AlbertvS schrieb:
Und ich kenne das Problem mit den Spielern die die Sau rauszulassen.
Biete aber als Lösung an "Du wirst ernten was du sähst"
Spieler die mordend durch die Lande ziehen könnten durchaus am ende auf den schwarzen Liste landen.
und dann werden sich Zölner Gardisten Kgia usw. für ihn interessieren.
ein bisweilen Tödliches Interesse vorallem wenn die "Weißen" und die "Schwarzen" (auch Schwarzmagier haben Freunde ) einen das Leben nehmen wollen.
Das ist zwar eine Lösung, bei genauerer Betrachtung aber keine befriedigende (zumindest für mich). Ich habe nämlich seltenst Lust, ein Spiel, das ich (als eSeL - der sich zuerst nennen darf) und die anderen Spieler anders geplant hatten wegen der Eskapaden einer "Wildsau" in eine Strafaktion umzubauen; das kostet nämlich Zeit und verdirbt allen anderen die Geschichte. Außerdem sorgt es dafür, dass man als SL wertvolles Pulver wirkungslos verknallt - die Geschichte, die die Wildsau da gestört hat, kann man bestenfalls kitten, vermutlich muss man sie recyceln (und beten, dass es nicht auffällt), schlimmstenfalls ist sie für die Tonne. Den schuldigen Charakter auf einem Scheiterhauen der Praiosinquisition zu verbrutzeln, ist dann auch nur noch ein schaler Trost.
Natürlich besteht immer noch die Möglichkeit, eine Runde extra zum "Saurauslassen" aus der Taufe zu heben. Das wiederum ist höchst ehrenhaft und ärgert die anderen Beteiligten nicht - außerdem nimmt es eh keiner 100% ernst, da es vermutlich ein One-Shot wird und investiert übermäßig viel Zeit in seinen SC (als Spieler) oder in die Story.
Zu Corvus und seinem kleinen Freund:
Corvus schrieb:
Vielen Dank für deine unüberlegten Unterstellungen, die bringen die Diskussion erst recht nicht voran.
Kann ich so nicht stehen lassen, denn ich bin immer noch der Meinung, dass TWron nicht den Schimmer eines Ansatzes eines Argumentes geliefert hat, das nicht aufs "Saurauslassen" hinausläuft.
Corvus schrieb:
Wenn du meinst, beim Ausspielen deines Helden bloß nicht einen Deut von der archetypischen Vorlage abweichen zu dürfen, dann tu das ruhig, aber lass diejenigen in Ruhe die genug Phantasie haben, auch mal etwas von den Vorgaben abzuweichen und ihrem Charakter versuchen, individuelles Leben einzuhauchen!
Eine wirklich beliebte Attacke unter Leuten, die sich für "Wahre Rollenspieler(TM)" halten - der andere kann nur Archetypen reiten ... blöd, dass ich es gemerkt habe. Ich bin zwar der Meinung, dass Spieler, die krampfhaft versuchen, alles archetypische aus ihren Charakteren herauszustreichen, so gut wie nie mit einem brauchbaren Charakterkonzept um die Ecke kommen, weil ein vernünftiges Konzept eben aus einer gesunden Mischung aus Stereotypen und Brüchen selbiger besteht, nur habe ich diese Meinung bisher in diesem Thema noch nicht geäußert. Ich glaube auch gar nicht, dass du dich wirklich auf eine solche Meinung beziehst.
Ich vermute sowieso, dass du das Archetypen-Fass gerade deswegen aufgemacht hast, weil du dich mit einer vernünftigen Definition des Begriffs "Held", so wie ich sie geliefert habe, gar nicht weiterstreiten kannst. Aus diesem Grund pachtest du für dich die Fantasie und die Kreativität, indem du den anderen vorwirfst, sie spielten
nur (mit angewiedertem Tonfall gedacht) Archetypen. Sorry, es ist weder besonders einfallsreich noch kreativ oder fantasievoll "die Bösen" zu spielen. Und was anderes soll ein namenloser Söldner schon sein?
Corvus schrieb:
Außerdem ist der Begriff "Held" scheinbar verschieden interpretierbar und wie ich aus TWrons Beitrag ersehen konnte, so hat er nur vorsichtig angemerkt, dass eben dieser vielleicht nicht ganz auf Das Schwarze Auge zutrifft, was meiner Meinung nach auch Auslegungs- und eine Sache der persönlichen Spielweise ist!
In dieser deiner Formulierung: Haltloser Schwachsinn. Der Begriff "Held" an sich ist verschieden interpretierbar. Für DSA allerdings kann man nur eine Variante der von mir vorgeschlagenen Definition annehmen - zumindest wenn man sein Hirn für wenige Sekunfen zugeschaltet hat und sich in DSA ein wenig auskennt, und ihr beide tut ja zumindest so.
Es kann keinen Zweifel daran geben, dass moralisch zweifelhafte Charaktere in DSA als "Helden=SC" vorgesehen sind. Der Streuner z.B. ist ein Klassiker seit dem "Abenteuer-Ausbau-Spiel", und das ist Teil der ersten DSA-Edition. In der zweiten Edition kamen dann, hohoho,
Schlechte Eigenschaften hinzu, die dafür sorgten, dass Helden ihre Entscheidungen oft von solchen Sachen wie Goldgier oder Jähzorn abhängig machten; für mache Heldentypen waren hohe Werte in bestimmten
Schlechten Eigenschaften sogar verpflichtend, Hexen und Zwerge z.B. Die dritte Edition als Verfeinerung der zweiten baut mit Charaktertypen wie Scharlatanen und Söldnern die Schiene grundsätzlich ambivalenter Heldentypen noch aus (auch ein Krieger kann ja ambivalent sein, muss im gegensatz zum Streuner aber nicht). DSA4 schließlich erweitert die Palette
Schlechter Eigenschaften um ein Vielzahl von Möglichkeiten, von denen die meisten SC-tauglich sind, und liefert auch einen Haufen zwielichtiger Professionen (Diebe, Einbrecher, Piraten) die in fast allen Gruppen spielbar sind. Natürlich gibt es Ausnahmen (z.B. Sklavenjäger), aber die hebeln meine Argumente nicht aus.
Folgerung: Die von mir als "Strahlemann" bezeichnete Definition des Begriffs Held kann man für DSA nicht annehmen. TWrons "vielleicht" ist also nichts als heiße Luft.
Abgesehen davon wundert es mich, dass ausgerechnet zwei Personen, die sich anderenthreads das Maul über "Kontinuität in der Spielgruppe" und "Athmosphäre am Spieltisch" zerreißen, für "böse SC" argumentieren. Denn wie jeder mit einem bisschen Erfahrung weiß, sind "böse Charaktere" vor allem eines nicht: tauglich für längere Kampagnen.