Mein erstes mal als Spielleiter ist auf jedenfall fsk 18. So alt war ich damals auch. Schon einige Jahre her das Ganze.
Durch die Clanromane von VtM bin ich kurze Zeit später auf das Rollenspiel aufmerksam geworden, kaufte es mir mitsamt einigem Zusatzmatieral als Bundle und leitete zur Premiere eine sehr abgedrehte Session mit drei Kumpels - natürlich alle ohne Praxiserfahrung.
Das Problem war weniger die Technik, sondern vielmehr waren Lokalität und Zustand für die erste Session schlecht gewählt. Die theoretische Grundlage hatte ich mir durch energisches Lesen einigermaßen gut aneignen können, aber von der Praxis hatte ich keinen Schimmer. Die Runde lief rund 13 Stunden und ich habe sie auf einem Outdoor-Ravefestival geleitet. Wir hatten irgendwann eine
halbwegs ruhige Ecke weiter abseits gefunden.
Meine Kumpels waren schon einige Zeit zuvor am feiern und wie damals auf solchen Raves nicht all zu ungewöhnlich, hatten die wer-weiß-was intus. Ich als SL war bei zwei Bier mit Abstand der nüchternste Mensch im Umkreis einer gefühlten Meile. Die Charaktere hatten wir im Vorfeld erstellt und dabei auch die ganzen Regeln gelesen.
Die Charaktere waren 1 Nosferatu, 1 Toreador und 1 Brujah, die erst als Menschen vom Sabbat überfallen, als Kanonenfutter erschaffen und dann im letzten Moment von einem Anarchenmob gerettet wurden. Sie wurden über die aktuelle Lage instruiert (dafür dienten Ansätze aus L.A. bei Nacht) und anschließend ausgebildet.
Da gab es dann einfach einen XP-Schub im Off, um sie auf einen netten Skil-Level zu bringen.
Zusammen erfüllte das lustige Trio so ziemlich alle Klischees und zog freudig durch die dreckigen Gassen der Stadt der Engel. Immer wieder drosch man beherzt Sabbatpacks zu Boden und machte völlig übertrieben einen auf Obermotz.
Insgesamt sehr actionlastig und abgedreht, aber trotzdem sehr cool. Meine Kumpels haben total die Filme geschoben und desöfteren setzten sich irgendwelche wildfremden, verballerten Leute zu uns zum Chillen, die da überhaupt nicht gerafft haben, was wir da eigentlich trieben.
Sehr skurril die ganze Nummer. Auf der Heimfahrt vom Festival rekapitulierten wir reichlich übermüdet im Zug und widmeten das Geschehene
HST, welcher einst sagte:
If the going gets weird, the weird turn pro.