer Definition bewegen müssen. Der Rollenspieler sollte also am Tisch sitzen und reden, dann ist es doch wirklich mal völlig egal ob man kommunistischer Komissar, Warhammer Space Marine, SS-Sonderermittler, Shadowrun-Zwergenrassist, Faschistoid angehauchter Karrieresoldat oder was auch immer ist (alles BTW Konzepte die schon bei mir auf dem Tisch lagen).
Ich mache mir ja nicht die Ideologie meiner Charaktere zu eigen. Es gibt sooo viele fragwürdige Dinge die man als Rollenspieler tut (Lesetip: Violence RPG), wieso sollte man sich da an Faschismus stoßen, etwas das ja nun an sich sogar recht wertfrei ist. Nur weil wir konditioniert sind Faschismus und Rassismus in einen Topf zu werfen, ganz entsetzt schauen wenn wir feststellen müssen das die RAF Super Linken die von modernen Punks ganz gerne glorifziert werden kleine, bigotte Arschlöcher waren, heißt das noch lange nicht das beides das gleiche ist.
Im übrigen ist Rassismus eine Eigenheit die schwer aus den Köpfen zu kriegen ist. Wenn Euch einer von Murat, Autohändler, erzählt - wem drängt sich da nicht sofort ein ganz merkwürdiger Stereotyp auf? Und genau das ist Rassismus. Jedesmal wenn du dem Gruppenzwerg sagst: Ey, du bist Zwerg, reparier das Scheißteil mal, ihr seit doch die Mechaniker, jedesmal wo du dem Troll sagst: Meine Güte, halt dich raus und geh wen zusammenschlagen, jedesmal wo du den Ork in die Rolle des Ghettokillers drängst, jedesmal wo du den Elfen als Baumschubser, Müslifresser und was auch immer bezeichnest - dann ist das Rassismus. Und den findet man so DAUERND in der Welt von Shadowrun.
Zwischen da und Bomben im Orkghetto schmeißen ist es noch ein laaaanger weg.