Amerikanisch vs. Englisch

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notfalls kann man American English immer noch als Dialekt ansehen...ein Dialekt der durch das "New Oxford American Dictionary" (der "Duden" für American English) sogar schriftlich festgehalten ist

mal ganz abgesehen, davon, dass die Behauptung einer Nicht-Existenz von American English gleich kommt mit der Behauptung, dass es kein Österreichisch und kein Schweizer-Deutsch gibt... und das sind noch nicht einmal geschriebene Sprachen...
 
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Es kommt wohl stark darauf an, was man ließt. Amerikanisch (und darum geht es bei "no american-english") kann sogar noch komplexer sein als Englisch, weil im amerikanischen der "there´s no word for..." - Effekt immer auf Assimilierung hienaus läuft.

Beispiele wie "Kindergarden" sind den meisten ja bekannt. Das machen die aber nicht nur mit Deutsch, sondern auch mit Spanisch, Italienisch, Russisch, Latein etc.
Das Ergebnis ist, dass das Amerikanisch ein Spachmix ist, dessen genaue Form und Umfang nur mit den Worten "aktuell" oder "bis vor kurzem" zu umschreiben sind *g*

Zum Glück neigen die meisten amerikanischen Autoren noch dazu eine vereinfachte Form ihrer Sprache zu schreiben, aber ich habe auch schon Romane gelesen, in denen man mit sehr krassen Vokabeln konfrontiert wurde.

"He was a zambo from eslavonia and he looked very tabed."

Ein was von wo und wie sah er aus?

Zambo und Elsavonia sind spanische Wörter und bedeuten "X-Beiniger" und "Joguslavien" (glaube ich), tabed gibt´s gar nicht, tabe ist ein italienisches Wort und heißt "Auszehrung" oder so, wurde aber wohl eingeamerikanischt, weil man es ähnlich wie "tape" ausspechen kann...oder so.

Das sind die Fallstricke im Amerikanischen, wenn man nicht zig Sprachen kann, sitzt man bei einigen Autoren ziemlich lange an der Wortsuche ;)
 
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Ich hab ein American Slanguage Dictionary. Die dort verwendeten Vokabeln werden aber eher nicht der "Hochsprache" zugerechnet, sondern bilden eigene "Soziolekte", also mehr oder weniger schon eigene Sprachen.

Bb, Stayka
 
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Die Frage ist: Welches ist die primäre Sprache? Die mit dem Siegel oder die, die von den meisten gesprochen wird? In den USofa ist der Übergang fließend (was ich eigentlich nur sagen wollte *g*)
 
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Max Weinreich hatte es doch einmal so schön formuliert: "Eine Sprache ist ein Dialekt mit einer Armee und einer Marine." :D

Bb, Stayka (die in einer Hausarbeit zum Thema Linguistik Chat-Sprache auch als Soziolekt postuliert hat)
 
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Tremaali schrieb:
mal ganz abgesehen, davon, dass die Behauptung einer Nicht-Existenz von American English gleich kommt mit der Behauptung, dass es kein Österreichisch und kein Schweizer-Deutsch gibt... und das sind noch nicht einmal geschriebene Sprachen...

Schau Dir 'mal eine wiener Speisekarte an!:D
 
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Nein, ich bin nur überzeugt, dass es kein American English gibt. Schweiz und Österreich hin oder her ;)
 
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Slang hin oder her, meines erachtens nach haben Britten im alltag einen umfangreicheren wortschatz als Amerikaner.

See Ya!
 
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Drudenfusz schrieb:
Slang hin oder her, meines erachtens nach haben Britten im alltag einen umfangreicheren wortschatz als Amerikaner.

See Ya!

Welche Amerikaner? New Yorker? Oder eher Texaner? Bleiben wir bei New Yorkern. Street-Hopper aus Harlem oder Börsianer an der Wallstreet?

Die USofa sind zu groß und haben zu große Unterschiede in der Bevölkerung um so eine Veralgemeinerung zu rechtfertigen.

Der "durchschnittliche" Amerikaner im Fernsehen hat sicherlich einen geringeren Wortschatz als der "durschnittliche " Brite im Fernsehen, aber Du wirst garantiert in den USofa Amerikaner finden deren Wortschatz den der "Durchschnittsbriten" deutlich überschreitet.

Die sgn. "Umgangssprache" die es in den USofa nicht gibt, sondern derer viele mit teilweise starken Unterschieden von Bundeststaat zu Bundestsstaat und teilweise schon von Großstadt zu Großstadt (wie in Deutschland auch) mag tatsächlich in den USofa mit weniger Worten auskommen als in England.

Das ist es aber auch schon.

Ein weiterer Aspekt ist: Was macht eine Sprache komplex? Die Anzahl ihrer Worte?
In dem Fall wäre das Deutsche ziemlich gut dabei. Trotzdem wird sie ungern heran gezogen, wenn man irgend etwas ausdrücken will. Als Musiker fällt mir z.B. immer wieder auf, dass Englisch sich zum Ausdruck von Emotionen deutlich besser eignet als Deutsch. Warum? Weil im Englischen die Bedeutung viel stärker von Betonung und Satzbau abhängt als von exakten Worten und Satzzeichen und somit bereits mehr Emotion in den Satz hienein transportiert um ihn überhaupt verständlich zu machen. Das Deutsche ist im Vergleich dazu eine Formel, aus der man sich die Emotion die sie beschreibt ableiten muss, wenn Ihr mir das mathematische Beispiel verzeihen wollt ;) .

In dieser Hinsicht ist Englisch deutlich komplexer als Deutsch und vermutlich Amerikanisch komplexer als Englisch.
Wenn wir uns im Vergleich Mandarin ansehen, wo ein und das selbe Wort bis zu 10 unterschiedliche Bedeutungen hat, die nur durch die Aussprache unterschieden werden, was dazu führt das die meisten westlichen Menschen die Sprache mangels Musikalität nie erlernen können (3-Ton-Verständnis), wird einem ohnehin die Banalität der eigenen Sprache bewusst.

Der große Unterschied zwischen solchen Sprachen, die sich primär durch Laute definieren und solchen, die primär auf Wörtern basieren ist, dass die letzteren wesentlich einfacher zu schreiben sind.

Wer sich einmal in unserer Schrift niedergeschriebenes Vietnamesich angesehen hat weiß was ich meine.
Beispiel
Das sieht aus, als hätte jemand kleines, schwarzes Konfetti über die Seiten gestreut, so viele Lautzeichen sind nötig um die Worte zu schreiben.

Wir kommen im Deutschen mit den sgn. "Umlauten" als Lautzeichen fast völlig aus, Amerikanisch und Englisch kennen nicht einmal diese (seit solche Dinge wie das gestrichene "o"...gestrichen wurden ;) ).

Dennoch muss man vor allem im Amerikanischen zunehmen den Sinn aus Betohnung und/oder Zusammenhang erfassen.

Das ist reichlich komplex, allerdings verlangt es die Komplexität vom Sprachgefühl der Zuhörer/Leser und nicht von der Schrift.
 
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Raven the Gray schrieb:
Als Musiker fällt mir z.B. immer wieder auf, dass Englisch sich zum Ausdruck von Emotionen deutlich besser eignet als Deutsch

Tut mir leid, aber diesen Schwachsinn mag ich langsam nicht mehr hören ohne mich drüber aufzuregen!
 
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Ja da kann ich zustimmen, englisch wirkt nur besser wenn man es *nicht* versteht wenn man die musik hört und es so als Geräusch und Emotionsbrei auf sich wirken lassen kann... Wenn man auf die Texte hört, so wie ich ist es zum> Teil echt grauenvoll was die da so labern im Englischen...

Mittlerweile gibt es - auch wenn das gar nicht meine Musik ist - soger eigene Hip-Hop Wörterbücher weil die sonstwas mit dem ohnehin schon seltsamen US-Englisch machen...
 
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*g* Ja, wenn man englische Texte einfach übersetzt kommt dabei regelmäßig ziemlicher Unfug raus.
Das liegt wie gesagt daran, dass Englisch viel mit der Aussprache und dem Zusammenhang arbeitet.

Hip-Hop ist ganz was eigenes, wenn ich mir solche Auswüchse wie Agro-Berlin (oder so) ansehe, muss ich allerdings sagen, dass die Texte nicht zwingend besser werden, wenn man sie auf Deutsch schreibt ;)

Ich wollte auch nicht sagen, dass man auf Deutsch keine emotionalen Texte schreiben kann, meine eigene Band schreibt z.B. nur deutsche Texte. Es ist nur deutlich schwieriger, weil bei uns Texte wie "Böse - in der gleichen Liga wie Satan!" nicht so richtig wirken (was sie in den USofa oder England, also unter Muttersprachlern die sie definitiv verstehen hingegen auf Englisch/Amerikanisch durchaus tun).

Wir müssen ein Sprachgerüst bauen, dass die Emotion beschreibt oder die Umstände, die zu der Emotion führen. Ich bin ein großer Fan von Dornenreich, die in dieser Hinsicht (oftmals) großartiges leisten.

Also, bevor es zu viel böses Blut gibt und das eigentliche Thema dabei ins Hintertreffen kommt: Ich hab´ nichts gegen deutsche Texte, ich wollte nur die Eigenarten der Sprache beleuchten.
 
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Nee, auch nicht wenn man sie nicht wörtlich übersetzt... guck dir jeden 2. Pop-Musik Text an, was ein unsinn...
 
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Drudenfusz schrieb:
Englisch ist nur plakativer als Deutsch, nicht besser!

See Ya!

Locker bleiben, von einem "besser" war nie die Rede. Wir vergleichen hier Eigenheiten von Sprachen, nicht wie toll sie sind. Dem entsprechend sprach ich von einer "besseren Eignung", was keine Wertung der Sprache als solcher ist.

Aber wenn Euch das zu sehr aufregt: Wie wäre es mit "englische Texte verlieren bei der Übersetzung"?
 
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Raven the Gray schrieb:
Aber wenn Euch das zu sehr aufregt: Wie wäre es mit "englische Texte verlieren bei der Übersetzung"?
Aber dies gilt doch für jede Übersetzung! Nicht nur für welche aus dem englischen.

See Ya!
 
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Drudenfusz schrieb:
Aber dies gilt doch für jede Übersetzung!

See Ya!

Richtig :D und damit schlagen wir wieder den Bogen zu dem, was ich ursprünglich nur an diesem Beispiel klar machen wollte, nämlich das die reine Anzahl der Wörter und Komplexität des Satzbaus nicht alles sind, was eine Sprache ausmacht, denn wenn es so wäre, könnte man jede Sprache verlustfrei in jede andere Sprache übersetzen, die einen vergleichbaren Komplexitätsgrat hat.

Womit wir fast wieder beim eigentlichen Thema angekommen wären, nämlich ob Englisch oder Amerikanisch komplexer ist :)
 
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