Only War Die imperiale Armee - Eine Gurken Truppe?!

Eva

Sho-Sho
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Ich habe letzten einen amüsanten Artikel gelesen, ein Tag im Leben eines römischen Legionärs.
Das Ganze war ins Jahr 58 v. Chr. hinverlegt und spielte im Lager der VII. Legion, die unter Caesar gegen den Suebenfürst Ariovist ins Feld zog.

Auf jeden Fall bietet der Artikel eine sehr platische Schilderung, wie eine kampferprobte Truppe unter Angst zusammenbricht. Kommandanten, die am Rande des Nervenzusammenbruchs sind, Offiziere, die unter Tränen zusammenbrechen und abgehärtete Veteranen, die sich mit immer wilderen und blütrünstigeren Geschichten über den Gegner in Panik reden.
Mittendrin ein zwischen Verachtung und Amüsement schwankender Caesar, dem seine Tribune und Präfekten einer nach dem anderen dringende Urlaubsgesuche vorlegen.
Das ganze steigert sich dann soweit bis einzelne Einheiten verkünden, den Marschbefehl zu verweigern.

Ob die einzlenen Anketoten nun wahr sind oder künstlerischer Freiheit entspringen ist ja egal, Caesar selbst schreibt ja im De Bello Gallico, das die Lage sich zu spitze und berichtet wie er dagegen vorgeht.

Also, warum sollte man das nicht auf die imperiale Armee übertragen. Jeder, der das Table Top oder Dawn of War spielt, weiß das die Moral die Schwachstelle der Imps ist.
Natürlich kann man auch einfach den Kommissar um sich ballern lassen und nachträglich erklären, das mußte sein, weil die Moral schlecht war, aber ist es nicht viel plastischer, wenn die SCs live dabei sind, wenn die Moral schwindet?
 
AW: Die imperiale Armee - Eine Gurken Truppe?!

Natürlich kann man auch einfach den Kommissar um sich ballern lassen und nachträglich erklären, das mußte sein, weil die Moral schlecht war, aber ist es nicht viel plastischer, wenn die SCs live dabei sind, wenn die Moral schwindet?

Kommt schwer drauf an, als was die Gruppe da ist. Kann natürlich etwas unangenehm werden, wenn man die Feuerunterstützung dringend brauchte, um bis zum Kultplatz vorzustoßen. Im Prinzip kann man sich nur den Kommissaren anschließen und zusehen, dass man das feige Dreckspack wieder nach vorne in Schlacht getrieben bekommt.
 
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Da es die SC wahrscheinlich niemals bis selten mit regulären Truppen zu tun kriegen werden, die im Gefecht sind, ist diese Diskussion müßig. Die SC werden wohl nur mit Elitetruppen der Inquisition zusammentreffen und die haben keine Probleme mit der Moral.
 
AW: Die imperiale Armee - Eine Gurken Truppe?!

Was genau daran empfindest du als müssig?

Selbst wenn du von Akolythen der Inquisition als Charakteren ausgehst (was keineswegs so zu sein braucht, denn es ist problemlos möglich auch Charaktere ohne Zugehörigkeit zu dieser Organisation darzustellen), könnten diese immer noch in einer militärischen Aktion involviert sein.
Vielleicht sind sie als verdeckte Ermittler in eine verdächtige Einheit eingeschleust worden.
Vielleicht sind sie von ihrem Herrn als Unterstützung zu einer (für ihn wichtigen) Einheit oder Operation abkommandiert worden.
Vielleicht ist "lediglich" ihr Einsatzgebiet eine aktive Kriegszone.
Vielleicht wird es zur aktiven Kriegszone.
Vielleicht ...

Ich sehe da mehr als genug Möglichkeiten.

The Emperor protects.

mfG
lev
 
AW: Die imperiale Armee - Eine Gurken Truppe?!

Ich halte auch eine zeitweilige Abkommandierung von Guardsmen für durchaus realistisch, damit man eine Begründung hat, warum sie jetzt einen höheren Rang kriegen. Und während der Kommandierung passiert dann etwas interessantes...
 
AW: Die imperiale Armee - Eine Gurken Truppe?!

Nur weil man einen Handlanger eines Inquisitors spielt, ist es natürlich völlig ausgeschlossen, daß die SCs mit der imperialen Armee in Kontakt treten.
Das fragt man sich doch glatt, warum Shattered Hope überhaupt veröffentlicht wurde.
 
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Das fragt man sich doch glatt, warum Shattered Hope überhaupt veröffentlicht wurde.
Damit man weis wie man es nicht macht ;)

Ich bin im letzten Abenteuer mit ner Kompanie Arbitatoren losgezogen, warum also nicht mal mit der Garde oder den Marines
 
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Irgendwo muss man sich bei der Imperialen Armee in vielen Fällen Soldaten des 2ten Weltkriegs vorstellen, die mit teils (!) modernerer Ausrüstung bestückt gegen Xenos Monster, überlegene Technologie und das Chaos antreten. Ihr einziges Mittel ist pure Gewalt durch Masse und Feuerkraft. In extremen Situation die Leute bei der Stange zu halten, geht wohl nur, wenn sie entweder mehr Angst vor den eigenen Anführern als vor dem Feind haben, oder fanatisch an die Überlegenheit der Menschheit und ihre Bestimmung glauben, freizügig für das Imperium ihr Leben zu opfern. Moral?

Sonst ist das, als würde man heute einen Menschen, der Herr seines Verstandes ist, mit einem Messer in den Dschungel schicken, einen Tiger zu erlegen. Die Imperiale Armee löst so ein Problem meist auf eine von 3 Weisen: Schicke 500 Männer ohne Messer, die sich auf den Tiger werfen und ihn ersticken. Gib dem Mann einen Stock, damit er aus dem Messer einen Speer machen kann. Oder rufe doch lieber gleich jemanden mit dem Jagdgewehr - die Wahrscheinlichkeit ist aber etwa 1:5000, dass er Zeit hat zu helfen.

Shattered Hope haben wir in unserer Runde nun gespielt - wenn es auch nur als Grundlage verwendet wurde. Es gibt ja in der veröffentlichten Form nicht wirklich viel her ... Das Leben unter Soldaten, die Moral einer geschlagenen Truppe und die eisenharte Persönlichkeit eines Kommissars hat unser Spielleiter sehr gut ausgearbeitet, der Anlass dazu war durchaus gegeben und es war eine schöne Erfarung - auch in der Rolle von Akolythen der Inquisition.
 
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Euch ist aber schon klar, daß Warhammer auch sehr ironisch und sarkastisch ist?
Von daher würden Offiziere, die in Scharen vor einem Großangriff ein Urlaubsgesuch einreichen perfekt ins Bild passen.
Oder der Kommandeur, der zwar nach außen hin diszipliniert wirkt, aber kaum geht die Tür zu seinem Büro zu bricht er als Häufchen Elend zusammen.

Im Grunde könnte man sogar einen Kommissar so darstellen. Man beachte die Geschichte der VII. Legion, die Tribune und Präfekten waren die ersten, die Panik geschoben haben und das waren quasi die Kommissare der römischen Legion.
 
AW: Die imperiale Armee - Eine Gurken Truppe?!

Im Grunde könnte man sogar einen Kommissar so darstellen. Man beachte die Geschichte der VII. Legion, die Tribune und Präfekten waren die ersten, die Panik geschoben haben und das waren quasi die Kommissare der römischen Legion.

OffTopic
Dieser Vergleich hinkt mMn etwas. Die Tribune einer Legion waren mWn idR junge aufstiegsorientierte Aristokraten, die mit einem Abstecher aufs "Feld der Ehre" ihre politische Karriere fördern wollten, keine echten Berufsoffiziere. Cäsar schreibt selbst, daß die Furcht von Tribunen, Präfekten und anderen, "die keine große Erfahrung im Kriegswesen hatten", ausging und danach die erfahrenen Soldaten und Centurionen erfasste. (Commentarii de Bello Gallico, 1,39,2)
Man sollte da auch nicht vergessen, daß Cäsar beim Verfassen des "Gallischen Krieges" auch das Ziel der self-promotion verfolgt hat. Da macht sich so eine "charismatischer Führer"-Szene gut. :cool:
 
AW: Die imperiale Armee - Eine Gurken Truppe?!

Abgesehen davon verläuft die Strafverfolgung und die Exekution in der Legion etwas anderes.
 
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Ich habe letzten einen amüsanten Artikel gelesen, ein Tag im Leben eines römischen Legionärs.
Das Ganze war ins Jahr 58 v. Chr. hinverlegt und spielte im Lager der VII. Legion, die unter Caesar gegen den Suebenfürst Ariovist ins Feld zog.
Gibt es dazu einen Link?
 
AW: Die imperiale Armee - Eine Gurken Truppe?!

OffTopic
Dieser Vergleich hinkt mMn etwas. Die Tribune einer Legion waren mWn idR junge aufstiegsorientierte Aristokraten, die mit einem Abstecher aufs "Feld der Ehre" ihre politische Karriere fördern wollten, keine echten Berufsoffiziere. Cäsar schreibt selbst, daß die Furcht von Tribunen, Präfekten und anderen, "die keine große Erfahrung im Kriegswesen hatten", ausging und danach die erfahrenen Soldaten und Centurionen erfasste. (Commentarii de Bello Gallico, 1,39,2)
Man sollte da auch nicht vergessen, daß Cäsar beim Verfassen des "Gallischen Krieges" auch das Ziel der self-promotion verfolgt hat. Da macht sich so eine "charismatischer Führer"-Szene gut. :cool:

Natürlich hingt der Vergleich, trotzdem hatten beide Ämter, die selbe Aufgabe wie ein Kommissar, die Truppen durch ihre Präsenz vom Weglaufen abhalten.
 
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Natürlich hingt der Vergleich, trotzdem hatten beide Ämter, die selbe Aufgabe wie ein Kommissar, die Truppen durch ihre Präsenz vom Weglaufen abhalten.

Es ist jetzt schon etwas länger her, daß ich mich mit dem römischen Militär beschäftigt habe, aber mWn war die Disziplin der Truppen hauptsächlich Aufgabe der Centurionen, "echter" Berufsmilitärs. Die Tribunen hatten mWn keinen festen Aufgabenbereich, sondern waren Stabsoffiziere, die nach Bedarf eingesetzt wurden. Zu den Präfekten äußere ich mich nicht auf die Schnelle, da praefectus eine Reihe ziemlich unterschiedlicher Ämter bezeichnen kann.

Jedenfalls finde ich immer noch die Gleichsetzung antiker römischer Titel mit dem WH40K-Kommissar, der ja hauptsächlich vom sowjetischen Politkommissar inspiriert ist, unbrauchbar.
 
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Also ich glaube ja dass die Kommissare eher an die Kommissare bzw. Polit-Offiziere der Sowjet-Union angelehnt sind. Die Kommissare bei 40000 werden ja auch als politische Offiziere bezeichnet. Vielleicht hilft das in der Hinsicht weiter. Ich glaube auch nicht, dass die Kommissare sich in der Regel überfordert fühlen, die werden ja eigtl psychologisch von frühester Kindheit an so indoktriniert, dass die weder Tod noch Teufel fürchten.

Zur römisch Legion: Waren nciht die Optios für die Disziplinierung zuständig?
 
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Disziplin war Aufgabe der Centurie und der Centurios. Legaten und Präfekten entsprechen eher unseren Stabsoffizieren.
Und was die Sowjet-Kommisare angeht wird unser Bild da von Sonderbefehl 200-irgendwas geprägt. Keinen Schritt zurück und so. Eigentlich ware sie dafür da das Militär unter Kontrolle zu halten während es bei W40K ja eher ihre Aufgabe ist die Moral IN der Armee aufrechtzuerhalten, quasi als Teil der Armee.
 
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Ich glaube das, was man in der Römischen Legion am ehestes als Pendant zum Imperialen Kommissar sehen könnte, war der Spieß einer Kompanie. Ich kann mich nicht an den lateinischen Titel erinnern, aber das war so ein Typ mit zwei schmalen roten Federn am Helm, der als Letzter hinter der Kompanie marschiert ist. Der hatte oft einen schön polierten Rebstock dabei und wer z.B. beim Marschieren schlapp machte, wurde solange damit geschlagen bis er sich entschloss weiter zu marschieren - wenn nicht wurde er tot geschlagen.
Irgendwie musste ja auch in der römischen Legion diese enorme Marschleistung aus den schwer bepackten Leuten rausgekitzelt werden.

Ansonsten denke ich, dass es bei den IG ziemlich große Unterschiede gibt. Nicht umsonst werden ja von GW verschiedene Garden als Zinnfigürchen editiert, die alle unterschiedlichen Ruf und Geschichte aufweisen. Da wird auch von manchen behauptet, dass sie besonders gut und zuverlässig wären. Bei anderen steht davon nichts. Letztenendes ist es das bekannte Credo: es gibt alles was man sich vorstellen kann.
 
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Ich dachte die kommissare werden in der Regel Regimentern zugeteilt , die nicht von ihrem Heimatplaneten stammen, also in dem meisten Fällen mit dem Regiment nicht so viel gemein haben und die KOmmissare relativ häufig ausgetauscht werden, damit sich keine zu persönliche Bindung mit dem Regiment ergeben kann.

Hätte aber noch 2 Fragen:

1. Gibt es auch weibliche Kommissare?
2. Da die Regimenter verschiedene Truppenstärken haben, gibt es da irgendwelche Regeln für wieviele Gardisten ein Kommissar zuständig ist?
 
AW: Die imperiale Armee - Eine Gurken Truppe?!

Zu deinen 2 Fragen:
Ich habe erst vor kurzem die späteren Bände von Gaunts Ghosts gelesen.

1. Für die Kreuzzugsnebenfront ist für die Kommissare ein Kommissar-General zuständig, welche eine Frau ist.

2. Ich müsste nochmal nachschauen, aber hier wurde auch ein Richtwert genannt der das Verhältnis zwischen Truppen und Kommissaren angibt, was als normal gilt. An dieser Front hatten sie nämlich massive Disziplinprobleme, da dieses Verhältnis um das 10 fache überschritten wurde und zusätzlich noch hauptsächlich frisch ausgehobene Truppen ihre ersten Kampfeinsätze absolvierten.
 
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