Memnoch
2-11-13-4
- Registriert
- 30. September 2003
- Beiträge
- 2.840
Ok, auch wieder wahr.
Na dann mal los, zumindest soweit ich es noch im Kopf habe (kleinere Änderungen können sich also einschleichen, tuen dem Ganzen aber keinen Abbruch):
Na dann mal los, zumindest soweit ich es noch im Kopf habe (kleinere Änderungen können sich also einschleichen, tuen dem Ganzen aber keinen Abbruch):
Die Ausgangssituation für die Spieler ist die, dass sie - als Brüder der Nachtwache - einen ihnen schon lange bekannten Schwarzen Bruder verfolgen sollen, der überraschend desertiert ist. Das Ziel ist also schonmal klar und die Konsequenzen im Prinzip auch recht simpel: den Deserteur stellen und gemäß der Rechtssprechung entweder dem Lord Kommandanten vorführen (so dass dieser das Todesurteil sprechen kann) oder aber die Hinrichtung an dem Verräter gleich vor Ort selbst an ihm vollziehen. Ersteres dürfte wohl am Wahrscheinlichsten sein, insbesondere da das System ja darauf ausgelegt ist, dass ein Kampf nur dann für den Besiegten tödlich endet, wenn der Sieger es explizit so will (es sei denn es wird mit bestimmten Waffen gekämpft, deren Eigenschaft es ist, dass Kämpfe mit ihnen IMMER tödlich für den Besiegten enden).
Es ist also wahrscheinlich, dass der Deserteur dazu kommt, seine Geschichte noch zu erzählen.
Grund für seine plötzliche Desertation ist die Ankunft neuer Rekruten, die dann auch den Eid der Nachtwache schwören. Er kam ins Gespräch mit einem der neuen Brüder und als er ihm seinen Namen offenbart, fängt dieser an zu lachen und sagt, er habe mal eine Frau mit diesem Nachnamen gekannt. Das letzte Mal als er sie gesehen hat, hatte er sie gerade vergewaltigt und umgebracht.Das sei der Grund, warum er das Schwarz anlegen musste.
Für den Deserteur wäre es nicht möglich gewesen, mit dem Mörder seiner Frau gemeinsam in der Nachtwache zu dienen, doch seine Ehre verbot es ihm, Hand an einen seiner Brüder zu legen, so dass er für sich nur den Ausweg sah zu desertieren. Er ist bereit dafür zu sterben.
Ein großes Dilemma für die Charaktere: sie kennen den Deserteur, schätzen ihn wahrscheinlich sogar. Das Recht verlangt klar, dass er als Deserteur hingerichtet werden muss. Vor dem Gesetz ist er ein Verräter. Aber ist er das wirklich? Er hat im Grunde ehrenhaft gehandelt. Verdient er den Tod? Ist es gerecht, dass ein treuer Bruder der Nachtwache, der unter anderen Umständen nie seinen Posten verlassen hätte, als Verräter hingerichtet wird, während der kaltblütige Mörder und Vergewaltiger am Leben bleibt und vielleicht sogar bei der erstbesten Gelegenheit seinen Brüdern in den Rücken fällt, sich den Wildlingen anschließt oder einfach und simpel selbst desertiert? Oder auch nicht? Werden sie aber nicht auch selbst zu Eidbrüchigen, wenn sie ihren fahnenflüchtigen Bruder einfach ziehen lassen? Vielleicht bringen sie ihn auch zurück, als wäre nichts gewesen (wenn sie es waren, die seine Abwesenheit als erste bemerkt haben) und verschwören sich insgeheim dazu, den Neuen zu beseitigen, sei es durch einen "Unfall" oder indem sie ihn über Intrigen selbst dazu bringen, zu desertieren oder ihm eine Desertation anzuhängen (obwohl er eigentlich - vielleicht sogar auf Einladung der SC's - in Mole Town/Mulwarft nach "verborgenen Schätzen graben" will). Was wäre die richtige Entscheidung? Gibt es die überhaupt?
So oder so, es liegt in ihrer Hand.
Auch und gerade diese moralischen Dilematta machen für mich ASoIaF aus.
Denn die meisten Charaktere dort haben - aus ihrer Perspektive - gute Gründe für ihr Handeln. Es gibt kaum schwarz oder weiß hierbei. Und die SCs stehen im Mittelpunkt der Handlung.
Es ist also wahrscheinlich, dass der Deserteur dazu kommt, seine Geschichte noch zu erzählen.
Grund für seine plötzliche Desertation ist die Ankunft neuer Rekruten, die dann auch den Eid der Nachtwache schwören. Er kam ins Gespräch mit einem der neuen Brüder und als er ihm seinen Namen offenbart, fängt dieser an zu lachen und sagt, er habe mal eine Frau mit diesem Nachnamen gekannt. Das letzte Mal als er sie gesehen hat, hatte er sie gerade vergewaltigt und umgebracht.Das sei der Grund, warum er das Schwarz anlegen musste.
Für den Deserteur wäre es nicht möglich gewesen, mit dem Mörder seiner Frau gemeinsam in der Nachtwache zu dienen, doch seine Ehre verbot es ihm, Hand an einen seiner Brüder zu legen, so dass er für sich nur den Ausweg sah zu desertieren. Er ist bereit dafür zu sterben.
Ein großes Dilemma für die Charaktere: sie kennen den Deserteur, schätzen ihn wahrscheinlich sogar. Das Recht verlangt klar, dass er als Deserteur hingerichtet werden muss. Vor dem Gesetz ist er ein Verräter. Aber ist er das wirklich? Er hat im Grunde ehrenhaft gehandelt. Verdient er den Tod? Ist es gerecht, dass ein treuer Bruder der Nachtwache, der unter anderen Umständen nie seinen Posten verlassen hätte, als Verräter hingerichtet wird, während der kaltblütige Mörder und Vergewaltiger am Leben bleibt und vielleicht sogar bei der erstbesten Gelegenheit seinen Brüdern in den Rücken fällt, sich den Wildlingen anschließt oder einfach und simpel selbst desertiert? Oder auch nicht? Werden sie aber nicht auch selbst zu Eidbrüchigen, wenn sie ihren fahnenflüchtigen Bruder einfach ziehen lassen? Vielleicht bringen sie ihn auch zurück, als wäre nichts gewesen (wenn sie es waren, die seine Abwesenheit als erste bemerkt haben) und verschwören sich insgeheim dazu, den Neuen zu beseitigen, sei es durch einen "Unfall" oder indem sie ihn über Intrigen selbst dazu bringen, zu desertieren oder ihm eine Desertation anzuhängen (obwohl er eigentlich - vielleicht sogar auf Einladung der SC's - in Mole Town/Mulwarft nach "verborgenen Schätzen graben" will). Was wäre die richtige Entscheidung? Gibt es die überhaupt?
So oder so, es liegt in ihrer Hand.
Auch und gerade diese moralischen Dilematta machen für mich ASoIaF aus.
Denn die meisten Charaktere dort haben - aus ihrer Perspektive - gute Gründe für ihr Handeln. Es gibt kaum schwarz oder weiß hierbei. Und die SCs stehen im Mittelpunkt der Handlung.