Betrug am Spieler?

AW: Betrug am Spieler?

Das als "Spielwelt" und "Plot" voneinander zu trennen ist lächerlich. Die Begriffe haben mit dieser Unterscheidung nämlich nichts zu tun.

Ich denke, da handelt es sich um ein Definitionsproblem. Auch ich wäre diesem Irrtum aufgesessen.

Für mich war bisher auch immer:
"Spielwelt": die Hardware, die Umgebung, die Ausstattung und
"Plot": die Software, die Handlung, der Zeitenfluss.

Gibts da Quellen wie nun was richtig definiert wird?
 
AW: Betrug am Spieler?

Ich halte "Vertrauen dir deine Spieler nicht?" für keine Binsenweisheit, sondern für eine durchaus berechtigte Frage.
Jein. Vertrauen ist wichtig, ganz klar, aber es ist keine Lösung für konkrete Probleme im Spiel.
Und es ging in meinem Post ja darum, dass ein konkretes Problem auftritt, welches den Spielspaß der Runde stört und dass der betreffende SL erstmal nach Lösungen sucht, statt zu sagen "Vertraut mir. In Wirklichkeit ist alles in Ordnung.". In diesem Fall ist "Vertrauen dir deine Spieler nicht?" eine Binsenweisheit.

Wenn das Spielerlebnis mal durch irgendetwas verdorben wird, dann ist das kein Beinbruch, so etwas kommt bei den besten SLs vor. Aber man sollte die richtigen Schlüsse daraus ziehen und versuchen es zu reparieren.
Denn wenn der Spielspaß da ist, dann ist "Vertrauen" überhaupt kein Thema, das passiert dann schon von allein. Und wenn nicht, dann kann man so etwas sowieso nicht erzwingen.
 
AW: Betrug am Spieler?

Ja gut, es wird zur Binsenweisheit, wenn man es als Antwort auf konkrete Probleme gibt, anstatt sich um die Probleme zu kümmern. Aber wenn man, wie der von mir erwähnte Spieler, von Vorne rein mit Misstrauen in ein Spiel geht, etwa weil man denkt der SL wird einen sowieso übervorteilen, dann betrügt man sich doch selbst um den Spielspaß. Es wird keinen Spielspaß aufkommen, weil man ja dem SL permanent auf die Finger schauen muß, anstatt sich auf das Spiel zu konzentrieren.
Bei solchen schweren Fällen, muß man dann wirklich fragen, ob der Spieler einem vertraut und entsprechend entscheiden, wie es dann weitergehen soll. Im schlimmsten Fall muß der Spieler sich dann einen anderen SL und eine andere Gruppe suchen. Denn gerade, wenn keine Anhaltspunkte gibt, daß der SL jemals etwas gemacht hätte, was man als übervorteilen der Spieler werten kann und der Spieler trotzdem seine Haltung nicht ändert, sehe ich da wenig Möglichkeiten etwas an seiner Haltung zu ändern.
 
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In diesem Fall können Forenteilnehmer ohnehin nicht helfen.

- Es wäre möglich, dass der Spieler mit übertriebenem Misstrauen an das Spiel herangeht und damit allen den Spielspaß kaputt macht.
- Es wäre aber auch möglich, dass der SL ein Kontrollfreak ist, der jedes abweichen von seinem "tollen Plot" als "das Spiel kaputtmachen" versteht.
- Vielleicht ist es gar keins der beiden Extreme und die beiden haben einfach andere Erfahrungen gemacht (z.B. der Spieler hat eine Technik welche der SL anwendet schon einmal bei einem anderen SL erlebt, der damit die Spieler in seinen Plot gepfercht hat und ist deshalb vorsichtig und mißtrauisch- obwohl der SL nur die Besten Absichten hat).

Und solange man die Betreffenden nicht persönlich kennt und/oder gar nur eine Seite der Geschichte gehört hat, kann man nicht sagen, was denn nun Sache ist. Und da halt ich "Fernreparatur-Ratschläge" für potentiell schädlicher als das Problem selbst.
 
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Fernreparaturen sind nie gut, aber worauf ich hinaus wollte ist, daß es durchaus legitim ist sich und andere zu fragen, ob das Problem an speziellen Begebenheiten festzumachen ist oder an bestimmten Streitpunkten über Regelauslegung, Charakterdarstellung oder sowas in der Art oder ob das Problem allgemeiner Natur ist.
Wenn ein SL sagt, seine Spieler machen ihm das Leben schwer, aber er kann nun keine konkreten Angaben dazu machen, worüber man sich uneins ist, dann bleibt ja nur noch die Schlußfolgerung, daß die Spieler in ihn als SL kein Vertrauen haben. Das soll dann aber kein Ratschlag sein, sondern ein Hinterfragen, ob die Gruppe vielleicht mit der Gesamtsituation unzufrieden ist und schonmal darüber nachgedacht hat.
 
AW: Betrug am Spieler?

Ich möchte gerne nochmal das eigentliche Thema des Threads aufgreifen, weil ich derzeit genau in der Situation bin. In meiner (ersten) Mage: Ascension Kampagne suchen die Spieler bereits seit über 15(!) Spielsitzungen (mit vielen Nebenabenteuern) nach einem alten und verschollenen Horizontreich. Die Geschichte ist natürlich um einiger komplexer, aber der springende Punkt ist, dass sie nun schon sehr nahe am Ziel sind. Selbiges war Grund für die Spieler ingame mit ihren Charakteren darüber zu sprechen, was sie eigentlich vorfinden könnten.
Viele der geäußerten Ideen waren roh besser und stimmiger als meine (bis dato zugegebene vage Ideen - ich bin einer von den SLs die "on the fly" entwerfen).
Ich habe weder Skrupel noch Scheu die Spielerideen aufzugreifen. Lieber gebe ich den Spielern recht, als eine Idee durchzuboxen die schlechter funktioniert. (außerdem haben Spieler gerne Recht mit Vermutungen, und ab und an, darf man ihnen da auch gerne entgegenkommen.)
 
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Sag ich doch, wenn man eh nur eine wage Idee hat, dann kann man auch die Ideen der Spieler miteinfließen lassen. Alleine schon, um sich die Arbeit abnehmen zu lassen, als alles selbst machen zu müssen.
 
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Obendrein freut es einen, wenn man seine Spieler so stark mit dem Plot begeistern kann, dass sie sich die Arbeit machen, selbst vielen und auch gute Überlegungen anzustellen.
Eigentlich eine Win-Win Situation :)
 
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ich muss sagen, dass ich mit dem autor weitgehend übereinstimme.. solange der meister es KANN, ist es völlig okay, die laufende kampagne zu ändern, auch unangekündigt. aber nur solange, wie man als spieler nicht merkt, dass da grade gebogen und gebrochen wird bis zum umfallen. erst recht nicht für kleine details. alles schon erlebt :/
 
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Tellurian schrieb:
Toleranz ist wahrlich KEINE Tugend!

Ein Dozent von mir pflegte immer zu sagen:

"Tolerieren leitet sich vom lateinischen 'tolerare' ab. Das heißt 'erdulden'. Mit anderen Worten: Ich erdulde deine Meinung finde sie aber absolut zum kotzen. Etwas erdulden zu müssen heißt in seinen Grundfesten erschüttert worden zu sein - das kann nichts gutes sein!"

Herber Typ im übrigen, der mal eine Mittvierziger Studentin mit der Diskussion vertrieben hat, warum er als Serienmörder überhaupt einen Pfifferling auf ihr kümmerliches Leben geben sollte.

Was hab ich gelacht damals :D

@Topic

Solange sich der Plot nicht alle 3 Minuten spürbar ändert ist das doch Jacke wie Hose wie der SL da rum dichtet. Betrug am Spieler ... der muss ja erstmal mitkriegen was überhaupt Sache ist. Und wenn er Unstimmigkeiten findet, dann gibts immer noch Möglichkeiten auch diese zu erklären. Ich mach das dauernd - also mich von meinem Ursprungsplan lösen und was neues zu basteln weils gerade besser passt.
 
AW: Betrug am Spieler?

Änderungen an der laufenden Kampagne als Vorbereitung auf kommende Spielsitzungen sind definitiv kein Betrug am spieler, denn eine Kampagne ist eh eine dynamische Sache. was man aber niemals tun sollte is in-Game einfach Änderungen vorzunehmen oder etwas zu ändern, was schon bekannt ist.

Gruß

Marduk
 
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