Barbaren !

AW: Barbaren !

Als erstes, Barbaren haben kein Problem mit den Töten und Kämpfen (Sie sind nicht hirnlos, so das sie es ständig tun, sondern sie haben eigene Gründe dafür).
Das Zweite, Barbaren legen wert auf das Überleben und die Fähigkeit dazu (Das heißt sie lernen nicht lesen und schreiben, weil es in der Wildnis bzw. im Stamm wenig bzw überhaupt nichts bringt).
Das Dritte, ein Barbar sammelt was er später nutzen kann und verbraucht es sofort, wenn dies nicht möglich ist.
Das Vierte, ein Barbar setzt alles ein, um zu Überleben und um so viel Schaden zu machen wie möglich.

Ein normaler Barbar ist hart (körperlich, wie im Herzen), ist stark und lebt seine Emotionen und seinen Weg.
Wenn er kämpft dann ist es wie ein Tanz am Rande der Selbstkontrolle und gleichzeitig wie Ritt auf einen wildgeworden Bären namens Zorn und Kampfeslust.
Ein Barbar ist in erster Linie ein Überlebenskünstler.
Er kann ehrenhaft sein, muss es aber nicht....er kann die Schwäche der Zivilisation verachten,muss es aber nicht.
Aber auf jeden Fall, ist er pragmatisch.
 
AW: Barbaren !

Als erstes, Barbaren haben kein Problem mit den Töten und Kämpfen (Sie sind nicht hirnlos, so das sie es ständig tun, sondern sie haben eigene Gründe dafür).
Irgendwie muss ich jetzt an das klassische Zwiegespräch zwischen Barbar und Paladin denken:
"Du, Paladin. Sag mal, was ist eigendlich der Unterschied zwischen deinem Strafen und meinem, außer, dass du dir den Grund vorher überlegst und ich nachher?"
 
AW: Barbaren !

Irgendwie muss ich jetzt an das klassische Zwiegespräch zwischen Barbar und Paladin denken:
"Du, Paladin. Sag mal, was ist eigendlich der Unterschied zwischen deinem Strafen und meinem, außer, dass du dir den Grund vorher überlegst und ich nachher?"

Autsch .... und genau dass ist das Rüpelnde Tarvernenmonster.

Ne Barbaren sollten da schon einen Grund haben warum sie töten ... der grund kann ERSCHRECKEND BANAL sein aber es gibt auf JEDEM FALL einen Grund...
 
AW: Barbaren !

War auch net ernst gemeint (zumindest von mir). Ich bin generell der Meinung, dass so ziemlich jede Charakterklasse prinzipiell gleich viel Potential für anständiges Charakterspiel bietet. Aber auch an nem drunksüchtigen Chaosbarbaren, der alles mit Muskelschmalz lösen will ist im Grunde erstmal nichts unanständiges. Sollte man nur nicht gleich zum verbindlichen Standard erklären.
 
AW: Barbaren !

Jetzt bin ich aber neugierig. Wie spielt man einen Barbaren gut? Wann spielt man einen Barbarebn schlecht?

Ich hab eigentlich nur das Klischee von Conan aus den Howard-Storys (weniger im Film) dazuz im Kopf. Aber wie nun im Rollenspiel?
Bei Barbaren muß man tatsächlich unterscheiden.

Der comic-hafte Klischee-Barbar Marke "Röhrender Hirsch"

Möchte man einen Barbaren-Typus in einem klischee-geladenen Setting voller Saft und Kraft haben, der dem "röhrenden Hirschen" in der Fantasy-Illustration der letzten dreißig, vierzig Jahre entspricht, dann bekommt man einen größtenteils nackten (trotz Gletschereis und Schneesturm bzw. Wüstenglut und Sandsturm) Fleischberg von immenser Kraft und Ausdauer, dem nichts körperlich etwas anhaben kann, der aber auch geistig so abgestumpft oder abgehärtet ist, daß er zudem auch noch unerschütterlich ist.

Solch einen Klischee-Barbaren kann man recht leicht gut darstellen, da er eine geradezu komisch wirkende Überzeichnung darstellt. - In manchen Rollenspielen ist so etwas explizit gewünscht.



Der kulturverbundene "Stimmungsbarbar"

Möchte man einen Barbaren aus einem weit weniger klischee-behafteten, sondern ausgesprochen einzigartigen Setting wie Glorantha darstellen, dann wird das schwieriger.

Die Orlanthi-Barbaren (die nur eine der bekanntesten Barbaren-Varianten dieser Spielwelt darstellen) sind nicht zivilisiert, wohl aber gebildet. Sie müssen das auch sein, weil sie in einer höchst magisch durchdrungenen Welt leben. Sie leben in einer Zeit, in der sie die Konsequenzen ALLER Entscheidungen ihrer Ahnen seit VOR der Zeit auszubaden haben.

Sie leben in einer Zeit, in der sie ihren Göttern als Letzte die Treue halten, in der sie extrem konservativ ihren alten Weg seit vor der Zeit gehen, im Einklang mit ihren Mythen. Sie leben in einer Zeit, in welcher ihr Siedlungsgebiet von einem bürokratischen, korrupten, perversen, brutalen Imperium bedrängt, ja annektiert wird, und - schlimmer noch - in welchem dieses Imperium versucht ihnen ihre Götter zu nehmen, ihre alten Gottheiten zu pervertierten Knechten der obersten Göttin des Imperiums zu machen, ihnen somit ihre KULTURELLE IDENTITÄT zerstört.

Diese konservativen, gegenüber dem zivilisierten Imperium "rückständigen" Bewahrer ihrer alten Wege der Ahnen, ihrer Götter und ihrer Lebensart, ihrer Kultur, sind Barbaren. Sie haben keine Kamine für ihre Herdfeuer (brauchen sie auch nicht, da sie das Sturmpantheon anbeten und kleine Windelementargeister ihnen die Arbeit eines Kamins abnehmen, egal wo in einem Langhaus ein Herdfeuer eingerichtet ist). Sie haben keine Gasthäuser oder Tavernen (brauchen sie auch nicht, denn sie haben sehr elaborierte Gastfreundschaftstraditionen, die sie penibel einhalten, da diese immer wieder bestätigen, daß sie alle ein Volk sind, verschieden und doch gleich).

Diese Barbaren weisen neben ganz normalen Leuten AUCH MAL den halbnackten, nur mit seinen Runenbemalungen gegen gegnerische Pfeile geschützten und mit seinen Runenamuletten von Windgeistern in die Luft gehobenen starken, zähen Krieger auf. Das ist EIN von vielen möglichen Ausprägungen eines solchen Barbaren-Typus.


Der "Arnold-Barbar"

Nähert man sich der Vorlage für DAS Klischee eines Barbaren schlechthin: Conan, in der Fleischwerdung als Arnold mit langen Haaren, dann sieht man in den Filmen einen vornehmlich sehr hart im Nehmen erscheinenden Charakter. Stark, ja. Das auch. Aber nicht so stark, wie manche seiner Gegner! Wichtiger ist beim Film-Conan seine Nehmerqualität.

Aber er ist auch gebildet! Er hat Philosophie, Religion, Kampfkunst studiert. Er ist charmant genug, daß auch nicht naive Dummchen an Frauen auf ihn stehen. Er ist ein treuer Freund. Jemand der Unfairness, Ungerechtigkeit nicht mag. Er ist auf seine in der Welt verwurzelten Art religiös.

Er hat ernorme Willenskraft und kann selbst direkter Verzauberung nur durch seine innere Stärke widerstehen (was ja viele Pulp-Helden auszeichnet, siehe Jirel of Joiry - die "Vorgängerin" von Red Sonja und anderen späteren Heldinnen). - Der Film-Barbar kommt sehr "kulturarm" daher, strotzt dafür aber vor persönlicher Loyalität, vor charakterlicher Stärke (die die Loyalität seiner Begleiter begründet), und vor einem eigenen Gerechtigkeitsgefühl.

Er ist wie der Gunslinger, der sich an den Code of the West hält, ohne dazu gezwungen zu sein. Einfach aus sich heraus. Weil es so eben RICHTIG ist. Weil er sonst nicht besser wäre, als die Bastarde, die er ständig in die Hölle schickt.

Einen solchen Barbaren darzustellen ist nicht leicht (leichter als einen Glorantha-Barbaren zu geben), weil man hier als Spieler in der Lage sein muß ein spielweltangepaßtes "Code of the West" mit seinem Charakter ZU LEBEN. Wer einen guten Gunslinger spielen kann, der kann auch einen guten Barbaren spielen. Überhaupt ist der Gunslinger wie der Blonde aus The Good, the Bad and the Ugly viel mehr ein Barbar, als viele der idiotischen "Gutlinge im Lendenschurz" aus den schlechten Filmen der "Barbaren-Welle".


Der Sword&Sorcery-Barbar

Hier kommt man langsam dem Roman-Conan (und anderen Helden wie King Kull, usw.) näher. Conan aus REHs Romanen verhält sich genauso als "Zivilisationsflüchtling" wie die Western-Helden von REH. Zitat: "Civilized men are more discourteous than savages because they know they can be impolite without having their skulls split, as a general thing."

REHs Zivilisationsabscheu und sein Verlangen nach etwas EHRLICHEM, was er in ehrlichem GENUSS des Lebens in allen seine Facetten, wie Kampf, Gewalt, aber auch Sex, Freundschaft, Liebe seinen Helden suchen ließ, kommt in diesen prägenden Sword&Sorcery-Geschichten stark durch.

Conan ist der Mensch, dem als FEIND die Zivilisation mit ihren oft aufgrund der undurchschaubaren Komplexität als unfair oder unehrlich empfundenen Härten, Ungerechtigkeiten gegenüber steht. Gegen diesen Feind kann es nie eine wirklich gute Lösung geben. Gegen die Natur (der Kampf ums Überleben von Naturgewalten), sowie gegen wilde Bestien oder andere aggressive Weltbewohner kann sich Conan, Kull, oder die Gunslinger von REH durchsetzen. Hier ist er ganz der Mensch, als der er geschaffen wurde. Doch in dem Moloch der Zivilisation, in den Drogennebeln, den Massen an korrumpierten Menschen, dem Laster ohne Freude, dem Sex ohne Liebe, dem Reichtum ohne Großzügigkeit kommt Conan nicht klar. Hier eckt er an. Hier muß er um sein Überleben kämpfen. Härter und z.T. mit für ihn ungeübteren Waffen (wie z.B. mit Worten).

Bezeichnenderweise findet er die Liebe seines Lebens bei den Piraten, die für ihre "Keine Gefangenen"-Verfahrensweise berüchtigt sind. Er findet Respekt und Freunde auf den wilden Schlachtfeldern und im gemeinsamen Kampf gegen Abscheulichkeiten, die nicht in die Welt gehören.

Es sind nicht alle Bewohner der Welt dieses Barbaren schlecht. Aber die Zivilisation ist es, die die Menschen schlecht macht.

Wobei die Barbaren nicht etwa ohne städtische Kultur auskommen. In Almuric haben die Einwohner des Planeten Almuric ja auch eine Stadtstaaten-Kultur mit vielen Animositäten untereinander und hoher Stabilität als Ganzes entwickelt. Nur stagniert diese Kultur etwas, bis der Held auftritt und "Leben in die Bude" bringt. Das kostet zwar vielen Tausenden das Leben, aber nachher ist diese Welt ANDERS als je zuvor. So kann auch ein Barbar (ein barbarischer Gewalttäter von der Erde in diesem Falle) sich seine eigene Welt erschaffen, die dekadente Sklavenhalter-Zivilisation mit Stumpf und Stil ausrotten und für immer seinen Stempel der Welt aufdrücken.

Um das zu spielen, muß der Spieler schon in den Konflikt mit der Zivilisation eintauchen können UND das Gegenstück, die persönliche Ehre, Standfestigkeit, Loyalität, usw. verinnerlicht haben, die diesen REH-Barbaren-Typus von einem einfachen Asozialen, Unangepaßten, Außenseiter, Kriminellen unterscheidet. Diese Unterscheidung ist WICHTIG!

Conan und ähnliche Barbaren machen Dinge, die man als zivilisierter LESER der Geschichten eigentlich nicht gutheißen kann. Doch werden sie, wegen der inneren Bewegung des Charakters, wegen seiner inneren Ehrlichkeit akzeptabel.

Dies ist im Spiel eine feine Gratwanderung. Bei Barbarians of Lemuria, wo solche Charaktere ja GEWOLLT sind, wird nicht über Regelmechanik so etwas gesteuert, sondern hier muß sich der Spieler selbst zu einem entsprechenden Charakter ENTSCHEIDEN.



Zur "Ehre"-Diskussion:
NATÜRLICH haben auch die unterschiedlichen Barbaren-Typen ihre persönliche Ehre, ihre Familien-Ehre, ihre Stammes-Ehre, usw. - und handeln auch entsprechend bei Verstößen dagegen.

Zur Bildung:
NATÜRLICH sind Barbaren gebildet. Und zwar mehr noch als die zivilisierten Schreibknechte, weil sie oftmals ohne viel schriftliche Aufzeichnungen jede Menge AUSWENDIG lernen mußten. Das ist harte Arbeit. Sie kennen Wege im Unwegsamen, Heilpflanzen und Giftpflanzen, können sich aus Dschungelmaterialien Pfeil und Bogen bauen, oder eine Brücke über einen Fluß, können Eiswüsten überqueren ohne zu verhungern und ohne zu erfrieren, usw.
Der Stamm des Film-Conan war in der Lage die besten Schwerter zu schmieden, die man so bekommen konnte. Das spricht alles GEGEN den "tumben Barbaren", sondern einfach nur für einen Charakter mit begrenzter Kenntnis in zivilisatorisch entwickelteren Eigenschaften. ALLES, was zu seiner Kultur gehört, wird der Barbar auch kennen (Waffenbau, Heilkunst, Tier- und Pflanzenkunde, Götter- und Sagenkunde, Kampfkunst, Menschenführung, usw.)



Wie spielt man nun einen Barbaren RICHTIG?

Einfach nach der jeweiligen ROLLE, die der Barbar in dem betreffenden Setting spielen soll.

Hier kann es natürlich sein, daß das Setting nur Abziehbild-Barbaren haben will, daß im Setting-Fluff die idiotischsten "Barbaren"-Typen dargestellt werden. - Man MUSS ja NICHT dieses Setting bespielen, wenn es schon beim Barbaren-Typen versagt. Es gibt andere Settings, wo man eine große Auswahl an unterschiedlichen Barbaren hat, die für (fast) jeden Geschmack den passenden Barbaren-Charakter bauen lassen.
 
AW: Barbaren !

War auch net ernst gemeint (zumindest von mir). Ich bin generell der Meinung, dass so ziemlich jede Charakterklasse prinzipiell gleich viel Potential für anständiges Charakterspiel bietet. Aber auch an nem drunksüchtigen Chaosbarbaren, der alles mit Muskelschmalz lösen will ist im Grunde erstmal nichts unanständiges. Sollte man nur nicht gleich zum verbindlichen Standard erklären.

So hatte ich das auch nicht verstanden ... :D

... und jetzt muss ich mir mal zeit nehmen mich durch den 3 Seiten Post von Zornhau zu lesen ... :p (Is auf jeden fall mehr Text als Arnold in beiden Conanfilemen hatte ...)
 
AW: Barbaren !

(so zeitgebunden den Post zu lesen und für Gut befunden)

@ Zornhau
Da fällt mir noch ein Typus ein :
Der Tarzan Typus:

Jemand der auf sich alleine gestellt eine art Kultur entwickelt hat, jedoch von der Menschlichen Kultur isoliert.
Tarzan wird von Affen aufgezogen, er setzt sich jedoch nicht an die Führung der ihm ja eigentlich Physisch überlegenen Affen er sticht aus ihrer Gruppe heraus und entwickelt sich zu etwas ganz eigenem.
Die Menschliche Zivilisation kennt er nicht. als er mit ihr Konfrontiert wird trifft sie ihn wie ein schock und erschüttert ihn grundlegend.
Er erkundet die Zivilisation wendet sich jedoch am ende von ihr ab.

Für alle dennen die Psychologie egal ist :
Neben bei ist Tarzan auch als vorzeige Unterklasse "Beastmaster" interessant ...
 
AW: Barbaren !

(so zeitgebunden den Post zu lesen und für Gut befunden)
Ich hatte, als ich die nächtens entstandene "Bleiwüste" und Deine Ankündigung Dich da durchzulesen sah, noch schnell ein paar das Lesen erleichternde Absätze und Zwischenüberschriften eingebaut.

Ich schaue über meine Beiträge meist kein zweites Mal drüber. Daher ist mir gestern nicht gleich aufgefallen, daß der Beitrag so dicke "Pakete" als Absätze hat.


Da fällt mir noch ein Typus ein :
Der Tarzan Typus:
Den sehe ich NICHT als Barbaren an.

Ein Barbar entstammt einer KULTUR. - Tarzan ist der Archetyp des "Wilden Mannes", des Menschen OHNE JEGLICHE Kultur.

Barbaren wie Conan verachten die Kulturen der zivilisierten Völker wegen ihrer Verlogenheit, ihrer Ehrlosigkeit, doch können sie sich in andere Kulturen problemlos einpassen wie bei den Aesir z.B. (siehe die Tochter des Frostriesen).

Ein Barbar ist nur "unzivilisiert" (aus Sicht der Zivilisierten), doch ist er KEIN WILDER, sondern hat eine eigene, eine barbarische Kultur.

Ein "Wilder Mann" wie Tarzan steht außerhalb JEDER menschlicher Gemeinschaft (wie auch Mogli z.B.), er eckt ÜBERALL an.
Ein Barbar steht innerhalb SEINES Volkes voll in der Gemeinschaft, er eckt nur außerhalb seines eigenen Kulturkreises an.


Nachtrag:
Jemand der auf sich alleine gestellt eine art Kultur entwickelt hat
Eine Kultur entwickelt man NICHT ALLEINE.

Ich weiß, daß die Affengemeinschaft bei Tarzan oder das gesamte Dschungelbuch sehr stark die Tiere vermenschlicht darstellen. Aber es ist nun einmal so, daß KULTUR das ist, was man MIT ANDEREN MENSCHEN gemein hat.

Was man selbst entwickelt, sind Angewohnheiten. Sie werden erst durch andere Menschen (möglicherweise) zur Kultur.
 
AW: Barbaren !

Wenn man der Beschreibung von Dwight McCarthy Glauben schenkt, hat er definitiv was babarenhaftes an sich. Auch sein verhalten zeigt dahingehende Züge. Ich würde sagen, das Marv ein gutes Beispiel für einen modernen Barbaren (also Barbaren in modernem Setting) ist.

Und Marv ist sehr viel mehr/anders als ein schlichter Rüpel.
Er hat eine Sichtweise und klare ziele und setzt die mit "primitiver" Einfachheit in seinem Denken durch, ohne dabei Wert auf die komplexe ihn umgebende Gesellschaft zu legen. Gleichzeitig zeigt er eine eigene ihm innewohnende Schläue und Erfahrung, das was Zornhau als Barbarenbildung beschrieben hat (hier auf das Setting angepasst)
 
AW: Barbaren !

@ Zornhau

Gut Kulturell sind "Wilde Männer" keine Barbaren. Aber aus Rollenspielsicht würde ich ihnen in einem Generischen Barbaren Quellenband schon mindestens eine Seite widmen.

Alleine schon weil sie sich auf der Regelwerksebene einen Großteil derselben Hintergrundpunkte, Spezialisierungen, Vor/Nachteile und was für Charakterbausteine ein System "X" noch so her gibt, mit zumindest dem „Cineastischen Barbar“ teilen...
 
AW: Barbaren !

Wäre Marv aus Sin City eigentlich eine Art moderner Barbar?
Ja.

Der Held des REH-Romans "Almuric" hatte ja in unserer Welt als ein "Marv" schon eine gewisse "Karriere" hinter sich. Groß, hart im Geben und im Nehmen, lebt nach seinem eigenen Gerechtigkeitsgefühl.

Sin City ist übrigens sehr stark wie ein modernes Sword&Sorcery-Stadt-Setting angelegt. Man könnte Sin City auch Lankhmar nennen und hätte keine Probleme die Geschichten darin umzusetzen.
 
AW: Barbaren !

Viel richtiges ist schon gesagt worden. Sehr spannend fand ich persönlich, mich mal vertieft mit den historischen Germanen zu beschäftigen, die ja von den zivilisierten Römern als Inbegriff der Barbarei betrachtet wurden und damit bis heute den Begriff prägen. Dabei ist zu erkennen, dass diese Germanen weit entfernt davon waren, Rousseau'sche edle wilde zu sein. Sie waren unzivilisiert, und das ist absolut nichts Positives. Ihre Bräuche waren menschenverachtend und grausam und ihr Aufstieg war für Europa ein echter Unglücksfall.

Sehr aktuelle Barbarei kann man z.B. in manchen afrikanischen Staaten wie Liberia oder Somalia beobachten, da ist nichts Romantisches dran, sondern das ist eine gewaltige Tragödie.

Im Rollenspiel bevorzuge ich jedoch die romantisch verbrämte Sichtweise der Herren Howard und Rousseau. Und manchmal mag ich auch überzogene Comic-Versionen von äußerst virilen Muskelbergen. Darüber habe ich sogar mal ein Rollenspiel geschrieben, das zwar nicht mehr vor Chinese Democracy, aber immerhin noch dieses Jahr erscheinen wird. ;)
 
AW: Barbaren !

Würde auch sagen das ein Barbar selbst dann wenn seine eigene Gesselschaft "Barbarisch" ist auch dort leicht anecken kann solange er sich nur an seine eigenen Kodexe und Bedürfnisse hält.
Das interresante ist das die gleiche Gesselschaft die ihn dann vieleicht dafür gar verfolgen würde von ihm fordert diesen Weg bis zum ende zu gehen(ansonsten hätte er paradoxerweise keinen platz ihn ihr)

Barbaren gibt es durchaus noch.
Auch wenn mir scheint das in meinen Lokalen Rollenspielkreisen, nur ich und ein Grundschullehrer:D in der Lage und Willens sind Barbaren als etwas anderes als "Ungewöhnlich viel schaden machende Kämpfer" zu spielen!
Hat mache Runde bereichert und mir rauswürfe aus anderen Runden beschert

Naja wenn scherts
 
AW: Barbaren !

Weiß nicht hat oft diesen Nachgeschmack von wegen ich will stark sein aber wenig denken.
Das stimmt alle mal... wenn man sich Conan ansieht (oder gar Bücher liest) war der nicht so richtig dumm... sonst hätte er es nicht so weit gebracht. Nur setzen viele Leute eben Stark = Dumm. Klein = listig und schlau.

So ein bischen wie Rambo... wenn man Rambo sagt denken alle an blutige Gewaltorgien mit fiesen Fallen im Wald oder 10000 weise verschossene Munition. Eigentlich ist er eine Arme Sau von Veteran der nicht zurück ins Zivilleben gefunden hat und gequält von der Polizei (im 1. Teil) durchdreht und wieder in den Krieg zurück fällt. Am Ende erzählt er dann in einem Monolog was ihn so fertig macht und flennt vor sich hin. Da habe ich schon viel, viel sinnlosere Actionfilme gesehen als das.

Was den barbar auszeichnet ist nicht der w12 Trefferpunkte und das er nicht lesen kann (im krassen Gegensatz zu Conan), sondern eben so eine Art Verhaltenskodex und eine sehr direkte Art.

Die Leute neigen allerdings dazu oberflächlich zu pauschalisieren. Richtige Barbaren gab es leider nur sehr wenige. Die meisten spielen nicht-umfallende Kampfmaschinene mit maximalem Schadensoutput und... davon gibt es mehr als genug.
 
Zurück
Oben Unten