AW: Amerikanisch vs. Englisch
Drudenfusz schrieb:
Slang hin oder her, meines erachtens nach haben Britten im alltag einen umfangreicheren wortschatz als Amerikaner.
See Ya!
Welche Amerikaner? New Yorker? Oder eher Texaner? Bleiben wir bei New Yorkern. Street-Hopper aus Harlem oder Börsianer an der Wallstreet?
Die USofa sind zu groß und haben zu große Unterschiede in der Bevölkerung um so eine Veralgemeinerung zu rechtfertigen.
Der "durchschnittliche" Amerikaner im Fernsehen hat sicherlich einen geringeren Wortschatz als der "durschnittliche " Brite im Fernsehen, aber Du wirst garantiert in den USofa Amerikaner finden deren Wortschatz den der "Durchschnittsbriten" deutlich überschreitet.
Die sgn. "Umgangssprache" die es in den USofa nicht gibt, sondern derer viele mit teilweise starken Unterschieden von Bundeststaat zu Bundestsstaat und teilweise schon von Großstadt zu Großstadt (wie in Deutschland auch) mag tatsächlich in den USofa mit weniger Worten auskommen als in England.
Das ist es aber auch schon.
Ein weiterer Aspekt ist: Was macht eine Sprache komplex? Die Anzahl ihrer Worte?
In dem Fall wäre das Deutsche ziemlich gut dabei. Trotzdem wird sie ungern heran gezogen, wenn man irgend etwas ausdrücken will. Als Musiker fällt mir z.B. immer wieder auf, dass Englisch sich zum Ausdruck von Emotionen deutlich besser eignet als Deutsch. Warum? Weil im Englischen die Bedeutung viel stärker von Betonung und Satzbau abhängt als von exakten Worten und Satzzeichen und somit bereits mehr Emotion in den Satz hienein transportiert um ihn überhaupt verständlich zu machen. Das Deutsche ist im Vergleich dazu eine Formel, aus der man sich die Emotion die sie beschreibt ableiten muss, wenn Ihr mir das mathematische Beispiel verzeihen wollt
.
In dieser Hinsicht ist Englisch deutlich komplexer als Deutsch und vermutlich Amerikanisch komplexer als Englisch.
Wenn wir uns im Vergleich Mandarin ansehen, wo ein und das selbe Wort bis zu 10 unterschiedliche Bedeutungen hat, die nur durch die Aussprache unterschieden werden, was dazu führt das die meisten westlichen Menschen die Sprache mangels Musikalität nie erlernen können (3-Ton-Verständnis), wird einem ohnehin die Banalität der eigenen Sprache bewusst.
Der große Unterschied zwischen solchen Sprachen, die sich primär durch Laute definieren und solchen, die primär auf Wörtern basieren ist, dass die letzteren wesentlich einfacher zu schreiben sind.
Wer sich einmal in unserer Schrift niedergeschriebenes Vietnamesich angesehen hat weiß was ich meine.
Beispiel
Das sieht aus, als hätte jemand kleines, schwarzes Konfetti über die Seiten gestreut, so viele Lautzeichen sind nötig um die Worte zu schreiben.
Wir kommen im Deutschen mit den sgn. "Umlauten" als Lautzeichen fast völlig aus, Amerikanisch und Englisch kennen nicht einmal diese (seit solche Dinge wie das gestrichene "o"...gestrichen wurden
).
Dennoch muss man vor allem im Amerikanischen zunehmen den Sinn aus Betohnung und/oder Zusammenhang erfassen.
Das ist reichlich komplex, allerdings verlangt es die Komplexität vom Sprachgefühl der Zuhörer/Leser und nicht von der Schrift.