Aussenwirkung deutscher Rollenspiele

AW: Aussenwirkung deutscher Rollenspiele

Ich habe in englischen Foren schon verdächtig oft die Frage gelesen, wann denn endlich die englische Version von Aera rauskommt :ROFLMAO:, aber ansonsten habe ich nicht mitbekommen, das deutsche Rollenspiel im Ausland großartig wahrgenommen wurden.

Gut, es gab noch vereinzelte Reviews von Engel und "The Dark Eye" und ein paar hinweise auf die Bilderbuchqualitäten von Degenesis (und der hinweis das dies wohl nicht "Worksafe" sei), aber nichts was ich als "Aussenwirkung" beziechnen würde.

Engel ist kaum bemerkt worden, und die, die es bemerkt haben fanden es richtig faszinierened, richtig cool, richtig toll, und richtig doof war es, das in der US-Ausgabe keine Arkana-Regeln gab.
Tröste sie! Arkana-Regeln gibt es auch in der deutschen Ausgabe nicht ;)
 
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Wenn ich mich recht erinnere ja (Hab die Box nur bei meinem alten DSA Meister gesehen der laaange verschollen ist). Man kombiniert Ziel, Wirkung und... Übertragungsmedium(?). Ziel: Leben, Wirkung: Tod, Medium: Luft wird dann halt ein Giftgaszauber.

Aber das sind nur schemenhafte Erinnerungen, da müsstest du mal beim Tharunprojekt nachlesen, die haben die Regelbücher als pdf zum download meine ich.
 
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Wenn ich mich recht erinnere ja (Hab die Box nur bei meinem alten DSA Meister gesehen der laaange verschollen ist). Man kombiniert Ziel, Wirkung und... Übertragungsmedium(?). Ziel: Leben, Wirkung: Tod, Medium: Luft wird dann halt ein Giftgaszauber.
Na, das passt in der Tat zu PP&P.
 
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Zunächst mal danke für das Posting, das ist schon ziemlich informativ und deckt sich so ziemlich mit den Erkenntnissen einer Diskussion mit einem SL, der lange Zeit in Frankreich gelebt hat und dort im Rollenspielbereich sehr aktiv war.

Dass die hier kritisierten, deutlich aktuelleren Spiele (Degenesis, Engel, Endland usw.) eher "Bilderbücher" als "Spielbücher" sind, betrachte ich immer noch als kleineres Übel, denn es sind wenigstens alternative, originär deutsche Entwicklungen.
Dann sind diese bö-hösen Bilderbücher eben der "deutsche Stil" (zumindest so lange, bis andere Autoren und/oder Verlage aktiv werden und das Gegenteil beweisen). Wenn es etwas gibt, das diese Spiele gemein haben (und was sie von manchen erfolgreichen französischen und US-Spielen unterscheidet), dann ist es die von der Vision der Autoren getriebene Veröffentlichung. Degenesis, Engel, Endland sind nicht am Reißbrett entstanden, beruhen nicht auf Marketingstrategien, und das merkt man ihnen (im positiven Sinne) an. Lodland hingegen sind mir zu 100% nach Reißbrett aus.
Wie Du sagst: böse Bilderbücher die sich viel zu ernst nehmen und durch inhaltliche Nonexistenz von Regeln und/oder eine erdrückende Spielwelt glänzen sind wohl wirklich deutscher Stil.

Und wenn ich mal weiterspinnen darf:
Die einzige wirkliche Schuld der hier genannten deutschen Spiele ist, dass sie diesem vom amerikanischen "Ideal" abweichenden deutschen Stil folgen. Sie sind in erster Linie anders und deshalb für viele in erster Linie ungewohnt. Sie sind also nicht wirklich schlecht, sondern einfach nur anders.
Wenn man weiterhin bedenkt, dass Degenesis, Engel, LodlanD, AC und ein paar andere Spiele die diesem "deutschen Stil" folgen durchaus über eine gesunde Fanbase verfügen, kann dieser andere Stil gar nicht so unbeliebt sein. Er ist in jedem Fall ausreichend beliebt, um seine Existenz zu rechtfertigen, vollkommen unabhängig davon, ob er einigen Leuten in diversen Foren (die in keinem Fall einen repräsentativen Schnitt über die deutsche Rollenspielszene bilden) gefällt oder nicht.
 
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Dann sind diese bö-hösen Bilderbücher eben der "deutsche Stil" (...). Wenn es etwas gibt, das diese Spiele gemein haben (und was sie von manchen erfolgreichen französischen und US-Spielen unterscheidet), dann ist es die von der Vision der Autoren getriebene Veröffentlichung. Degenesis, Engel, Endland sind nicht am Reißbrett entstanden, beruhen nicht auf Marketingstrategien, und das merkt man ihnen (im positiven Sinne) an. Lodland hingegen sind mir zu 100% nach Reißbrett aus.
Wie genau meinst du das? Soll exzessives Planen eines Spiels falsch sein? Hast du ein Beispiel?

Das war keine Wertung, nur eine Beobachtung.

Ich habe vor vielen Jahren schon einmal den französischen Markt mit dem deutschen verglichen und bin zu einer traurigen Bilanz gekommen. Damals habe ich genau das Fehlen von Visionen bemängelt. Das ist heute anders, die genannten Spiele lassen deutlich spüren, dass die Schöpfer mit ihrem Herzblut dabei waren. (Ob ich mit Degenesis und Endland inhaltlich etwas anfangen kann, steht auf einem ganz anderen Blatt...)
Und noch etwas hat sich geändert: Die Zeit der 08/15-Layouts, der biederen Schmidt- und Klee-Spiele Fassungen von DSA und Midgard, sind vorbei. Ich bin erfreut, dass "die französische Optik" auch bei uns Einzug gehalten hat. Bei Degenesis ist sie sogar authentisch französisch; das Cover Design ist von einem Rackham-Grafiker (Confrontation).

Am Reißbrett geplante Spiele werden von ihren Designern einem vermuteten Publikum "auf den Leib" geschrieben. Im Idealfall verinnerlichen die Schreiber die Interessen ihres Publikums so sehr, dass es kaum einen Unterschied zu einem aus Herzblut entstandenen Spiel erkennen lässt.
Robin D. Laws und Monte Cook können das, das sind Profis. Es würde mich nicht wundern, wenn viele der in Frankreich entstandenen Spiele Reißbrettspiele wären. (Zeit der Asche, Oniros, Guildes traue ich das zu.)
Aber wenn man Pech hat, dann bleibt so ein Reißbrettentwurf seelenlos. Wie Lodland.

Das Problem ist, dass wir heute Reißbrettspiele eigentlich dringend bräuchten, denn alle genannten Beispiele - die bö-hösen Kleinverlagspiele ebenso wie Midgard und DSA - werden für eine Käuferschaft geschrieben, die weitgehend mit den Schreibern identisch ist. Und die Schreiber sind alteingesessene Gamer, die ihre Rollenspiel-Sozialisation in einem Milieu erfahren haben, das es heute nicht mehr gibt. Sie schreiben aber immer noch das, was sie kennen, für ein (immer kleiner werdendes) Publikum, das sie kennen. (Wer will es ihnen verdenken? Ich schriebe auch lieber an einem Stoff, der mir Spaß machte, als an einer ungeliebten Auftragsarbeit.)

Die Herr der Ringe-Filme, der Harry Potter-Boom, jetzt Eragon, der nächste Ghibli-Film - Fantasy war noch nie so präsent im Mainstream. Jeder in der Branche hat auf Potter gehofft, aber niemand hat ein Potter-ähnliches Spiel in der Mache. Der Potter-Boom läuft jetzt seit Jahren, erheblich länger als andere (kleinere) Mainstream-Wellen (Star Trek TNG, Akte X), die man teilweise schon aus Zeitgründen nicht ausschlachten konnte. (Bis ein Spiel fertig entwickelt ist, ist die Welle abgeebbt.) Aber Potter ist planbar gewesen. Und jetzt steht nur noch ein Buch aus; Harry Potter and the Deathly Hallows ist die letzte Chance, die Pottermania zu einem Rollenspiel-Einstieg zu nutzen.

Wird sie irgend jemand nutzen...?
Wird sie noch jemand nutzen wollen? Wenn Harrys Geschichte zuende erzählt ist, was bleibt von dem Magie-Internats-Genre übrig?

Wieso verblasst. Es gibt ja eine Neuauflage und zum Beispiel das Magiesystem ist ein positiv zu wertender Einzelgänger seiner Art.

Mit Verblassen war der Ausbruch an Kreativität gemeint. PP&P entstand einsam und allein, es gab nichts, was danach kam. PP&P selbst bleibt ein positives Beispiel (auch wenn es lange nicht lieferbar war).

Dirk
 
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Der aktuelle Newsletter von Sighpress sagt 1. Quartal 07. Mehr weiß ich auch nicht. (Auch nicht, ob ich das glauben soll.)
 
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Ja. Die Schmuddelecke des Rollenspiels liegt zu einem sehr großen Teil auf deutschem Boden. Da wird ein "darker than thou"-Rollenspiel nach dem anderen gebastelt. Da wird überlegt wie man noch mehr schockieren, groteskieren und Ekel erregen kann.

die werden meines Erachtens viel eher wahrgenommen, als etwaige Mißbrauchsthemen.

Geht das nicht leicht Hand in Hand?

mfG
bdd
 
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Geht das nicht leicht Hand in Hand?
Das könnte leicht Hand in Hand gehen.

Aber da wir hier ja VERMUTEN sollen, wie deutsche Rollenspiele wohl von außen wahrgenommen würden, habe ich meine Einschätzung abgegeben.

ICH VERMUTE, daß die Ekel-Düster-Depri-Eigenschaften eher wahrgenommen werden, als daß deutsche Rollenspiele als "Mißbrauchs-Rollenspiele" wahrgenommen werden.

Das sag ich mal so. Und das muß überhaupt nicht stimmen, denn es ist nur eine reine Vermutung.
 
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Wenn ich mich recht erinnere ja (Hab die Box nur bei meinem alten DSA Meister gesehen der laaange verschollen ist). Man kombiniert Ziel, Wirkung und... Übertragungsmedium(?). Ziel: Leben, Wirkung: Tod, Medium: Luft wird dann halt ein Giftgaszauber.

Aber das sind nur schemenhafte Erinnerungen, da müsstest du mal beim Tharunprojekt nachlesen, die haben die Regelbücher als pdf zum download meine ich.

Na, das passt in der Tat zu PP&P.

Mein Stichwort :)

Schwertmeister arbeitete mit Runen die verschiedene Rollen in einem Zauber einnehmen Konten.
Standardmässig das Dreieck aus
Träger(des Zaubers, Opfer, Zielobject, Eigenschaft),
Weg(Medium,Energiequelle),
Ziel(Wirkung, NeueEigenschaft)

Aber es waren auch Alternativen möglich wie etwa das Pentagramm mit 5 Runen oder das Heptagramm mit 7 Runen um mächtigere Zauber auszuführen oder sogar Dämonen/Götterboten zu rufen.

Ausserdem ließen sich die Runen in Gegenstände einarbeiten (Feuerrunen in ein Flammenschwert , etc).
Sie Konnten befragt werden. Je mehr verschiedene Runen desto detailierter die Antwort. Man warf sie und interpretierte aus ihrer Lage eine Antwort.

Sie konnten ihre Domäne finden
Die Rune Kampf hätte befragt den Weg zum nächsten oder grösten Kampf/Gefecht gewiesen.
 
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OffTopic
@QaD: Was hältst du davon, mal einen kleinen Artikel zu DSA Professional für das Wiki www.rpg-info.de zu schreiben?
 
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Ja, wie peinlich. Ich bin ein Schlunz. ähm das wollte ich mal machen, ja.
(wie geht off topic? Finde die tags dazu nicht)
Ich hab nicht sooo viel zeit aber ich könnte ja erst mal klein anfangen.
Ausser mir gibts hier im Forum soweit ich weiß auch nur einen weiteren überzeugten Kundigen.
 
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OffTopic
OT geht so: [ ot]Text[ /ot] (ohne Leerzechen hinter"[").

Dann mach doch mal bitte was dazu. Die wenigsten kennen das Spiel und noch weniger davon haben es je gespielt.
 
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OffTopic

Werd mal etwas in der Mittagspause schreiben. Da ja alle Regeln Bilder und Texte des Spiels von Schmidt Spiele freigeben wurden, braucht es ja nur eine Zusammenfassung und Erwähnung der Besonderheiten.
 
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OffTopic
Die Links zu dem Material wären auch noch gut.
 
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