AW: Betrug am Spieler?
Nach Lektüre des Artikels muss ich feststellen, dass ich mit dem Verfasser oft konform gehe- auch ich improvisiere gerne mal fröhlich vor mich hin, wenn die Dinge mal gar nicht in Gang kommen wollen und Langeweile unter den Spielern droht. Ist vollkommen legitim: solange man die Spieler lediglich mit
Situationen konfrontiert und deren
Auflösung den Spielern überlässt, dann ist es kein Betrug an den Spielern (auch wenn man die Situationen erst in diesem Moment improvisiert hat). Der Verfasser ist sogar noch etwas konservativer als ich in seinem Bestreben, dass die Welt vorher feststehen und man diese kennen muss und man nicht einfach hier eine neue Gang oder dort einen neuen Konzern improvisiert, wenn es dem Spielspaß förderlich ist- diese Herangehensweise kommt sogar schon
fast an die Spielphilosophie des Herrn S. aus B. heran (soweit bekannt, da dieser immer wieder andere Maßstäbe hat, was "sein" ARS jetzt ist).
Das es auch andere Arten gibt das Hobby zu betreiben wurde mir selbst erst vor einigen Jahren klar und nachdem ich mich gründlich damit beschäftigt habe, muss ich sagen dass ich die Position der Anderen nachvollziehen kann. Und zwar sowohl derjenigen, die das Setting als lebende, atmende Welt begreifen und Veränderungen daran als Verrat an der Glaubwürdigkeit und Authentizität betrachten würden, als auch die derjenigen, welche eine festgelegte "Herausforderungsdichte" schätzen, bei der ein Sieg halt ein Sieg ist und der Highlord nicht einfach nochmal 15 Skelettkrieger angreifen lässt, weil die Helden "zu schnell" gewonnen haben.
Sogar der Author des Artikels erkennt diese Spielarten als rechtmäßig an:
Der Artikelschreiberling schrieb schrieb:
Das ist sicher eine legitime Art, Rollenspiel zu leiten, aber es gibt noch eine andere Methode...
...welche er gut begründet darlegt. Nur weil man ihm rechtgibt muss man jedoch nicht alle anderen Spielarten des Rollenspiels als unrichtig abtun.
Und diejenigen welche Erklärungen von Seiten des SLs für überflüssig halten: der Artikel selbst ist ja nichts anderes als eine Erklärung eines SLs, der "seine" Art zu leiten vorstellt. Und der Text hilft einem dabei diesen Stil zu verstehen, genau wie jede andere Erklärung von Seiten des SLs auch und fördert damit die Vielfalt im Rollenspiel, sehr zum Ärger von Schub-Lederhandwerker.
Desweiteren gibt es eine einfache Formel in der Spielstildebatte:
Jede Minute, welche
vor dem Spiel für Erklärungen des SLs und eine genaue Etablierung
was hier genau gespielt wird verwendet wird, spart
während des Spiels gut 15 Minuten an Diskussionen und Unstimmigkeiten. Reden ist gut. Reden hilft (solange man nicht aneinander vorbeiredet :nana
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