Aventurien Das gute, alte Aventurien

Könnte ich tun, nur wäre das sehr, sehr subjektiv! ;) Aber vlt. sollte man da besser einen neuen Thread aufmachen oder falls vorhanden einen alten zu dem Thema reaktivieren?
Nicht nötig, das passt hier ja super dazu. Das Ziel das Threads ist zu ermitteln, was für jeden einzelnen die "gute alte Zeit" bei DSA war. Es haben ja auch schon andere ihre Lieblings-Alt-ABs gelistet.
 
Okay, da baruch ich aber was zu - daher später. Und ich warne vor, das war noch zu Zeiten als "Mit Mantel, Stab und Zauberschwert" gerade rauskam. ;)
 
Ich habe bei Wiki Aventurica geschaut: die Ereignisse, die das bei mir umfasst waren so zwischen 1005 und 1015 BF. Wobei ich das nicht mit der Zeitspanne in Verbindung bringe und hätte ich die Länge schätzen sollen, hätte ich eher auf 30 oder 40 Jahre getippt als 10.
 
Ich habe bei Wiki Aventurica geschaut: die Ereignisse, die das bei mir umfasst waren so zwischen 1005 und 1015 BF. Wobei ich das nicht mit der Zeitspanne in Verbindung bringe und hätte ich die Länge schätzen sollen, hätte ich eher auf 30 oder 40 Jahre getippt als 10.
Darf ich fragen, was da die "einrahmenden" Ereignisse waren und was davor bzw. danach Dich stört? Oder war das schlicht der Zeitraum, zu dem Du gespielt hast, als Dir DSA noch mehr Freude gemacht hat?
 
Ja das kommt hin. Kanäle von Grangor habe ich zwar selbst nie gespielt, aber da die meisten meiner Freunde es kannten war das so das erste, was wirklich in der Welt für mich passiert ist, das eine größere Tragweite hatte. Als dann ständig was von Prophezeiungen zu lesen war und jedem klar war, dass Borbi die Tage wieder kommt, war das "Beschauliche Aventurien" für mich schon gelaufen und mit dem Fortschreiten der Borbi-Story dann auch das Interesse an DSA.
Man kann es wahrscheinlich auch an Realweltjahren festmachen, ich weiß allerdings nicht, wie man die in Aventurien-jahre umrechnet. Das wäre 1992 bis 1996 / 1997 und ich glaube mit DSA aufgehört habe ich 2001 oder 2002.
 
Ich hatte nur den Eindruck, dass einige tatsächlich wieder die Inhalte zurück wollen, was ich nicht verstehen kann.
Ganz ehrlich: Das Aventurien von DSA1 finde ich um ein vielfaches reizvoller als alles, was danach kommt.
Master Matausch hat versucht das Ganze mal neu zu beschreiben.

Mit der Borbel-Geschichte ist Aventurien mMn dann endgültig im Bereich "vanilla fantasy" angelangt.
Anders gesagt: Wenn man ein langweiliges Setting möchte, dann kann man es doch gleich als solches entwerfen. Da muss man nicht Jahre an Entwicklungsarbeit reinstecken. :sneaky:


Und das schreibe ich völlig "nostalgiebefreit". DSA hab ich erst in seiner 4. Edition mal gespielt. Ein paar Spielhilfen (zur Inspiration/als Ideensteinbruch/zum Lesen/zum was draus Basteln) liegen hier noch rum.
 
Und was genau findest du jetzt so gut an der DSA 1 Zeit. Zugegeben, der Inhalt des Links ist sehr interessant, aber doch letztlich eine alternative Version.
Was macht es so interessant für dich, dass es eben nicht langweilig ist ?
 
Das würde mich auch interessieren, denn wenn ich Matauschs Text überfliege, vermisse ich viel der häufig verschwiegenen Unanehmlichkeiten des DSA1 Aventuriens.

Wo sind die Boronpriester, die Vampire und Skelette kontrollieren können?

Gerade auch in Punkto Orkland widerspricht die Darstellung so ziemlich allen Erfahrungen der Orklandtrilogie. Die einzig wirklich ersntzunehmenden Mächtegruppen im Orkland sind die Steppengreifen, die Sklavenhaltenden Grolme und vielleicht ein paar Drachen. Orks sind dumm, unorganisiert und sogar nach Jahrhunderten nicht in der Lage, die "in ihrem Wohnzimmer" vor sich hin degenerierende Waldelfensektenstadt Ohort auszuräuchern. Orks wurden mit dem Orkensturm auf einmal "gefährlich" geschrieben. Davor waren aventurische Orks lachhaft.
 
Ich kann verstehen, was viele am "modernen" Aventurien stört, aber eine romantische Verklärung dessen, was über ein gutes Jahrzehnte durch Retcon aus dem kollektiven Gedächtnis der DSA-Fans gelöscht wurde, ist auch nicht hilfreich. DSA1 war nicht das Gelbe vom Ei und ich glaube das viele, die danach schreien, tendenziell eher Nostalgie kiffen als Ur-DSA lesen.
 
Ich habe immer den Eindruck, dass manche der Leute die "das alte Aventurien" zurückwollen, das möglichst B-Movie trashig wollen. Damit tut man dem Hintergrund aber sehr viel unrecht. Trashige Abenteuer waren auch damals schon Mumpitz und keiner den ich kenne hat gerne "Borbarads Fluch" gespielt.

"Der Zorn des Bären" ist keine wahllose Ansammlung von obskuren Fantasyklischees, sondern in erster Linie eine lebende, atmende Welt. Das macht das Abenteuer so erinnerungswürdig. Und der Plot ist kein megalomanes Weltrettungskillerritual, sondern sehr bodenständig. Sowas möchte ich wieder...
 
Trashig sollte ein Setting keinesfalls sein. Dass die Spieler es leicht in die Richtung biegen können, wenn sie wollen ist eine andere Sache. Den Zorn des Bären kenne ich nicht, aber insgesamt kann ich den Wunsch nach bodenständigen Abenteuern durchaus nachvollziehen. Die gibt es ja aber auch in DSA 4 zu genüge. Niemand ist dazu verpflichtet die Epischen Kampagnen zu spielen. Man kann sie sogar recht gut ignorieren. Ich hab ein paar jährchen (ca 2006 bis 2009 wenn ich mich recht erinnere) eine Gruppe in Südaventurien geleitet, die nie auch nur ein episches Wltrettungskillerritual hatte. Der einzige Bezugspunkt zum JdF bestand darin, dass sie mal am Hofe von Selindian Hal I in Punin waren.
 
Ich habe immer den Eindruck, dass manche der Leute die "das alte Aventurien" zurückwollen, das möglichst B-Movie trashig wollen. Damit tut man dem Hintergrund aber sehr viel unrecht. Trashige Abenteuer waren auch damals schon Mumpitz und keiner den ich kenne hat gerne "Borbarads Fluch" gespielt.

"Der Zorn des Bären" ist keine wahllose Ansammlung von obskuren Fantasyklischees, sondern in erster Linie eine lebende, atmende Welt. Das macht das Abenteuer so erinnerungswürdig. Und der Plot ist kein megalomanes Weltrettungskillerritual, sondern sehr bodenständig. Sowas möchte ich wieder...

Ja, das war einfach sehr schön und stimmungsvoll. Ich glaub ich muss es nachher nochmal raussuchen und schmökern.
 
Ich habe immer den Eindruck, dass manche der Leute die "das alte Aventurien" zurückwollen, das möglichst B-Movie trashig wollen.
Ich nicht, wir haben das damals bis auf ein paar Ausrutscher aber auch nicht trashig gespielt. Borbarads Fluch kenne ich auch nur aus Gruselgeschichten ;)
Trashig sollte ein Setting keinesfalls sein.
So ein Quatsch! Man braucht doch auch Settings für die Leute, die was trashiges spielen wollen ohne es sich zurecht biegen zu müssen. Das ist genauso Käse wie zu behaupten ein Setting braucht Grautöne.
Je unterschiedlicher verschiedene Settings sind, desto eher findet jeder was, das gefällt ohne viel hinbiegearbeit. Wenn man sich natürlich für ein Setting entscheidet, dass einem nicht gefällt und dann lieber motzt statt auf ein anderes zu wechseln ... naja viel Spaß damit ...
 
Das Beschauliche Aventurien (das darunter verschiedene Leute durchaus sehr verschiedene Zeitspannen verstehenhaben wir ja schon festgestellt) hat aber auch als Setting seinen eigenen Charme.
[...]
Etwas anderes, was ich daran mag, sind gerade die fehlenden Grautöne. Das muss man nicht mögen, aber wenn man Liebeskomödien nicht mag geht man auch nicht in einen Sandra Bullock Film und findest es unpassend, dass Bruce Willis noch nicht aufgetaucht ist und niemand erschossen wurde. An sich bevorzuge ich Settings mit vielen Grautönen, aber von denen kenne ich auch ausreichend. Settings mit eindeutigem Gut/Böse kenne ich eher wenige (das kann bei anderen Personen natürlich anders sein) und von denen finde ich Aventurien als eins der schönsten. Klar würde ich dort keine Conan-inspirierte Kampagne spielen, aber für Abentuer, die sich an Märchen und Feengeschichten orientieren passt Aventurien super ... und es ist vielfältiger als das Auenland ;)

Danke, Du sprichst mir aus der Seele. M.E. ist mit der Borbarad-Kampagne ein ziemlich radikaler Schnitt passiert. Das frühere Spiel "ohne Grautöne", bei dem die Spielercharaktere per Definition "Helden" sind und die Welt eher eine gemütlich-romantisierte Fassung größtenteils europäischer Länder mag aus der Mode gekommen sein. Zu sagen, dass es "verboten" ist, wie das die Fans des aktuellen DSA gerne tun, ist aber eben Unsinn. Es hat Spaß gemacht, schlicht die Helden zu spielen und nicht jeden Tag hochkomplexe moralische Entscheidungen treffen zu müssen.

Es war aber vor allem ein Alleinstellungsmerkmal von DSA. Am ehesten ähnelte dem noch das Setting des schon verstorbenen Seventh Sea - wenn man da mal die Bände zu den Geheimgesellschaften ignorierte. Ansonsten gibt´s als "Romatic Fantasy" eigentlich nur noch "Blue Rose", welches aber noch deutlich stärker ins märchenhafte driftete als das alte DSA.

Sowas wie die Schwarzen Lande als Reiche finsterster Mutanten, Untoter und Magie gab´s dagegen so ziemlich in jeder D&D Welt. Oron war dazu auch noch peinlich. Das ganze High-Fantasy-Gedudel mit fliegenden Festungen und Dämonen an jeder Straßenecke ist ebenfalls nicht so spannend. Die Krönung dieser Entwicklung ist m.E. das unsägliche "Demonicon" - das komplette Gegenteil des früheren DSA.

Das neue Alleinstellungsmerkmal von DSA scheint dagegen heute zu sein, dass mindetens einmal im Halbjahr neue Regeln eingeführt werden, um das ganze komplizierter zu machen - ich bin seit Jahren mal wieder Spielleiter und stelle erstaunt fest, dass ich allein zum Mitschleppen der Regelbände jedesmal den PKW-Kofferraum vollstopfen muss - und dass es diesen hektischen Metaplot gibt, bei dem mindestens einmal im Jahr eine beinahe Weltvernichtung mit der Zerstörung ganzer Reiche erfolgen muss. Das ist aber eben echt anstrengend - und eigentlich spiele ich DSA nicht beruflich, sondern in meiner Freizeit.

Wobei anzumerken ist, dass der Band "Vater der Fluten" ein bisschen einen kurzen Rückblick ins "beschauliche Aventurien" darstellte. Auch die beiden Daedalic-Adventures sind in diesem Zusammenhang eher altes Aventurien als neues. Vielleicht gibt´s ja irgendwann mal mehr dazu.
 
Ich stimme Dir sowas von zu... lasst uns eine Initiative starten: "Für ein epikfreies Aventurien" :D
 
Waren "Mehr als 1000 Oger" und "Der Löwe und der Rabe" nicht episch? Zu mindest das erste hab ich damals ziemlich episch aufgezogen und das hat ne Menge Spaß gemacht.

EDIT: Hm, das bringt mich auf eine Idee. Ich glaube es wird Zeit, den alten Schinken mal wieder auszupacken und für "Wildes Aventurien" umzusetzen. Wo man schon mal ein für Massenschlachten ausgelegtes Regelsystem migriert hat, sollte man es auch voll ausnutzen...:sneaky:
 
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