AW: Workshops auf der RPC
Vielleicht will Aborea "Dir" gar nichts bieten?
Nach allem was ich aus den Countdown-Posts heraushöre könnte Aborea "das DSA1 der Nach-2010er" sein: Ein einsteigerfreundliches aber vollständiges klassisches Fantasy-RPG. Ich bin anlässlich einer aktuellen Problemstellung auf das Thema aufmerksam geworden (nämlich: was schenke ich einem 12-jährigen Fantasy-Fan, um ihn auf Tisch-RPG aufmerksam zu machen?) und warte aktuell ab, was da kommen mag.
DASS Rollenspieler nicht auf Bäumen wachsen und unsere ganze "Szene" ein Nachwuchsproblem hat, an dem regel-überkomplizierte und hintergrund-überentwickelte Systeme, deren Neureleases sich vermehrt nur noch an (Ur)Altspieler richten, einen gewissen Anteil haben, daran besteht wohl kaum ein Zweifel.
Wäre ich aber heute ein 12-jähriger Deutscher, ich würde mit einiger Sicherheit komplett am Bereich Tisch-RPGs vorbeimarschieren (und wohl auch WoW zocken), und zwar bei aller Internetvernetztheit aus reinem Mangel an "Schnittbereich" des Hobbys mit meinem normalen Nicht-RPG-Umfeld. Da nützen mir weder englische Einsteigerboxen von D&D etwas noch ziemlich geniale deutsche Releases wie DS, die sich ion Teilen aber eben selbst hochnehmen (sprich: Für die man eigentlich schon fast wiedfer bereits RPGler sein muss um zu begreifen warum sie cool sind). Ebenso nutzen mir Systeme nichts deren Regelwerk oder ausführlichst über Jahrzehnte verdetaillierte Hintergründe mich abschrecken und die sich irgendwie anfühlen wie das abgelegte T-Shirt vom großen Bruder, gemäß dem Motto: Von anderen längst durchgezockt.
Bei SHADOWRUN begrüße ich eine überentwickelte Welt, weil die Welt von 2070+ eben modern und entsprechend detailfein ist (und Details für Runs eine Rolle spielen). Bei Fantasy, naja ... ich bin mit DSA1 zum RPG gekommen und würde "der kommenden Generation RPG-Spieler" wünschen sie hätten IRGENDein System das gerade jetzt neu startet und mit deren "unbespielter" Welt sie aufbrechen und die sie gemeinsam erkunden können.
Jede Generation hat schließlich irgendwie 2ihren" Drei ??? Klon, ihre eigenen Bands, ihre zentralen Fantasy Stories, ihre Mode ... vielleicht liegt des Rätsels Lösung wie wir auch morgen noch Mitspieler für unser RPG finden darin, wenigstens jeder zehnten Generation mal ein neues klassisches Fantasy-RPG zu spendieren.
Ich jedenfalls kenne in meinem Umfeld inklusive Kindern anderer Freunde jede Menge "Rohmaterial" fürs Tischrollenspiel – und sehe KAUM ein Spiel, das ich guten Gewissens einem Total-N00b mal mitbringen könnte.
Mindestens Aboreas Startpreis von unter 20 EUR für ein Komplettgame ist da aus meiner Sicht ein potenzieller Win, denn irgendwo bei 20 EUR liegt meine persönliche Schmerzgrenze für "Kindern von Bekannten was mitbringen". Ich weiß zwar nicht mehr, was die DSA1 Box gekostet hat, aber ich hab sie jedenfalls als Geburtstagsgeschenk bekommen, und hatte sie auf meinen Wunschzettel gepackt nachdem ich sie bei nem normalen Spielwarenhändler in dessen Katalog gesehen hab (oder war es gar der "Deutsche Bücherbund"?)
AAS
PS: NOTWENDIG fände ich im übrigen einen weiteren Fantasy-Klon durchaus, denn die bestehenden lassen aus meiner Sicht eine gewaltige Lücke offen. Klar habe ICH für alle Zukunft Welten und Systeme zur Auswahl genug und werde wohl bis ans Ende meiner RPG-Karriere meine aktuellen Games zocken (unter gelegentlicher Rotation liebgewonner Exoten). Aber wenn ich nur auf meinen eigenen Teller seh brauch ich mich auch nicht wundern warum es so verdammt hart wird selbst in Berlin Mitspieler zu finden...