Blog Der Stürmer

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Also war das tatsächlich alles?
Ich denke dann kommt man in der Tat nicht umhin, deine DSA-philie mit deiner D&D-phobie zu koppeln, denn das was du zu D&D zu sagen hattest ist nicht halb so überzeugend wie deine Vampire-Kritik.
 
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Sorry BC, aber ich hatte einfach keine Lust, offensichtliches wie Stufensystem, "Alles hängt an einem Wurf", Charakterklassen usw. nochmal durchzukauen. Das Magieargument ist zwar auch abgedroschen, aber nicht ganz so abgedroschen - und wo du den Zusammenhang zwischen diesem Argument und speziell DSA siehst, will mir nicht in den Kopf; vermutlich versuchst du nur kläglich, mir doch noch ans Bein zu binden, dass ich D&D wegen DSA nicht abkann.
 
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Ja, aber kläglich?
Weil... Stufensystem, Charakterklassen...
Das reicht für ein 'ich mag es nicht!', aber niemals für 'Wer D&D nicht für schlecht hält ist nicht ernst zu nehmen!'
 
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Was ist mit Stufensystem und Charakterklassen? Ich finde das sind unbrauchbare Überreste der '80er. Wenn mir das um 2000 in einem "neuen" (D&D3.X) Spiel präsentiert wird, ist das eine Frechheit.
 
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Gute Frage, was ist damit? Wo liegt das Problem?

Ich kann für mich sagen dass ich sie außerordentlich unbrauchbar finde um ein Charakterkonzept brauchbar in Werte zu fassen, tatsächlich brauche ich ewig und drei Tage um bei D&D einen Charakter zu bauen weil ich endlos suchen und basteln muss um am Ende was auf dem Sheet stehen zu haben von dem ich sagen kann "Ja, das sind die Werte von meinem Charakter" und nicht eine völlig austauschbare Ansammlung von Zahlen.

Das Stufensystem ist für mich dazu noch eine völlige Spielspaßbremse, wenn ich ein Abenteuer zu Ende habe und Punkte bekomme will ich jetzt und gleich was damit anfangen können und nicht drauf hoffen müssen dass ich vielleicht demnächst mal wieder zum Spielen komme und dann nochmal und dann endlich eine Stufe aufsteige (und oft genug bekomm ich für ein neues Level noch nicht mal irgendwas interessantes sondern muss sogar zwei Level abwarten bis ich ein neues Feat oder auch nur nen Zusatzpunkt BAB bekomme). Das heißt ja nicht dass manche Dinge nicht bitte so teuer sein dürfen dass man ordentlich auf sie sparen muss, aber mich motiviert es deutlich stärker wenn ich nach jedem Abenteuer mal hier, mal da einen Punkt mehr auf meinem Sheet habe.

Noch dazu kann ich mit dem Magiesystem von D&D auch nicht sonderlich viel anfangen, das sind natürlich alles rein subjektive Qualitätsmerkmale, aber welche die dafür sorgen dass D&D ganz sicher nie das Rollenspiel meiner Wahl werden wird.
 
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Aber ist das nicht dasselbe Problem wie bei der DSA-Erschaffung?

Nein absolut nicht. Wenn ich mich bei DSA entscheide einen Magier aus Bethana oder einen Krieger aus Thorwal zu spielen dann bekomme ich durch die R/K/P-Kombination eigentlich ganz automatisch Werte die sich ausreichend von einem anderen Magier/Krieger unterscheiden und die Eigenarten eben jener Ausbildung und Herkunft betonen dass ich da noch nie Probleme hatte, das hinterher wirklich als meine Werte zu erkennen. Ich gebe zu dass dieser Punkt mit der Zeit zumindest etwas besser wurde, als ich erstmal ein paar D&D-Charaktere gebaut hatte, aber das gewisse Etwas fehlt mir dabei immer noch.
 
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Aber ist das nicht dasselbe Problem wie bei der DSA-Erschaffung?

A-yup.

Rein Subjektiv habe ich die aufgezählten Probleme nämlich bei D&D nicht, bei DSA aber sehr wohl.
Bei D&D überlege ich mir nur, welche Aufgabe mein Charakter in der Gruppe erfüllen soll. Meinetwegen Fighter. Den Hintergrund kann ich dann drumrumbasteln wie ich lustig bin, egal ob er ein Soldat oder ein kräftiger Bauernbursche werden soll.

Bei DSA krieg ich für mein Konzept - sei es nun Bauer, Gaukler oder Krieger - einen festen Wertesatz hingeklatscht, der eventuell Nullinger wiedergibt, wie ich mir meinen Charakter vorstelle.
Zu allem Überfluss ist da dann noch die kaputte GP-Kosten-Berechnung, die dafür sorgt, dass manche Profs objektiv besser sind als andere - wenn ich also eventuell doch was finde, was mich interessiert, kann es sein, dass die Profession völlig unattraktiv ist, weil sie schlechter ist als andere.
 
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Für mich ist bei beiden das Problem das ich den und den Wer nehmen MUSS und eben innerhalb starrer gerüste arbeiten muss.
 
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Rein Subjektiv habe ich die aufgezählten Probleme nämlich bei D&D nicht, bei DSA aber sehr wohl.
Bei D&D überlege ich mir nur, welche Aufgabe mein Charakter in der Gruppe erfüllen soll. Meinetwegen Fighter. Den Hintergrund kann ich dann drumrumbasteln wie ich lustig bin, egal ob er ein Soldat oder ein kräftiger Bauernbursche werden soll.

Das ist ja gerade das Problem, für einen identischen Satz Werte kann ich mir zwei teils völlig unterschiedliche Konzepte aus den Fingern saugen die trotzdem beide adäquat dadurch dargestellt werden, das mag für den einen außerordentlich positiv sein weil es natürlich die Erschaffung massivst vereinfacht, aber mir geht dabei einfach zu viel verloren. Gerade als Fighter hat man ja praktisch ausschließlich die Feats zur Individualisierung und da fehlt mir gerade am Anfang schon eine Menge. In höheren Levels wird das weniger schlimm aber bleibt störend.

Dass die GP-Berechnung bei DSA4 ganz eindeutig böse Macken hat gebe ich gerne zu, aber das stört mich tatsächlich insgesamt weniger, insbesondere bin ich bei DSA4 aus dem starren Gerüst raus sobald ich Rasse, Kultur und Profession zusammengezählt habe (wenn man jetzt mal Akademische Ausbildung und verbilligte SF außen vor lässt), bei D&D dagegen habe ich mein ganzes Abenteurerleben lediglich ab und an die Wahl, von einer Schublade mal kurz in eine andere zu klettern, was für mich persönlich eine kräftige Motivationsbremse ist.
 
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Das Problem mit Charakterklassen:
Charakterklassen schränken meinen Charakter nicht nur bei der Charaktererschaffung ein (was kein allzugroßes Problem wäre, wenn es nur genügend davon gäbe), sondern auch in seiner Charakterentwicklung. Eine Charakterklasse wie bei D&D trifft nicht nur eine Aussage darüber, was mein Charakter vor Spielstart so getrieben hat, sie determiniert auch, wie und wohin er sich (wertetechnisch) entwickeln darf. Klassenwechsel ist doch nichts weiter als eine Krücke, die dieses Problem holperig umgeht.
Was Myrmidons Ansatz betrifft, einen Charakter nach seiner "Funktion für die/in der Gruppe" mit einer Klasse auszustatten: ARS-Unfug. Diesem Vorschlag liegt die arg eingeschränkte Sichtweise zugrunde, dass ein die Hauptaufgabe jedes Charakters das Ausfüllen einer bestimmten Funktion in einer Gruppe sein muss.

Stufen:
Stufen bedeuten erst einmal schubweise Charakterentwicklung, normalerweise anhand bestimmter Schemata. Das engt zu sehr ein. Bei jedem modernen System ist es möglich, seinen Charakter relativ fix und unkompliziert auf neue Aufgaben vorzubereiten, bei Stufensystemen nicht. Außerdem verhindern Stufensysteme der Natur der Sache nach Experten auf bestimmten Gebieten, die nicht insgesamt hochstufig wären.

Myrmidons Einwurf das DSA-Charaktererschaffungssystem betreffend zeigt nur eins deutlich: Er kennt es nicht.
 
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WArum dann nicht beide Systeme schmeissen?

Weil es mir Spaß macht DSA zu spielen? Tatsächlich sogar mehr Spaß als mit den meisten anderen Systemen die ich so ausprobiert habe. Ein Spiel ohne Elemente die mir nicht zu 100% zusagen habe ich eben noch nicht gefunden, und so lange ist es immer eine Abwägung "Was gefällt mir an diesem Spiel nicht?", "Wieviel Aufwand wäre es das zu ändern was mir keinen Spaß macht?" und "Wieviel Spaß macht mir das Spiel insgesamt?" und da schneidet DSA im Großen und Ganzen ziemlich gut bei mir ab.

Dazu kommt noch das qualitativ völlig unwichtige Fakt dass ich mit keinem anderen Rollenspiel jemals so oft zum Spielen oder Leiten käme wie mit DSA.
 
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Was Myrmidons Ansatz betrifft, einen Charakter nach seiner "Funktion für die/in der Gruppe" mit einer Klasse auszustatten: ARS-Unfug.
Stimmt, damit vertreib ich in aller Regel meine Freizeit.

Diesem Vorschlag liegt die arg eingeschränkte Sichtweise zugrunde, dass ein die Hauptaufgabe jedes Charakters das Ausfüllen einer bestimmten Funktion in einer Gruppe sein muss.
Auch das ist richtig, dieser Sichtweise folge ich. Eine Figur, die keinen Daseinszweck erfüllt, will ich nicht spielen.

Myrmidons Einwurf das DSA-Charaktererschaffungssystem betreffend zeigt nur eins deutlich: Er kennt es nicht.
Ganz weit vorbei Junge. Meine Abneigung gegen die DSA-Erschaffung rührt daher, dass ich mich ausführlich damit beschäftigt habe.

Manche DSAler kennen vielleicht noch meine Website http://www.kleine-helden-dsa.de ?
Um die Erschaffungsregeln für dieses Fanprojekt zusammenzubozzeln hab ich mich natürlich mit der üblichen Generierung auseinandergesetzt, um kompatibel zu bleiben. Dabei hab ich ja erst festgestellt, WIE kaputt das ganze überhaupt ist.
 
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Myrmidon schrieb:
Auch das ist richtig, dieser Sichtweise folge ich. Eine Figur, die keinen Daseinszweck erfüllt, will ich nicht spielen.
Da sind wir ja schonmal zwei - eine Figur, deren (Haupt)Daseinszweck es sit, der "Fighter" der Runde zu sein, nun die wäre mir doch viel zu primitiv, um sie spielen zu wollen. Außerdem sind "Daseinszweck" und "Funktion in der Gruppe" wohl zwei Paar Stiefel.

Myrmidon schrieb:
Ganz weit vorbei Junge. Meine Abneigung gegen die DSA-Erschaffung rührt daher, dass ich mich ausführlich damit beschäftigt habe.
Warum bemängelst du dann nicht, dass das GP-System schon bei den zugrundeliegenden VP nicht funktioniert und einigermaßen passige Rassen/Kulturen/Professionen einer Mischung aus Glücksfall und Augenmaß entspringen? Warum bemängelst du dann nicht, dass bestimmte Rassen mit ca. 1500 AP Vorsprung starten (umgerechnet, versteht sich)? Warum meckerst du an der einzigen sache rum, bei der man dir klar nachweisen kann, dass du nicht nachgedacht hast - dem Talentspiegel der Professionen? Denn dieser "feste Wertesatz" ist ungefähr so fest wie Knetgummi. Dass man nach einer bestimmten Ausbildung (egal ob formalisiert oder nicht) mit hoher Wahrscheinlichkeit bestimmte Fähigkeiten entwickelt hat, wirst du nicht bestreiten wollen. Was man ansonsten noch so getrieben hat, und ob man wirklich gut war, oder sich lieber mit anderem beschäftigt hat, darüber entscheideet man mit Talent-GP.
 
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Warum bemängelst du dann nicht, dass das GP-System schon bei den zugrundeliegenden VP nicht funktioniert und einigermaßen passige Rassen/Kulturen/Professionen einer Mischung aus Glücksfall und Augenmaß entspringen? Warum bemängelst du dann nicht, dass bestimmte Rassen mit ca. 1500 AP Vorsprung starten (umgerechnet, versteht sich)?
Huh? Ich dachte das hätte ich. Genau das, was Du hier detailliert aufführst, hab ich doch mit "völlig kaputte GP-Kosten-Berechnung" gemeint.
 
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