Ter der Grosse
Pseudozwerg
- Registriert
- 7. Oktober 2003
- Beiträge
- 1.693
Was folgt, ist eine etwas unkonventionelle Charakterbeschreibung, die den Runner und seine beiden Connections in drei Kurzszenen mit jeweils etwas anderem Stil vorstellt. Die erste Szene scheint aus einem Actionfilm entsprungen, die zweite erinnert wohl am ehesten an einen Eastern und die dritte.... ja, das ist ein Stil für sich. Ein wenig der Douglas-Adams-Komik nachempfunden, aber natürlich nichts als ein lächerlicher Versuch, den Meister nachzuahmen. ich hoffe, das Lesen macht euch so viel Spaß wie mir das Schreiben.
Szene 1: SILENT SHADOW
Der Schweiß lief ihm in Bächen durch das Gesicht und über seinen entblößten blaßgelben Oberkörper, folgte den Formen seinen gewaltigen Muskeln, die sich bei jeder Bewegung wie in harmonischem Tanz ineinanderschoben und wieder auseinanderzogen, lief auch grausam brennend in die frische Schußwunde an seiner Schulter und vermischte sich mit dem halb geronnen Blut. Er stöhnte leise zwischen zusammengebissenen Zähnen auf. Er war entschlossen, jetzt nicht aufzugeben. Mit unglaublicher Anstrengung schob er sich Meter für Meter mit eidechsengleichen Bewegungen den engen Schacht hinauf, der seinen Händen und Füßen nicht mehr Halt bot als eine flache Gletscherwand, aber an dem seine Gliedmaßen auf wundersame Weise trotzdem haften blieben. Das Geckotattoo, das seinen gesamten Oberkörper bedeckte, führte bei jeder Beweung seines verschwitzten breiten Rückens und bei jedem Zucken seiner beeindruckenden Bauchmuskeln einen kuriosen Tanz auf. Das Tattoo war hauptsächlich in gelb, grün und silber gehalten, wobei die silberfarbenen Komponenten tatsächlich aus Silber zu bestehen schienen, das unter unglaublichen Qualen in seinen Körper hineingebrannt worden sein musste. In Wahrheit hatte er diese Qual freiwillig auf sich genommen, denn es war nur die Macht des Tattoos, die ihm erlaubte, dort zu sein, wo er sich befand.
Jede Faser seines Körpers war aufs Äußerste angespannt, jede Faser seines Geistes konzentrierte sich auf die Macht der Echse, die ihn an der flachen Wand hielt.
Sein Ziel war nun nicht mehr weit entfernt. Irgendwo über ihm befand sich Hatoi Hanzo, den heute nacht sein Schicksal ereilen würde. Bis jetzt war alles überraschend glatt verlaufen. Er war nur zwei Wachen begegnet, die er ausgeschaltet hatte, bevor sie Alarm geben konnten. Trotzdem war es nur eine Frage der Zeit, bis die Leichen gefunden würden. Silent Shadow stand also unter Zeitdruck. So arbeitete er am liebsten. Er grinste ein kleines, boshaftes Grinsen, als er mit Genugtuung daran dachte, wie er diesen räudigen Hund zu seinen Ahnen schicken würde, auch wenn es ihn vielleicht sein eigenes Leben kosten würde. Aber seine Rache war wichtiger. Niemand, wirklich NIEMAND verarschte Silent Shadow, den geräuschlosen Schatten, den Besten der Besten. Nicht einmal jemand wie Hatoi Hanzo. Ihm wurde klar, dass nach dieser Aktion der gesamte Shotozumi-Ring hinter ihm her sein würde, und er verspürte einen leichten Stich. Unter allen Dingen, die er kennengelernt hatte, seit er vor 19 Jahren in einem Weidenkorb vor dem koreanischen Waisenhaus Seattles gefunden wurde, ähnelte der Shotozumi-Ring dem, was man Familie nannte, am meisten. Egal. Jonny und Meister Wong würden ihn nicht verraten, und mit ihrer Hilfe würde er auch außerhalb des Ringes in den Schatten Fuß fassen können. Wenn er Meister Wong bisher immer als seinen Vater betrachtet hatte, dann war der Metroplex sein Zuhause UND seine Mutter. Und der Plex schrie förmlich nach Shadow's Fähigkeiten. Bei dieser Formulierung musste er Grinsen. Das hätte ich selbst nicht schöner sagen können dachte er. Shadow hatte es sich zur Gewohnheit gemacht, bei wichtigen Dingen einen gedanklichen Dialog mit sich selbst zu führen. Auf die Art konnte er die Situation aus zwei verschiedenen Blickwinkeln betrachten und die Vor- und Nachteile seiner Optionen gegeneinander abwägen.
Aber in diesem Fall hatte er sich schon entschieden. Wenn er heil aus dieser Sache rauskäme, würde er als Shadowrunner weitermachen. Jonny hatte schon einen Kontakt für ihn an der Hand. Diese Arbeit war wahrscheinlich sowieso interessanter, als die Schmuggel- und Drogengeschäfte mit den örtlichen Gangs, die er für den Ring erledigt hatte. Noch ein Grund für die Richtigkeit seiner Entscheidung.
Er war inzwischen schon ein gutes Stück weiter geklettert. Weit konnte es nun wirklich nicht mehr sein. Ohne jede Vorwarnung ging ein heftiges Zittern durch seinen Körper. Der Gecko leuchtete schwach bläulich auf, dann spürte Shadow, wie er den Kontakt zur Wand verlor und fiel wie ein Stein. Verzweifelt kratzten seine Finger über das glatte Metall ohne auch nur den geringsten Halt finden zu können. Er prallte schmerzhaft am Boden des Schachtes auf. Die Luft wurde ihm gewaltsam aus den Lungen gedrückt und eine tiefe Schwärze drang in sein Blickfeld ein. Wie aus weiter Ferne hörte er ein bedrohliches Knirschen unter sich. Ein einziger klarer Gedanke ging wie ein Blitz durch sein benommenes Bewußtsein, dann gab der Boden unter ihm nach, der dem gewaltigen Gewicht des kleinen, aber muskelbepackten Orks absolut nicht gewachsen war. In einer Kaskade aus Metall, Beton und Putz stürzte er in den Raum unter ihm. Noch immer konnte er nur wenig sehen und kaum atmen, trotzdem war er mit einem schnellen Sprung wieder auf den Beinen. An der Stelle, an der er gelegen hatte, schlugen nur einen Augenschlag später mehrere Kugeln ein. Silent Shadow brauchte sich nicht einmal bewusst auf den Bewegungsablauf zu konzentrieren: blitzschnell zog seine Rechte eines der seltsam geformten Wurfmesser aus einem seiner beiden breiten Gürtel und schleuderte es in fast demselben Augenblick in die Richtung, aus der das Mündungsfeuer ertönt war. Das Röcheln, das kurz danach aus derselben Richtung ertönte, nahm er mit einem zufriedenen Grunzen entgegen, doch im selben Moment warf er sich auch schon zur Seite, da er einen zweiten Schemen in seinem eingeschränkten Blickfeld wahrgenommen hatte. Um seine eigene Achse rotierend flog Shadow seitlich über das niedrige Sofa neben ihm hinweg und stieß auf der anderen Seite schmerzhaft gegen den kleinen Tisch, der davorstand. Mehrere Kugeln schlugen hinter ihm in das Sofa und rissen Stofffetzen und Daunen heraus. Der Staub brannte in Shadows Augen. Drek! Wenn er wenigstens wieder etwas sehen könnte! Er fuhr sich mit dem Handrücken durch die Augen. Als der Feuerstoß seines Gegners abrupt verstummte und er ein leises Klicken hörte, richtete er sich auf und warf mit mehreren schnellen Bewegungen einige seiner Wurfmesser in Richtung des Schemens, den er wahrnehmen konnte. Drei mal folgte auf seinen Wurf nur ein dumpfes Geräusch und ein kleiner Aufschrei, erst beim vierten Messer vernahm er das erlösenbde Röcheln, auf das er gewartet hatte. Er ließ sich auf das Tischchen fallen und wartete ein paar Momente, während sein Blickfeld aufklarte und seine Atmung sich normalisierte. Er befand sich offensichtlich in einer Art Foyer, dass nun ziemlich verwüstet war. Ihm gegenüber stand ein hoher Wandspiegel, in dem sich der junge Ki-Adept kurz betrachtete. Seine schwarzen Haare waren relativ kurz und stoppelig und wurden von einem roten Tuch, das er sich über die Stirn gebunden hatte, daran gehindert, ihm über seine schwarzen Augen zu fallen. Sein muskulöser Oberkörper, der vor Schweiß glänzte, hob und senkte sich rasch. Er hatte zwei schwarze Ledergürtel mit je 7 Laschen, in denen insgesamt noch 9 völlig unterschiedlich geformte Messer steckten, um seine Mitte geschlungen. Die dunkelblaue Leinenhose, die er trug, spannte über seinen muskulösen Beinen.
Auf dem Boden vor ihm lagen die Körper zweier menschlicher Asiaten, die frühzeitig zu ihren Ahnen geschickt worden waren. Einer hatte ein Wurfmesser im Hals stecken, der andere zwei im rechten Arm, der auf groteske Art gekrümmt war, und zwei weitere in der Brust. Vor allem aber hatten die beiden eines: Credsticks, in denen der Code gespeichert war, der die beiden rotglänzenden Maschinen auf der anderen Seite der Glastür dazu bringen würde, Shadows orkischen Arsch zu retten. Zumindest für heute nacht…
Szene 1: SILENT SHADOW
Der Schweiß lief ihm in Bächen durch das Gesicht und über seinen entblößten blaßgelben Oberkörper, folgte den Formen seinen gewaltigen Muskeln, die sich bei jeder Bewegung wie in harmonischem Tanz ineinanderschoben und wieder auseinanderzogen, lief auch grausam brennend in die frische Schußwunde an seiner Schulter und vermischte sich mit dem halb geronnen Blut. Er stöhnte leise zwischen zusammengebissenen Zähnen auf. Er war entschlossen, jetzt nicht aufzugeben. Mit unglaublicher Anstrengung schob er sich Meter für Meter mit eidechsengleichen Bewegungen den engen Schacht hinauf, der seinen Händen und Füßen nicht mehr Halt bot als eine flache Gletscherwand, aber an dem seine Gliedmaßen auf wundersame Weise trotzdem haften blieben. Das Geckotattoo, das seinen gesamten Oberkörper bedeckte, führte bei jeder Beweung seines verschwitzten breiten Rückens und bei jedem Zucken seiner beeindruckenden Bauchmuskeln einen kuriosen Tanz auf. Das Tattoo war hauptsächlich in gelb, grün und silber gehalten, wobei die silberfarbenen Komponenten tatsächlich aus Silber zu bestehen schienen, das unter unglaublichen Qualen in seinen Körper hineingebrannt worden sein musste. In Wahrheit hatte er diese Qual freiwillig auf sich genommen, denn es war nur die Macht des Tattoos, die ihm erlaubte, dort zu sein, wo er sich befand.
Jede Faser seines Körpers war aufs Äußerste angespannt, jede Faser seines Geistes konzentrierte sich auf die Macht der Echse, die ihn an der flachen Wand hielt.
Sein Ziel war nun nicht mehr weit entfernt. Irgendwo über ihm befand sich Hatoi Hanzo, den heute nacht sein Schicksal ereilen würde. Bis jetzt war alles überraschend glatt verlaufen. Er war nur zwei Wachen begegnet, die er ausgeschaltet hatte, bevor sie Alarm geben konnten. Trotzdem war es nur eine Frage der Zeit, bis die Leichen gefunden würden. Silent Shadow stand also unter Zeitdruck. So arbeitete er am liebsten. Er grinste ein kleines, boshaftes Grinsen, als er mit Genugtuung daran dachte, wie er diesen räudigen Hund zu seinen Ahnen schicken würde, auch wenn es ihn vielleicht sein eigenes Leben kosten würde. Aber seine Rache war wichtiger. Niemand, wirklich NIEMAND verarschte Silent Shadow, den geräuschlosen Schatten, den Besten der Besten. Nicht einmal jemand wie Hatoi Hanzo. Ihm wurde klar, dass nach dieser Aktion der gesamte Shotozumi-Ring hinter ihm her sein würde, und er verspürte einen leichten Stich. Unter allen Dingen, die er kennengelernt hatte, seit er vor 19 Jahren in einem Weidenkorb vor dem koreanischen Waisenhaus Seattles gefunden wurde, ähnelte der Shotozumi-Ring dem, was man Familie nannte, am meisten. Egal. Jonny und Meister Wong würden ihn nicht verraten, und mit ihrer Hilfe würde er auch außerhalb des Ringes in den Schatten Fuß fassen können. Wenn er Meister Wong bisher immer als seinen Vater betrachtet hatte, dann war der Metroplex sein Zuhause UND seine Mutter. Und der Plex schrie förmlich nach Shadow's Fähigkeiten. Bei dieser Formulierung musste er Grinsen. Das hätte ich selbst nicht schöner sagen können dachte er. Shadow hatte es sich zur Gewohnheit gemacht, bei wichtigen Dingen einen gedanklichen Dialog mit sich selbst zu führen. Auf die Art konnte er die Situation aus zwei verschiedenen Blickwinkeln betrachten und die Vor- und Nachteile seiner Optionen gegeneinander abwägen.
Aber in diesem Fall hatte er sich schon entschieden. Wenn er heil aus dieser Sache rauskäme, würde er als Shadowrunner weitermachen. Jonny hatte schon einen Kontakt für ihn an der Hand. Diese Arbeit war wahrscheinlich sowieso interessanter, als die Schmuggel- und Drogengeschäfte mit den örtlichen Gangs, die er für den Ring erledigt hatte. Noch ein Grund für die Richtigkeit seiner Entscheidung.
Er war inzwischen schon ein gutes Stück weiter geklettert. Weit konnte es nun wirklich nicht mehr sein. Ohne jede Vorwarnung ging ein heftiges Zittern durch seinen Körper. Der Gecko leuchtete schwach bläulich auf, dann spürte Shadow, wie er den Kontakt zur Wand verlor und fiel wie ein Stein. Verzweifelt kratzten seine Finger über das glatte Metall ohne auch nur den geringsten Halt finden zu können. Er prallte schmerzhaft am Boden des Schachtes auf. Die Luft wurde ihm gewaltsam aus den Lungen gedrückt und eine tiefe Schwärze drang in sein Blickfeld ein. Wie aus weiter Ferne hörte er ein bedrohliches Knirschen unter sich. Ein einziger klarer Gedanke ging wie ein Blitz durch sein benommenes Bewußtsein, dann gab der Boden unter ihm nach, der dem gewaltigen Gewicht des kleinen, aber muskelbepackten Orks absolut nicht gewachsen war. In einer Kaskade aus Metall, Beton und Putz stürzte er in den Raum unter ihm. Noch immer konnte er nur wenig sehen und kaum atmen, trotzdem war er mit einem schnellen Sprung wieder auf den Beinen. An der Stelle, an der er gelegen hatte, schlugen nur einen Augenschlag später mehrere Kugeln ein. Silent Shadow brauchte sich nicht einmal bewusst auf den Bewegungsablauf zu konzentrieren: blitzschnell zog seine Rechte eines der seltsam geformten Wurfmesser aus einem seiner beiden breiten Gürtel und schleuderte es in fast demselben Augenblick in die Richtung, aus der das Mündungsfeuer ertönt war. Das Röcheln, das kurz danach aus derselben Richtung ertönte, nahm er mit einem zufriedenen Grunzen entgegen, doch im selben Moment warf er sich auch schon zur Seite, da er einen zweiten Schemen in seinem eingeschränkten Blickfeld wahrgenommen hatte. Um seine eigene Achse rotierend flog Shadow seitlich über das niedrige Sofa neben ihm hinweg und stieß auf der anderen Seite schmerzhaft gegen den kleinen Tisch, der davorstand. Mehrere Kugeln schlugen hinter ihm in das Sofa und rissen Stofffetzen und Daunen heraus. Der Staub brannte in Shadows Augen. Drek! Wenn er wenigstens wieder etwas sehen könnte! Er fuhr sich mit dem Handrücken durch die Augen. Als der Feuerstoß seines Gegners abrupt verstummte und er ein leises Klicken hörte, richtete er sich auf und warf mit mehreren schnellen Bewegungen einige seiner Wurfmesser in Richtung des Schemens, den er wahrnehmen konnte. Drei mal folgte auf seinen Wurf nur ein dumpfes Geräusch und ein kleiner Aufschrei, erst beim vierten Messer vernahm er das erlösenbde Röcheln, auf das er gewartet hatte. Er ließ sich auf das Tischchen fallen und wartete ein paar Momente, während sein Blickfeld aufklarte und seine Atmung sich normalisierte. Er befand sich offensichtlich in einer Art Foyer, dass nun ziemlich verwüstet war. Ihm gegenüber stand ein hoher Wandspiegel, in dem sich der junge Ki-Adept kurz betrachtete. Seine schwarzen Haare waren relativ kurz und stoppelig und wurden von einem roten Tuch, das er sich über die Stirn gebunden hatte, daran gehindert, ihm über seine schwarzen Augen zu fallen. Sein muskulöser Oberkörper, der vor Schweiß glänzte, hob und senkte sich rasch. Er hatte zwei schwarze Ledergürtel mit je 7 Laschen, in denen insgesamt noch 9 völlig unterschiedlich geformte Messer steckten, um seine Mitte geschlungen. Die dunkelblaue Leinenhose, die er trug, spannte über seinen muskulösen Beinen.
Auf dem Boden vor ihm lagen die Körper zweier menschlicher Asiaten, die frühzeitig zu ihren Ahnen geschickt worden waren. Einer hatte ein Wurfmesser im Hals stecken, der andere zwei im rechten Arm, der auf groteske Art gekrümmt war, und zwei weitere in der Brust. Vor allem aber hatten die beiden eines: Credsticks, in denen der Code gespeichert war, der die beiden rotglänzenden Maschinen auf der anderen Seite der Glastür dazu bringen würde, Shadows orkischen Arsch zu retten. Zumindest für heute nacht…