AW: "Die Bibel - In gerechter Sprache"
Dann hätten die Autoren auch "angemessen" oder ein ähnlich klares Wort wählen können. Natürlich werden sich die Autoren beider Bedeutungen des Wortes "gerecht" bewusst sein und auch genau diese beiden meinen (IMO).
Sicher hätten sie können, aber der Theologe ist sich häufig der Missverständlichkeit solcher Äußerungen gar nicht bewußt und versteht die Probleme der Laien mit manchem Vokabular gar nicht.
Gerade die Exegeten, die an dieser Übersetzung maßgeblich beteiligt waren, beziehen die inzwischen in der Gesellschaft verbreitete Bibelunkenntnis nicht in ihre Überlegungen ein - eigene Erfahrung im Studium.
Das Problem bei solchen Themen ist es nämlich, das es dem Autor schwer fällt sich in den Adressaten hineinzuversetzen. Viele theologisch - wissenschaftlichen Aspekte, ja Burncrow hat Recht, es ist eine Wissenschaft, sind uns aus unserer Schulzeit nie vermittelt worden - ich verweise auf die Trennung in Religions- und Ethikstunden, außerdem war es zumindest bei mir so, daß Religion häufig von fachfremden Lehrkräften vermittelt wurde entsprechend war dann auch das Niveau des Lehrstoffs.
Entsprechend ist laut meiner Beobachtung das notwendige Fundament zur Auseinandersetzung mit diesen Themen bei vielen Leuten nicht vorhanden.
Da hilft es auch nicht die Bibel komplett gelesen zu haben und in der Schule und bei der Predigt fleissig aufgepasst zu haben.
Um diese Aspekte wirklich beurteilen zu können gehören sehr gute historische und altsprachliche Kenntnisse, sowie das Verständnis für das wissenschaftliche Handwerkszeug eines Theologen, die bei mir wie bei den meisten hier im Forum nicht in diesem Umfang vorhanden sein werden, das gilt übrigens auch für die Autoren der diversen Artikel die hier zur Bibelübersetzung angeführt wurden, bei denen sich ein sehr säkularer Umgang mit dem Thema und vor allem der Quelle zeigt, die aber sich in keinster Weise auf einer wissenschaftlichen Ebene mt der Publikation auseinandersetzen können oder wollen.
Außerdem kann ich nicht umhin den Eindruck zu gewinnen, daß eine absolut oberflächlicher Umgang im Bereich der Religions- und Gotteskritik gesellschaftlich modern ist.
Jeder der auf diese Art mit Philosophen wie Sartre, Camus, Kant oder Plato umgehen würde, den würde man wohl sehr schnell als "Schwätzer" bezeichnenen, nur bei der Bibel glauben aus einem mir unerfindlichen Grund alle Experten zu sein.