Blog Der Stürmer

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Ja, aber die Goldene Regel, Stimmungsspiel etc. waren alles Themen die man irgendwie noch aufs Ursprungsthema zurückverfolgen konnte in meinen Augen. Jetzt sind wir plötzlich bei Generalkritik an kommerziell produzierten Rollenspielen angekommen, und es wird noch nicht einmal mehr um irgendeine richtige Aussage gestritten.
Der Thread war dank Erfüllung von Godwins Law im Startpost eh schon von Anfang an dazu verdammt zu einer Reise zum Mittelpunkt der Erde zu werden, ni-wo(tm)-technisch gesprochen...

Hm, keine Ahnung wo man jetzt noch an das ursprüngliche Thema anknüpfen könnte. Wahrscheinlich wäre es eh sinnvoller ein neues Thema zu starten, da hier nur noch der Hardcore unter den Anhängern von ARS und sA mitlesen dürfte...
 
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Uff, ähm, da ich zugeben muss nicht einmal zu wissen wofür sA steht...

Aber ich betrachte mich dahingehend eigentlich nicht als Hardcore-Anhänger irgendeiner bestimmten Strömung, aber ich lasse mich da jetzt auch gerne korrigieren.
 
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Skyrock schrieb:
Der Thread war dank Erfüllung von Godwins Law im Startpost eh schon von Anfang an dazu verdammt zu einer Reise zum Mittelpunkt der Erde zu werden, ni-wo(tm)-technisch gesprochen...
Godwin war im Star(t)post aber gar nicht erfüllt, auch wenn es für den Angegriffenen und seine Claqueure bequem war (und offensichtlich ist), davon auszugehen. Godwin bezieht sich auf den hilflosen letzten Anker: "Du Nazi!" Das lag hier nicht vor: Ich habe mir den Blog angesehen und bin zu dem traurigen Ergebnis gekommen: Stinkt wie Streicher. Godwin dazu zu nutzen, zu verhindern, das Ausfälle wie die Hofratschen nicht beim Namen genannt werden dürfen, denn dann tritt ja automatisch Godwin in Kraft, ist so armselig wie der ganze Blog.
 
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Uff, ähm, da ich zugeben muss nicht einmal zu wissen wofür sA steht...
sA = stimmungsvolle Atmophäre. Wurde vom Hofrat beim berühmten "Auf ein Wort"-Verriss (nachzulesen in #2... lange ist es her) benutzt und ist mir gerade bezüglich Godwin etc. wieder mal in den Sinn gekommen...
 
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sA = stimmungsvolle Atmophäre. Wurde vom Hofrat beim berühmten "Auf ein Wort"-Verriss (nachzulesen in #2... lange ist es her) benutzt und ist mir gerade bezüglich Godwin etc. wieder mal in den Sinn gekommen...

Ich ein Atmosphäre-Hardcoreler? Um Gottes Willen, nein danke. Ich mag Charaktere die etwas können und noch mehr mag ich solche, die viel können. Ich mag es Feinden so richtig in den Arsch zu treten und wenn meine in stundenlanger Kleinarbeit ausgearbeitete neue Exalted-"Daskommtdaweg"-Kombo so richtig in die Massen meiner Feinde reinhaut. Und wie schonmal angesprochen finde ich "Stimmungsspiel"-Fanatiker mindestens ebenso schlimm wenn nicht noch schlimmer als das hier teilweise dargestellte ARS-Fanatikertum
 
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Delta schrieb:
Und wie schonmal angesprochen finde ich "Stimmungsspiel"-Fanatiker mindestens ebenso schlimm wenn nicht noch schlimmer als das hier teilweise dargestellte ARS-Fanatikertum
Nur gibt es in diesem Thread so wenig "Stimmungsspiel-Fanatiker" - lediglich einen nach "auszumerzenden Schwundformen des ARS" fahndenden "ARS-Fanatiker". Fanatiker trifft es auch sehr gut: ARS stellt nach seiner Selbstdarstellung die allseligmachende Heilslehre des Rollenspiels dar.
 
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Du meinst mit Würfeln, Regelbenutzung und so? Ih, du ARSler :D

Ja, und dennoch wage ich es die "Heilige Schrift" aka RAW anzuzweifeln und sehe die Goldene Regel nicht als Inkarnation des Antichristen an, was bin ich nur für ein schlimmer Finger der sich nicht brav in seine Schublade verzieht...
 
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Vielleicht sollte man dann mal im Engel-Channel auf diesen Thread hinweisen... Wenn sich die Anhänger des Arkana-"Systems" (eigentlich nur einer einzigen großen Goldenen Regel) dazu äußern, kommen wir vielleicht sogar wieder auf das Thema des Star(t)posts zurück... Ohne richtige Fanatiker macht so ein Thread nämlich leider keinen Spaß.

Leider scheide ich dann auch aus, weil es in meinen rockigen ARS-Runden auch Charakterspiel, wie echte Lebewesen agierende Dungeonbewohner, Atmosphäre und so gibt, nicht nur Brettspiel mit Charakterbögen statt HeroQuest-Karte wie einige hier zu glauben scheinen.
Wenn die Vorurteile stimmen, sollten sich aber dafür passende Fanatiker im D&D-Channel rekrutieren lassen.
 
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Vielleicht sollte man dann mal im Engel-Channel auf diesen Thread hinweisen... Wenn sich die Anhänger des Arkana-"Systems" (eigentlich nur einer einzigen großen Goldenen Regel) dazu äußern, kommen wir vielleicht sogar wieder auf das Thema des Star(t)posts zurück... Ohne richtige Fanatiker macht so ein Thread nämlich leider keinen Spaß.

Der Unterschied zwischen
"Der Spielleiter bescheißt und beschummelt, wie es ihm in den Kram passt, um seinen "Plot" durchzudrücken"
und
"Jeder phantasiert munter drauf los, wie es ihm in den Kram passt"
ist dir bewusst, oder?
 
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Ich schließe nicht aus dass es auch Arkana-Runden gibt die gut funktionieren und wo man kollaborativ die Handlung beeinflusst, aber die meisten Lobeshymnen die ich darauf gehört habe schienen in die übliche SL-Show-Ecke mit "dem geilen SL", "schöner Story ohne Würfelhusten" etc zu passen.
 
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Wenn sich die Anhänger des Arkana-"Systems" (eigentlich nur einer einzigen großen Goldenen Regel)
Das Arkana-"System" ist NICHT eine einzige "Goldene Regel".

Es ist ÜBERHAUPT KEINE REGEL.

Es ist auch überhaupt kein System (daher bei mir auch Arkana-"System").

Genau gesagt handelt es sich bei den Engel-Arkana-Karten um ein Spielzeug. Ein Spielzeug, zu dessen Einsatz ein paar Ideen und Vorschläge im Engel-Grundregelwerk enthalten sind, aber eben KEINE ECHTEN REGELN.

Das Engel-Grundregelwerk hat nur im D20-Teil die Bezeichnung GrundREGELwerk verdient, nicht jedoch im Arkana-Teil.

Man kann die Arkana-Karten benutzen, wie es einem beliebt. Es gibt KEINE Regel dafür (bei Everway, dem eigentlichen Ahn des Engel-Rollenspiels, übrigens auch nicht). Es gibt nur Empfehlungen, Vorschläge, aufgezeigte Einsatzmöglichkeiten.

Everway ist tatsächlich das Erzählen einer "schönen Geschichte" durch den Spielleiter. Nach den Everway-Regel (da gibt es tatsächlich welche, die sich vornehmlich auf die quantifizierten Charakterwerte beziehen, nicht jedoch auf den Zeitpunkt und die Art des Fate-Deck-Einsatzes) interpretiert der Spielleiter, wenn er meint, daß eine Situation durch einen gewissen Zufallseinfluß aufgelöst werden sollte, die von ihm gezogene Karte des Fate-Decks SELBST.

Bei Engel KANN das ein Spielleiter auch so machen. Oder er KANN den jeweiligen Spieler, für dessen Charakter die Karte gerade gezogen wurde, das Interpretieren und Weitererzählen der Geschichte übernehmen lassen. In letzterem Falle geht dann das Erzählrecht durch Überlassen an den Ziehenden der Karte über. Das geschieht aber, ohne daß es Regeln für die Erzählrechtsübergabe gibt, die ja in anderen, eher an der erzählten Geschichte orientierten Rollenspielen durchaus vorhanden sind.

Engel-Arkana sind also noch nicht einmal eine ErzählrechtsKONVENTION, da es KEINE die jeweilige, lokale ad-hoc-Praxis der Spielgruppe übergreifende Übereinkunft für die Verwendung der Karten als Mittel bei der Verteilung, der Zuweisung von Erzählrechten einzusetzen.

Manche Gruppen praktizieren somit eine bestimmte Erzählrechtevergabe unter Einsatz des Spielzeuges Arkana-Karten, sie könnten aber auch stattdessen aus Kaffeesatz lesen, Mikadostäbchen werfen, oder blind Pralinen aus der Pralinenschachtel entnehmen. Solange eine Gruppe FÜR SICH (und nur für sich!) einen bestimmten Umgang mit den Arkana-Karten, mit Erzählrechten praktiziert, und solange die Gruppe den Eindruck hat, daß sie so spielen können, solange funktioniert das (natürlich nur für diese eine Gruppe).

Problematisch wird es erst, wenn Mitglieder der einen Gruppe, wo Arkana-Kartenspielzeuge so benutzt werden, auf Mitglieder einer anderen Gruppe, wo Arkana-Kartenspielzeuge anders benutzt werden, treffen und miteinander spielen wollen. - Dann haben beide Gruppen/Grüppchen nicht mehr ein GEMEINSAMES Verwendungsverständnis bezüglich Karten und Erzählrechten, und dann kollidiert das, dann geht das schwer in die Hose. So selbst auf einem Con erlebt.

Das war eine völlig niederschmetternde Erfahrung, die mir gezeigt hat, wie LOKAL die Arkana-Verwendung zusammen mit dem "Welt der Engel"-Setting doch nur gültig ist. Für mich war da der Punkt, wo unabstreitbar war, daß es sich bei Arkana wirklich um KEIN SYSTEM handelt, sondern nur um einen Stoß Karten, mit dem man IRGENDWAS machen kann. Manchmal auch etwas, daß sich auf ein gemeinsames Erzählen vor dem Hintergrund der "Welt der Engel" bezieht.



Die "Goldene Regel" ist da völlig anders gelagert. Sie geht zunächst von VORHANDENEN Regeln aus. Diese Regeln dürfen dann vom Spielleiter aus unterschiedlichen Gründen kurzfristig und situationsabhängig ignoriert werden. - Aber: zum Ignorieren müssen erst einmal ein paar Regeln, mindestens ja EINE, da sein!

Bei Engel kann man ausschließlich die D20-Regeln für Engel KOMPLETT und NICHT SITUATIONSABHÄNGIG, sondern DURCHGÄNGIG ignorieren (und nach Arkana-"System" spielen).

Wenn ich einen Regelband habe, der D20-Angaben und Tristat-Angaben enthält, und wenn ich mich für eines der beiden unterstützten Regelsysteme entscheide, dann wende ich NICHT die "Goldene Regel" an.

Wenn ich einen Regelband habe, der GURPS-Angaben enthält, und ich NICHT GURPS verwende, sondern Risus, Wushu, oder NIX, dann wende ich NICHT die "Goldene Regel" an. (Wie man mit NIX spielen kann, das sieht man in so manchen NUR-Erzählrunden, wo es in harmonischer(?), geselliger Runde einfach ein Herumerzählen gibt (das berühmte "Würfelallergiker-Selbsthilfetreffen").)

Nur wenn ich ein bestehendes Regelsystem habe, z.B. Engel D20, und ich, bloß weil nun der Scriptura-Gabrielit so massig Schaden gegen meinen ach so tollen Versuchten gewürfelt hat, so daß mein Pet-NPC nur noch als Düngemittel taugen wird, anfange die Regeln zu BRECHEN, und nur wenn das BRECHEN der Regeln mir vom Engel-Grundregelwerk SELBST vorgeschlagen wird, dann hätten wir hier einen Fall der "Goldenen Regel".

Mit dem Nennen von Engel-Arkana-"System" und "Goldener Regel" in einem Zusammenhang liegst Du ziemlich falsch.
 
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Ich schließe nicht aus dass es auch Arkana-Runden gibt die gut funktionieren und wo man kollaborativ die Handlung beeinflusst, aber die meisten Lobeshymnen die ich darauf gehört habe schienen in die übliche SL-Show-Ecke mit "dem geilen SL", "schöner Story ohne Würfelhusten" etc zu passen.
Das sind interessanterweise weniger die Engel-Arkana-Runden, sondern die (old)WoD-Runden, die mir in dieser Hinsicht sehr präsent sind.

Vielleicht liegt Dein Eindruck daran, daß Du Engel-Arkana-Runden erlebt hast, die von altgedienten WoD-Spielern und deren "Storytellern" gespielt wurden. Wer nämlich mit dem Arkana-Spielzeug (vom Engel-Grundregelwerk-Autorenkollektiv ALLEINGELASSEN) versucht das Setting zum spielerischen Leben zu erwecken, der wird, weil er einen WoD-Storyteller-Hammer hat, alles als Nagel behandeln. Somit auch eine Engel-Runde. Und dann ist mir zumindest plausibel, daß hier der Erzähler die Hosen anhat und der Rest ihm nur die Zuschauer und Zuhörer ("Kinder, seid ihr alle da?" aus dem Kasperletheater) bieten soll.

Nur - wenn den Zuhörern, statt aktiv Eingreifenden, die erzählte Geschichte gefällt? Wenn sie das so mögen?

Machen sie dann was falsch?

Natürlich nicht!

Es ist dann nach meinem eigenen Verständnis zwar kein Rollenspiel mehr, aber es ist immer noch eine spaßige, gemeinschaftliche Erzähl-Unterhaltung. Und das ist vollkommen in Ordnung.

In dieser Hinsicht ist das Fehlen JEGLICHER Regeln bei Engel-Arkana ja sogar sehr positiv zu sehen: somit kommen hier auch keine extensiven Kampfregeln, keine Waffentyphaarspaltereien etc. in ein Erzählspiel hinein, die eher etwas in einem Action-Kino-Kampf-(Rollen-)Spiel zu suchen hätten. - Genau das, was manche dem (o)WoD-Regelsystem vorwerfen, nämlich daß es behauptet an der Geschichte orientiert zu sein, aber dann trotzdem wie ein Wargaming-Ableger im Regelteil daherkommt, das kann man bei Engel-Arkana nun wirklich nicht behaupten.

Wer sich stimmungsvoll UNTERHALTEN will, und dabei gemeinschaftlich einer Geschichte lauschen (oder je nach Erzählkonventionen in der Gruppe sie auch selbst weiterspinnen) will, der kann das mit Engel-Arkana als Hilfsmittel sehr gut tun.
 
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In der Hinsicht hat Engel-Arkana als Stimmungsspiel tatsächlich etwas gegenüber dem Stimmungsspiel auf Basis eines notdürftig umgebauten ARS voraus, da es eine Reinform und nicht einfach eine Schwundform ist.
Problematisch an Engel-Arkana ist da eher, dass nach dem Rausschmiss aller ARS-Elemente vergessen wurde, das entstandene totale Vakuum mit Regeln aufzufüllen, die von sich aus strukturieren, eine gemeinsame Basis schaffen und alle anderen Aufgaben erfüllen, die ein System zu erledigen hat.
 
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Merkwürdig, ich hatte bisher das Gefühl die meisten großen Engel-Fans, die ich so kenne, sind gerade glücklich damit dass das Spiel keine weiteren Regelungsmechanismen hat, also scheint das objektiv betrachtet auch nicht so "problematisch" zu sein.
 
AW: Der Stürmer

Problematisch an Engel-Arkana ist da eher, dass nach dem Rausschmiss aller ARS-Elemente vergessen wurde, das entstandene totale Vakuum mit Regeln aufzufüllen, die von sich aus strukturieren, eine gemeinsame Basis schaffen und alle anderen Aufgaben erfüllen, die ein System zu erledigen hat.
Und wieso hätte man dieses Vakuum wieder füllen sollen? Wie Zornhau schon korrekt geschrieben hat, gibt es einige Runden, die mit diesem "Vakuum" wunderbar zurechtkommen und damit glücklich sind.
 
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Und wieso hätte man dieses Vakuum wieder füllen sollen? Wie Zornhau schon korrekt geschrieben hat, gibt es einige Runden, die mit diesem "Vakuum" wunderbar zurechtkommen und damit glücklich sind.

Und wie Zornhau ebenfalls ausführt, kann es dabei recht schnell zu Problemen kommen. Ich bin der Ansicht, dass man Rollenspielsettings zusammen mit funktionierenden und hilfreichen (oder gar guten) Regeln verkaufen sollte.

Erzählspiele mit guten Regeln gibts einige, möglich wäre es also allemal gewesen.
 
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Was macht Regeln denn zu "funktionierenden" oder gar "guten" Regeln? Das objektiv festlegen zu wollen ist ungefähr ebenso hilfreich wie ein objektives Rollenspiel"ideal" feszulegen an dem sich alles "Gutes Rollenspiel" (TM) zu orientieren hat. Wenn sich einige Leute zusammenfinden die beim Arcana-System von Engel sagen "Hey, das ist genau mein Ding" und damit jede Woche eine Menge Spaß haben und hochzufrieden damit sind, haben die Regeln dann nicht in diesem Fall genau ihren Zweck erfüllt? Oder ist es wirklich nötig sich mit dem erhobenen Zeigefinger hinter diese Leute zu stellen und zu erklären dass sie es ja eigentlich noch viel besser machen könnten, ja dass sie gerade sogar womöglich völlig "falsch" spielen und eigentlich gar keinen Spaß daran haben dürften?

Wohlgemerkt, ich rede hier nicht von konstruktiver Diskussion im Sinne von "Hey, so wie ihr spielt könnte euch vielleicht System xyz gefallen", aber hier wird augenscheinlich einigen Leuten quasi das Recht abgesprochen auf ihre Weise mit dem System ihrer Wahl (und für nicht wenige Leute ist das eben DSA oder auch Arcana-Engel, und wenn es Hallenhalma wäre...) glücklich zu werden und eine Menge Spaß zu haben.
 
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