Cryn
Sethskind
- Registriert
- 26. Mai 2007
- Beiträge
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Ich habe schon mal an anderer Stelle meine Meinung zum Thema Blockchain und Spiele gepostet. Aktuell wird das Thema wieder populär, vor allem im Zusammenhang mit fragwürdigen Spielkonzepten. Daher möchte ich hier auf die Proibleme hinweisen, die ich in solchen Konzepten sehe. Oft werden dabei auch alle möglichen Punkte gleichzeitig versprochen.
Diese Spiele (wie sie aktuell konzipiert sind und beworben werden) sind aus meiner Sicht hoch spekulativ und riskante Investitionen und man sollte davon ausgehen, daß investiertes Geld verloren ist bzw. im Ernstfall nicht ausgezahlt werden kann.
Metaverses
Aktuell gibt es verschiedene Projekte, die sich (oft über ihre eigene Webseite) per Crowdfunding finanzieren und ein Metaverse versprechen. IDR wir eine 1:1, hochauflösende "VR"-Version z.B. der Erde oder des Mars versprochen und Vergleiche zu Matrix oder Ready Player One gezogen und mit schönen Trailern untermalt.
Erreicht werden soll das Ziel mit einer "Wundertechnologie" und oft sehr kleinen Teams ohne nennenswerte (Spiele)Entwicklungserfahrung.
Am ehesten vergleichbar wäre es mit MS Flight Simulator 2020, nur mit einer deutlich besseren Auflösung und dem Versprechen, daß der eigene Avatar prinzipiell jeden Punkt der Welt besuchen kann und dort interagieren kann.
Als Punkt für die Machbarkeit wird oft angeführt, daß auch große Tech-Firmen (z.B. Facebook, Epic Games) in eigene Metaverses investieren wollen. Allerdings sind diese Firmen finanziell und technologisch deutlich besser aufgestellt, so daß sie bessere Chancen auf Erfolg haben. Daß ein Außenseiter hier eine disruptive Technologie entwickelt ist nicht ausgeschlossen, aber eher unwahrscheinlich.
Ein weiteres großes Hindernis ist die VR-Technologie selbst. Headsets sind immer noch vergleichsweise teuer und benötigen relatv teure Hardware zum Betrieb. Je nach Setup wird auch einiges an Freiraum in der Wohnung zur Bewegung benötigt. Außerdem gibt es immer noch das Problem der durch VR induzierten Motion-Sickness bei vielen Menschen.
Blockchain und NFTs
Einige Projekte versprechen die Integration in eine Blockchain. Z.B. soll über NFTs der Besitzanspruch auf virtuelle Grundstücke in einem Projekt regeln lassen und freier Handel zwischen den Spielern ermöglicht werden. Auf den ersten Blick hört sich das gut an und wird als Mechanismus verkauft, um Spieler vor Betreiberwillkür zu schützen. Letztendlich bietet es aber keinen Schutz vor Abschaltung des Spiels, wodurch die NFTs praktisch wertlos werden. Je nachdem, wie die NFTs genau umgesetzt werden (also worauf die NFTs genau zeigen), könnte es für die Entwickler trotzdem Möglichkeiten geben, einzelne NFTs zu entwerten, in dem die dahinter liegenden virtuellen Ressourcen "umbenannt" werden und das NFT plötlich in Nichts zeigt.
Da die Projekte idR eine eigene Blockchain starten werden (und keine etablierte Chain nutzen), gibt es noch zusätzliche Risiken. Die Chain hat zu wenige Miner hat und damit mit vergleichsweise wenig Aufwand "überschrieben" werden (durch einen Angreifer mit mehr Rechenleistung). Die Entwickler halten die Mehrheit der Stakes und können damit die Warheit in der Blockchain bestimmen. Es gibt Schwächen in der Implementierung des Protokolls, die eine Manipulation der Blockchain ermöglichen.
Multi Level Marketing / Schneeballsysteme
Einige der Projekte haben ein Rekrutierungssystem mit Boni, die sehr an Schneeballsysteme erinnern. Ob dabei die Grenze zur Illegalität überschritten wird, kann vermutlich nur ein Wirtschaftsprüfer ermitteln. Bei sehr kompliziert aufgebauten Bonussystemen ist nicht auszuschließen, daß das Spieleprojekt nur eine Masche ist, um Geld einzusammeln und sich dann abzusetzen.
Das Spiel wird in Phasen entwickelt
Verschiedene Spiele, die ich nicht für seriös halte, werden in Phasen entwickelt. In der ersten Phase wird eine 2D-Karte der virtuellen Welt online gestellt, die in Kacheln aufgeteilt wird. Als Spieler kann man dann gegen Echtgeld eine Virtuelle Währung kaufen, mit der man dann Kacheln kaufen und damit virtuellen Landbesitz erwerben (und an andere Spieler verkaufen) kann. Erst in späteren Phasen sollen dann langsam die eigentlich versprochenen Features hinzugefügt werden. Die Existenz dieses Landkaufspiels wird von Unterstützern der Projekte oft als Argument dafür genutzt, daß das Spiel echt ist und die Entwickler es ernst meinen. Das sollte nicht davon ablenken, daß die Entwickler mit vergleichsweise wenig technischem Aufwand eine Menge Geld einsammeln können, einen Hinhalte-Taktik fahren, bis der Hype vorüber ist und dann mit dem eingesammelten Geld verschwinden.
Early Adopters können in so einem Spiel ihre initialen Investitionen vervielfachen, wenn sie ihre virtuellen Grundstücke gewinnbringend verkaufen können und sie dann die virtuelle Währung zurück in Echtgeld verwandeln können. Investierte Spieler haben hier also ein Interesse, das Spiel zu hypen, um Gewinn zu machen und sich auszahlen lassen zu können.
Wer des Englischen mächtig ist und in die Abgründe dieser Spiele abtauchen will, kann ich KiraTV auf Youtube empfehlen. Stichworte Metaverse und Earth 2 (als eines der größeren Projekte).
Diese Spiele (wie sie aktuell konzipiert sind und beworben werden) sind aus meiner Sicht hoch spekulativ und riskante Investitionen und man sollte davon ausgehen, daß investiertes Geld verloren ist bzw. im Ernstfall nicht ausgezahlt werden kann.
Metaverses
Aktuell gibt es verschiedene Projekte, die sich (oft über ihre eigene Webseite) per Crowdfunding finanzieren und ein Metaverse versprechen. IDR wir eine 1:1, hochauflösende "VR"-Version z.B. der Erde oder des Mars versprochen und Vergleiche zu Matrix oder Ready Player One gezogen und mit schönen Trailern untermalt.
Erreicht werden soll das Ziel mit einer "Wundertechnologie" und oft sehr kleinen Teams ohne nennenswerte (Spiele)Entwicklungserfahrung.
Am ehesten vergleichbar wäre es mit MS Flight Simulator 2020, nur mit einer deutlich besseren Auflösung und dem Versprechen, daß der eigene Avatar prinzipiell jeden Punkt der Welt besuchen kann und dort interagieren kann.
Als Punkt für die Machbarkeit wird oft angeführt, daß auch große Tech-Firmen (z.B. Facebook, Epic Games) in eigene Metaverses investieren wollen. Allerdings sind diese Firmen finanziell und technologisch deutlich besser aufgestellt, so daß sie bessere Chancen auf Erfolg haben. Daß ein Außenseiter hier eine disruptive Technologie entwickelt ist nicht ausgeschlossen, aber eher unwahrscheinlich.
Ein weiteres großes Hindernis ist die VR-Technologie selbst. Headsets sind immer noch vergleichsweise teuer und benötigen relatv teure Hardware zum Betrieb. Je nach Setup wird auch einiges an Freiraum in der Wohnung zur Bewegung benötigt. Außerdem gibt es immer noch das Problem der durch VR induzierten Motion-Sickness bei vielen Menschen.
Blockchain und NFTs
Einige Projekte versprechen die Integration in eine Blockchain. Z.B. soll über NFTs der Besitzanspruch auf virtuelle Grundstücke in einem Projekt regeln lassen und freier Handel zwischen den Spielern ermöglicht werden. Auf den ersten Blick hört sich das gut an und wird als Mechanismus verkauft, um Spieler vor Betreiberwillkür zu schützen. Letztendlich bietet es aber keinen Schutz vor Abschaltung des Spiels, wodurch die NFTs praktisch wertlos werden. Je nachdem, wie die NFTs genau umgesetzt werden (also worauf die NFTs genau zeigen), könnte es für die Entwickler trotzdem Möglichkeiten geben, einzelne NFTs zu entwerten, in dem die dahinter liegenden virtuellen Ressourcen "umbenannt" werden und das NFT plötlich in Nichts zeigt.
Da die Projekte idR eine eigene Blockchain starten werden (und keine etablierte Chain nutzen), gibt es noch zusätzliche Risiken. Die Chain hat zu wenige Miner hat und damit mit vergleichsweise wenig Aufwand "überschrieben" werden (durch einen Angreifer mit mehr Rechenleistung). Die Entwickler halten die Mehrheit der Stakes und können damit die Warheit in der Blockchain bestimmen. Es gibt Schwächen in der Implementierung des Protokolls, die eine Manipulation der Blockchain ermöglichen.
Multi Level Marketing / Schneeballsysteme
Einige der Projekte haben ein Rekrutierungssystem mit Boni, die sehr an Schneeballsysteme erinnern. Ob dabei die Grenze zur Illegalität überschritten wird, kann vermutlich nur ein Wirtschaftsprüfer ermitteln. Bei sehr kompliziert aufgebauten Bonussystemen ist nicht auszuschließen, daß das Spieleprojekt nur eine Masche ist, um Geld einzusammeln und sich dann abzusetzen.
Das Spiel wird in Phasen entwickelt
Verschiedene Spiele, die ich nicht für seriös halte, werden in Phasen entwickelt. In der ersten Phase wird eine 2D-Karte der virtuellen Welt online gestellt, die in Kacheln aufgeteilt wird. Als Spieler kann man dann gegen Echtgeld eine Virtuelle Währung kaufen, mit der man dann Kacheln kaufen und damit virtuellen Landbesitz erwerben (und an andere Spieler verkaufen) kann. Erst in späteren Phasen sollen dann langsam die eigentlich versprochenen Features hinzugefügt werden. Die Existenz dieses Landkaufspiels wird von Unterstützern der Projekte oft als Argument dafür genutzt, daß das Spiel echt ist und die Entwickler es ernst meinen. Das sollte nicht davon ablenken, daß die Entwickler mit vergleichsweise wenig technischem Aufwand eine Menge Geld einsammeln können, einen Hinhalte-Taktik fahren, bis der Hype vorüber ist und dann mit dem eingesammelten Geld verschwinden.
Early Adopters können in so einem Spiel ihre initialen Investitionen vervielfachen, wenn sie ihre virtuellen Grundstücke gewinnbringend verkaufen können und sie dann die virtuelle Währung zurück in Echtgeld verwandeln können. Investierte Spieler haben hier also ein Interesse, das Spiel zu hypen, um Gewinn zu machen und sich auszahlen lassen zu können.
Wer des Englischen mächtig ist und in die Abgründe dieser Spiele abtauchen will, kann ich KiraTV auf Youtube empfehlen. Stichworte Metaverse und Earth 2 (als eines der größeren Projekte).