Nein.
Angefangen damit das sie DSA nicht umsetzen müssen. Die Zwangszölle auf Chinesiche Autos außen wegfallen. Und sie jetzt kein Problem haben Eigene Handelsabkommen mit z.B. USA und Kanada abzuschließen. Des weiteren sind sie Geschütz vor Billigimporten aus der EU. Während in der EU die Firmen immer weiter nach Osten ziehen und ein Lohndumping zu machen Kann die Regierung nichts dagegen tun. Was die Personenfreizügigkeit angeht haben wir ja gesehen. Erst Corona jetzt illiegale Migration. Desweiteren wird der Vergemeinschaften der Schulden trotz masiver Wiederstände durchgezogen. Die EU ist ein Vakuum was implodieren wird, die einzige Frage ist, wie wir uns davor schützen werden. Am besten mit einer Auflösung und eines Neustarts auf maximalen sozialen Standarts, statt auf reiner wirtschaftlicher Basis.
Ja, die Briten müssen ein Gesetz nicht umsetzten, das Missinformation bekämpft und die Rechte von Verbrauchern gegenüber Internetplatformen stärkt, das ist ja toll. Twitter zeigt ja wie gut "free speech" im Internet funktioniert, wenn der Gründer der Platform fragt, warum noch niemand versucht hat die demokratische Präsidentschaftskandidatin zu ermorden. Das brauchen wir unbedingt auch in Deutschland.
Genau, das mit dem US-Handelsabkommen hat ja SUPER geklappt. Biden persönlich hat ein solches Handelsabkommen abgelehnt und die US-Pharma-Lobbyverbände haben schon klargestellt, dass die Vernichtung/Privatisierung des NHS-Gesundheitssytems absolute Voraussetzung für ein Handelsabkommen mit den USA ist - bedeutet teure Medikamente nach US-Vorbild und 2000€ für einen Krankenwagentransport, wenn jemand umkippt, den die Betroffenen natürlich persönlich zahlen dürfen. Keine Privatisierung des Gesundheitssystems, kein US-Handelsabkommen.
Wie ist GB geschützt vor "EU-Billigimporten", wenn sie die Hälfte ihrer Nahrungsmittel importieren MÜSSEN? Du weist schon, dass der Australiendeal zu einem Massenimport von australischem Industriefleisch und der Vernichtung der britischen Viehwirtschaft führen wird? Britische Farmer können mit den australischen Industriefarmern schlicht nicht mithalten, v.a. da der australische Premierminister von Boris Johnson bei einem Essen das Zugeständnis bekommen hat, für Importe nicht das Gewicht der ganzen Tiere (wie üblich), sondern nur das Gewicht des tatsächlich importieren Fleischs zu zählen (siehe hier:
How Boris Johnson sold out Britain’s farmers over dinner with the Australian PM).
Die EU hat übrigens ein Handelsabkommen mit Canada (CETA) für das Canada diverse Gesetze zur Nahrungsmittelproduktion ändern musste, um EU-Standards zu genügen. Aktuell haben die Briten einfach nur eine Copy-Paste-Fortsetzungsversion dieses Abkommens, aber Canada hat schon angekündigt, dass dieses Abkommen in absehbarer Zeit neu ausverhandelt werden muss und deutlich schlechter für die Briten ausfallen wird (weil GB ein kleinerer Handelspartner ist als die EU und damit in einer schlechteren Verhandlungsposition, ergo es für die Canadier ein Leichtes ist zu sagen "na gut, dann eben nicht"). Schlechter als die EU-Version ist das Abkommen übrigens jetzt schon, denn der bevorzugte Marktzugang für britischen Käse ist 2023 ausgelaufen, was Käseexporte von GB nach Canada sher viel teurer macht.
Und was das Handelsabkommen mit Japan angeht, da bekommt GB im wahrsten Sinne des Wortes die Reste der EU-Quotas - u.a. beim Importlimit für Milcherzeugnisse bekommt Großbritannien nur den Teil der zugelassenen Importe, den die EU nicht nutzt (das kann sich von Quartal zu Quartal ändern und ist schlechtesten Fall 0).
Was die Personenfreizügigkeit angeht, ja das haben wir gesehen. Unter anderem als die LKW-Fahrer auf der Insel so knapp wurden, dass Tesco gezwungen war 50 TONNEN Nahrungsmittel pro Woche wegzuwerfen, weil es einfach nicht genügen LKW-Fahrer gab, um die Güter in die Supermärkte zu fahren. Sogar nach dem Einsatz der Armee wurde da gerufen (Link:
Tesco suppliers are binning nearly 50 tonnes of food each week due to hgv driver 'crisis').
Und warum? Weil die Fahrer aus der EU keinen Bock mehr haben, sich den Papierkram und die Wartezeiten beim Grenztübertritt anzutun (und den Rassismus, der ihnen von vielen Brexit-Befürwortern entgegengebracht wird). In der EU herrscht auch ein Mangel an LKW-Fahrern (wenn auch nur ein mäßig leichter Mangel), das ist einfacher und profitabler (v.a. wenn man einen Tag des Trips nichts verdient, weil man 36 Stunden beim britischen Zoll steht).
Und das wird noch VIIIIIIIIIIIIIIIEL schlimmer werden, wenn die EU nächstes Jahr biometrische Passkontrollen an ihren Außengrenzen einführt. Britische Urlauber könnten da durchaus tagelang im Stau stehen - am besten ist das Prozedere bei Reisebussen, die nach der Passkontrolle mit Klebeband VERSIEGELT werden müssen und erst auf der Fähre wieder entsiegelt werden dürfen (um sicherzustellen, dass nicht jemand heimlich zusteigt und illegal in die EU einreist). Das heißt die Leute sind mehrere Stunden in einem Bus eingsperrt, während sie auf ihre Fähre warten. Nix mit mal kurz Füße vertreten, Trombose ahoi. Und richtig lustig wird es, wenn die Klimanalage ausfällt oder jemand in so einem Buss umkippt und die Rettungskräfte ran müssen - nicht nur müssen sie sich erstmal durch das ganze Klebeband schnippeln (was wahrscheinlich zur Zerstörung der Türdichtungen führen wird, da es schnell gehen muss), danach darf der Bus das gesamte Prozedere nochmal durchmachen. Die Briten haben sich ja schon massiv beschwert, dass sie am Flughafen nicht mehr in die Schnellabfertigungsschlange für EU-Bürger dürfen, ich kann es garnicht abwarten ihre Reaktion DARAUF zu sehen.
Was die Sache mit den Grenzschließungen angeht - die europäischen Länder haben während der Pandemie ihre Grenzen größtenteils dicht gemacht, weil sie - entgegen den Behauptungen, die man in der britischen Presse und nationalistischen Schmierblättern (Moment, das war jetzt doppelt gemoppelt) so liest - immernoch SOUVERÄRE STAATEN sind, die über ihre eigenen Grenzen entscheiden dürfen.
Die Briten, die "volle nationale Sourveränität" über ihre Grenzen hatten, haben sie NICHT geschlossen, weil Bojo der Clown UNBEDINGT noch für Wirtschaftsverhandlungen nach Indien fliegen musste - nicht unwahrscheinlich, dass die indische Delegation, die während dieser Zeit in Britannien gelandet ist, Corona-Delta nach Europa eingeschleppt hat (v.a. da sich diese Variante von GB aus nach Irland und dann Europa ausgebreitet hat). Danke souveränes Britannien, habt ihr toll gemacht.
Die EEG/EU wurde nach dem zweiten Weltkrieg gegründet, um einen wirtschaftlichen UND kulturellen Austausch zu ermöglichen, damit sich die Europäer nicht mehr alle 30 Jahre gegenseitig abschlachten.
Diverse Grenzgebiete in Europa funktionieren heute NUR weil es den EU-Binnenmarkt und die Freedom of movement Regelungen gibt. In Nordirland ist die Situation so extrem, dass nach dem Brexit sogar die EU-Zollgrenze zwischen Nordirland und Großbritannien (also INNERHALB des Vereinigten Königreichs!) gelegt werden musste, weil das ganze Gebiet sonst innerhalb weniger Wochen im Bürgerkrieg versinken würde (und ja, das Good Friday Agreement, das den Frieden in Nordirland sichert, basiert auf europäischem Recht, weshalb die Forderung der britischen Konservativen den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte ECHR zu verlassen auch völlig Banane ist). Und jedesmal, wenn es in den Verhandlungen zu Spannungen kam ist die Lage in Nordirland direkt explodiert (hier sei nochmal an die Journalistin erinnert, die während eines der Proteste von einer Kugel aus den Waffen der "neuen IRA" in den Kopf getroffen wurde
https://www.cbc.ca/radio/asithappen...alist-shot-in-northern-ireland-riot-1.5105210).
Ähnliches Spiel mit Gibraltar - würden die Spanier die Grenze dicht machen, wäre der Inselzipfel innerhalb weniger Wochen am Ende, allein schon deswegen, weil Gibralter nicht mal eine eigene Müllverbrennungsanlage hat.
Auch erwähnt seien hier mal die EU-Strukturfonds, die stukturschwache Regionen unterstützen und dies auch sehr effektiv tun, weil sie im Gegensatz zu Nationalregierungen nicht darauf angewiesen sind zu schauen, dass die Gelder so vergeben werden, dass sie möglichst viele Wählerstimmen generieren. Es war sehr amüsant zuzusehen, wie die britischen Farmer in Cornwell herausfanden, dass sie massiv von der EU unterstützt wurden und die konservative Tory-Regierung diese Mittel NICHT ersetzen würde. Würden diese Fonds wegfallen (wie es in GB jetzt der Fall ist) würde das Gefälle zwischen wirtschaftlich starken und wirtschaftlich schwachen Regionen massiv ansteigen - auch in Deutschland.
Die EU tut übrigens durchaus etwas um soziale Standards und Verbraucherrechte anzuheben, auch wenn da noch Luft nach oben ist. Allein schon, dass z.B. Behindertenausweise jetzt EU-weit gelten und es EU-Regelungen für Barrierefreiheit gibt (bei denen Deutschland wie immer hinterher hängt und sich jedes Jahr verlässlich eine 5 aus Brüssel abholt) ist ein gigantischer Schritt. Auch den Wegfall der Mobile-Roaming-Wucherpreise für Handynutzung in anderen Ländern (der EU) haben wir der EU zu verdanken (damit müssen sich übrigens die Briten mittlerweile wieder rumschlagen).
Und nach einer kurzen Eingewöhnungsphase hab ich mich auch die angehefteten Falschendeckel (über die sich praktisch alle rechtsnationalistischen Medien einen Monat lang ohne Ende aufgeregt haben "EU-Diktatur schreibt uns vor wie wir zu trinken haben, SAKRILEG!" und für die Reichelt sogar im Fernsehen demonstriert hat, dass er zu dumm ist um aus einer Flasche zu trinken) gewöhnt. Die bringen jetzt zwar der Umwelt nicht wirklich viel, aber wenigestens verlegt man die Dinger nicht mehr dauernd und hat die Hände frei um Glas UND Flasche zu halten.
Und die EU-Datenschutzregeln sind weltweit einzigartig. Ja, da ist auch noch Luft nach oben (v.a. in der Umsetzung/Durchsetzung), aber was besseres gibt es aktuell nirgendwo. Und in den USA hält man Privatsphäre-Regelungen ja ohnehin für einen kompletten Witz.
Und nein, die EU wird nicht impoldieren. Warum? Weil, wenn es nach ihren Kritikern geht, die EU schon seit ihrer Gründung "bald implodieren" wird. Hat man damals nach dem Brexit überall gelesen, "die Briten sind raus, jetzt folgen Italien, Frankreich, usw., innerhalb von 5 Jahren ist die EU tot" - nichts davon ist passiert.
Im Gegenteil, die Briten haben aus ihrem Austritt eine solche Shitshow gemacht, das nahezu alle rechtsnationalistischen Parteien die Forderungen nach einem EU-Austritt ihres Landes still und heimlich aus dem Wahlprogramm gestrichen haben.
Die EU wird nirgendwo hingehen. Allein schon weil wir ohne sie gegen die USA und China überhaupt keine Chance hätten.
p.s. Die EU ist übrigens nicht die einzige Wirtschaftszone, die Zölle auf chinesische Autos erhebt. Die USA und Canada tun dasselbe. Und ja, ich finde es sehr amüsant, dass du dich einerseits über das "Lohndumping in Osteuropa" beschwerst, anderseits aber Zölle auf chinesische Elektroautos zum Schutz der heimischen Produzenten ablehnst - das passt mal Null zusammen (außer hier ist irgend ein spezieller Rassismus spezifisch gegen Osteuropäer am Werk).
Der Grund warum Großbritannien keine Zölle auf chinesische E-Autos erhebt ist schlicht der, dass die britische Automobilwirtschaft spätestens seit dem Brexit sowieso tot ist (selbst das Werk in Sunderland, das von der vorigen konservativen Regierung mit mehreren Hundert Millionen Pfund Subventionen zum Bleiben "überredet" wurde, musste mittlerweile schließen) und alle Versuche eine heimische Battiereproduktion zu etablieren gescheitert sind, weil die vorige konservative Regierung sich geweigert hat das dafür nötige Geld zu investieren.
Man muss keine Industrie schützen, die man nicht hat.