Doku-Rollenspiel

Nachdem es Dokutainment, Doku-Theater und überhaupt viele preisgekrönte Dokumentationen gibt, kam mir grade die Frage auf, kann es "Doku-Rollenspiel" geben?
Mein Present-Punk Konzept geht ja gewissermaßen in die Richtung.
Problem ist natürlich der große "no Bullshit" Anspruch und die überhaupt große Ernsthaftigkeit, die - theoretisch - vonnöten wären, damit sowas ernsthaft klappt.
Wie macht man das? Der SL recherchiert "wissenschaftlich" für einen Hintergrund, und präsentiert ein Thema?
Geht das überhaupt? Wäre das - im Zweifelsfall - überhaupt noch dasselbe was WIR unter "Rollenspiel" verstehen?

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Das klingt für mich nach einer historischen oder gegenwartsnahen Simulation, wie sie
in verschiedenen Bereichen (Politik, Wirtschaft, Militär ...) üblich ist und ich sie auch
im "Freizeit-Rollenspiel" gar nicht so selten gesehen habe, obwohl sie im KoSim-Bereich
weit häufiger gespielt wird. Einige der historischen GURPS-Quellenbände gehen stark
in eine solche Richtung.

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Tellurian schrieb:

Geht das überhaupt?

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Irgendwie bestimmt, aber der Aufwand ist - je nach Thema und Anspruch - (für mich) einfach zu hoch. Klar kann ich die Spieler eine Woche als 19-jährige US-Soldaten im Irak nachspielen lassen, aber wenn ich das nicht in einer "Urlaubswoche mit viel Action" enden lassen will (und dann ist das für mich - bestenfalls - eine schlechte Dokumentation, die ich abschalten würde, ergo nicht spielen würde), muß ich mich eingehend(er) mit dem Thema beschäftigen - z.B. psychologische Auswirkungen.

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Tellurian schrieb:

Nachdem es Dokutainment, Doku-Theater und überhaupt viele preisgekrönte Dokumentationen gibt, kam mir grade die Frage auf, kann es "Doku-Rollenspiel" geben?

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Nein.
Einfacher Grund: Rollenspiel schafft fiktive Begebenheiten. Dokumentation zeichnet reale Begebenheiten auf. Entweder man schaut nur zu, dann ist es kein Rollenspiel, oder man nimmt selber teil, dann ist es nicht dokumentarisch.
(Was das "Documentary Theatre" aus dem Wiki-Artikel ausschließt - weiß ich. Aber dieser Artikel macht Brecht auch erstmal zum Franzosen...)

Rollenspiel mit fiktiven Handlungen vor realer Kulisse geht - selbstverständlich (oder vielleicht angesichts des hiesigen Unberührbarenstatus von historischen Rollenspielen nicht so selbstverständlich.)

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Koshiro schrieb:

Rollenspiel mit fiktiven Handlungen vor realer Kulisse geht - selbstverständlich

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In Cthulhu zumindest findet das so statt, wenn man nicht gerade in den fiktiven Orten von Lovecraft spielt.

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Dann lieber Rollenspiel als Serious Game.

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Ich spiele gerne in Runden, deren Abenteuer auf historischen Fakten basieren (Ermittlungen von Jack the Ripper), aber möchte dann diese nur als Hintergrund für das Abenteuer sehen. (Im Jack the Ripper Abenteuer war er der gute, der von Aliens besessene Prostituierte tötete.)
Ein anderes Abenteuer spielte in Magdeburg zum 30jährigen Krieg, in dem der SL zum eigenen Vergnügen viel über die Zeit und die Begebenheiten recherchiert hat, was aber diesem Abenteuer zu gute kam. Letztendlich war man aber durch die Historie nicht zu sehr eingeengt.