AW: Dramatic Interludes
Brauch man dafür wirklich ne Tabelle, die einem vorschreibt was so ungefähr passiert sein soll? Nein!
Man braucht sie natürlich nicht, aber wenn man eine hat, kann sie durchaus hilfreich dabei sein, sich zu überlegen, in welche inhaltliche Richtung die "Interlude" gehen soll.
Ein Spieler, der ansonsten am liebsten romantische Zwischengeschichten erzählt, kann so auch einmal dazu "gezwungen" sein, sich einen actionreicheren Subplot auszudenken. Gerade ein "guter" Rollenspieler sollte doch diese Vorgabe als Herausforderung zu schätzen wissen.
Auch bei der Charaktererschaffung wird ein "guter" Rollenspieler von selbst auf eine Hintergrundgeschichte kommen, die im späteren Spielverlauf nicht nur für ihn selbst, sondern auch für den SL genug Aufhänger für interessante Subplots bietet. Aber gerade für einen "guten" Rollenspieler kann es doch auch eine spannende Herausforderung sein, gewisse Einzelheiten des Hintergrundes (und damit auch der Persönlichkeit und - zumindest zum Teil - der Entwicklung) seines Charakters vorgegeben zu bekommen.
Ich glaube, z.B. bei "7te See" werden bereits bei der Charaktererschaffung durch das Ziehen von Spielkarten der Hintergrund und auch die Zukunft des SCs - wenn auch natürlich nur sehr grob - vorgegeben. So kommen die Spieler dazu, auch einmal einen SC zu spielen, der sich von den ansonsten bevorzugten Charaktertypen etwas abhebt.
Und in diesem Sinne sehe ich auch die "Interludes": Der "gute" Rollenspieler braucht sie nicht, für ihn können sie aber eine Herausforderung sein, einmal etwas für ihn Ungewöhnliches zu tun. Und der "schlechte" Rollenspieler kann so zu einem Spielverhalten motiviert werden, dass er ansonsten nicht an den Tag legen würde.
(Ich will natürlich hier nicht behaupten, dass nur "Emos" "gute" Rollenspieler sind, ich wollte nur MarCazms Begriff des "guten" Rollenspiels - so wie ich ihn verstanden habe - aufgreifen).
Komischerweise hab ich das schon immer so gehandhabt bei mir am Spieltisch, weil es ja schon irgendwie im GRW auch so drin steht... zumindest was den Bennie für gutes Rollenspiel angeht und das gehört für mich dazu.
Da stimme ich dir zu und das kannst du ja auch weiter so handhaben. Die zusätzliche Einführung von "Interludes" schließt ja nicht aus, dass die Spieler auch ohne die Vorgabe einer zufällig gezogenen Karte weiterhin ihren Hintergrund durch eigens eingestreute Subplots entwickeln. Die "Interludes" sind nur eine
zusätzliche Möglichkeit zur Charakterentwicklung (und natürlich zum Erlangen von Bennies, von denen man ja nie genug haben kann..
)