Um ihn herum Schwärze, das wahnsinnige Trommeln der Automatik Waffen hallte noch immer nach, hatte sich in das Trommelfell eingehämmert. Er war gestürzt, getroffen? Nicht nur das er sich an einen Schmerz, mehrere dumpfe aufprälle erinnern konnte, zumindest drückend, pochend durchzuckte der Schmerz seinen Körper, löste Blitze vor seinen Augen aus. Instinktiv wollte er die Hände zum Kopf reißen, kam jedoch nur qualvoll langsam dagegen an. Als würde er sich in einem zähflüssigen Gelee befinden. Was zur Hölle war los? Er durfte nicht, ... das durfte nicht sein! Er musste entkommen, um jeden Preis. Er hatte es ihr noch versprochen.
Die Kopfschmerzen schienen von einem pochen in ein Summen über zu gehen. Eine Melodie? Einfach Kopf runter! Du wurdest ausgenockt. Pjotr. Sie, die werden für dich sorgen. Der Verstand versuchte die Situation zu rationalisieren. Den Singsang zu entziffern. Italienisch? Wer zur Hölle legt den Scheiß auf? Sind sie schon drin? Der Versuch zu reden, zu rufen, viel mehr zu schreien wurde durch die schwarze Galertartige Masse verschluckt. Ein Husten, er fing sich an zu wehren, an der wabbernde, schwarzen Masse zu reissen. Langsam kehrte die Sicht zurück , zunächst undeutlich.. ... Scheiße haben die einen Panzer in's Cafe gerammt?
Irgendwas glitt über seinen Rücken. Lang, Scharfkantig, in eigen artigerweise behutsam. Folgte den Versuchen sich freizustrampeln, befreite die Beine, riss den Kokon ab half ihm hinaus. Hielt ihn jedoch auch mit bestimmten Griff nach unten gedrückt. Ein Blitz, Erinnerungen, er war aufgesprungen, gerannt,... ein Einschlag, zwei, drei, der Geschmack von. Jesssmaria. Bete für uns jetzt und,.. jetzt und.. Gefangen in der Erkenntnis starrte er in eine Welt die wie ein Trümmerfeld aussah. Setzte sich die Erkenntnis das der Rosenkranz nicht helfen würde.
*thud* Die Augen weit aufgerissen sah er wie eine längliche, als Metall improvisierte Klinge vor ihm in den Boden fuhr. Der Druck auf dem Rücken war fort. Langsam begab er sich auf alle Viere. Längliche, dürre, braune und mit Narben übersähte Beine war das erste was er sah. Unnatürlich lang schienen, sie als wären sie gestreckt worden.
Der Blick ging hoch, der vormalige Besucher des russischen Cafe wurde bleich. Die Gestalt vor ihm konnte man nur entfernt als menschlich bezeichnen. Hager, den gesamten Körper, soweit nicht in Lumpfen gebunden, von Schnittwunden übersäht. Die Glieder schienen gedehnt worden zu sein, als hätte man versucht sie zu vierteilen, jedoch kurz bevor die Gelenke rissen. Das verstörendste jedoch war das Gesicht. Irgendjemand war wohl auf die Idee gekommen dem Teufel ein ewiges Lächeln in's Gesicht zu ritzen. Hautfetzen sorgten davor das der Kiefer beieinander gehalten wurde. Die Hölle, ein Italienier.
Nicolo betrachte den frischen Toten gut gelaunt. Sprach ihn auf italienisch an. "Österreicher oder Italiener mein Kind?"
Die länglichen Finger des Schatten griffen den Kiefer des Kindes auf, zogen ihn hoch. Es war besser als der letzte. Sorgfältig war er gewesen, hat keine Schnitte gemacht. Dennoch war der undankbare Bastard kaum das frei in einen Alptraum gefallen, für das erste gefangen. Lag wimmernd nahe dem Loch des Cafe. "Komm schon, sag was bist du? Hat's dir die Sprache verschlagen. Brauchst vielleicht 'n breiteren Mund." Die Lippen zogen sich zu einem Grinsen breit, entblößten spitze Zähne. Er packte den Neuankömmling am Schlawittchen. "Schicker Anzug. Kommt nicht jeder in so 'nem edlen Zwirn hier an." Er riss seine Waffe wieder aus der Erde und zog seine Beute mit sich her, nahm das zweite Säbel aus und beförderte ihn unsanft neben den ersten.
"Eine falsche Bewegung." Die Hände endlich frei prackte der Schattenalb seine Waffen wieder. Bedrohte den verstörten Mann. "Und ich schlitze dich auf!" Er legte den Kopf leicht schief. "Langsam!"
Der Boden schien sich weiterhin zu wallen. Menschen sind doch köstlich. Nicolos Kind sagte etwas, doch er verstand es nicht. Verdammte Österreicher.
Sein Blick fiel zu der Mauer wo sein Herr scheinbar gerade ein eigenes Fest feierte. "Bleibt da! Beide! Pass auf ihn auf!" wandte er sich in der Sprache der Toten an den wachen.
Begab sich dann zu seinem Meister. Natürlich wäre er lieber frei, dennoch war das was er doch tat zu köstlich. Er konnte die Spur des Opfers verfolgen. Spürte die Position auf, und klammerte sich an die Emotion des Schmerz die zu ihm durch drang. Natürlich hatte er bereits gegessen, mehr als in den letzten Jahren, war er überzeugt, dennoch mochte er sich nicht die Sensation entgehen lassen den Mord, den Biss zu schmecken. Darüberhinaus gab sich der Blutsauger Mühe. Scheinbar wollte er den Kerl haben. Konzentriert hing er über der Szenarie. Seine beiden Kinder. Wohin sollten sie schon laufen? Eine Fremde Welt, der Schock. Mehr als genug Beschäftigung. Vielleicht hätte ich ihnen ein Messer da lassen sollen. Jeder mag Messer, grad' nachdem Umzug.
Im Gegensatz zu den Emotionen zuvor genoss er Vicentes Werk.
"Stell ihn!" Der gedankliche Befehl des Italieners traf ihn wie ein Paukenschlag. Mit einem Ruck, noch bevor er richtig bewusst handeln konnte, fuhr der Körper hoch. Lies den Faden der verbliebenen Emotion fallen, während sich langsam ein weiterer Kokon hervor schälte. Wie ein Wachhund fixierte er zuerst seinen Meister, dann die Richtung in die dieser los spurtete. Nur ein paar Meter. Wenige Schritte dann hielt er ein. "Wenn denn?" ging die Frage an Vicente zurück der jedoch mit einem mal gänzlich ablenkt wirkte. Der Befehl, der Wille des Nekromanten riss ab, gab Nicolo die Freihheit zurück. Langsam zog er sich wieder zurück. Zu seinen beiden 'Kindern' und dem neuen. Wirklich weit weg war er nie gewesen.