Nostalgie Euer erstes Mal...als SL

Wir haben gestern mal über unsere Anfangstage als Rollenspieler philosophiert. Da ist mir mein "erstes Mal als SL" eingefallen:

Das war bei DSA 3. Mein Bruder hat einen Norbaden gespielt. Ich habe ihn im Wald von einem Waldschrat angreifen lassen. Nach 5 Minuten war der Norbarde tot und meine erste Runde als SL beendet.

Hattet ihr am Anfang (oder vielleicht sogar noch später) auch solche Klöpse drin, die euch im Gedächtnis geblieben sind?

Hihi... ich habe damals - so mit 8 - mir einfach selbst ein Rollenspiel geschrieben. Bevor ich jemals ein echtes in Händen hatte. Das Ding nannte ich dann - ganz furchtbar innovativ, mit Betonung auf furchtbar - "Das Magische Auge". Blöderweise hab ich dann erst mal niemanden zum spielen gehabt (Einzelkind)

"Richtig" angefangen, Rollen zu spielen habe ich erst nach direkt nach dem Abi. Rollenspielerischer Spätzünder, sozusagen Da war es dann die Einstiegsdroge DSA und das erste Abenteuer war ein Kauf-Abenteuer das ich mir von einem Kumpel geliehen hatte. Das war soweit ganz in Ordnung... aber meine ersten Versuche als Vampire-SL waren hanebüchen... wir haben da erst nach und nach die kanongemäße Welt entdeckt. Bei einem Kumpel gab es auch ein paar schöne Schnitzer... er hatte beschlossen, dass zwei verfeindete Prinzen Kind und Erzeuger sind.... aber der eine war Ventrue, der andere hatte sich entschieden, Brujah zu sein....

Anfängerfehler wollen verziehen sein

Ich kann mich gar nicht mehr wirklich daran erinnern, ob das direkt mein erstes Mal als Spielleiter gewesen ist. Aber irgendwann ziemlich am Anfang meiner Karriere habe ich mal 'nen Run gemacht, in dem sprechende Tukane und gigantischen mutierte Amöben aufgetaucht sind, die ich aus einem TMNT Comic geklaut hatte. Muss total traumatisch gewesen sein. Der eine Spieler, der mir aus der Zeit noch geblieben ist bekommt immer noch Haarausfall, wenn ich "Amöbe" sage.

Dinosauriergeister in Shadowrun

Weil ein paar Spieler große Fans waren... die Ärzte als Kainskinder... man, man... aber ich war 15... da darf man das^^ Wobei mein erstes geleitetes Abenteuer auch DSA aus der Box gewesen ist. Das war aber irgendwo unspektakulär.

Ace_van_Acer schrieb:

Dinosauriergeister in Shadowrun

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Ich hab' gerade spontan gelacht. Danke.

Das erstemal am Tisch ist eine Spielerin als ich beim leiten war eingeschlafen >_>

Das passiert mir heute immer noch.

Ja, das kann immer wieder mal vorkommen dass einer einpennt.

Ich erinnere mich noch als wir auf ner Con waren und dort ein Junge (12-14Jahre) das erste Mal leiten wollte. Ich hatte nur eine Frage an ihn: Ist das ein Dungeon? Er meinte "Nein" und ich hab gesagt: "OK dann spiele ich mit, ich mag nämlich keine Dungeons."

Nach 5 Minuten kamen wir an eine Höhle in der wir das restliche Abenteuer blieben

Mein erstes Mal geleitet habe ich irgendwann in der 7.-8. Klasse, war ein Mittelerde RPG. Und es war... naja. Meine Spielerinnen sagten schon, dass es spaßig war.
Aber es war halt schon das totale Chaos, und dass die entsprechenden Chars absolut brutal und skrupellos, zusätzlich auch noch sexuell übergriffig waren, machte es nicht besser.

Breiten wir mal den Mantel des Schweigens drüber.

Schon lustig, wenn man heute über die rollenspielerischen "Jugendsünden" nachdenkt

Da gab es so einiges...

Nun, das erste mal das ich Online einen Chat Spielabend Vampire leitete, habe ich den Spieler reingeritten.
Zwar in Absprache mit der Chef-SL, aber durchaus im vollem Bewusstsein / Absicht.
Es gab da auch kein entkommen (vor dem Unglueck ) fuer den Spieler und der Abend verlief wie geplant im Desaster fuer den SC.

Als ich das erste mal geleitet habe, haben wir ein selbstentwickeltes System von einem damaligen Freund gespielt. Der Erfinder war allerdings nicht dabei. Daher habe ich einfach ein Abenteuer geklaut, das ich vorher bei ihm als Spieler gespielt hatte. Geleitet habe ich für meine beste Freundin und ihren Freund. Eigentlich lief es ganz gut. Sie sagten jedenfalls beide, es habe Spaß gemacht. Allerdings waren beide totale P&P Neulinge und hatten wohl keine Vergleichsmöglichkeiten... Ich selbst würde rückblickend sagen, dass das Ganze ziemlich gerailroaded war, was ich heute nicht mehr so toll fände. ...Aber die Beiden sind danach zumindest eine Weile beim RPG geblieben. So schlimm kann es also nicht gewesen sein.

Ich hab' mich mit 'nem Kumpel über das Virtual Realities 2.01D unterhalten und der SL meinte auf einmal: "Kennst dich gut mit der Matrix aus. Willst am WE leiten?". Hab' zugestimmt und ins kalte Wasser geworfen. Habe sicherlich lange gebraucht, um wirklich meinen Stil zu finden, aber ich würd's jederzeit wieder so machen.

Bei mir war es DSA 3. Wir waren gerade so über die was-13-jährige-halt-die-ganze-zeit-für-nen-scheiß-machen heraus und fingen an "richtiges" Rollenspiel zu machen statt nur Anarchie zu verbreiten.
Jedenfalls gab es einen kriegerischen Konflikt (um den es eigentlich gehen sollte), die Charaktere haben als erste Auswirkung davon ein kleines Lager fliehender Goblins entdeckt. Irgendwie lief es dann auf Goblins = Xp heraus und haben die halt alle kalt gemacht. Ich dachte mir dann "Hey, jetzt zeigst denen mal die Konsequenzen ihres Handelns" und ihnen lief ein Goblinkind hinterher, das nicht mitbekommen hatte, wer die Mörder waren. Dessen Cuteness-wert war natürlich zu hoch um es zu töten, also ging die Diskussion los - schließlich haben die das Kind mitgenommen und die Auelfe hat sich gut darum gekümmert.
Als bei der nächsten Session dann klar wurde, dass es in einen Krieg geht, wurde das Goblinkind zur Last und alle (die Auelfe blieb an dem Abend dem Spiel fern) votierten dafür, es abzumurksen weil sie keine Ahnung hatten, was sie damit anstellen sollen. Das ging mir als SL so auf den Zeiger, dass sich das Goblinkind ein Schwert geschnappt hat und mit katastrophal übermenschlichen Werten einen Großteil der SC zerlegt hat bevor es fiel.
Da waren die Spieler angepisst, wir hatten ziemlich Streit und spielten eine Weile nicht mehr miteinander. Aber später, als wir uns wieder vertrugen, erzählten mir einige der Gruppe, dass der Moment wo das Gobokind zu ihnen kam, der Moment war, wo für sie erstmals das echte Rollenspielfeeling aufkam, das sie ab dann so schätzten. Da war ich doch etwas stolz drauf, auch wenn ich es recht schnell wieder kaputt gemacht hatte ... Anfängerfehler halt

War wohl irgendwann mit 19 mit zwei absoluten Neuspielern- Vampire Maskerade. War aber trotzdem ein recht ... interessantes Erlebnis.

Gestartet wurde mit menschlichen Charakteren, 1 Ex-Fremdenlegionär und 1 Mafioso. Faszinierend waren besonders die Begegnungen mit ihren Erzeugern, nachdem sich die Pistole des Legionärs als nicht so durchschlagskräftig gegen den Gangrel erwies hatte er die Idee ihm Schnittchen anzubieten. Nach einiger Verwirrung führte das zum Taktikwechsel zum strategischen Heulen.
Der Mafioso war da eher harmlos. Nachdem er seinen Tod auch offiziell vorgetäuscht hatte, kam er auf die Idee erstmal Geld vom Automaten abzuheben... hach war das herrlich

Vampire: Die Maskerade

Eine PvP Intriegenrunde.
Das ging so schrecklich schief, dass es tatsächlich einige Freundschaften zerstört hat.

NIE WIEDER diese Art Kampagne.

SchwarzerHerzog schrieb:

Nachdem er seinen Tod auch offiziell vorgetäuscht hatte, kam er auf die Idee erstmal Geld vom Automaten abzuheben... hach war das herrlich

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Ich möchte wetten, "Geld vom Automaten abzuheben" ist eine globale, typische Anfängerszene im Rollenspiel. Und ich wette weiterhin, sie geht immer übel aus.

Hmmm, das war etwa ein Jahr nachdem ich zum ersten Mal gespielt hatte.
Ich hatte damals eine Beinahe-direkt-Conversion 2er PC Rollen-Spiele geschrieben, und 2 Freunde, meinen kleinen Bruder und einens einer Kumpels damit ... beglückt.
Offenbar hatte ich schon damals ein ziemliches Talent für Plots und Athmosphäre, denn die 4 Sitzungen die entstanden kamen allgemein gut an. Bis auf das Regelsystem. Ind em baute jeder gern, aber balance war absolut ... sagen wir mal "üngefähr". Das führte dazu dass ein Neueinsteiger (erstes P&P-Erlebnis) der etwas cholerisch war die Gruppe bei Sitzung 4 sprengte da er sehr unzufrieden mit seinem Charakter war.
Naja, immerhin viel daraus gelernt.

Schöne zeiten, so aus heutigem Blickwinkel. Voller Elan und Inspiration.

Generell hat man damals sehr ... kreativ geleitet und auch gespielt. Da sind Jugendsünden dabei, die man wirklich besser im Keller belässt.