AW: BGH fällt Urteil gegen Betreiberin einens Internetforums wg. Beleidigung Dritter
Der Richtig. Allerdings beschleicht mich gelegentlich das Gefühl, dass hier eigentlich ein einseitiges Entgegenkommen erwartet wird.
Wie kommts?
Vielleicht daher, dass ein Großteil der User von Foren im Allgemeinen in der Lage ist, seine Meinung zu äußern OHNE dabei auf Kraftausdrücke zurückgreifen zu müssen?
Dennoch wird weiterhin fröhlich die eigene Ignoranz und Unfähigkeit, sich etwas umgänglicher zu äußern, als Ausdruck von Ehrlichkeit postuliert.
Ich zitiere mal Zornhau aus einem anderen Thread:
Ehrlich wäre hier klar zu sagen, daß ich ihn einfach nur runtermachen will (denn das will ich ja in diesem Moment tatsächlich nur).
Ehrlichkeit würde bedeuten, dass man ehrlich genug ist, sich einzugestehen, dass es um nichts anderes geht, als dem Anderen eine reinzuwürgen. Und das ist IMO immer so, wenn sich jemand Kraftausdrücken bedienen muss. Entweder es mangelt wirklich an Argumenten und man will den anderen auf diese Weise "unterjochen und zum schweigen bringen" oder aber man will nichts weiter, als verletzen und somit zweifelsfrei postulieren, dass man die "bessere, richtigere" Meinung hat und eh und sowieso "besser ist" als der andere.
Wenn schon die Ehrlichkeit so hoch auf die Fahnen steht, dann habt doch wenigstens die Chuzpe einzugestehen, dass es eben nicht an mangelner Argumentationsfähigkeit oder mangelnder Ausdrucksfähigkeit liegt, sondern dass es schlicht und ergreifend "Freude" oder "Befriedigung" verschafft, einem vermeintlich "argumentativ Schwächeren" einen zu verbricken. Reine Egomanie mit dem Endergebnis, sich selbst für etwas auf die Schulter hauen zu können, was nicht wirklich ein Verdienst ist.
Das ignorante zur Schau tragen, der eigenen Unwilligkeit, sich einem angemessenen Umgangston zu ermächtigen, um seine Argumente vorzubringen, wirkt indes nicht mehr nur stur, sondern auf mich geradezu kindisch.
Wie Zornhau
hier richtig festgestellt hat, im Fall der Initiative für "hart und dreckig" ist m. E. festzuhalten, man lügt sich selbst in die Tasche und versucht auch noch diesen Selbstbetrug als etwas anderes auszugeben, als es ist.
Es ist schlicht und ergreifend Feigheit, nämlich die Feigheit zuzugeben, dass es wahrlich um nichts anderes geht, als Befriedigung daraus zu ziehen, dass man einen vermeintlich Schwächeren, ordentlich zur Schnecke macht.
Nicht mehr und nicht weniger.
Wenn wegen solcherlei Gekaschperl allerdings die Grundrechte von ALLEN in Mitleidenschaft gezogen werden, dann hab ich persönlich wirklich gar kein Verständnis und auch keine Verhandlungsbereitschaft mehr.
