Down und off-time produktiv nutzen

Ich selbst hatte das Problem so noch nicht aber ich hatte tatsächlich schon "Experten" in der Runde die meinten Off-Time zeit zum "Gelddrucken" nutzen zu können
Wobei es auch da Punkte gibt, wo das Gelddrucken ohne Würfelei nicht unwahrscheinlich ist. Ein Heilzauberer oder Schwarzmarktpreistrainer zB können eine Menge Geld sehr schnell scheffeln, ohne dass es jetzt völlig übertrieben ist.
 
Es geht jetzt auch nicht in erster Linie darum ob es realistisch ist oder nicht sondern eher darum in wie weit sowas Plotrelevant ist.

Gehen wir jetzt noch einmal vom Rennfahrer aus.

Welchen Grund hätte er den weiter auf Runs zu gehen wenn er doch als Rennfahrer soviel mehr Kohle verdient und dabei auch noch weniger auf ihn geschossen wird?

Oder warum sollte der Heilmagier sein Ruhiges leben in einer Gemeinde aufgeben um weiter auf Abenteuer zu gehen?
 
Der Rennfahrer ist tatsächlich ein Sonderfall, denn da kommt es zu sehr auf Dinge an, die nicht in den Händen des Chars liegen. Aber als SL habe ich immer die Möglichkeiten, den Spielern die Kohle aus der Tasche zu ziehen. Ansonsten bei SR, weil man beim Run als gutausgebildetet SC einfach deutlich mehr verdient.
Edit: Wenn die Welt es vorgibt, dass mit den entsprechenden Fähigkeiten, in den entsprechenden Bereichen Geld verdient werden kann, ist es Blödsinn es den Spielern zu verweigern, daran teilzuhaben. Notfalls muss man halt die SC fragen, weshalb sie dennoch auf den Run wollen, auf Abenteuerquest gehen. Wenn der SC dann keine gute Antwort geben kann, sollte er nachdenken, den Char rauszunehmen, aber es ist keine Angelegenheit des SL, die Motivation des SC zur "Arbeit" zu bewerten, zumindest nicht bei einer solchen Bagatelle.
 
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Gehen wir jetzt noch einmal vom Rennfahrer aus.

Welchen Grund hätte er den weiter auf Runs zu gehen wenn er doch als Rennfahrer soviel mehr Kohle verdient und dabei auch noch weniger auf ihn geschossen wird?

Oder warum sollte der Heilmagier sein Ruhiges leben in einer Gemeinde aufgeben um weiter auf Abenteuer zu gehen?

Das muss der Spieler für sich beantworten.
Ist der SC ein Adrenalin-Junkie, wird er erpresst, ist er auf nem Rachefeldzug, ist "Zivilleben" nicht sein Ding, ....?

Unsere SCs hätten idR auch andere Möglichkeiten, über die Runden zu kommen. Aber die haben halt auch Gründe, warum sie gerade das nicht tun.

Und wenn der SC irgendwann diese Gründe nicht mehr hat, kann der Spieler den SC auch in den Ruhestand schicken.
 
Bei uns haben die Shadowrun-SC meist auch einige Tage oder auch mal 2-3 Wochen zwischen den Runs. Jeder hat Spaß daran, sich ein paar Dinge zu überlegen, was der SC in der Zeit macht. Meist sind es Dinge wie Familie/Freunde besuchen, kleine Urlaube machen, Umbaumaßnahmen der Wohnung, diverse Anschaffungen, Waffen modifizieren etc.. Dinge, für die innerhalb der Abenteuer/Runs sonst keine Zeit wäre.
Wir haben aber die Regel, dass die Charaktere keinen finanziellen Vorteil durch diese freie Zeit bekommen. Bei einem Urlaub würde nichts wirkliches passieren (z.B. "die archäologische Ausgrabung war schön, aber es wurde nichts Neues entdeckt"). Will ein Spieler, dass etwas relevantes für den SC dabei rauskommt oder will der SC in bestimmte, gefährliche Gebiete reisen, so muss es als "Run" in der Gruppe gespielt werden.
Bislang gab es hier nie Probleme, weil es alle so sehen. Wir wechseln uns übrigens immer reihum als SL ab (meist dauert ein Abenteuer 3-8 Spielabende).
 
Sorry Leude, falls es das Thema schon gab und ich trotz SuFu nichts finden konnte. Sonst bitte einfach zusammenfügen. Danke.

"Wie viel Zeit ist eigentlich zwischen dem letzten Abenteuer und dem hier vergangen?", fragte mich einer meiner Jungs vor einiger Zeit.
Und ich drauf so: "Keine Ahnung ... 3 Wochen vielleicht."
Er dachte nach. "Und was hat mein SC die ganze Zeit so getrieben?"
Ich: "Dinge, die im Dorf so anfielen."
"Könnte er in seiner Freizeit nicht irgendwas trainiert haben? Schwimmen zum Beispiel?"

Damit war für uns etwas entstanden, was wir mangels tieferen Wissens "Offplay Tätigkeit" getauft haben.
Zwischen bestandenen Abenteuern dürfen unsere SCS 3mal einen W20 werfen. Bei einer 1 oder 2 dürfen sie eine vorher mit dem SL ausgemachte Fertigkeit um 1 verbessern. Das soll darstellen, wie der SC z.B. jeden Morgen brav ein paar Längen schwimmt, um sich auf den Schwimmwettbewerb am Ende aller Level 0 Abenteuer vorzubereiten.
Wir haben festgelegt, dass die Offplay Tätigkeit nicht von Abenteuer zu Abenteuer gewechselt werden darf, allerdings mit jedem neuen Level.

Meine Frage jetzt - wie handhabt ihr das? Habt ihr ähnliche Dinge entwickelt? Oder kann man sich nur in den Abenteuern verbessern?
In unserer Rollenspielrunde erfreut sich dieses kleine Feature großer Beliebtheit. Einer wurde zum Bastelfreak. Ein anderer ist jetzt beim Äquivalent zum ehrenamtlichen Sanitätsdienst. Und wieder ein anderer prügelt sich in seiner Freizeit mit einem anderen Kerl, indem sie Stöcke verwenden ...
Das hat alles eine Eigendynamik und Lebendigkeit angenommen. :)
Danke für eure Meinungen.
 
Das handhaben wir an sich anders.
Wirkliche Verbesserungen gibt es bei uns weitgehend nur im Spiel selbst.
Ausnahme sind größere Downtimes, wenn die SCs vielleicht mal ein Jahr ihre eigenen Sachen verfolgen. Dafür gibt's dann für alle eine gleiche EP Menge, und mit der kann man dann dementsprechend was machen.
Zusätzlich erzählt man eben, was der SC getan hat.
Das kann ganz unterschiedlich sein.
Einer versucht vielleicht, in seinem Verwaltungsjob beim Militär aufzusteigen. Eine macht heikle Spezialeinsätze, bei denen sie unschöne Dinge tun musste wodurch sie mit zu viel Alkohol die Bilder wegkriegen wollte und beim weiterspielen nach einem Jahr ein ziemliches Suchtproblem hatte.
Vielleicht steht für jemanden familiär was an. Die Möglichkeiten sind unendlich.

Bei kleineren Downtimes ist das ähnlich, nur halt in kürzerer Zeit und dementsprechend auch ohne EP.
Wir möchten nicht, dass die SCs zwischen einzelnen Spielsitzungen, wo auch mal Wochen liegen können je nachdem einfach etwas trainieren.
Ich habe schon Runden erlebt, da sah die Freizeit der Charaktere leider so aus, dass sie alle ihre Spezialgebiete trainiert haben, und das wars. Hätten sie dafür diese auch noch steigern können, hätten deren SCs nie irgendwas anderes in ihrer Freizeit gemacht. Das ist schade, finde ich (wenn man in seiner Runde das Problem aber nicht hat, dann funktioniert das auch mit Steigern sicherlich gut - mir ists aus der Erfahrung heraus aber etwas zu heikel).
Daher gibt's so zwischen den Spielsitzungen bei uns keine weiteren Anreize. Jeder Spieler erzählt, was sein SC gemacht hat. Sei es Zeit mit der Familie oder Partnerin verbracht haben, uralte Folianten übersetzen, durch Clubs ziehen, sich Feinde machen,... Auch hier unendliche Möglichkeiten.

Ausnahme wäre vielleicht bei uns Cthulhu, wo es nach Downtimes auch mal möglich ist, eine Steigerung auf irgendwas vorzunehmen, wenn man sich damit befasst hat währenddessen. Das greift bei uns dann aber nur bei Sachen, in denen man wirklich dolle schlecht ist. Damit man wenigstens mal die ersten Prozente bekommt, um das vielleicht mal erfolgreich einsetzen zu können, um es dann auch im Spiel steigern zu können.
Dazu bekamen die SCs auch dementsprechendes, offizielles Training.
Und durch den Fokus auf Kram den sie nicht können, bestand auch kein Risiko dass jeder seine Spezialgebiete weiter aufbohrt.
Das war schon ok.
 
Gibt es Regelsysteme die Downtime berücksichtigen?

Pathfinder, "Ultimate Campaign" beschäftigt sich auf 56 Seiten mit Downtime und Downtime events.
Das ist natürlich schon recht umfangreich, und beschätigt sich mit dem u.a. mit dem Training von Tierbegleitern, Herstellen von mag. Schriftrollen oder Tränken und dem Busuch von Institutionen, die wiederum problembehaftet sein können (und da verschwimmen mMn die Grenzen zwischen "Uptime" und Downtime).
Ich erinnere mich an eine PF Kampagne, wo man innerhalb der Downtime auf ungefähr 10 Aktivitäten zurückgreifen konnte, welche seichte Vorteile für den Char brachten, ihn aber gleichzeitig sehr viel lebendiger erschienen ließen (da gab es: Eine Romanze starten, eine Gewerbe gründen usw), dass fand ich absolut ausreichend und inspirierend.
 
Mal schauen wie es preislich aussieht, sich das mal anschauen zu können. Würde mich interessiere!

Ja klar, reinschauen lohnt sich bestimmt. Ist aber natürlich auf PF respektieve DnD Derivate ausgelegt. Das sollte dir bewusst sein, bevor du Geld investierst (und bei ebay hab ich es noch nie gesehen)
 
Wir tun uns erfahrungsgemäß sehr schwer damit. Einmal, weil uns nichts einfällt, oder weil SL und Spieler das Nachhalten von In Game Zeit nicht ernst nehmen.

Ich hatte in unserer letzten Kampagne einen Kalendar gefordert. Ohne Zeitmanagement kann man keine bedeutsame Kampagne haben. Und plötzlich wurden langfristige Dinge angegangen. z. B. haben wir mal einen Brunnenbauer angeheuert, und einen Schacht in einer Höhle auszubauen, was mehrere Wochen gedauert hat. Oder wir haben geholfen, eine Handelsroute einzurichten, was auch Wochen gedauert hat.

Wenn ich leite, nutze ich seit einigen Jahren IMMER einen Kalendar. Da wir uns aber weiterhin schwer damit tun, die Option Down-Time zu nutzen, habe ich eine Standardregel, die da ist, dass SCs in Down-Time ihren Alltagsjob oder Tagelohn nachgehen und dann X gold/Tag bekommen.
 
Kalendar nutzen wir auch, das hat aber einfach mit so etwas wie Reisezeiten, Jahreszeiten, Feste usw. zu tun. Und in unserer Fanatsywelt sind die Mondphasen relativ wichtig, weil es auch Auswirkungen auf einige Charakterzügew von SC hat. Da macht man sich schnell eine Excel und kreuzt einfach ab. Oder bei Cyberpunk die Regenerationsphasen. Machmal sind dort SC länger außer Gefecht egsetzt so daß die anderen dann meist versuchen die Zeit damit zu verbringen sich weiterzubilden, auch da ist ein Kalendar hilfreich.
 
Wenn man bedenkt, wie wenig Aufwand es ist (Excel Tabelle ausdrucken, Jeden Tag ein Kreuz), gibt es imho auch keinen Grund, keinen zu benutzen. Hab letztens bei einem SL gespielt, der nicht mal DAZU bereit war, was ich ziemlich bezeichnend finde.
Als SL bitte ich meistens einen Spieler, das nachzuhalten

Bei Pulp Settings und ähnlich cineastischen Dinge kann man da sicher drauf verzichten, aber da gibt es ausser Training Montage i.d.R. ja auch keine Down-Time Aktion.
 
Wir behalten auch einen Überblick über die verstrichene Zeit. Macht meist der Spieler, der die Notizen macht. Oder der SL.
Gerade, wenn es wichtig ist, wann genau man sich befindet, braucht man das doch sowieso.
Wir agieren oft unter Zeidruck. Oder bei RPGs wie Achtung!Cthulhu müssen wir doch wissen, an welchem Datum wir uns befinden. Wo steht der Krieg, was geht gerade vor? Ist doch für alle wichtig.
 
Ich erinnere mich an eine PF Kampagne, wo man innerhalb der Downtime auf ungefähr 10 Aktivitäten zurückgreifen konnte, welche seichte Vorteile für den Char brachten, ihn aber gleichzeitig sehr viel lebendiger erschienen ließen (da gab es: Eine Romanze starten, eine Gewerbe gründen usw), dass fand ich absolut ausreichend und inspirierend.
Gefällt mir sehr gut. Insbesondere die Romanze, weil die regeltechnisch nix bringen muss. (Erinnert mich auch an rein kosmetische Aussehens-Änderungen in Computerspielen.)

Da müsste man was Feines zu bauen können.
Ich war hier mal rein auf der bekannten Regelbasis des Kämpfens an das Donwtime-Gaming herangegenagen.

Mit einem Romanzen-"DLC" könnte man auch realweltliche Motive des Spielers nutzen. So kann er in der Spiel-Community romantisch unterwegs sein. Im Spiel selbst wirkt das aber nur kosmetisch.

Werbeaussage dazu wäre: Hier spielst du nicht nur, sondern verkehrst auch mit der Community verbindest dich in nie dagewesener Intensität mit der Community. Werde Teil der Fanbase 2.0.
 
Abstrakt OK... Es gibt also verschiedene Annahmen.

1. Es gibt Abenteuer.
2. Es gibt Zeit dazwischen.

Daraus folgt dann also, dass in der Zeit dazwischen nichts Interessantes passiert. Denn sonst wäre es ja Abenteuer. Deshalb dürfte der genannte Paladin natürlich auch keine Sachen für irgendeinen Orden vornehmen, wenn er denn einen hätte, denn das wäre ja abenteuerlich.

Hier ist also ein Zielkonflikt. Man kann sich nie sicher sein, ob eine gewisse Handlung zu abenteuerlich ist, um noch Downtime zu sein.

Wie lösen wir das Problem? - So wie wir im Rollenspieldesign immer vorgehen, wenn Leute nicht wissen, was sie tun sollen.

Setz dich hin und MACH NE LISTE.

Wenn Zeit vergeht, wähle eine der Tätigkeiten aus dieser Liste.
$Liste
Wenn du etwas Anderes tun willst, wende dich vertrauensvoll an deine SL.

Du kannst auch Würfelwürfe oder Änderungen von Resourcenständen oder weitere Listen an einzelne Items dieser $Liste hängen. Dies ist der zweite Trick im Rollenspieldesign. Da wir auf fiktionaler und mechanischer Ebene Dinge tun können, können wir unsere Listen so stricken, dass sich Fiktionales und Mechanisches gegenseitig informieren. Ich kann also entweder vorhaben einen Elfen zu spielen und deshalb die Elfenboni mitnehmen oder ich hab voll Bock auf Schnee zu gehen und deshalb einen Elfen machen.

Und wenn du so vorgehst, wette ich, dass auch dein Paladin-Spieler was findet.
 
Dabei lässt du ein Problem außen vor: die Kontrollinstanz.
Spiele ich mit mehreren Leuten am Tisch, werden sich auf Dauer Würfelwahrscheinlichkeiten ganz normal verteilen. Spielt jeder für sich zuhause und bringt die Ergebnisse an den Spieltisch mit, dann sieht die Würfelwahrscheinlichkeit auf Dauer etwas anders aus. Magie!

Das ist einer der Gründe, warum zum Beispiel Soloabenteuer rausfallen.
Und selbst wenn man sie auf einer elektronischen Plattform umsetzen würde, wären "Solos" immer noch einigermaßen doof.

Daher muss was anderes her. In der obigen Romanzen-Addon für die Downtime hätte man eine kostenlose, externe Kontrollinstanz. Daher gefiel mir der Gedanke so gut.

Wir dürfen ja nicht vergessen: Spielen ist gut, mehr Spielen ist besser. Gaming-Downtime ist also weder im Sinne des Spiels, noch im Sinne des Verlags, und am besten auch nicht im Sinne des Spielers.
Gehe ich nach deiner Liste vor, könnte ich aus Sicht eines Spieleentwicklers die Schuld von mir schieben. Ich hätte alles getan, was ich tun muss. Aufgrund der genannten Probleme wäre das System aber anfällig.
Will ich das aber ganzheitlich und wirklich zielführend lösen, muss was anderes her.

Auf elektronischer Plattform ist sowas technisch problemlos machbar. Aber finanziell gesehen wird das zB als App erst mal kein Verlag in Angriff nehmen.
Vielleicht gäbe es da auch eine ganz simple Lösung: Wirb via Referrer ein Communitymitglied und du kriegst nen Ingame-Bonus vom SL.
In einem Setting mit Infizierungen, Rekrutierungen, dem obigen Sammeln von Romanzen oder ähnlichem wäre das um so schöner eingebettet.
 
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