Das einzige, was ich mir davon erhoffe, sind inhaltlich unveränderte, aber technisch auf den neuesten Stand gebrachte Versionen der Originaltrilogie, die auf modernen Trägermedien erscheinen. Da es a) einen Markt dafür gibt, es b) nicht schwer umzusetzen sein dürfte und c) Lucas mit seinem "This isn't my true vision... that I keep changing" Schwachsinn aus dem Weg ist, bin ich da verhalten optimistisch.
Dass EP 1-3 weggeretconnt werden oder ähnliches, ist völlig illusorisch. Wird nicht passieren. Stellen wir uns den Tatsachen: Für die Hauptzielgruppe, die Disney mit seinen Serienfilmen anvisieren dürfte, sind EP 1-3 stilbildend für Star Wars. "Alte" Star Wars-Fans, die ich jetzt mal definiere als "haben die Originaltrilogie gesehen, bevor es die Prequels gab", werden mit der Zeit weniger und weniger relevant.
Die Originale waren Perlen, ja Meilensteine des Unterhaltungskinos, aber mit der Entwicklung zum Multimedia-Franchise, und mit den Prequels erst recht, hat Star Wars insgesamt den Weg in die Mittelmäßigkeit angetreten. Das war vermutlich auch unvermeidlich: Alles, was man so breit auswälzt, verflacht unweigerlich, und bei der geringen Menge an inhaltlicher Substanz ging das in diesem Falle ziemlich schnell.
Diese Entwicklung wird die Übernahme nicht zurückdrehen, sondern zementieren. Glaubt jemand tatsächlich, bei Disney hat irgend jemand in einer maßgeblichen Position irgend welche künstlerischen Ambitionen für Star Wars? Die suchen eine neue Cash Cow, nachdem die klassische Boy-meets-Girl-meets-Musical-Formel, mit denen ihre Animationsfilme in den 90ern so erfolgreich waren, endgültig zum alten Eisen gehört. Ein zweites Standbein neben Pixar, mit dem man ein bis eineinhalb Jahrzehnte lang regelmäßig eine halbe Milliarde oder mehr pro Film einspielen kann.