[Anfang 2006] In der Bibliothek

Shadom

Brony
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22. Juni 2004
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Martins Wagen hält am frühen Abend am Parkplatz der Bibliothek.
Langsam steigt er aus und geht gemessenen Schrittes auf das große Gebäude zu.

Bücher! Gott! Wie lange ist das jetzt her das ich das letzte Mal ein richtiges Buch gelesen habe? Wann erkennen die Menschen endlich das wahres Wissen auf der Strasse liegt und nicht auf verstaubten Seiten. Sprachen soll man leben nicht lesen, Mathematik soll man anwenden nicht nachschlagen. Tzz.. Menschen!

Trotzdem umspielt ein Lächeln die Lippen des Ravnos als er den altbekannten Ort wieder betritt.

Nostalgie? Ich bitte dich Martin! Beherrsche dich!

Er wirft einen kurzen Blick auf einen kleineren Jungen, der seinen Blick in einem Buch versenkt hat, und geht zur Rezeption.

So war ich auch mal!

Guten Abend. Ich wollte eine Nachricht für einen Ludger hinterlassen. Er soll öfter hier sein. Ich hoffe das mach keine Umstände.

Martins Stimme ist freundlich, nett, kumpelhaft. Manche vermuten er kann gar nicht anders klingen, selbst wenn es um sien Leben geht.

Mhh Ghul oder Mensch... das ist die Frage.
 
Wie es der Zufall will steht Georg hinter der Theke der Bibliothek.
Out of Character
Zufall, ja klar... hehe


Guten Abend. Eine Nachricht für Ludger? Gerne. Einen Moment, ich hole nur eben Zettel und Stift.

Kurz verschwindet Georg im Büro hinter der Rezeption um danach mit einem Collegeblock und Füllfeder zurückzukehren. Beides legt er vor Martin auf die Theke, während er diesen einer genaueren optischen Prüfung unterzieht.

Sie kennen Ludger? Woher, wenn ich fragen darf? Geht es dabei wieder um das Buch, das er schreiben möchte? Mit diesem Zacharias?
 
;Martin scheint ein Durschnittstyp zu sein. Nichts besonderes an ihm. Gut er war nicht hässlich, aber es war keine Schönheit die ins Auge viel. Eher unscheinbarer Typ. Ein Mann wie man sich einen Beamten vorstellen mag. Ein wenig spießig, vielleicht etwas konservativ, aber vermutlich ganz ok.

Zacharias? Weiß das Jungchen etwa Bescheid?
DER soll ein Ghul sein?... Ein Vampir ist er auf jeden Fall nicht.
Nun wer weiß. Vielleicht steckt ja mehr in ihm als man vermuten würde.

Nun. Ich kenne das Buch und habe sogar auch ein wenig mitgeholfen bei den.. Recherchen. Es geht aber um etwas anderes. Geschäftliches Interesse meinerseits.

Martin nimmt während er noch spricht Zettel und Stift zur Hand und beginnt schnell etwas zu schreiben.

Sehr geehrter Herr Ludger,
verzeihen Sie wenn ich nicht ganz offen rede, aber ich weiß nicht durch wieviele Hände dieses Papier geht bevor es bei Ihnen ankommt.
Ich weiß nicht inwieweit sie sich an mich errinern, aber wir trafen uns vor 2 Jahren als ich ihnen half was ihre Recherchen zu dem Buch Zacharias angeht.
Ich würde mich sehr freuen wenn Sie am Dienstag Abend der nächsten Woche das Hotel "Am Schloß" besuchen könnten, um an einer persönlichen Unterredung zwischen Ihnen und mir teilzunehmen.
Ich habe vor ein Etablissment zu eröffnen und würde gerne Ihre Dienste in Anspruch nehmen was das Direct Marketing angeht.

Mit freundlichen Grüßen
Martin Ravn.


Sorgfältig faltet Martin das Papier so zusammen, dass die beschriebene Seite nicht lesbar ist und reicht sie mit einem freundlichen Nicken an Georg weiter.


Hier, ich danke ihnen. Mhh, sagen sie, in welcher Beziehung stehen sie eigentlich zu Ludger? Nur wenn es sie nicht stört das ich frage versteht sich.
 
Während Martin schreibt versucht Georg einen Blick auf das geschriebene zu werfen, möglichst unauffällig natürlich.

Als ihm das Papier gereicht wird nimmt er es mit einem Lächeln entgegen.
Gern geschehen. Nun, wie sie kenne ich Ludger wegen der Recherchen zu dem Buch.
Während er spricht legt Georg noch den Collegeblock zur Seite und greift nach dem Füller, öffnet diesen und fragt Martin: Darf ich noch ihren Namen erfahren? während er das gefaltete Papier in einem Umschlag verschwinden lässt.

Out of Character
Falls Martin das irgendwie feststellen kann (Auspex oder so, kA): Georg ist noch eindeutig Mensch.
 

Soll ich ihn mir ansehen?
.
.
.
Nein. Das ist er nicht wert. Selbst wenn er ein Ghul ist. Das ist doch egal!


Der Ravnos hebt den Blick und erwidert seinen Blick freundlich.
Mein Name ist Martin, Martin Jäger. Vielleicht mag Ludger meinen Spitznamen kennen. Manche sagem auch Ravnos, frag nicht warum. Ist ne lange Geschichte.

Wenn er ein Ghul ist dann sollte er meienn Clan vielleicht kennen. Mal schauen.

Er schaut sich kurz einmal um in der Bibliothek und fährt dann fort.

Nun. So oder so, wenn du öfters in Ludgers näher lauerst wirst du mich bestimmt nochmal wiedersehen. Vielleicht unterhalten wir uns dann nochmal.

Lurker ... Lauerer. Gar nicht so schlecht. Vielleicht merkts der Kleine ja. Die Einsätze sind gemacht. Ich bestimme den Einsatz, du wer gewinnt.
 
Gut, dann schreibe ich 'Martin "Ravnos" Jäger auf den Umschlag, ist das okay für sie? antwortet Georg, wartet die Bestätigung von Martin ab und bringt es dann zu Papier.

Anscheinend sagt ihm der Clansname nichts, oder er lässt sich nichts anmerken.

Auf Martins letzte Bemerkung spricht er: Vielleicht. Mal sehen, wie die Welt sich dreht und was die Nacht hervorbringt.

.oO(... in Ludgers Nähe lauern? Was soll den das bedeuten? Bin ich ein Luchs, der seiner Beute auflauert? Und warum sollte Ludger die Beute sein? ... Komischer Typ... Und der Spitzname... Ravnos... naja, werd dann mal sehen, ob ich da was rausfinde... später, wenn er weg ist...)Oo.

Dann legt er den Umschlag zur Seite und fragt: Kann ich sonst noch etwas für sie tun, Herr Jäger?
 
Unwissender! Nun wenn die Sache so steht. Ich denke ich will dir zumindest die Chance geben zu begreifen mit wem du Umgang hast.

Laut erwidert er dann allerdings.
Nun ich könnte da tatsächlich deine Hilfe gebrauchen. Ich suche ein bestimmtes Buch. Linguistik des 20 Jahrhunderts, um genau zu sein sogar die zweite Fassung davon. Ich weiß das die zweite Übersetzung nie sehr weit verbreitet war, allerdings habe ich gehört, dass sich das Buch hier befinden soll. Allerdings habe ich gehört, dass es nicht zum Ausleihen bestimmt ist und sich im Hinterzimmer befindet. Wenn es dir nicht zu viel ausmacht würde ich doch bitte wenigstens einen Blick darauf werfen. Unter deinem wachsamen Augen versteht sich. Nicht das ich etwas kaputt mache.

Nun wir werden sehen, nicht wahr ?... Wer hier unter wessen wachsamen Blick steht.

Martin schaut ihn lächelnd an, ja der ältere Mann scheint sogar zu betteln, wenn man seinen Blick zu deuten vermag.
 
Linguistik des 20. Jahrhunderts? hmm.. Die 2. Fassung sagen sie? Einen Moment bitte, da müsste ich nachsehen.
Außerdem bin ich mir nicht sicher, ob ich Ihnen den Zugang dazu gewähren darf, da müsste ich den Leiter der Bibliothek befragen...

kurz wirft er einen Blick auf die Uhr, um dann wenig erfreut weiterzusprechen
... und der wird mir den Kopf abreißen, wenn ich ihn um diese Uhrzeit wegen sowas wecke.
Wenn sie wollen kann ich schauen, ob sich das gewünschte Buch hier findet. Aber wegen dem Zugriffsrecht müssten sie sich bei Herrn Rodermann, dem Leiter der Bibliothek, persönlich erkundigen, das kann ich nicht entscheiden.


Erwartungsvoll sieht Georg Martin mit einem offenen, freundlichen Lächeln an.
 
Out of Character
Nur mal so. Das Buch habe ich mir grade ausgedacht. Existiert vermutlich gar nicht.



Martin seufzt tief.

Tja wohl nicht ordentlich nachgedacht Martin! Nun, du kannst auch später noch was trinken. Er hat halt Glück.


Nungut, ich bin ehrlich gesagt tief enttäuscht. Nun vergiss es einfach. Wenn ich heute nicht mehr dazu komme ist es eh zu spät. Ich habe später sicherlich keine Zeit mehr später hier wiederzukommen. Nun ich könnte ihnen selbstverständlich eine... mhh sagen wir Versicherungssumme zahlen, um sicherzugehen, dass die Bibliothek keine finanziellen Einbußen erlebt FALLS das Buch beschädigt wird. Nun die Ausgabe ist soweit ich weiß etwa um 500 Euro wert also sagen wir 700 Euro für das Buch und 300 für ihre Mühen?

Martin fragt zwar noch, aber innerlich scheint er das Buch (oder doch eher eine Mahlzeit?) abgeschrieben zu haben.
 
Wie gesagt, es tut mir leid, aber ich kann und darf das nicht entscheiden.
...
Wenn es wirklich so wichtig ist kann ich Ihnen aber gerne Herrn Rodermanns Telefonnummer geben, vielleicht können sie Ihn überzeugen, Ihnen noch heute Zugang zu dem Buch zu gewähren, falls wir es hier haben. Diese Möglichkeit kann ich Ihnen noch anbieten.


Anscheinend behagt es Georg wirklich nicht, den Leiter der Bibliothek selbst anzurufen, aber natürlich will er dem Wunsch des Kunden zur Erfüllung einen Weg ebnen. Wenn auch nicht auf Kosten seines eigenen Kopfes, falls es sich als Unwichtigkeit erweist.

Out of Character
Kein Problem, dann existert es in Ahnenblut halt, oder auch nicht, für solche Bücher hat sich Georg nicht interessiert...
Ach, solltest du wirklich anrufen wollen, so bräuchten wir ev. nen eSeL, außer du willst das gleich selbst übernehmen.. ;)
 
Nein. Schon gut. Ich glaube kaum, dass ich mitten in der Nacht eine Zusage bekomme.

Er seufzt tief.

Was solls....

Nun dann wünsche ich noch eine geruhsame Nacht. Man sieht sich ja vielleicht.

Martin nickt ihm noch einmal zu und geht auch kurz darauf aus der Bibliothek heraus.
 
Wie sie meinen. ... Gute Nacht.

Höflich verabschiedet sich Georg von dem nächtlichen Besuch, um dann den Umschlag mit in das Büro zu nehmen, wo sich die Ablagefächer befinden, darunter auch Ludger's.

Doch bevor der Umschlag in jenem Fach verschwindet wird der Brief nochmal gelesen.
.oO(Neugierde ist ein Hund...)Oo. denkt Georg bei sich, als er den Text gelesen hat .oO(... aber komisch schreibt der schon... naja, Ludger mal Bescheid geben, das er Post hat. )Oo.
Das Papier wird also sorgfältig wieder zusammengefaltet und in den Umschlag gesteckt, der dann in Ludgers Fach wandert.
Kurz danach meldet sich Lurkers Pager mit folgender Nachricht:

>Hallo Ludger! Post in deinem Fach, Absender "Ravnos". Georg<
 
Die Nacht war schon fortgeschritten, als sich der Nebeneingang der Bibliothek öffnete und das Heulen des Windes hineinließ. Lurker kam hinein. Er schlüpfte nicht durch die Türe, sondern stieß sie auf und schritt hindurch, als käme er in sein eigenes Haus. Einen Augenblick blieb er stehen und hielt inne. Ließ seine Blicke umherschweifen, lauschte angespannt und sog sachte die Luft ein. Er roch Wärme, süße Wärme, die in ihm die in ihm das Blutsauger Pendant der Assoziation von Milch und warmer Wolle weckte.
Er erkannte Georg, am anderen Ende des Raumes. Ansonsten war alles leer und still. Er roch außerdem Papier und Buchdruck, er roch Staub und er spürte das Alter der Holzregale in denen die Bände ruhten.
Er machte einen kleinen Tanzschritt und einen Hüpfer, dann ging er langsam die Reihen der Bücher entlang, streckte eine Hand aus und berührte mit einem seiner langen, dünnen Finger die Buchrücken und fuhr im Gehen an ihnen entlang. Schließlich kam er um die letzte Biegung und erspähte aus dem Schatten seiner Kapuze den guten Georg.
Er lächelte und griff sachte nach dem Geist des Jungen, dämmte seine Sinne ein wenig. Er würde später denken das er Lurkers Gesicht gesehen hatte. Schließlich mußte er es gesehen haben, oder ? Er würde sich aber an nichts genaues erinnern können. Nur daran das es unscheinbar und egal gewesen war. Dann ging er los und blieb vor dem Empfangstresen stehen.

Guten Abend mein Lieber, geht es dir gut ? Danke für die Benachrichtigung.

Er legte ein kleines, Ledergebundenes Notizbuch mit Kalender Funktion auf den Tresen, drehte es sachte herum und schob es zu Georg hinüber.
Es war zwischen ihnen üblich geworden das Lurker hin und wieder kleine Geschenke oder Trinkgeld Beträge für Georg da ließ, für dessen Dienste.

Schreib aber ja nichts hinein was uns, oder mich betrifft, hörst du ?

Seine Stimme war lustig tadelnd. Natürlich wußte der Junge das `Ludger´nicht wollte das irgendwo etwas schriftliches über ihn festgehalten wurde.
Dann angelte er den Brief aus seinem Fach, schlitzte ihn schnell mit einem Fingernagel auf und laß was man ihm hinterlassen hatte.
 
Ignatius monatliche Spaziergänge führten auch Ihn in die Bibliothek. Es war Ende Januar und Ich hatte irgendwie das Bedürfnis, nach einem netten neuen Buch oder nach einem alten, dass er mal wieder lesen konnte. Er wollte sich keins leihen, er wollt es einfach nur hier lesen.
Früher war er oft in der Bibliothek, heutzutage war er nur sehr selten da.
Seinge Augen suchten nach jemanden der Ihm weiterhelfen konnte und so wartete er in der Theke
Mal sehen wie lange Sethkinder in dieser Zeit hier brauchen...
 
Als Georg Lurker erblickte konnte man wieder ein Lächeln auf seinem Gesicht sehen.
Hallo Ludger! Schön, dich mal wieder zu sehen. Ja, mir gehts relativ gut. Was tut sich bei dir so? Wann wird das Buch denn fertig sein?

Dann nahm er den Organizer entgegen. Das wär doch nicht notwendig gewesen...
Klar schreib ich nichts über dich rein, so wie immer. ...
Ja, den Brief hier hat ein Herr Jäger abgegeben.
Irgendwie komischer Typ, hat dann noch nach einem Buch gesucht, moment... 'Linguistik des 20. Jahrhunderts, 2. Auflage' glaub ich... ja, genauso hats geheißen. Hätte angeblich im Lager liegen sollen, aber ich hab im Netz nachgeschaut, das Buch hat's nie gegeben.
Ich sag ja, komischer Kerl. Aber er will dich jetzt anscheinend öfter treffen, hat er gesagt.

Interessiert sieht Georg Lurker beim Lesen des Briefes zu und erwartet dann dessen Antwort.

Out of Character
So, jetzt funzt die Tastatur auch wieder.
@Grisz: Wann kommst du in die Bibliothek? Während Lurker den Brief liest? oder erst später?

PS: sitze hier wahrscheinlich nicht allzulange an diesem Rechner und weiß nciht, ob ich dieses Jahr bzw nächstes Jahr vor dem 10. nochmal ins Netz kome, sorry
 
Out of Character
@Ardettes mir egal! ;)

ICH's Finger der linken Hand klackerten auf der Theke während er mit rechten Hand nach seinen Ausleihausweis suchte. Als er Ihn fand zog er Ihn einfach aus seinem Mantel.
Auch heute hatt er seine Anzüge gegen Jeans, Turnschuhe und einem Schlumpf getauscht. Letzte Ausleihung 1990 und das Photo und auf dem Photo war ich ein wenig jünger als heute. Das wird schon passen!
Dann suchten seine Augen erneut nach demjenigen der hier arbeiten sollte.
 
Mit geruzelter Stirn und mit einem Zeigefingernagel gegen seine verlängerten Schneidezähne tippend, laß Lurker die Zeilen.
In seinem Geist setzten sich die Zahnräder und Hebel in Bewegung. Ravnos, der Clan der Wanderer, Zigeunerblut.
Den Worten entnahm er, das es sich bei dieser Person sehr wahrscheinlich um den unscheinbaren, bärtigen Mann handeln mußte, der damals im Hotel von Tiberius zu ihnen gestoßen war. Aus irgendeinem Grunde hatte er sich der Gruppe angeschlossen und war bei dem Kampf gegen Zacharii dabei gewesen. Als er und Dimitri zu Boden gingen, waren er und der Hexenprofessor eingesprungen um den Geist des Untoten von Viktor abzulenken.
Dieser Kerl war der einzige vom Zigeunervolk gewesen den er jemals zu Gesicht bekommen hatte. Was veranlasste Herrn Jäger nun sich nach so langer Zeit an ihn zu wenden ?
Lurker spürte das Kratzen der Neugierde an seinem Bewußtsein. Das träge, dunkle Blut in seinen Adern machte einen kleinen Satz.
Nun, es war im Grunde ganz einfach. Er würde hingehen und herrausfinden um was es ging. Er sah hoch zu Georg.

Es geht mir ausgezeichnet. Allerdings habe ich in letzter Zeit so viele Bälle in der Luft, das ich für das Buch immer weniger Zeit finde. Es gibt sovieles das ich neu überdenken muß...

Er lächelte versonnen, ein Lächeln das Georg nicht sehen, aber in Lurkers Stimme mitschwingen hören konnte.

Aber wie sagt man bei den Schirftstellern ? `writting is re-writting´. Ich bin gerne bereit alles im Licht neuer Erfahrungen zu überarbeiten. Wie geht es denn mit deinen eigenen Projekten ?

Lurker wußte das sein menschlicher Protege sich niemals mit der offiziellen Erklärung, die verlautet worden war um die schrecklichen Auswirkungen des Fluches zu verschleiern, abgefunden.
Er hatte mit Lurker viele Briefe gewechselt und zwischen den Zeilen hatte Lurker immer wieder die Triebfeder des Jungen gespürt. Er war auf der Suche nach seiner Mutter und viel wichtiger, er war auf der Suche nach der Wahrheit, denn seine Mutter würde erst Ruhe finden wenn er die Wahrheit kannte. Dabei verließ sich der Junge einzig und alleine auf sein Gefühl, das irgendetwas an der Sache faul war.
Natürlich konnte er mit niemandem über so etwas sprechen, denn alle anderen Sterblichen taten seine Spuren als Hirngespinste ab. Für die war er nur ein Spinner, ein Verschwörungstheoretiker, ein Paranoider. Aber ihm, Lurker, hatte er alles geschrieben und immer wieder hatte er ihn mit interessanten Fragen und Quellenverweisen auf andere Vorkommnisse vorran getrieben.
Lurker kannte das Verlangen das Georg vorrantrieb. Er fragte sich ob der Junge an den Punkt kommen würde wo er für die Wahrheit seine Seele verkaufen würde, so wie das ein sterblicher Mann, an den sich Lurker immer weniger erinnerte, vor langer Zeit getan hatte.
Wenn dem so war, dann würde er Georg erwarten und empfangen, so wie man ihn erwartet und empfangen hatte.

Doch sein Schützling kam nicht dazu ihm zu antworten. Sie hörten plötzlich den Türsummer des Hauteinganges. Lurkers Fokus sprang sofort hinüber zu der Gestalt die soeben die Wärmeschleuse betreten hatte und nun auf die Tür zuging die in die Bibliothek führen würde.
Georg sah kurz zu Lurker hinüber, zuckte dann mit den Achseln und betättigte den Schalter, der dem späten Gast Zugang gewähren würde.
Dann spürte Lurker ein Prickeln seinen Rücken hinablaufen. Der Man stützte sich beim Gehen auf einen Stock.

Kann ER das sein ? Was tut er zu dieser späten Stunde hier ? Er war noch niemals hier.

Dann trat der Mann an den Thresen und damit in den Lichtkreis der diesen erhellte. Lurker erkannte Chemoi und unwillkürlich zuckte ein kurzes Lächeln durch sein Gesicht. Etwas in ihm, freute sich den Alten zu sehen.
Was sollte ein anderer Vampir schon hier in der Bibliothek anderes suchen als ihn, Lurker. Alle die etwas von den Nosferatu wollten kamen hier her, zu ihm.
Normalerweise hätte er jetzt das alte Spiel gespielt sich in die weit entfernte Sitzgruppe in der Nähe der Stadtchroniken zurückzuziehen, wo nur eine einzige, Altersschwache Stehlampe die Ecke in schummriges Zwiellicht tauchte, und Georg vor zu schicken, damit dieser den Besuch zu der `Audienz´ bei Lurker führte.
Aber Lurker hob die Hand um Georg aufzuhalten. Diesen dort, würde er selber empfangen. Leise und mit gemeßenen Schritten näherte er sich Ignatius Chemoi. Im Schatten eines Regales blieb er stehen. Fahl schimmerten seine Augen im Schatten der Kapuze.

Guten Abend Doktor Chemoi, es freut mich sie wiederzusehen. Wie ist es ihnen und unserer kleinen Brenda ergangen ?

Seine Stimme war ein leises, schmeichelndes Zischen. Obwohl er es eigentlich nicht wollte, hatte seine Stimme etwas linkisches. Aber der Andere würde den amüsierten Tonfall und die Situation sicher zu deuten wissen. Lurker spottete nicht über das Mondkind. Die Häme seiner Worte galt ihm selber, den neuen `Gegebenheiten´und der Erinnerung an die `gute alte Zeit´, aus der sie sich kannten.
 
Ignatius hatte die leisen Schritte der neuen 'Bedienung' schon gehört.
Das Kind versucht auf eigenen Beinen zustehen und vielleicht wird es bald Flügge sofern die Flügel nicht gebrochen werden.
Er sah Lurker nicht mal direkt an reichte Ihm seine Leih-Ausweiskarte und fuhr entspannt fort. Ich suche die erste Abschrift von Sunzi'S Wahrhaft siegt, wer nicht kämpft, des weiteren suche ich eine Geschichte über 30 Silbertaler, eine Dokumentation über Finstertal des 17ten Jarhundert, Alte Mythen und Legenden der Kelten und einige andere informative Lektüren über die alten Sprachen des Kelten und deren Symbole.
ICH machte eine kurze Pause, drehte sich zu Lurker hin und lächelte Ihn unverholen an bevor er fortfuhr. Ich hoffe sie können diese Sachen besorgen bzw. mir sagen wo ich sowas finden kann. Aber wie laufen denn die anderen Geschäfte? Nun konnte Lurker auch den Aufdruck des Schlumpfes sehen. Es war ein Kopf mit rausgerissenen Augen und dem Kommentar "I SEE UNDEAD PEOPLE"
 
Lurker nahm den Ausweis entgegen. Normalerweise hätte er sofort nach einer Adresse und anderen verwertbaren Details darauf gesucht. Aber er wußte wo Chemoi wohnte und deshalb legte er ihn schmunzelnd auf die Theke, wo Georg ihn später benutzen konnte um den Leihvorgang zu erfassen.
Die Tatsache das der humpelnde Alte keine seiner Fragen beantwortet hatte überging er einfach. Wenn man sich mit diesem Mann unterhielt, mußte man damit leben das man manchmal verspätete oder gar keine Antworten auf seine Fragen erhielt. Dafür mochte man eine sehr überraschende Antwort auf ein ein paar Fragen bekommen, die man überhaupt nicht gestellt hatte.

Die Mondkinder sind wie Wundertüten.

Lurker bedeutete dem Alten mit einer einladenden Geste und einer kleinen Verbeugung ihm zu folgen. Er hatte in einem anderem Leben lange in einer Buchhandlung und auch in einer großen Bibliothek gearbeitet. Er führte seinen Gast geschickt durch die stubigen Reihen.

Es läuft alles sehr zu meiner Zufriedenheit, vielen Dank. Ich hoffe bei ihnen ebenso ?
 
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