AW: Das schlechteste Rollenspiel der Welt
Es ehrt dich das ihr andere Abenteuer spielt. Super. Mach ich auch. Ändert nichts daran das D&D mir die Punkte für das Überwinden von Monstern und damit in 95% der Fälle für das exekutieren derselben gibt.
Erstens hängt das vom SL ab. Der hat nämlich die letztendliche Gewalt über die Punktevergabe. Wenn er für das Abschlachten der Kobolde mehr Punkte vergibt als für ein weglocken des Stammes in eine andere Gegend z.B., dann tut er und seine Gruppe mir leid.
Und zweitens spiel ich deswegen auch seit 1991 GURPS, da sterben Dir weder die Monster noch die SCs so schnell weg wie in D&D. Unter anderem weil man in GURPS nicht solche Luschen wie in D&D spielen muss...
Ruhmpunkte durch den Bodycount oder Erfahrungspunkte durch den Bodycount? Unterschied ist wo?
Geklautes Geld, verdientes Geld. Unterschied ist wo?
Die Bereitschaft die Taten ihrer Charaktere zu rechtfertigen ist bei Rollenspielern immer weit verbreitet (putzig ist dann immer wenn man mit Notwehr und Totschlag kommt).
Es geht nicht darum wie der SC das darstellen würde, sondern um Kriterien die man als Spieler hier durchaus beobachten kann.
Und wenn man in SR einen Run auf eine MegaCorp macht und dabei ein paar Wachmänner ummäht, dann ist das sicherlich anders zu werten als eine Infiltration eines Tempels in dem ein böser Dämon versucht aus seinem Gefängnis auszubrechen und seine Handlanger werden dabei von den SCs umgebracht. (Okay, WIR haben die Überlebenden der Kampfhandlungen aus dem Tempel gebracht und den Authoritäten übergeben, auch wenn das dazu geführt hat das einige abgehauen sind und ein Teil der erbeuteten Gegenstände abhanden gekommen ist. Ich gebe zu, die anderen SCs haben zum Teil gemault, aber mein SC wollte das so.)
In meinem Verständnis, und hoffentlich auch in dem meines SL, spiele ich in einer "realistisch" funktionierenden Fantasywelt wo Handlungen eben nicht ohne Auswirkungen auf den SC bleiben, vor allem wenn sie, auch nach unseren Maßstäben, unmoralisch sind.
Und ja, ein moralisches Handeln ist schwieriger als ein a- oder unmoralisches. Auch weil man immer wieder die Güterabwägung machen muss was denn schwerer wiegt, die Gefahr in der man in diesem Moment ist, oder das Recht eines (potentiellen) Delinquenten auf eine Verhandlung und ein Urteil nach dem WIllen des Volkes. Und ja, auch ich, bzw. mein SC machen da Unterschiede zwischen den Grottenschraten und den Menschen die wir gefangen nehmen.
Man muss sich als Spieler durchaus fragen lassen wieso man den duklen Mordbuben spielen will anstatt den Paladin des Lichtes? Meine Vermutung ist das es den meisten, Spielern, in einer amoralischen Welt schwer fällt den zusätztlichen Aufwand den moralisches Tun bedeutet gegenüber dem Gewinn, "ökonomisch" zu rechtfertigen. Man geht den Weg des geringsten Widerstandes.
Man verkennt auch das nicht das bewältigen einfacher Herausforderungen ("Wir bringen alle Heiden einfach um!"), sondern eben die schwiergen Herausforderungen es sind, mit deren Bewältigung oder auch mit deren Scheitern kurz vor dem Ziel, prahlen kann ("Wir überzeugen die Heiden durch unsere Taten zu unserem Glauben zu konvertieren!").
Es wurde ein Leben ausgelöscht. Punkt. Man stelle sich die Frage: Warum löse ich meine Probleme in der wirklichen Welt nicht so wie in meinen Fantasyspielen? Richtig, die wirkliche Welt ist nicht so einfach wie sie Rollenspiele uns glauben machen. Töte ich jemanden habe ich etwas irreversibles getan. Ich denke nur bei Fantasyrollenspielen nicht so drüber nach. Der Schwarzmagier hat es schon verdient.
Falsch. Im richtigen Leben sind die wenigsten von uns den gleichen Fragestellungen von Angesicht zu Angesicht gegenübergestellt wie in den meisten Rollenspielen. Die wenigsten können von sich aus mit Fug und Recht behaupten wie sie in so einer Situation gehandelt hätten. Ich kann nicht sagen wie ich reagieren würde wenn jemand mir Nahestehender mit potentiell tödlicher Gewalt bedroht werden würde. In einem Rollenspiel kann ich das viel eher. Da kann ich dann die gleiche Situation auch mehrmals durchspielen. Wenn man nur einen Versuch und selbst nur ein Leben hat, dann sehen die Antworten anders aus.
Und der Schwarzmagier wird es in den meisten Fällen tatsächlich verdient haben. Dazu gehört natürlich das z.B. der Magier der das untersuchen sollte ob der Schwarzmagier denn illegales tut, verschwunden ist. Aber das setzt voraus das der SL, oder der Szenarienschreiberling, diese Fragestellungen beantwortet hat. Ansonsten ist es eine verkappte Hexenjagd, die obschon im Spiel, zumindest wenig reflektiert ist. Es gibt Hintergründe da ist es so das bekannte Schwarzmagier entweder auf der Flucht, sehr mächtig, verschanzt oder tot sind.
Damit ist es letztlich das Superheldengenre - ein eigentlich komplexes Problem, das von Gut und Böse, wird auf etwas trivial einfaches heruntergebrochen.
Einfach ist es nur in einigen Köpfen. Die zweidimensionalität einiger Hintergründe spielt da auch mit.
Ich sage ja nicht das das so schlecht ist - aber Nachdenken darüber sollte man vielleicht schonmal. Und wenn Serials dazu anhält, dann klebt der Spiegel nicht umsonst drauf
Stimmt schon.
Keiner ist unnütz.
Man kann immer noch als schlechtes Beispiel dienen.
Paris Hilton macht es vor.