Ich versteh nicht ganz wieso du mich da zitiert hast, denn deine Antwort hat eigentlich sehr wenig Bezug zum zitierten Text.
Zum Thema "Enhancer" würde ich aber auch bei der oWoD sagen - wer ein Profi sein will muss halt einfach seine Fertigkeit steigern. So Talente wie bei D20 ("ich bin ein Naturtalent im Umgang mit Technik und deshalb zählt meine Fertigkeit immer als 2 höher") halte ich für totalen Unfug, ganz besonders wenn man sie sich noch später im Spiel kaufen kann.
Für Spezialsonderregeln die nichts anderes bewirken als die effektive Fertigkeitsstufe erhöhen sehe ich nach wie vor keinen sinnvollen Einsatz, der die daraus folgende Überfrachtung des Regelwerks rechtfertigen würde.
Kommt darauf an, wie genau die Spezialität aussieht.
Wenn es in dem System bspws. Steigerungskosten gibt, die von den derzeitigen Werten abhängen - klassischerweise: das Steigern wird nach oben hin immer teurer - dann verschieben sich durch den Bonus die Steigerungskosten.
Falls es einen Maximalwert gibt (oder irgendwelche Beschreibungen wie "um ein Attribut auf 5 zu erhöhen muss man SEHR lange trainieren", sei es by-the-book oder als Hausregel), dann verschiebt sich dieser ebenfalls.
Durch so einen Wert lässt sich nun also gut der Unterschied zwischen "Werfen 3" eines Ehrgeizlings, der viele Jahre hart trainiert hat und "Werfen 1+ Super-duper-Sporttalent(+2)" eines talentierten Nachwuchswerfers verdeutlichen. Und wozu der Käse?
Weil das Sprttalent ein viel größeres Potenzial in diesem Bereich hat. Wenn er sich ernsthaft damit beschäftigt, wird es ihm viel leichter fallen noch wesentlich besser zu werden. Der Ehrgeizling hingegen wird bald an seine Grenzen stoßen, wenn er neben dem Wurftraining auch noch ein Leben haben will.
Ist das wichtig? Naja, gibt wohl wichtigeres...
Braucht man dazu ne offizielle Regel? Nicht wirklich.
Wäre es gut, wenn man die Frage "Kann der das einfach so oder musste er das lernen?" mal in der Runde klärt? Aber klar.
Wäre es passend, wenn man die Antwort dann später auch im Spiel passend umsetzt? Na logisch, sonst kann man sichs ja gleich sparen.
Wäre es passend, wenn man es also auch regeltechnisch im Spiel umsetzt? Umsetzen oder nicht umsetzen, aber bitte konsequent.
Würde es also Sinn machen sich das, wenn man es sich schonmal überlegt hat, wie man es umsetzt, das dann auch aufzuschreiben statt es sich zu merken? Ja bitte, wir werden ja auch nicht jünger.
Und abschließend:
Ist es [ich zitiere Galatea:] Unfug [Zitat Ende], wenn die Entwickler eines Rollenspiels zum Zweck der Inspiration und als Orientierungsmöglichkeit ein paar solcher passender charakterspezifischer Hausregeln vorformulieren und in das Erschaffungssystem integrieren?
Ganz im Gegenteil.
Am Beispiel der oWoD-Vampire kann ich nur für mich sagen, dass zu den inspirierendsten Abschnitten der Clanbücher neben den Beispiel-Charakteren immer der Abschnitt über "Vorzüge und Schwächen" zählte.
Alles andere ist allgemeines Blabla. Fähigkeiten, die man haben könnte oder eben auch nicht, aber nichts was den (N)SC wirklich einmalig macht.
Der "Vorzüge und Schwächen"-Abschnitt hingegen hat Regeln gesprengt und in die Tonne getreten. Dinge präsentiert, die wirklich anders sind.
Ein dickes fettes
"So, nachdem ihr jetzt wisst, wie man seinen Charakter baut: Machts anders!"
Die kleine Prise kreatives Chaos, die ein guter Charakter einfach braucht.