Das hätte man mir früher sagen sollen...

AW: Das hätte man mir früher sagen sollen...

...dass ich einfach nicht für P&P und Live geboren bin.

Ich ganz persönlich kann das Rollenspiel echt erst wirklich schätzen, seitdem ich es in Schriftform hier im Forum betreibe.
 
AW: Das hätte man mir früher sagen sollen...

Dass es einerseits nicht so sehr darauf ankommt, welche Werte man hat, weil man über das Rollen spielen sehr viel wettmachen kann.
Dass es andererseits aber durchaus nicht der Fall ist: Versuch mal einen Kampf durchzuziehen, wenn du 'ne Fluppe bist, mit Stärke = 1 oder so'n Mist!
 
AW: Das hätte man mir früher sagen sollen...

Schneezieglein,

meinst du damit, dass man das Spielen der Rolle und das Spielen des Spiels(1) nach unterschiedlichen Regeln behandeln kann/sollte? Dass man beim Spielen der Rolle auch einfach die Zustimmung von SL oder Spieler benutzen kann um zu entscheiden ob etwas klappt oder nicht; aber für das Spielen des Spiels (in deinem Beispiel des Kampfes) die Regeln des Buches benutzt werden?


(1) - Eine bessere Bezeichnug fällt mir grad nicht ein.
 
AW: Das hätte man mir früher sagen sollen...

...dass es nicht verboten ist, auf die Metaebene zu wechseln und seinen Mitspielern einfach mal zu erklären, warum man etwas macht, bzw. warum man gerade mit etwas Probleme hat. Klingt selbstverständlich, es ist aber erstaunlich, wieviele Leute das ganz schlimm finden...
 
AW: Das hätte man mir früher sagen sollen...

... daß ich für die Handlung meines Charakters niemanden Rechenschaft schuldig bin
 
AW: Das hätte man mir früher sagen sollen...

... daß ich für die Handlung meines Charakters niemanden Rechenschaft schuldig bin

Für die Handlung deines Charakters nicht, für deine Handlungen als Spieler schon.

Du hast schon recht, aber oft wird diese Aussage eben mißbraucht, um jeden Scheiß zu rechtfertigen. Aber wie gesagt, grundsätzlich hast du recht.

Da paßt auch schön folgendes dazu:

Nocturama schrieb:
...dass es nicht verboten ist, auf die Metaebene zu wechseln und seinen Mitspielern einfach mal zu erklären, warum man etwas macht, bzw. warum man gerade mit etwas Probleme hat.

Seitdem wir auch schonmal das Innenleben der SCs offen legen, wurde das Spiel einfach besser. Stichwort "Ach deshalb hat dein SC das so gemacht..."

Rechenschaft ist unnötig, Erklärungen bereichern das Spiel.


Tybalt
 
AW: Das hätte man mir früher sagen sollen...

Rechenschaft ist unnötig, Erklärungen bereichern das Spiel.
Wenn ich Bock habe, erläutere ich auch, warum mein Söldner bei Shadowrun den Lohn nicht in Wertpapieren, sondern in elektronischer Währung haben möchte. Wenn ich dazu jedoch keinen Bock habe, dann mache ich das auch nicht.
Daß dies ein profanes Beispiel ist und daß es Situationen gibt, in denen die Handlung auch harte Nachteile hat (Handeln gegen die Gesinnung bei D&D und der Charakter darf nur eine bestimmte Gesinnung/sspanne haben), ist mir klar, aber ich lebe auch mit den Konsequenzen. Niemand kann mich davon abhalten, daß ich mit meinem Paladin Bauern abschlachte; daß er danach kein Paladin mehr ist, ist eine ganz andere Frage. Wenn dann aber der Spielleiter sagt: "Nein, das macht dein Charakter nicht, der ist schließlich rechtschaffen gut und die machen sowas nicht.", könnte das ein Grund für mich sein den Spieltisch zu verlassen.
 
AW: Das hätte man mir früher sagen sollen...

iemand kann mich davon abhalten, daß ich mit meinem Paladin Bauern abschlachte; daß er danach kein Paladin mehr ist, ist eine ganz andere Frage. Wenn dann aber der Spielleiter sagt: "Nein, das macht dein Charakter nicht, der ist schließlich rechtschaffen gut und die machen sowas nicht.", könnte das ein Grund für mich sein den Spieltisch zu verlassen.

Du bist da toleranter als ich. Ich würde nett nachfragen, ob ich meinen SC denn nicht selbst spielen dürfte, und wenn der SL immer noch der Meinung ist, er müsse ihn spielen, dann soll er das machen. Denn dann bin ich weg.

Bin ich froh, daß ich solchen SLs nur ein einziges Mal begegnet bin...


Tybalt
 
AW: Das hätte man mir früher sagen sollen...

Du bist da toleranter als ich. Ich würde nett nachfragen, ob ich meinen SC denn nicht selbst spielen dürfte, und wenn der SL immer noch der Meinung ist, er müsse ihn spielen, dann soll er das machen. Denn dann bin ich weg.
Das war vielleicht auch etwas drastisch formuliert, wie mir nun auffällt. Eine Nachfrage, warum mein Charakter nun so handelt, wie er handelt, halte ich auch durchaus für legitim, auch um dem SL die "Wahl" der Konsequenzen zu ermöglichen oder wenigstens zu erleichtern. Ob ich diese Nachfrage dann beantworte, ist dann jedoch meine Sache und dann bin ich persönlich auch bereit den "worst case" zu tragen. Das mag der obigen Aussage bzgl. der Rechenschaft zu widersprechen, jedoch nur auf den ersten Blick. Eine ledigliche Nachfrage kann auch allgemein von einem Interesse getragen sein, was ich nicht zwingend befriedigen muß. Die klare Aufforderung "Rechenschaft" abzulegen, unterscheidet sich in meiner Vorstellung von einer Nachfrage - ganz abgesehen davon, daß ich desöfteren Handlungen meiner Charaktere erläutere (aus dem von dir genannten Grund), aber halt nicht immer.

Ein aktives Einmischen in die eigentliche Handlung, halte ich jedoch für untragbar.
 
AW: Das hätte man mir früher sagen sollen...

Ein aktives Einmischen in die eigentliche Handlung, halte ich jedoch für untragbar.

Hmm.. ich weiß nicht. Dinge wie Konsistenz von Charakter, Spielwelt, Plot oder Regeln können einen Spieler schon einschränken. Wenn ein Spieler sich nicht daran hält, dann kann ich schon verstehen, weshalb jemand anderes am Tisch eingreift um diese Konsistenz aufrecht zu erhalten. Schliesslich ist eine solche Konsistenz für den Spielspaß zwingend notwendig, egal welchen "Spielstil" man pflegt. (Wobei man natürlich selbst entscheiden kann, ob eine Art der Konsistenz einem wichtiger ist als eine andere.)

Der springende Punkt ist da vielmehr welche Entscheidungen das Spiel dem einzelnen Spieler einräumt. Diese gilt es zu jedem Zeitpunkt des Spielens aufrecht zu halten und nicht zu verändern. Bei WFRP will ich mir nicht sagen lassen, ob mein Charakter mit seiner Axt zuschlägt oder einen Sturmangriff macht. Bei einem Spiel wie Primetime Adventures will ich mir nicht sagen lassen, wie ich die Issue des Charakters in die Szene einbringe - aber ob ich oder jemand anderes entscheidet wie mein Charakter handelt, das ist zweitrangig. Bei Dogs in the Vineyard will ich mir nicht sagen lassen, welches Urteil mein Charakter über eine Situation fällt - aber welchen Trait ich wie einbringe, dass muss ich nicht zwingend selbst entscheiden.

Je nach Spiel fallen mir (manchmal nur geringfügig) andere Entscheidungen als Spieler zu. Deshalb meide ich eher solche allgemeingültigen Aussagen über die Entscheidungshoheit beim Rollenspiel.
 
AW: Das hätte man mir früher sagen sollen...

@ Georgios:
Schneezieglein,

meinst du damit, dass man das Spielen der Rolle und das Spielen des Spiels(1) nach unterschiedlichen Regeln behandeln kann/sollte?
Ob man das sollte? Weiß ich nicht! :nixwissen:

Dass man beim Spielen der Rolle auch einfach die Zustimmung von SL oder Spieler benutzen kann um zu entscheiden ob etwas klappt oder nicht; aber für das Spielen des Spiels (in deinem Beispiel des Kampfes) die Regeln des Buches benutzt werden?
Bei uns in der Runde war es definitiv so! Und ich find das nicht schlecht!!! :headbang:

Vor allem die "socials" haben wir "ausgespielt" - hat den Effekt, dass die Spieler auch Intime miteinander kommunizieren (was eine Spaßfaktor hoch zehn einbringt - ich sag dir: Da kommen Sprüche...:chilli:) und das ganze nicht zu einer bloßen Würfelparade verkommt. Bei richtig grottigem Spiel hat die SL entweder entschieden, dass der SC das eigentlich im Schlaf kann/können müsste oder auch manchmal zur Sicherheit noch mal würfeln lassen (= also so gut wie nie!)
Kampfszenen (oder ähnliche körperliche Aktionen) kann man einfach nicht "spielen" - ergo: Würfeln (= Regelbuch)!

@topic: Manchmal hab ICH auch nicht richtig nachgedacht, spiele aber einen besonnenen SC
Also mich fragt meine SL dann manchmal mit einem sehr lieben Lächeln, ob ich das wirklich tun wollte! Und sie akzeptiert die DANN getroffene Entscheidung auch bedingungslos!
Oder und das ist auch durchaus von Vorteil: Diese Frage ist ein ganz klitzekleiner Fingerzeig, dass diese Aktion (alleine, zum jetzigen Zeitpunkt o.ä.) nicht ganz so sinnvol wäre...
Ich seh so was - wenn es sich damit verträgt, dass ICH und nicht die SL den SC spiele - durchaus als Chance an!
 
AW: Das hätte man mir früher sagen sollen...

Mein Beitrag:

Man soll die ruhigeren Spieler nicht dazu nötigen, irgendwas auszuspielen, wenn es ihnen nicht liegt. Ich belohne Spieler, die ihre Rolle ausspielen, mit Boni auf ihre Würfe. Aber Mali sollte man nie geben
 
AW: Das hätte man mir früher sagen sollen...

Dass Regeln für soziale Interaktion dem reinen Ausspielen in wichtigen Situationen immer vorzuziehen ist.

Dass Charaktere, die nicht allzu abgefreakt, aber dafür interessant sind, auf lange Sicht mehr Spaß machen.
 
AW: Das hätte man mir früher sagen sollen...

Wenn man aber einen Spieler hat, der immer den rebellischen Teenager spielt, diesen aber immer wie einen welterfahrenen 180 Jährigen spielt, find ich's schon besser, wenn die Anderen manchmal eingreifen (z.B. bei so Aktionen wie: "Das ist ne blabla Pistole mit blubbblubb Munition und natürlich weiss ich was für Sachen ich mir dafür besorgen kann. Achja, ich bin übrigens 16 und geh noch zur Schule aber ich hab voll Ahnung von Autos, Waffen und dem Rest der Welt. Ich hab übrigens ein Aggressionsproblem aber wenn der Typ mich Dummes, Blödes Arschloch nennt dikutier ich das mit dem aus.").
 
AW: Das hätte man mir früher sagen sollen...

Dass der Charakter die Verantwortung des Spielers ist und der SL nicht darauf achten brauch, dass dieser ihn "korrekt" spielt.
Dass Charakterwerte und Charaktercharakter :)D) nichts miteinander zu tun haben.
 
AW: Das hätte man mir früher sagen sollen...

Eine übersichtliche Präsentation ist für einen flüssigen Spielablauf unerlässlich.
Der SL trägt hier die Primärverantwortung.




Der Spielleiter die Regelgrundlagen vor/zu Beginn des ersten Spielabends kurz erläutert und schaut, ob die Prinzipien verstanden wurden.
 
AW: Das hätte man mir früher sagen sollen...

fehler nicht mehr machen?

- nicht mehr auf cons zu spielen!
- zu spielen was man will und somit auch die verantwortung fuer die charaktere selbst zu tragen, statt sie den wuerfeln, regeln oder SLs zu ueberlassen.
- mit leuten spielen die in etwa das selbe wollen, und (mir) sympatisch sind.
- rollenspieler nicht mehr neutral betrachten. immer erstmal mit vorsicht geniessen ...
- nur soviel RPG wie ich "brauche", nicht wieviel ich koennte.
 
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