BGH fällt Urteil gegen Betreiberin einens Internetforums wg. Beleidigung Dritter

Niohbe

Niohbe

Elch
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Beleidugende Äußerungen in Foren haben es bis vor den Bundesgerichtshof geschafft, wo gestern ein Urteil gegen die Betreiberin eines Forums gefällt wurde, da sich ein User durch einen weiteren User beleidigt fühlte, die Betreiberin trotz Kenntnis der Beleidigung, den Eintrag jedoch nicht löschte.

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Laut Urteil sind Betreiber von Foren verpflichtet, nach Erlangung der Kenntnis eines beleidigenden Inhaltes, diesen zu entfernen.

Meine Überlegung und zwar aus aktuellem Anlass:

Gefähret mangelnde Höflichkeit bzw. Umgangsform langfristig die Meinungsfreiheit?

Könnten gerade die "hardliner" an Board sich evtl. vorstellen, die Dinge doch etwas weichgespülter zu verpacken, um die Möglichkeit der freien Meinungsäußerung auch nach dem Urteil gewährleistet zu wissen?

Ich stelle das als Grundlage zur Diskussion, weil jetzt ganz neue Ausgangswerte zugrunde liegen, wenn gesagt wird: Ich will aber sagen dürfen, das ist Bockmist, wenn ich es so finde.
 
AW: BGH fällt Urteil gegen Betreiberin einens Internetforums wg. Beleidigung Dritter

Sorry wenn ich es so hart sage, aber das ist nichts neues sondern ein alter Hut. Das ist schon lange so.

Viel interessanter ist das Urteil das gestern gesprochen wurde in dem ein Betreiber verurteilt wurde ohne das er von dem Beitrag wusste!
 
AW: BGH fällt Urteil gegen Betreiberin einens Internetforums wg. Beleidigung Dritter

Dann hab ich das falsch verstanden.

Wenn aber sogar OHNE Kenntnis des Betreibers, jener zur Rechenschaft gezogen werden kann, dann sehe ich aber pechschwarz für Internetforen im Allgemeinen.

Das würde in der Konsequenz bedeuten, dass kein Beitrag, der nicht zuvor "geprüft" wurde, freigeschaltet wird. Und selbst dann könnten "Fehler" passieren.

So gesehen ist das bereits das "AUS" für Meinungsfreiheit.
 
AW: BGH fällt Urteil gegen Betreiberin einens Internetforums wg. Beleidigung Dritter

Niohbe schrieb:
So gesehen ist das bereits das "AUS" für Meinungsfreiheit.
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Ist leider momentan in unserem "schönen" Staat immer mehr der Trend. Rechte von Bürgern werden immer mehr beschnitten und der Stadt greift immer mehr reglementierend ein und entmündigt damit die Bürger.

Gruß

Marduk, der den Trend jetzt schon einige Zeit beobachtet und sich echt fragt wohin das noch führen wird
 
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Leider nicht, aber glücklicherweise gilt das nur für kleine Foren unter die wie nicht zählen.
 
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Gibts da auch eine genaue Definition von "klein"?
 
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Marduk schrieb:
Ist leider momentan in unserem "schönen" Staat immer mehr der Trend. Rechte von Bürgern werden immer mehr beschnitten und der Stadt greift immer mehr reglementierend ein und entmündigt damit die Bürger.

Gruß

Marduk, der den Trend jetzt schon einige Zeit beobachtet und sich echt fragt wohin das noch führen wird
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Guten Morgen,

nun, ich frage mich, ob es daher rührt, dass man die Freiheit hatte, verantwortrungsbewusst mit gewissen Dingen umzugehen und rücksichtsvoll auch im Sinne der Schwächeren zu handeln und ob man nicht einfach derweil sagen muss, das Projekt: "wir setzen auf mündige Bürger mit Eigenverantwortung und Rücksichtnahme" scheitert gerade und man muss eingreifen...?

Alles nur so dahin gedacht... aber anbetracht der Entwicklung in so vielen Teilen des gesellschaftlichen Daseins, frage ich mich manchmal wirklich, ob die Menschen vergessen haben, mit Eigenverantwortung so umzugehen, dass es ihnen auch gebührend ist, sie ihnen zu lassen...

ich werfe jetzt viel in einen Topf, bei der Überlegung, aber die gehäuften Fälle von verwahrlosten Kindern, die mittlerweile bedenkliche Entwicklung in Kindergärten und Schulen, was die normalen Fähigkeiten und den normalen Entwicklungsstand von Kindern angeht, zunehmende Zivilisationserkrankungen, Nichtraucherschutz per Gesetz usw. usf.

ist in meinen Augen einfach nur traurig, dass Eigenverantwortung vom Großteil der Bürger einfach nicht genutzt... wobei ich überhaupt nicht dafür bin, alles staatlich zu reglementieren...

ich verpauschalisiere jetzt:

Gesetzlicher Nichtraucherschutz wäre hinfällig, wenn Raucher sich rücksichtsvoller und vernünftiger verhalten würden

Das Forenurteil wäre obsolet, wenn jeder sich an die Grundformen des Anstandes und der Höflichkeit halten würde und seine meinung so zum Ausdruck brächte, dass man eben keine beleidgung sondern eine kritik darin lesen könnte.

Ist die große Frage, was tun? Alles weiter laufen lassen oder Eingreifen? Wenn eingreifen, in welchem maße und ab wann wird es einfach entmündigende Behandlung durch Reglementierung?

Und wenn es entmündigend ist/wird, verdankt man dass dann wirklich nur dem Staat oder hat sich das Volk das nicht irgendwo dann auch selbst zu zu schreiben?
 
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Niobhe, ich stimme dir aus ganzem Herzen zu!

Desweiteren fühle ich mich persönlich vom Staat weder eingeschränkt noch in meinen Rechten beschnitten. Im täglichen Leben merke ich da überhaupt nichts davon.


>>>Noemi<<< :inlove:
 
AW: BGH fällt Urteil gegen Betreiberin einens Internetforums wg. Beleidigung Dritter

Hoffi schrieb:
Sorry wenn ich es so hart sage, aber das ist nichts neues sondern ein alter Hut. Das ist schon lange so.

Viel interessanter ist das Urteil das gestern gesprochen wurde in dem ein Betreiber verurteilt wurde ohne das er von dem Beitrag wusste!
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Der Bundesgerichtshof (BGH) sieht Betreiber von Webforen für dort eingestellte ehrverletzende Inhalte in der Verantwortung, sobald sie davon Kenntnis habenQuelle: Heise

Da das BGH gestern mit verdammt hoher Wahrscheinlichkeit nur ein Urteil dazu gefällt hat, gehe ich mal davon aus, dass du falsch informiert bist. Ansonsten bitte mit Quelle belegen.
 
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Der presi der freiheit ist ewige wachsamkeit, sagte doch Jefferson, oder?
 
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Noemi schrieb:
Niobhe, ich stimme dir aus ganzem Herzen zu!

Desweiteren fühle ich mich persönlich vom Staat weder eingeschränkt noch in meinen Rechten beschnitten. Im täglichen Leben merke ich da überhaupt nichts davon.


>>>Noemi<<< :inlove:
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hallo Noemi,

ich dachte beim Schreiben, dass ich persönlich mich weder gegängelt und gemaßregelt oder bevormundet fühle und habe das zurückgeführt darauf, dass ich mich ohnehin in den meisten Fällen von selbst so verhalte, wie es "vorgeschrieben" wird.

Was mir jedoch etwas Sorge macht: Wenn die Freiheit, die gegeben wird, so verantwortungslos ausgenutzt wird, dass man wieder eingreifen muss. Siehe z.B. die Raucher, die offensichtlich mit der Freiheit zu rauchen, wo sie möchten, nicht verantwortungsbewusst genug umgehen konnten und eben nicht in der Lage waren, durch eigene Rücksichtnahme, Kinder, Minderjährige und Nichtraucher im Allgemeinen zu schützen.

Scheinbar - zumindest mutet das Urteil des BGH so an, kann der mündige Bürger auch mit der Freiheit seine Meinung frei zu äußeren, wo immer er möchte, nicht verantwortungsvoll umgehen.

Mich würde ja wirklich interessieren, was die "hardliner" unter dem Aspekt, dass tatsächlich ein grundrechtbedroht ist, zum Thema meinen.

Ist das nun ein Grund, die persönliche Präferenz nach "harten", "dreckigen" Diskussionen zu überdenken, oder ein Grund für "jetzt erst Recht" ich lasse mir meine Meinung nicht verbieten.
 
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Nun, ihr habt diese "Freiheitsbeschneider" selbst gewählt.
 
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@ Teddy, jetzt haste mich falsch verstanden.

ich finde nicht, dass der Staat meine Freiheit beschneidet -> (noch) nicht.
 
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Es ist schade, dass manche Leute einen Anwalt bemühen müssen, um ihre argumentative Unzulänglichkeit zu kompensieren. Das ist dann - moralisch gesehen (leider nicht auch de iure) - mitnichten die Schuld eines anderen Users oder gar des Admins.
 
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Es ist schade, dass manche Leute einen Anwalt bemühen müssen,
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weil andere Leute nicht in der Lage oder willens sind Anstand und Form zu wahren.
Gerade bei argumentativer Unzulänglichkeit des Gegenübers sollte es möglich sein eine Diskussion zu gewinnen, da sich der andere selbst als Depp enttarnt. Wenn man sich aber im Ton vergreift mindert das diesen Eindruck und man selbst erscheint als nicht in der Lage einen Disput argumentativ zu gewinnen, denn wenn man das könnte müßte man ja nicht ausfallend werden.
Verstehe mich nicht falsch, ich halte die wenigsten der Leute, die hier bei den Blutschwertern in Diskussionen ausfallend werden, für dumm.
Leider wirken einige aber so.

MfG
Uisge
 
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Der einzige Weg um Beleidigungsklagen ganz abzuwimmeln ist eine rpg.net-Politik bei der alles was als "offensive speak" oder "group attack" gedeutet werden könnte verboten wird. Und sollten die Blutschwerter je so weit kommen dann bin ich der erste der seinen Hut nimmt.
(Und dem Forenklima helfen solche Regeln auch nicht... Wo man vorher offen Schrott als Schrott bezeichnet hat wird stattdessen passiv-aggressiv rumgezickt, und man versucht den anderen dazu zu bringen irgendwas zu schreiben was als Beleidigung aufgefasst werden könnte, nur um ihn dann mit Stasi-Methoden bei den Mods in die Pfanne zu hauen.)
 
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Ich finde dieser Beschluss ist ja echt das Letzte. Ich mein - gut - es kommt vor, dass sich Leute wegen ihrer Ausdrucksweise in die Haare kriegen und das kann im WWW nunmal viel schneller passieren als anderswo. Aber rennen wir auch gleich zum nächstbesten Anwalt wenn Nachbar Franz uns beleidigt? Sicher nein. Sowas wird untereinander geklärt, eventuell redet man ne Woche nicht miteinander, aber ich denke nicht, dass Franz dann gleich ne Schadensersatzklage am Hals hat.
Heutzutage kann man doch wegen jedem Sch*** klagen...

Und dass die Meinungsfreiheit immer mehr flöten geht, ist ja nix neues...
 
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