Konvertierung Call of Cthulhu (CoC) mit BoL / Konvertierung

pansophy

Halbgott
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30. November 2010
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Hallo,

fuer Leute, die ein wenig CoC Spass mit einfachen Regeln haben wollen, habe ich meine Hausregel fuer "Horror" und "realistische Charaktere" in den Hausregel Thread eingestellt.

In unserer Gruppe haben wir damit extrem viel Spass, da Charaktere schnell kreiert sind und man somit nicht zu viele Hemmungen hat sie in den Wahnsinn zu treiben. :cool:

Zur Charaktergenerierung muss man nicht zuviel konvertieren, da CoC relativ wenige Spezialfertigkeiten hat (Boons & Flaws) und eigentlich jeder Charakter eine Berufsrolle besitzt.
Um Werte zu konvertieren sollte man einen "0" Wert bei 25-30% ansiedeln, "1" bei 40%, "2" bei 60% und "3" bei 75%.
Eine "-1" waere zwischen 15% und 18%.

Somit hat man eine gute Grundlage und kann eigentlich on-the-fly mit CoC Adventures spielen.

Spezialfaehigkeiten treten meist nur bei den Gegenspielern auf, und da sollte einfach gesunder Menschenverstand genutzt werden - die Spieler sehen ja eh nicht, was man da so hinter vorgehaltener Hand fabriziert.

;D
 
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Ah, da hat jemand den Thread in dem englischen Forum gelesen ;)

Ja, ich versuche beide Seiten zu unterstuetzen. Auch wenn ich zugegebenermassen mit beiden Sprachen im Moment so meine Schwierigkeiten habe ;)
 
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Nette Idee.

Wie spielt sich denn CoC so mit den BoL-Regeln?

CoC ist ja - vor allem in der deutschen Version - mehr auf Athmosphäre und Stimung angelegt als auf Action. Und die BoL-Regeln sind ja eher für ein schnelles, aktionsorientiertes Spiel gedacht. Da frage ich mich schon, ob sich da das "CoC-Gefühl" einstellt.

Das interessiert insbesondere deshalb, weil ich selber eine pulpigere (also action-lastigere) CoC-Kampagne plane und dafür eigentlich die Original-Regeln (in der "Hexer von Salem"-Variante) benutzen wollte. Die SW-Variante ("Realms of Cthulhu") ist mir - obwohl ich Savage Worlds sonst sehr schätze - irgendwie nicht fertigkeitsbezogen genug für ein Cthulhu-Spiel. Deshlab würden mich Deine Eindrücke von "Barbarians of Cosmic Horror" sehr interessieren.
 
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Tja, wie spielt es sich. Also eigentlich steht bei uns Atmosphäre immer im Vordergrund, bei jeder Art von BoL. Die Story wird erzaehlt, jeder Spieler traegt dazu bei - und die Regeln verschwinden eher im Hintergrundrauschen. Ich hatte BoL eigentlich nie als actionlastig aufgefasst, auch wenn es das bei den wenigen Regeln sein koennte. Actionlastig habe ich immer mit SW verbunden, da dort alle Entfernungen in Inch angegeben werden und bei uns eher Tabletop Gaming Spass aufkommt, als Rollenspiel Spass. Aer das ist bestimmt einfach eine Sache der Gruppe in der man spielt.

Ich kann hierzu auch vielleicht sagen, dass Spiele, die viele Regeln haben, bei uns in der Gruppe nicht funktionieren. Die Leute fangen an gelangweilt mit dem iPhone zu spielen oder sich ueber allen moeglichen Kram zu unterhalten, wenn man sie durch zu viele Regeln einengt.
Beste Ergebnisse waren bislang die folgenden Systeme: 1PG, GDi, CoC und D6. Der Rest hat uns eher immer gelangweilt.

Soviel zum Hintergrund unserer Gruppe. Spielerisch ist BotCH (Barbarians of the Cosmic Horror) sehr angenehm. Keiner der Spieler schaut wirklich auf sein Charakterblatt waehrend einer Session, da er die meisten Werte und vor allem seinen Beruf so gerade eben im Kopf behalten kann. Das ist sehr angenehm, da man viel mehr Platz fuer Chips und Bier hat. ;) Naja, kind of. Wir schaffen die Atmosphaere hier, indem wir uns in einem alten Lesezimmer bei einem der Spieler versammeln. Das Licht ist gedimmt und jeder Spieler sitzt in einem sehr bequemen Sessel, umgeben von hunderten Buechern. Vielleicht ist nun klar, warum bei uns Wuerfel, Battlemaps und Figuren voellig fehl am Platze waeren.
Die Spieler beschreiben halt ihre Aktionen, wie sie ihre Fertigkeiten einsetzen. Als Spielleiter schaetze ich dann ab, ob gewuerfelt werden muss, und wie die Zuschlaege sind. Je nach Beschreibung der Aktion fallen diese dann aus. Der Spieler wuerfelt dann und beschreibt anschliessend anhand des Ergebnisses, wie seine Aktion ausgegangen ist. Somit ist die Atmosphaere extrem dicht und jeder ist in die Story involviert. So manches mal hat uns schon ein ploetzliches Geraeusch zusammenzucken lassen - weil jeder so extrem in der Story "haengt".

Aber was ist nun anders als bei anderen RPG Systemen? Ganz einfach: wir muessen nicht unbedigt in den Charakerblaettern wuehlen, WO nun der Skill zum Kletteren steht, oder wie hoch der Wert in einem Skill ist. Alleine das ruiniert die Dichte der Stimmung. Wenn jeder weiss, wie seine Werte sind, niemand gross nachsehen muss, genau dann bekommen die beiden sechsseitigen Wuerfel einen besonderen Touch ... es ist fast so, als wuerde man die Aktion beim werfen der Wuerfel geschehen sehen.

Ich kann es nicht anders beschreiben. CoC mit BoL Regeln ist wie ein Buch gemeinsam zu lesen und es gleichzeitig zu schreiben. Das schlimme daran ist, dass man hier auf kein Happy End hinarbeitet, sondern immer tiefer in den Wahnsinn gezogen wird. Einer der Spieler kommentierte es mit den Worten: "Man schreibt hier ein eigenes Mythos Werk und kommt sich wie der Verfasser der Mythos Buecher bei CoC selber vor."

Es ist dicht. Dichter, als ich es mit der selben Gruppe und den Chaosium Regeln bisher erlebt habe. Und das nur, weil niemand mehr in den Buechern nach Regeln oder Werten sucht. Man konzentriert sich voellig auf die Geschichte.

Um aber Dein Verlangen nach einer Pulp Version von CoC zu stillen: es sollte genauso gut funktionieren. Nur weil wir kaum Werte nachsehen, bedeutet dies nicht, dass wir fast nie wuerfeln. Ein Kampf mit einer kleineren Kreatur kann schon mal um die 10 bis 15 Kampfrunden dauern, da nur sehr selten ein Treffer erzielt wird.
Auch andere Aktionen sind sehr oft mit einem Test verbunden. Pulp wird meiner Meinung nach sehr gut funktionieren, gerade weil die Spieler dazu angehalten werden das Wuerfelergebnis zu interpretieren und in die Story einzubringen. Das entlastet den Spielleiter ungemein und funktioniert seltsamer Weise bei BoL besser, als bei anderen Systemen - ich habe dafuer keine Erklaerung.

Wir spielen auch eine Gamma World Version mit den BotA Regeln. Diese ist extrem action lastig, aber es ist das selbe: es macht super viel Spass, die Leute bringen sich in die Story ein und gemeinsam wird das Abenteuer zu einem wirklichen Erlebnis.

Ich denke es hat bei allen Spielern "klick" gemacht, als ich ihnen die Regeln fuer Verfolgungsjagden aus der "Dogs of W.A.R." Version von BoL gegeben habe. Dort sind super schoene Beispiele, wie ein Spieler sein Wuerfel Ergebnis in das Geschehen einbringen kann, was BoL halt ausmacht. Und Verfolgungsjagden sind nunmal ein muss ... bisher ist noch jeder vom Ort des Grauens geflohen, und oftmals war er dabei nicht alleine (oder vielleicht doch, aber das kann nur der Psychiater herausfinden).
 
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Noch ein Nachtrag:
das Fehlen der Fertigkeitsbezogenheit ist, wenn ich den Begriff richtig interpretiere, bei RoC leider ein generelles Problem bei SW (meine Meinung). Ein Character zeichnet sich dort mehr durch seine Talente aus, als durch seine Skills und vor Allem durch seinen Beruf. Skills sind irgendwie "nett" schwammig gefasst und Berufe haben eigentlich bis auf den Namen keine Auswirkung.
Durch den Trick der "Hobby Skills" wird versucht, dem Ganzen etwas Tiefgruendigkeit einzufloessen.

Das SW Konzept ist kein schlechtes, und funktioniert bestimmt auch in entsprechenden Settings super. Aber ich mag es nicht und schon garnicht bei CoC. Die Charaktere werden selten "alt" genug, um gute Talente zu bekommen oder sich von der Masse abzuheben, und die "Karteninitiative" und "Bennies im Pokerchips Stil" mag in einem Setting a la Deadlands zur Stimmung beitragen, bei Cthulhu sind es meiner Meinung nach ueberfluessige Props.

Aber ich will hier nun keinen Glaubenskrieg anzetteln. Ich will nur sagen, dass ich RoC als gutes Produkt einschaetze, sowie auch SW im Allgemeinen, aber es ist nicht mein Ding und ist kein Add-On zur Atmosphaere.

Ich mag die Einfachheit von BoL, das die Regeln im Hintergrund verschwinden, und man mit 2 sechseitigen Wuerfeln ueber das Schicksal eines Characters entscheiden kann - und der Charakerhintegrund aus TEXT und nicht aus ZAHLEN besteht (oder Talenten, die ich immer wieder nachsehen muss, da sie so viele Ausnahmeregeln aufstellen).

;)
 
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;) ja, es ist anders ... von daher kann ich fuer mehr "crunch" nur zu CoC mit BRP Erweiterungen raten.
 
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