Brainstorming Brainstorming: Warum Habitate?

Nogger

Neuling
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Ich werkle zurzeit an einem SF-Setting. Es muss nicht ganz hart sein, ab er es soll stark in die harte Ecke lehnen. Nach dem Wälzen von endlosen Ideenfunken was man alles tun könnte hab ich mich gefragt, was eigentlich den Kern des ganzen ausmachen soll und der Kern ist:

Das ganze spielt ausschliesslich in Habitaten. Das restliche Universum soll entweder unbesiedelt, unzugänglich oder mindestens schwer erreichbar (im Sinne von "jahrelange Reise") sein.

Was für eine "Erklärung" und was für Ideen hättet Ihr für so ein Setting? Ich halte meine mal mit Absicht zurück, da ich auf der Suche nach Alternativen bin. Zwei Ideen möchte ich allerdings ausschliessen:

1. Die Habitate sind die Zuflucht der Menschen im Sonnensystem, nachdem die Erde vernichtet wurde.
2. Die Menschen befinden sich auf einer interstellaren Reise. (Wen diese Idee anmacht, kann sich hier vielleicht austoben.)
 
AW: Brainstorming: Warum Habitate?

Harte Ecke heißt es gibt keine FTL Antriebe.
Energie ist auch kein so leicht lösbares Problem.
Also kommen nur Habitate in einer gewissen Nähe zur Sonne (Energiequelle) in Betracht.
Unser Sonnensystem wird aber kaum das einzige sein. Irgendwann ist eben ein Embryonenschiff, Generationenschiff was auch immer losgeschickt worden und hat Habitate bei anderen Sonnen errichtet (da wir keine Planeten mehr brauchen wäre Alpha Centauri ja auch ok).
Da kann es ruhig X Habitate geben die man in einer Reise von 1-2 Monaten oder so erreichen kann, aber abseits davon kann man es eben vergessen.
Es herrscht ein natürlich extrem stark verzögerter Kontakt zur Erde und anderen Sonnensystem nur das sind dann mal eben 4 Lichtjahre...
 
AW: Brainstorming: Warum Habitate?

Die Habitate sind eine Raumstation irgendwo weit draußen im Weltraum als Speerspitze der Menschheit für die Besiedlung des Weltraumes. Leider wurde aus der Besiedelung des Weltraums nicht. Die Erde gibt es noch, aber wie die sich in den letzten Jahren weiterentwickelt hat, hat man auf der Raumstationen nur schlecht mitbekommen. Die Reise Erde Raumstation dauert sehr lange, so dass man nicht mal eben Verstärkung, Nahrung einfliegen lassen kann. So eine Reise dauert ein Jahr oder länger. Auf der Erde kann inzwischen ein Weltkrieg ausgebrochen sein, in dem Weltraumtechnologie vernichtet wurde, so dass es gar keine Reisemöglichkeit zur Station gibt.
Interessant wäre auch wenn wieder ein Krieg auf der Erde ausbricht und die verschiedenen Nationalitäten sich auf die Seite ihres jeweiligen Landes stellen sollen/müssen.;)
 
AW: Brainstorming: Warum Habitate?

Was für eine "Erklärung" und was für Ideen hättet Ihr für so ein Setting? Ich halte meine mal mit Absicht zurück, da ich auf der Suche nach Alternativen bin. Zwei Ideen möchte ich allerdings ausschliessen:

Rohstoffe. Die Erde ist ziemlich ausgebeutet, aber der Rest des Sonnensystems ist ziemlich üppig damit bestückt. Wasserstoffisotope für Fusionsreaktoren, Eis um die Habitate mit Wasser zu versorgen. Metalle. Produkte, die nur in Null-G hergestellt werden können, oder von der relativen Sauberkeit des Alls massiv profitieren.

Warum nun ein Habitat? Habitate können relativ schnell gebaut werden, im vergleich zu Terraforming, das sich über Jahrzehnte/Jahrhunderte erstrecken kann. Ein Habitat hat über Zetrifugalkraft simulierte Schwerkraft - etwas, das der menschliche Körper ganz dringend zum Überleben braucht, da er nicht für lange Aufenthalte in der Schwerelosigkeit konzipiert ist. Habitate können Rohstoffe vor Ort verarbeiten und fertige Produkte exportieren, während die Terraformierung von Monden und Planeten läuft.

Von da ist es nur eine Frage der Zeit, bis ein oder mehrere Habitate sich für unabhängig erklären. Kleine Nationen bilden sich. Handel ensteht. Eventuell gibt es bewaffnete Konflikte - hochgefährlich, da ein Habitat groß und zerbrechlich ist. Eventuell entstehen Allianzen und alternative Formen der Kriegsführung. Das All ist groß. Es gibt viel Platz für exotische Philosophien und Technologien, die abseits von Mutter Erdes riesiger Bevölkerungsscharen und der Regulierungswut der dortigen Regierungen erforscht werden können.

-Silver
 
AW: Brainstorming: Warum Habitate?

Ich nehme an unter der zerstörten Erde subsumierst du auch eine unbewohnbare Erde?

(Wobei... schließt du die Erde unter "das restliche Universum" mit ein? Ihre Unbewohntheit (-barkeit) ist also gesetzt?)

Offensichtlich muss es entweder einen Vorteil haben, Habitate zu benutzen (beispielsweise Gewinnung extraterrestrischer Ressourcen (ob nun halbwegs reale oder weitestgehend fantastische), Produktionsverfahren), oder sie helfen einen Nachteil zu umgehen (planetare Überbevölkerung).

Isolation könnte ein Punkt sein. Die Abschirmung und Untergliederung der "Welt" als Schutzmaßnahme (Schutz der Anderen/Aller vor gefährlichen Technologien oder Experimenten ("Wenn damit auf der Erde etwas schief läuft, dann hat es die längste Zeit eine Menschheit gegeben... hier oben sind wir fünfhundert Wissenschaftler und ihre Familien los." "Und ein Multi-Billiarden-Habitat." "Und das."), oder auch Schutz der eigenen Gemeinschaft (vor militärischer Aggression, vor kulturellen Einflüssen, ...)).

Religion und Ideologie funktionieren offensichtlich ebenfalls.

mfG
ggb
 
AW: Brainstorming: Warum Habitate?

1. Die Habitate sind die Zuflucht der Menschen im Sonnensystem, nachdem die Erde vernichtet wurde.

Die Betonung liegt hier auf "im Sonnensystem". Die Habitate sollen also definitiv ausserhalb des Sonnensystems angesiedelt sein.
 
AW: Brainstorming: Warum Habitate?

Generationenraumschiffe bringen Massen an Siedlern zu anderen Sternen. Siedler bauen Habitate. Generationenraumschiffe fliegen wieder ab und kommen nie wieder. Was auf der Erde los ist? Keine Ahnung. Aber sie sind erstmal auf sich allein gestellt.

Ich fühlte mich beim Eingangspost spontan an die Kurzgeschichte 'Der fliegende Holländer' erinnert (weiß nicht mehr von wem). Darin zieht die Menschheit in einem riesigen Raumschiffstrek durch das All, nachdem die Erde verstrahlt und für immer unbewohnbar gemacht wurde, und sucht andere bewohnbare Planeten. Es gibt aber keine, die Erde war einzigartig.
Da hätten wir auch Habitate, nur dass die halt nicht um eine Sonne kreisen.
 
AW: Brainstorming: Warum Habitate?

Na das war auch so nicht korrekt das gebe ich zu.
Der Gedanke war nur FTL ist (vermutlich) unmöglich. Hard Sci Fi versucht immer alle Technik auf echten Fakten zu basieren. Also Hard Sci Fi ohne FTL.
Tatsächlich gibt es einige Schlupflöcher (sprich Erklärungsmodelle) mit denen man FTL doch noch in die Hard SF Schiene reinbringen kann. Allerdings kenne ich kein Soft SF ohne FTL wenn der Technikstand prinzipiell dazu gefühlt passen würde.
 
AW: Brainstorming: Warum Habitate?

Es gibt eine Art "Härteskala" für SF-Geschichten, zu finden unter anderem hier.

Klassische "Harte" SF hat sehr oft die Grundformel "Technologie X wurde erfunden, und diese Geschichte behandelt die Veränderungen, die sie für die Menschen brachte". Meistens konzentriert sie sich auf ein McGuffin und dessen Effekte.

Weiche SF hingegen erzählt sehr oft eine Geschichte und benutzt die Technologie nur als schmückendes Beiwerk, ohne sie wirklich zu erklären ("Wie funktioniert ihr Heisenbergscher Unschärfekompensator?" "Gut, danke!"). Daher ist die Auseinandersetzung mit der Technik und ihren Effekten sekundär.

Generell sollte man beim Entwerfen eines Rollenspielsettings nicht so sehr auf Realismus-auf-Teufel-komm-raus pochen; Interstellare Raumfahrt z.B. ist realistisch betrachtet ein völlig idiotisches Unterfangen, das niemals kostendeckend sein würde. Sollte uns das abhalten? Nö. Aber dennoch ist es für eine Story und ein Setting besser, wenn man ein paar Zugeständnisse an die Realität macht - das hilft dem Leser/Spieler beim verstehen/hineinversetzen in den Hintergrund.

BTW:
Traveller ist so in etwa in der Mitte angesiedelt was die Härte angeht - die Raumschiffe sind ziemlich "unrealistisch" (künstliche Schwerkraft, meistens ein (See)Schiffslayout der Decks, Bechleunigung um die 6G wenn man es drauf anlegt und Hyperantrieb für alle ausser den kleinsten Schiffen), aber das meiste Drumherum (Waffen, Rüstungen, Spielsachen) ist verhältnismässig hart.

-Silver
 
AW: Brainstorming: Warum Habitate?

Um mal ein paar Eckpfeiler zu setzen:

Es soll keinen FTL-Drive geben, aber falls nötig habe ich eine pseudowissenschaftliche Erklärung für einen inertiafreien Lichtgeschwindigkeits-Drive im Ärmel.

Instant-Kommunikation zwischen zwei Feststationen ist erklärbar via Quantenmechanik. Zur Not auch Stargates, aber um sowas einzubauen bräuchte ich eine gute Idee, warum es das Setting begünstigt, also warum es sich über mehrere Sternensysteme verteilen soll.

Ich möchte keinen großen Generationenwechsel auf der Reise. Im Zweifelsfall erkklärt man das überdauern der langen Reise entweder durch Cryoschlaf oder relativistsiche Effekte.
 
AW: Brainstorming: Warum Habitate?

Es soll keinen FTL-Drive geben, aber falls nötig habe ich eine pseudowissenschaftliche Erklärung für einen inertiafreien Lichtgeschwindigkeits-Drive im Ärmel.

I would like to know more...

Relativistische Effekte sind eine gute Sache, wenn man wenige Generationen haben will. Viele Leute verstehen diese Effekte übrigens falsch und glauben, dass dann sofort alle auf der Erde tot sein müssen:

Wenn man mit annähernder Lichtgeschwindigkeit z.B. nach Alpha Centauri fliegt (ca. 4 Lj) vergehen auf der ERDE etwa 4 Jahre, während im Raumschiff so gut wie keine Zeit vergeht (was extrem günstig für die Lebenserhaltung ist). Mit solch einem Antrieb könnte man also problemlos nach AC fliegen, dort Untersuchungen anstellen und nach der Rückkehr auf der Erde davon berichten. Man währe lediglich 8 Jahre weniger gealtert als die Menschen auf der Erde.

Problematisch ist die Energie, die man braucht um dermaßen zu beschleunigen, und die extreme Strahlung (hochenergetische Gammastrahlung, die auf die Front des Raumschiffs fokussiert ist). Ich wüsste kein Material, das in der Lage wäre, solche Belastungen zu überstehen! Alternativ kann man einfach mit 50% Lichtgeschwindigkeit fliegen. Da sind die relativistischen Effekte zwar messbar, aber bei weitem nicht so krass. Hin- und Rückweg während dann zusammen 16 Jahre und man würde nur wenig langsamer altern: Lebenserhaltung wieder ein Problem.

Ganz ohne Deus Ex Machina Technologie kommt man einfach nicht aus. Schön ist halt, wenn man nur eine solche Sache hat und alles andere darauf konsistent aufbaut. Das ist nicht ganz einfach, aber es macht einen "realistischeren" Eindruck, als wenn man für jedes einzelne Ding dem Leser den Glauben an eine Sonderlösung abverlangt.
Ich habe mich dafür entschieden, den Spielern die genau Funktionsweise der Technik nicht auszubreiten, weil:
  • Viele Spieler sind von Techo-Blabla gelangweilt
  • Eine neue Veröffentlichung im RL kann den Realismus töten
  • Es ist spannender selber zu entdecken, was machbar ist und was nicht
Die Spieler kennen die Technik, die stabil genug für die Massenproduktion ist und der Spielleiter hat Regeln für die erschaffung neuer Erfindungen. Bereichert das Spiel, ist konsistent und erspart einem die Arbeit eines Physikstudiums.

Was ich ganz interessant finde ist die Idee eines diskreten Raum-Zeit-Kontinuums: Der Raum und Zeit sind wie Karopapier in Kästchen aufgeteilt (nur das die wirklich klein sind Planck-Skala ) und jedes Teilchen befindet sich zu jedem Zeitpunkt in genau einem Kästchen. Dabei muss es etwas geben, das den Übergang von einem Kästchen zu den Nachbarn darstellt. Wenn man diese Verbindungen manipulieren kann, ermöglicht das Teleportationen durch Raum und Zeit ohne dabei die bekannten Gesetze der Physik zu verletzen.

In 7000 Parsec ist das eine der prominenteren Intime-Vermutungen, wie der Sprungantrieb funktioniert; genaueres verrate ich hier nicht :D
 
AW: Brainstorming: Warum Habitate?

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Ich spiele mit dem Gedanken an eine Art kosmisches Seifenschiffchen. Ich betrachte den uns affektierenden drei- bzw. vierdimensionalen Raum als "Oberfläche" des polydimensionalen Raums, der heute angenommen wird. Die Schiffe erzeugen nun durch Teilchenkollision hinter sich einen Effekt wie ein Seifenschiffchen, wodurch der Raumsektor in dem Sie sich befinden verdrängt wird und zwar mit der maximal möglichen Geschwindigkeit, also Lichtgeschwindigkeit. Der Antrieb ist inertiafrei, da das eigentlichze Schiff sich nicht bewegt, sondern der Raumsektor um es herum. Da sich das Schiff relativ zum Raum ausserhalb des Sektors trotzdem bewegt, treten relativistsiche Effekte dennoch auf.
 
AW: Brainstorming: Warum Habitate?

Hört sich nach Warp-Blase an. Dann dürften aber keine relativisten Effekte auftreten, wenn ich mich nicht irre.
 
AW: Brainstorming: Warum Habitate?

Ich dachte eine Warpblase ist der Teil des Raumes der NICHT gewarpt wird.
Während ich vorne den Raum Komprimiere und hinten dehne.
 
AW: Brainstorming: Warum Habitate?

Ich dachte eine Warpblase ist der Teil des Raumes der NICHT gewarpt wird.
Während ich vorne den Raum Komprimiere und hinten dehne.

Stimmt, ich hab's verwechselt. Ist mir dann aber trotzdem unschlüssig, warum es da keine relativistsichen Effekte geben sollte. Die hängen ja immer nur vom Bezug auf zwei Beobachtungspunkte und deren Verhältnis zueinander ab, wie sich da was bewegt oder auch nicht ist ja erstmal egal.
 
AW: Brainstorming: Warum Habitate?

Die realtivistischen Effekte sind in der Übergangsschicht gefangen - dort wo der Raum kompremiert bzw. dekomprimiert wird, daher verändert sich die Zeit innerhalb der Blase nicht.

Eine Uhr auf der Erde läuft genauso schnell wie im Raumschiff. Wenn man von der Erde die Uhr im Raumschiff beobachtet, sieht es so aus, als würde sie langsamer laufen, was aber nur daran liegt, dass durch die dekompression ein Projektionseffekt eintritt, der genau die gleiche Wirkung hat wie langsamer verstreichende Zeit.
 
AW: Brainstorming: Warum Habitate?

Das spielt aber keine Rolle. Die relativsitischen Effekte sind alle nur von der Relation von Beobachter zu Objekt abhängig, was mit dem Beobachter oder dem Objekt tatsächlich passiert ist egal.

Stellen wir uns vor, ein Raumschiff fliegt mit beinahe-c an einem absolut stillstehenden Beobachter vorbei. Der Beobachter nimmt wahr, das an Bord des Raumschiffs die Zeit langsamer vergeht, da es sich so schnell bewegt. Aber der Clou ist ja, dass die Raumschiffbesatzung auch wahrnimmt, dass die Zeit beim Beobachter langsamer vergeht, denn relativ zum Raumschiff bewegt der sich ja auch mit beinahe-c.
 
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