Die These das man Rollenspiele ohne Rollenspiel spielen kann ist doch schon allein deswegen absurd weil die Spielmechaniken bei Rollenspiel das Spiel nicht vollständig beschreiben.
Das heißt es gibt mitunter Battlemaps, ausführliche Beschreibungen zu Waffen, Manövern und dergleichen mehr, allerdings gibt es keine Aufstellung oder Verregelung wie es zu dem Kampf kommt.
Einspruch...
4e konnte man sehr wohl wie Battletech, Heroclix, Diskwars, Confrontation oder ein ähnliches Miniaturenkampfsystem spielen. Die
level appropriate Encounters mit ihren Kampfaufstellungen und Spielplänen haben dies ermöglicht
und rollenspielunerfahrenen Einsteigern vermutlich sogar suggeriert. Um diese Set Battles zu spielen, musste niemand wissen, wie und warum die jeweiligen Parteien an den Schauplatz gekommen waren.
Ich hatte das Gefühl, dass die 4e-Module aus kaum etwas anderem bestanden - was auch der Grund war, warum ich Probleme hatte, 4e-Abenteuer für andere Systeme zu adaptieren.
Wann immer ich in meiner SL-Laufbahn auf vorgefertigte Abenteuer zurückgegriffen habe, musste ich sie auf andere Systeme umschreiben, weil in meinen Gruppen immer auch Spielleiter des gerade gespielten Systems saßen, die die offiziellen Module jeweils schon kannten. Also habe ich Midgard- und AD&D-Sachen für das jeweils andere System aufbereitet, Warhammer für AD&D, Midgard für Warhammer, Midgard für TWERPS, usw... und dabei spielte es selten eine Rolle, aus welcher Edition das Abenteuer stammte.
Anders bei 4e - da hatte ich das Gefühl, ein Spiel aus einer völlig anderen Spielart vor mir zu haben, so als müsse ich ein Rollenspielabenteuer aus einer HeroQuest-Erweiterung oder Talisman destillieren. (Und wenn man die Pläne und die Statblocks wegnahm, blieb selten genug konvertierbare Substanz übrig...)