Balancing der Gruppe (oder: Der Eine der nicht kämpfen kann)

In dem Fall hast Du moralisch betrachtet recht, solange es dem Magier bewußt ist. Anfänger können - jedenfalls nach den SR-Geschichten zu urteilen - sowas auch mal unbewußt auslösen. Technisch und von den Regeln her besteht zudem ein nicht unerheblicher Unterschied.
 
Wenn ich an unsere Shadowrungruppe denke konnten da 2 Charaktere so richtig eigentlich nicht kämpfen. Aber ich finde das System bedient das da auch total.

Unser Decker und der Rigger konnten zwar beide eine Pistole "bedienen", aber als jemand der sich behaupten könnte, hätte ich die beiden nicht bezeichnet.
Trotzdem haben die Ihren Zweck gründlichst erfüllt.

Persönlich finde ich es von einem SL auch eher kritisch wenn er sagt "du musst kämpfen können um in der" oder noch schlimmer "MEINER Kampagne zu bestehen". Wir leben nicht mehr in den 80ern, wenn ein SL so etwas zu mir und meinen Leuten sagen würde, dann würden wir gehen. Man kann zusammen spielen oder es sein lassen wie ich finde. Das Spiel wird von allen gestaltet und die Spielercharaktere sind die Protagonisten. Wenn also nur einer von vieren Kämpfen kann, dann sollter der Spielleiter sich darauf einstellen, er ist der Schiedsrichter und kein Diktator.

Aber das ist nur meine bescheidene Meinung. :)
 
Ja und nein. Natürlich gehst Du als SL oder Erzähler auf Deine SCs ein. Aber die Welt in der sich die Gruppe bewegt, unterliegt immer noch bestimmten Regeln. Wenn Du SR spielst und Dich in Redmond bewegst, dann kannst Du entweder kämpfen, jemanden anheuern, der für Dich kämpft oder aber damit rechnen ggf als Opfer in die Statistik einzugehen. Davon massiv abzuweichen ist einfach nur unstimmig. Wobei bei SR der Begriff Kämpfer durchaus schwammig ist. Ein Katzenschamane, auch wenn er keine reinen Kampfzauber hat, kann durchaus anderen den Tag verderben. Ein Rigger muss nicht selber ballern oder schlagen, der hat Drohnen etc.
 
Das ist so weit ja auch alles richtig.
Aber wenn die Spieler nun mal im Groß keine Kämpfer spielen (ja, auch keine Katzenschamanen) wollen, dann sollte man das als SL einfach berücksichtigen.
 
Nein, dann sollten sie keine Runner in SR spielen wollen. Oder aber, wenn es der Storyaufhänger sein soll, zumindest bereit sein, den Char ein Stück der Spielweltrealität anzupasen. In 40k käme doch auch niemand auf die absurde Idee, dass Spieler ohne IT_Konsequenzen offen Slanesh-Anhänger auf einer imperialen Welt spielen können, nur weil Spieler der Meinung sind, sie möchten das jetzt so.
 
Man kann SR durchaus ohne Kampf spielen.
Ich sehe das Problem nicht.

Vielleicht sollte man sich etwas vom 80er/90er Jahre-Bild der SL abkoppeln.

Spielt man im übrigen einen Slanesh-Anhänger in einem 40k RP, spielt man wahrscheinlich Dark Crusade. Was bedeutet, das alle so etwas spielen und das Spiel auch damit arbeitet ...
 
Das ist so weit ja auch alles richtig.
Aber wenn die Spieler nun mal im Groß keine Kämpfer spielen (ja, auch keine Katzenschamanen) wollen, dann sollte man das als SL einfach berücksichtigen.

Ich würde das als Spielleiterin nur insoweit berücksichtigen, dass ich halt nicht ständig Elite-Gegner mit Pools von 25+ Würfeln auftauchen lasse.
Aber die Spielwelt bleibt eben grundlegend, wie sie ist.
Dann sucht die Gruppe sich passende Runs und ihre eigene, passende Herangehensweise, und dann kann das klappen.
Aber das ändert nichts daran, dass bei einem Überfall in den Barrens oder Favelas dann auch mal scharf geschossen wird, und sie dann selbst schauen müssen, wie sie rauskommen.

Wir haben einen super offenen Spielansatz, und natürlich wird die Geschichte von den Spieler*innen gestaltet, und alle am Tisch arbeiten zusammen für die Narration.
Und da haben sie alle Möglichkeiten, das auch nicht kämpferisch zu tun.
Aber das Spielsetting bleibt bestehen, und kann dennoch vergleichsweise tödlich sein.
Es liegt dann an der Gruppe, sich passende Herausforderungen zu suchen, oder ggf. auch mal zu flüchten, wenn sie sich zu viel zugetraut haben.


Gleichzeitig find ich es auch voll legitim für eine Spielleitung zu sagen:
"Hey, für meine Achtung!Cthulhu Kampagne erwarte ich, dass jeder SC, auch die zivilen, wenigstens grundlegend kämpfen kann."
Das heißt nicht, dass dann alle Soldaten im zweiten Weltkrieg spielen müssen.
Aber dass es eben in der Kampagne auch Kämpfe geben kann, und eine reine Pazifisten-Truppe daran wahrscheinlich wenig Freude haben wird.
Wenn die ganze Gruppe das ablehnt, dann halte ich es auch für unrealistisch, dass sie sich vorher alle gemeinsam auf Achtung!Cthulhu geeinigt haben. ;)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Kannst du den Kontext dieser Aussage in der bisherigen Diskussion vielleicht etwas aufführen?

Es wirkt dann doch recht häufig so als ob der SL eine Art Gott ist der alles bestimmt. Damit kann ich nichts (mehr) anfangen.
Aber dass es eben in der Kampagne auch Kämpfe geben kann, und eine reine Pazifisten-Truppe daran wahrscheinlich wenig Freude haben wird.
Wenn die ganze Gruppe das ablehnt, dann halte ich es auch für unrealistisch, dass sie sich vorher alle gemeinsam auf Achtung!Cthulhu geeinigt haben. ;)

Vollkommen richtig! Du hast mich total abgeholt. Ich würde auch nie auf die Idee kommen da einen Charakter zu spielen der nicht kämpfen kann (da spielt man doch Agenten oder Soldaten im zweiten Weltkrieg, oder?

Aber gerade so Sachen wie Vampire, Shadowrun oder Cthulhu (also das normale) kann man wunderbar darauf einstellen.
Also wenn ich bei SR ne Gruppe aus "Faces", vielleicht nem Decker und nem Magier habe, dann würde ich es auch ziemlich seltsam finden wenn ein Johnson die engagiert um in irgendwelchen Slums irgendetwas aufzuklären ... . Aber das ist nur meine beschiedene Meinung. ;)

Mir ist halt klar das ich kein Deathwatch spielen kann und dann meinen muss mein Blood Angel ist Pazifist .............
 
Vollkommen richtig! Du hast mich total abgeholt. Ich würde auch nie auf die Idee kommen da einen Charakter zu spielen der nicht kämpfen kann (da spielt man doch Agenten oder Soldaten im zweiten Weltkrieg, oder?

Ganz genau, da passt es dann schon, dass alle wenigstens grundlegend kämpfen können.

Aber gerade so Sachen wie Vampire, Shadowrun oder Cthulhu (also das normale) kann man wunderbar darauf einstellen.
Also wenn ich bei SR ne Gruppe aus "Faces", vielleicht nem Decker und nem Magier habe, dann würde ich es auch ziemlich seltsam finden wenn ein Johnson die engagiert um in irgendwelchen Slums irgendetwas aufzuklären ... . Aber das ist nur meine beschiedene Meinung. ;)

Klar, da geht es prinzipiell auch ohne.
Aber da obliegt es eben auch der Gruppe, sich dann entsprechende Aufträge zu suchen. Das ist deren Aufgabe.

Klar, ein Johnson stellt die nicht für Wetwork oder sonstwas ein.
Aber da bei uns Runs auch oft improvisiert werden, müssen sie dann eben selbst auch schauen, dass sie sich da was passendes beschaffen.

Und es geht ja nicht nur darum, dort Aufträge zu machen. Aber viele Runner leben ja auch in schlechteren Gebieten, und wenn sie dann den Feierabendeinkauf nicht überleben, ist das schade.
 
Klar, da geht es prinzipiell auch ohne.
Aber da obliegt es eben auch der Gruppe, sich dann entsprechende Aufträge zu suchen. Das ist deren Aufgabe.

Das ist gleichbedeutend damit, das ich keinen Spielleiter mehr brauche!?! Ich meine, wenn die alles selbst machen müssen und der SL irgendwas anderes überlegt, was keinen Sinn ergibt, dann ist das alles doch total überflüssig?!?

Vielleicht sollte man sich auch nicht sklavisch daran halten das man beim "einkaufen gehen" gleich "erschossen" werden kann. Zumal ich "ausgeraubt werden" für wahrscheinlicher halte als eine handfeste Kampfsituation ...

Ich würde darauf eingehen und das Szenario entsprechend gestallten wenn keiner einen Kämpfer spielt. Ich sehe das als die Aufgabe des SL´s an. Wenn ich denen Ständig große Kanonen vorsetze und die damit nicht umgehen können kann ich selbstverständlich sagen "selbst schuld, in SR hat halt jeder Hardcore Cyberware und schwere Waffen", aber dann werden die sagen "wir haben keine Lust mehr auf dich als SL". Und das könnte ich sogar verstehen.

Das wäre genau so Panne wie einen Haufen Barbaren auf einen Ball voller intreganter Adeliger zu schicken ... .

Thema verfehlt, setzen sechs.

Jetzt kann man sich natürlich auch Gedanken machen wie wahrscheinlich es ist das es in SR zum Beispiel das niemand kämpfen kann. Wahrscheinlich gibt´s da den Samurai, den Drohnen-Rigger und einen Feuerball werfenden Irren.

Abgesehen davon halte ich den "non-Combatan" in dieser Diskussion auch nur für ein Substitut, welches man auf vieles anwenden kann. Zum Beispiel, ist der Socializer nötig, ist der Rigger nötig, ist der Decker nötig?!? (In unserer Gruppe gab´s zum Beispiel keinen "richtigen" Socializer)
Wenn ich dem Decker in meinem Plot nix zu tun gebe ist dem halt auch langweilig ...
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist gleichbedeutend damit, das ich keinen Spielleiter mehr brauche!?! Ich meine, wenn die alles selbst machen müssen und der SL irgendwas anderes überlegt, was keinen Sinn ergibt, dann ist das alles doch total überflüssig?!?

Nö, man hat die Spielleitung doch für die Spielweltreaktion, NSC Darstellung und das einbringen von Plothooks. Welche dann verfolgt und angespielt werden, liegt bei der Gruppe.

Vielleicht sollte man sich auch nicht sklavisch daran halten das man beim "einkaufen gehen" gleich "erschossen" werden kann. Zumal ich "ausgeraubt werden" für wahrscheinlicher halte als eine handfeste Kampfsituation ...

Ich würde darauf eingehen und das Szenario entsprechend gestallten wenn keiner einen Kämpfer spielt. Ich sehe das als die Aufgabe des SL´s an. Wenn ich denen Ständig große Kanonen vorsetze und die damit nicht umgehen können kann ich selbstverständlich sagen "selbst schuld, in SR hat halt jeder Hardcore Cyberware und schwere Waffen", aber dann werden die sagen "wir haben keine Lust mehr auf dich als SL". Und das könnte ich sogar verstehen.

Das wäre genau so Panne wie einen Haufen Barbaren auf einen Ball voller intreganter Adeliger zu schicken ... .

Man kann je nach Setting häufig in Konflikte geraten. Manchmal sind diese tödlicher Art, meistens aber nicht. Dennoch würde ich das nicht ausschließen.
Nur weil ein SC XY nicht kann, darf das im Setting nicht mehr vorkommen? Find ich nicht schlüssig.

Wer schickt denn die Barbaren auf den Ball?
Bei uns kann es Sachen, dass die Gruppe sich entscheidet, sich in eine total gefährliche Situation zu begeben. Da kann ich als SL Signale geben, dass das gefährlich ist. Aber wenn sie es tun, dann tun sie es eben.

Und wenn man als Gruppe ne Intrigenkampagne machen will, und alle wollen Barbaren spielen, dann sei es so. Kann aber auch dazu führen, dass es nicht gut läuft.
Und Kampagnen können auch scheitern.


Wenn ich dem Decker in meinem Plot nix zu tun gebe ist dem halt auch langweilig ...

Ich mache halt IdR schon kaum klassischen Plot, und habe selten viel vorgeplant, so dass ich optimal auf Spielerinput eingehen kann.
Den Spielern obliegt es also selbst, sich spotlight zu erspielen.
Natürlich kann der Decker nebenher trappeln und meckern, dass er nix zu hacken hat. Aber ich finds halt sinniger, wenn der Decker dann direkt sagt: "Oh, gibt es hier denn Geschütze oder Geräte auf die ich zugreifen könnte?" - damit kommt was ins Rollen, und der Decker ist wieder voll mit dabei.
Klar spiel ich den Decker sonst auch an. Aber er muss sich auch mal selbst Spotlight holen.

Ich spiel ja auch keinen Sniper, der ständig Missionen mit Tunnelkampf auswählt, und meckere dann rum, dass ich nicht auf Distanz schießen kann ;)
 
Bei uns kann es Sachen, dass die Gruppe sich entscheidet, sich in eine total gefährliche Situation zu begeben. Da kann ich als SL Signale geben, dass das gefährlich ist. Aber wenn sie es tun, dann tun sie es eben.

Gemäß der Annahme das 75% der Gruppe Kampnulpen sind, würdest du dann auch eine "extrem gefährliche Kampfsituation" planen?
Extrem gefährlich ist ja nicht gleich das sich die Luft mit Blei (Feuer, Schwertern) füllt ...

Den Spielern obliegt es also selbst, sich spotlight zu erspielen.

Schon klar, wenn ein Spieler nix sagt/macht, dann ist er selbst schuld, da bin ich total dabei. Aber um beim Decker Beispiel zu bleiben: Wenn ich also einen "nicht klassischen SR Plot" mache (was auch immer DAS bedeuten mag), und weiß da ist ein Decker in der Gruppe, dann habe ich doch was parat was SEIN Hindernis ist. Gerade in SR ist das super wichtig.
 
Gemäß der Annahme das 75% der Gruppe Kampnulpen sind, würdest du dann auch eine "extrem gefährliche Kampfsituation" planen?

Ich plane selten Situationen. Aber wenn die Gruppe entscheidet, sich in eine Situation zu begeben, wo es eben vom setting her erwartbar ist, dass dort ein harter Kampf ist, dann wird der auch nicht runterskaliert. Die Herausforderung ist da. Ob sie die Situation dann durch Kampf oder anderes lösen, ist ihre Sache. Ich drücke da nix auf.


Schon klar, wenn ein Spieler nix sagt/macht, dann ist er selbst schuld, da bin ich total dabei. Aber um beim Decker Beispiel zu bleiben: Wenn ich also einen "nicht klassischen SR Plot" mache (was auch immer DAS bedeuten mag), und weiß da ist ein Decker in der Gruppe, dann habe ich doch was parat was SEIN Hindernis ist. Gerade in SR ist das super wichtig.

Ich mache keinen Plot. Ich habe oftmals eben nichts parat, sondern wir improvisieren gemeinsam. Und da ist es dann eben Aufgabe der Gruppe, da auch gestalterisch mit tätig zu sein. Und sich auch zu überlegen, wie sie sich einbringen.
Und ich blockiere eben nicht, und spiele gleichsam an.
 
Ich finde es beeindruckend wie Leute alles improvisieren können und nur on the fly spielleiten.
Ich kann das nicht, und kenne niemanden in meinem Umfeld der das kann.
Ich für meinen Teil habe immer einen Plot/eine Agenda und diese geschieht (ungeachtet der Aktionen der Spieler). Die Spieler können darauf Einfluss nehmen und den Plot/die Agenda verändern. Das ist das einzige was ich improvisiere.

Derjenige der es versucht hat alles zu improvisieren, hat schon fast 10 Jahre nicht mehr mit mir gespielt. War katastrophal ... :)
 
Ich plane im Regelfall auch nicht für ein Spiel. Ich habe eine grobe Storyidee, die den Aufhänger bildet und das war es dann meist. Die einzige Vorbereitung, die ich wirklich brauche, ist mir Gedanken über bestimmte Schlüsselörtlichkeiten und NSCs zu machen. Aber weiter plane ich das Spiel nicht im Voraus. Und meine Spieler lieben es im Regelfall, dass sie sich frei und nahezu völlig selbstbestimmt in der Spielwelt bewegen können.
 
Und meine Spieler lieben es im Regelfall, dass sie sich frei und nahezu völlig selbstbestimmt in der Spielwelt bewegen können.

Klingt ja quasi so als ob man der Annahme sei, das sei bei mir nicht möglich ist ... :p

EDIT: Mal abgesehen davon driften wir mit "ich improvisiere alles oder ich mag es mich vorzubereiten" vom Thema ab...
Bei Interesse eröffne ich hierzu aber ein neues Thema :)
 
Ich hab das Thema schon so oft zu Tode diskutiert.... Hab da keinen weiteren Bedarf.

Es klappt bei mir und meinem Mann super mit Impro-Leiten. Wobei ich tendenziell ab und an bisschen was an Locations usw vorbereite, was mein Mann IdR gar nicht braucht, was auch an seiner Hirnstruktur liegt. Er hat in der Hinsicht Vorteile.

Aber genau deshalb, wegen der Improvisation, ist uns auch wichtig, dass die Spielwelt in sich konsistent und schlüssig ist. Und dementsprechend kann es eben auch gefährliche Situationen geben, die Nicht-Kämpfer treffen.
 
Für jemanden der improvisiert sollte es eigentlich leicht sein vieles zu ignorieren was "statisch" festgelegt ist.
Das man NICHT auf die nicht Kämpfer eingeht nur um auf Teufel komm raus "trves" Shadowrun zu spielen, kann ich nicht verstehen.
 
Wieso, gerade Improspiel lebt von Herausforderung und Eskalation, um eine tolle Spannungskurve zu schaffen.

Das macht so sehr viel mehr Spaß, als wenn man das alles weglässt.

Die Gruppe hat da ja auch selbst sehr viel Kontrolle, was für Herausforderungen sie sich sucht und wie sie diese löst. Muss ja nicht mit Gewalt sein.

Aber uns ist es allen wichtig, dass das Setting eben in sich konsistent ist. Sonst kann man es ja auch nicht richtig einschätzen.
 
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